Reporting 2021

Kapitalstruktur

20. Eigenkapital

Die Aufgliederung und Entwicklung des Eigenkapitals in den Geschäftsjahren 2021 und 2020 ist als eigenständiger Bestandteil des Gruppenabschlusses zum 31. Dezember 2021 in der Gruppeneigenkapitalveränderungsrechnung gesondert dargestellt.

a) Einbezogenes Kapital der BLG AG

Das Grundkapital (gezeichnetes Kapital) beträgt wie im Vorjahr EUR 9.984.000,00 und ist eingeteilt in 3.840.000 genehmigte und stimmberechtigte nennwertlose Stückaktien, die auf den Namen lauten. Die Übertragung der Aktien bedarf gemäß § 5 der Satzung der Zustimmung der Gesellschaft. Das Grundkapital ist wie im Vorjahr zum 31. Dezember 2021 voll eingezahlt.

Die Gewinnrücklagen beinhalten die gesetzliche Rücklage nach § 150 Aktiengesetz in Höhe von TEUR 998 (Vorjahr: TEUR 998), die vollständig dotiert ist, sowie andere Gewinnrücklagen von TEUR 10.273 (Vorjahr: TEUR 9.541). Im Geschäftsjahr 2021 erfolgten Einstellungen in die Gewinnrücklagen in Höhe von TEUR 697 (Vorjahr: TEUR 0).

b) Einbezogenes Kapital der BLG KG

Ausgewiesen wird das auf die Kommanditistin der BLG KG entfallende Kapital. Das Kommanditkapital und die Kapitalrücklage wurden fast ausschließlich durch Sacheinlagen erbracht.

Die Kapitalrücklage beinhaltet Verrechnungen aktivischer Unterschiedsbeträge aus der Zeit vor Umstellung des Gruppenabschlusses auf IFRS. Im Berichtsjahr erfolgte durch die Kommanditistin, die Freie Hansestadt Bremen, eine Einzahlung in die Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 53.000 (Vorjahr: TEUR 0).

Die Gewinnrücklagen umfassen neben thesaurierten Gewinnen der Vorjahre Dividendenzahlungen und andere Entnahmen, frühere erfolgsneutrale Änderungen des Konsolidierungskreises sowie übrige Veränderungen und Anteile am Gruppenjahresüberschuss. Darüber hinaus enthalten die Gewinnrücklagen die zum 1. Januar 2004 (Übergangszeitpunkt) bestehenden Unterschiede zwischen HGB und IFRS. Es erfolgt kein separater Ausweis des Bilanzergebnisses einbezogener Gesellschaften.

In den Sonstigen Rücklagen werden die erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus der Bewertung der Bruttopensionsverpflichtungen nach IAS 19 sowie die Differenz zwischen der erwarteten und der tatsächlichen Rendite des Planvermögens ausgewiesen.

Die Rücklage aus der Zeitbewertung von Finanzinstrumenten beinhaltet erfolgsneutral erfasste Nettogewinne oder -verluste aus der Veränderung des Marktwerts des effek-tiven Teils von Cashflow-Hedges. Die Rücklagen werden in der Regel bei Abwicklung des Grundgeschäfts aufgelöst. Des Weiteren sind die Rücklagen bei Auslauf, Veräußerung, Beendigung oder Ausübung des Sicherungsinstruments, bei Widerruf der Designation der Sicherungsbeziehung oder bei Nichterfüllung der Voraussetzungen für ein Hedging nach IFRS 9 aufzulösen. Darüber hinaus enthält die Rücklage Bewertungsänderungen von Beteiligungen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Weitere Angaben zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen sind in Erläuterung Nummer 32 im Abschnitt „Derivative Finanzinstrumente“ dargestellt.

TEUR 2021 2020
Stand 1. Januar -12.951 -8.901
Veränderung der Rücklage 4.863 -4.050
Stand 31. Dezember -8.088 -12.951

Zum Bilanzstichtag setzt sich die Rücklage aus den Zeitwerten der als Hedging qualifizierten Zinsswaps von TEUR -8.465 (Vorjahr: TEUR -13.183), den darauf erfolgsneutral abgegrenzten latenten Steuern von TEUR 453 (Vorjahr: TEUR 453) sowie aus den erfolgsneutral erfassten Zeitwerten von Finanzinstrumenten bei assoziierten Unternehmen von TEUR -76 (Vorjahr: TEUR -221) zusammen.

Der Fremdwährungsausgleichsposten beinhaltet Umrechnungseffekte aus der Umrechnung von Jahresabschlüssen einbezogener Gesellschaften in anderen Währungen als Euro.

c) Eigenkapital der nicht beherrschenden Gesellschafter

Unter diesem Posten werden mit TEUR 6.934 (Vorjahr: TEUR 5.532) die Fremdanteile am Eigenkapital an den durch Vollkonsolidierung einbezogenen Tochtergesellschaften ausgewiesen.

Zur Entwicklung der einzelnen Eigenkapitalkomponenten wird auf die separate Gruppeneigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen.

21. Ergebnis je Aktie der BLG AG

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 mittels Division des der BLG AG zuzurechnenden Gruppenjahresüberschusses durch die durchschnittliche Anzahl der Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt für das Geschäftsjahr 2021 bei EUR 0,30 (Vorjahr: EUR 0,29). Dieser Berechnung liegen der auf die BLG AG entfallende Teil des Gruppenjahresüberschusses von TEUR 1.154 (Vorjahr: TEUR 1.117) und die mit 3.840.000 unveränderte Zahl an Stammaktien zugrunde.

Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird die durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien um die Anzahl aller potenziell verwässernden Aktien berichtigt. Im Berichtsjahr ergab sich wie im Vorjahr keine betragsmäßige Abweichung zum unverwässerten Ergebnis.

Das verwässerte Ergebnis je Aktie resultiert wie das unverwässerte Ergebnis je Aktie in voller Höhe aus fortgeführten Aktivitäten.

22. Dividende je Aktie

Die Hauptversammlung der BLG AG hat am 2. Juni 2021 dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zugestimmt, den zum 31. Dezember 2020 ausgewiesenen Bilanzgewinn (nach HGB) in Höhe von TEUR 1.117 wie folgt zu verwenden:

  • Ausschüttung einer Mindestdividende nach § 254 AktG in Höhe von EUR 0,11 je Aktie. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von TEUR 422 und einer Ausschüttungsquote von 37,8 Prozent. Die Dividende wurde am 7. Juni 2021 an unsere Aktionär:innen ausgezahlt.
  • TEUR 695 zur Einstellung in andere Gewinnrücklagen.

Für das Geschäftsjahr 2021 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 1. Juni 2022 vor, den Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 1.152 zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 0,30 zu verwenden. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 99,8 Prozent.

Die Ansprüche der Anteilseigner auf Dividendenausschüttungen werden in der Periode als Verbindlichkeit erfasst, in der die entsprechende Beschlussfassung erfolgt ist.

23. Langfristige Darlehen

TEUR 2021 2020
Bis 1 Jahr 21.699 21.049
1 bis 5 Jahre 70.022 95.387
Über 5 Jahre 66.666 51.000
Gesamt 158.387 167.436

Von den bei Kreditinstituten aufgenommenen Darlehen waren insgesamt TEUR 65.328 (Vorjahr: TEUR 63.529) festverzinslich und TEUR 93.059 (Vorjahr: TEUR 103.907) variabel verzinslich.

Es bestehen Zusicherungen an alle Partnerbanken nach Gleichbehandlung und der Change-of-Control-Klausel.

24. Sonstige Finanzverbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten sind zu passivieren, sobald die BLG-Gruppe Vertragspartei geworden ist. Die Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Folgebewertung erfolgt mit Ausnahme der Derivate zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Bewertung der Derivate ist in Erläuterung Nummer 32 beschrieben.

Für die Bewertung der Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen verweisen wir auf Erläuterung Nummer 14.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert und als Nettobetrag in der Bilanz ausgewiesen, wenn es einen Rechtsanspruch darauf gibt und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.

Verbindlichkeiten sind nach Abgeltung, Erlass oder Auslauf auszubuchen.

Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR 31.12.2021
kurzfristig
31.12.2021
langfristig
31.12.2020
kurzfristig
31.12.2020
langfristig
Leasingverbindlichkeiten 56.673 470.307 70.774 465.645
Darlehen BLG Unterstützungskasse GmbH 25.600   25.600  
Kurzfristiger Anteil langfristiger Darlehen 21.699   21.049  
Termin- und Tagesgelder 15.000   25.000  
Derivate mit negativem Marktwert 8.870   13.386  
Verpflichtungen aus Erlösschmälerungen 8.623 5.993
Sonstige Finanzkredite 7.999 55.718 5.816 44.241
Kontokorrentkredite gegenüber Kreditinstituten 6.570   52.298  
Cash Management gegenüber Beteiligungen 3.949   2.501  
Verbindlichkeiten gegenüber Factoring-Gesellschaft 2.559   0  
Soziales Zukunftskonzept 1.028 3.454 936 3.418
Abgegrenzte Schulden 0   143  
Übrige 4.005 0 4.801 0
Gesamt 162.574 529.479 228.297 513.305

Die durchschnittlichen Effektivzinssätze zum Bilanzstichtag der Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betrugen 0,8 Prozent (Vorjahr: 0,5 Prozent).

Die (undiskontierten) künftigen Zahlungsströme aus Leasingverbindlichkeiten und sonstigen Finanzkrediten sind in Erläuterung Nummer 32 im Abschnitt „Liquiditätsrisiko“ dargestellt.

25. Abgegrenzte Zuwendungen der öffentlichen Hand

TEUR 31.12.2021­
langfristig
31.12.2020­
langfristig
Geschäftsbereich AUTOMOBILE 2.734 2.671
Geschäftsbereich CONTRACT 92 79
Gesamt 2.826 2.750
TEUR 31.12.2021­
kurzfristig
31.12.2020­
kurzfristig
Geschäftsbereich AUTOMOBILE 70 70
Geschäftsbereich CONTRACT 11 11
Gesamt 81 81

Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand werden bilanziell berücksichtigt, sofern eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Die Zuschüsse werden nach der Bruttomethode unter den Verbindlichkeiten gesondert ausgewiesen. Die Auflösung erfolgt zeitanteilig nach Maßgabe der Abschreibungen der bezuschussten Vermögenswerte.

Bei den in den obigen Tabellen dargestellten Sachverhalten handelt es sich um Abgrenzungen für vermögenswertbezogene Zuwendungen. In den Zuwendungen des Geschäftsbereichs AUTOMOBILE sind TEUR 1.256 (Vorjahr: TEUR 1.308) für Zuwendungen des Eisenbahn-Bundesamtes für Ersatzerneuerungen in die Schieneninfrastruktur enthalten. Die Abgrenzungsposten werden analog zu den Abschreibungen der bezuschussten Vermögenswerte aufgelöst. Für das Jahr 2021 sind insgesamt Erträge aus der Auflösung der Abgrenzungsposten von TEUR 81 (Vorjahr: TEUR 98) vereinnahmt worden.

Darüber hinaus wurden unterjährig weitere Erträge in Höhe von TEUR 2.544 (Vorjahr: TEUR 3.778) erfasst, die in voller Höhe erfolgswirksame Zuwendungen betreffen. Hiervon entfallen TEUR 1.506 (Vorjahr: TEUR 2.898) auf die Erstattung von Sozialversicherungsbeiträgen durch die Bundesagentur für Arbeit im Zusammenhang mit dem Einsatz von Kurzarbeit. Der Ausweis erfolgt brutto unter den sonstigen betrieblichen Erträgen.

26. Langfristige Rückstellungen

Pensionsverpflichtungen sind Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses im Sinne von IAS 19. Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem in IAS 19 vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) für leistungsorientierte Altersversorgungspläne. Bei diesem Verfahren werden bei der Bewertung neben den am Bilanzstichtag bestehenden Pensionsverpflichtungen auch die künftige Entgeltentwicklung, zu erwartende Rentenerhöhungen sowie die voraussichtliche Fluktuation berücksichtigt. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden vollständig in der Periode, in der sie entstanden sind, im sonstigen Ergebnis erfasst. Die sogenannte Nettozinskomponente, die den Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Bruttopensionsverpflichtungen abzüglich der erwarteten Erträge aus dem Planvermögen enthält, wird im Finanzergebnis gezeigt. Die Verzinsung des Planvermögens erfolgt mit dem angewandten Diskontierungszinssatz, der der Bewertung der Pensionsverpflichtungen zugrunde liegt. Bei den in der Bilanz dargestellten Verpflichtungen handelt es sich um Nettoverpflichtungen nach Verrechnung mit dem Planvermögen.

Bei Jubiläumsrückstellungen handelt es sich um andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer im Sinne von IAS 19. Die Bewertung erfolgt ebenfalls nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode). Der in den Jubi-läumsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird im Finanzergebnis gezeigt.

TEUR 31.12.2021 31.12.2020
Personalbezogene Rückstellungen    
Direktzusagen 5.718 11.986
Hafenrente 18.963 19.663
Soziales Zukunftskonzept 35.481 33.257
Jubiläumsrückstellungen 10.485 9.997
  70.648 74.903
Sonstige Rückstellungen    
Übrige sonstige langfristige Rückstellungen 42 11
  42 11
Gesamt 70.690 74.914

Rückstellungen für Pensionen

Bei sämtlichen Plänen von BLG LOGISTICS handelt es sich um leistungsorientierte Pläne im Sinne von IAS 19. Mindestdotierungsverpflichtungen bestehen nicht.

Rechtsgrundlagen für die Gewährung von Versorgungsleistungen sind zum einen Einzelzusagen der Gruppengesellschaften. Zum anderen ergeben sich Verpflichtungen zur Zahlung einer Invaliden- und einer Altersrente aus dem Rahmentarifvertrag für die Hafenmitarbeitenden der deutschen Seehafenbetriebe einschließlich der Sonderbestimmungen für die Häfen im Land Bremen vom 12. Mai 1992. Zum 1. Januar 1998 wurden die bis zu diesem Zeitpunkt bei der BLG AG bestehenden Versorgungsverpflichtungen von der Freien Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) übernommen.

Des Weiteren bestehen Versorgungsverpflichtungen nach Maßgabe der Richtlinien der Siemens-Altersfürsorge für Mitarbeitende, die zum 1. Oktober 2001 von der SRI Radio Systems GmbH sowie zum 1. Mai 2003 von der Siemens AG auf die Gesellschaft BLG Logistics Solutions GmbH & Co. KG übergegangen sind.

Für Mitarbeitende, die zum 1. April 2015 von der Schenker AG sowie zum 1. Januar 2016 von der Kühne+Nagel (AG & Co.) KG auf die Gesellschaft BLG Industrielogistik GmbH & Co. KG übergegangen sind, bestehen Versorgungsverpflichtungen nach Maßgabe der Betriebsvereinbarung der Schenker AG „Vorsorgeplan 2000“ vom 28. Februar 2003 sowie der Gesamtbetriebsvereinbarung „Versorgungsbaustein Mitarbeiterbeteiligung“ der Schenker AG vom 9. Juni 2011.

Durch einen Betriebsübergang wurden zum 1. Oktober 2018 durch die BLG Handelslogistik GmbH & Co. KG Verpflichtungen in Form von gleichlautenden Einzelzusagen von der Puma AG übernommen.

Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen zur Gewährung und Zahlung von Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenbezügen aufgrund einer Konzernbetriebsvereinbarung zur Sozialen Zukunftssicherung vom 15. März 2005 (Soziales Zukunftskonzept). Wesentliche Teile dieses Vorsorgeplans werden durch jährlich neu zu vereinbarende Entgeltverzichte der am Vorsorgeplan teilnehmenden Mitarbeitenden aufgebracht, während sich die Teile aus dem Bonusplan jährlich aus einer nach Ende des Geschäftsjahres festgestellten Mitarbeitendengewinnbeteiligung ergeben.

Für Teile der Einzelzusagen sowie für die Verpflichtungen im Rahmen des Sozialen Zukunftskonzepts besteht Planvermögen in Form von qualifizierten Versicherungsverträgen im Sinne von IAS 19. Das Planvermögen wird extern von Versicherungsunternehmen verwaltet und beinhaltet insbesondere Rückdeckungsversicherungen sowie Depots für ausstehende Beiträge zur Rückdeckungsversicherung, in welchen ausstehende Beiträge zur Rückdeckungsversicherung als Einmalbetrag in einem Depot angelegt werden. Die ratierlich anfallenden Beitragszahlungen an den Rückdeckungsversicherer werden aus einem entsprechenden Verkauf der Fondsanteile finanziert. Die Fondsanteile werden, wie bereits die Rückdeckungsversicherung, an die Begünstigten verpfändet. Als beizulegende Zeitwerte werden die von den Versicherungen ermittelten Aktivwerte angesetzt.

TEUR 31.12.2021 31.12.2020
Rückdeckungsversicherungen 69.492 65.113
Depot für ausstehende Beiträge zur Rückdeckungsversicherung 4.552 0
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 74.044 65.113

Die Rückstellungen werden unter Berücksichtigung der jeweils zugrunde liegenden vertraglichen Vereinbarung von qualifizierten Versicherungsmathematikern nach der Projected-Unit-Credit-Methode gemäß IAS 19 berechnet.

Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Plänen ist die Gruppe verschiedenen Risiken ausgesetzt. Neben allgemeinen Risiken aus einer Veränderung der demografischen Annahmen handelt es sich hierbei insbesondere um das Zinsänderungsrisiko und das Kapitalmarkt- beziehungsweise Anlagerisiko. Risikokonzentrationen bestehen nicht.

TEUR 31.12.2021 31.12.2020
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung 135.218 131.023
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -74.044 -65.113
Unterdeckung (Nettoschuld) 61.174 65.910

Barwert der Pensionsverpflichtungen

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen hat sich wie folgt entwickelt:

TEUR 31.12.2021 31.12.2020
Stand zu Beginn des Berichtsjahres 131.023 124.107
Laufender Dienstzeitaufwand 2.847 8.631
Aufwand aus Entgeltumwandlung 2.774 2.579
Zinsaufwand 1.534 1.390
Neubewertungen    
Erfahrungsbedingte Anpassungen -277 -512
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus Änderungen der finanziellen Annahmen 645 -684
Inanspruchnahmen (gezahlte Versorgungsleistungen) -3.229 -3.777
Auflösungen -94 -486
Übertragungen -5 17
Umgliederungen 0 -242
Stand am Ende des Berichtsjahres 135.218 131.023

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Duration) der leistungsorientierten Verpflichtungen stellt sich wie folgt dar:

  31.12.2021 31.12.2020
Direktzusagen 18 Jahre 19 Jahre
Hafenrente 15 Jahre 16 Jahre
Soziales Zukunftskonzept 11 Jahre 12 Jahre

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens

Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens hat sich wie folgt entwickelt:

TEUR 31.12.2021 31.12.2020
Stand zu Beginn des Berichtsjahres 65.113 61.197
Zinserträge 721 1.204
Aufwendungen/Erträge aus dem Planvermögen (ohne Zinserträge) 657 326
Zuführungen der in den Plan einbezogenen Mitarbeitenden (z. B. Entgeltumwandlungen) 2.486 2.496
Beiträge des Arbeitgebers 7.130 2.787
Inanspruchnahmen (gezahlte Versorgungsleistungen) -2.097 -2.351
Auflösungen -62 -472
Übertragungen 96 -74
Stand am Ende des Berichtsjahres 74.044 65.113

Nettopensionsaufwand

Der im Gewinn oder Verlust der Periode erfasste Teil der Nettopensionsaufwendungen setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR 31.12.2021 31.12.2020
Laufender Dienstzeitaufwand 2.847 8.631
Zinsaufwendungen 813 186
Gesamt 3.660 8.817

Der Dienstzeitaufwand wird in der Gruppengewinn- und -verlustrechnung als Personalaufwand, die Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtungen als Zinsaufwand ausgewiesen. Die erwarteten Erträge aus Planvermögen mindern den Zinsaufwand.

Der zum 31. Dezember 2021 zu verzeichnende tatsächliche Ertrag aus dem Planvermögen beläuft sich auf TEUR 1.378 (Vorjahr: TEUR 1.530).

Versicherungsmathematische Parameter

Die versicherungsmathematische Bewertung der wesentlichen leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen erfolgte auf Basis der folgenden Parameter (Angabe in Form von gewichteten Durchschnittsfaktoren):

31.12.2021
in Prozent
Direktzusagen Hafenrente Soziales Zukunftskonzept
Diskontsatz 1,3 1,2 1,0
Gehaltssteigerungsrate 1,6 0,0 0,0
Rentensteigerungsrate 1,6 1,0 0,0
31.12.2020
in Prozent
Direktzusagen Hafenrente Soziales Zukunftskonzept
Diskontsatz 1,2 1,2 1,2
Gehaltssteigerungsrate 1,6 0,0 0,0
Rentensteigerungsrate 1,7 1,0 0,0

Die der Berechnung des Barwerts der wesentlichen leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen zugrunde liegende Sterberate basiert wie im Vorjahr auf den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck.

Sensitivitätsanalysen

Der Barwert der Pensionsverpflichtung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die auf versicherungsmathematischen Annahmen beruhen. Die bei der Ermittlung der Nettoaufwendungen (beziehungsweise -erträge) für Pensionen verwendeten Annahmen schließen den Diskontsatz mit ein. Jede Änderung dieser Annahmen wird Auswirkungen auf den Buchwert der Pensionsverpflichtung haben.

BLG LOGISTICS ermittelt den angemessenen Diskontsatz zum Ende eines jeden Jahres. Dies ist der Zinssatz, der bei der Ermittlung des Barwerts der erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelabflüsse zur Begleichung der Verpflichtung verwendet wird. Bei der Ermittlung des Abzinsungssatzes legt die Gruppe den Zinssatz von Industrieanleihen höchster Bonität zugrunde, die auf die Währung lauten, in der auch die Leistungen bezahlt werden, und deren Laufzeiten denen der Pensionsverpflichtung entsprechen.

Ein Anstieg beziehungsweise Rückgang der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen in Höhe der erwarteten zukünftigen Entwicklung hätte im Vergleich zu den tatsächlich angewendeten Parametern auf den Barwert der Pensionsverpflichtungen folgende Auswirkungen:

TEUR 31.12.2021
höher
31.12.2020
höher
Diskontsatz (50 Basispunkte) -8.135 -8.219
Gehaltssteigerungsrate (50 Basispunkte) 186 334
Rentensteigerungsrate (50 Basispunkte) 2.132 3.032
TEUR 31.12.2021
niedriger
31.12.2020
niedriger
Diskontsatz (50 Basispunkte) 9.010 9.133
Gehaltssteigerungsrate (50 Basispunkte) -179 -318
Rentensteigerungsrate (50 Basispunkte) -1.947 -1.437

Den Sensitivitätsberechnungen liegt die durchschnittliche Laufzeit der zum 31. Dezember 2021 ermittelten Versorgungsverpflichtungen zugrunde. Die Berechnungen wurden für die als wesentlich eingestuften versicherungsmathematischen Parameter isoliert vorgenommen, um die möglichen Auswirkungen auf den berechneten Barwert der Pensionsverpflichtungen separat aufzuzeigen. Da den Sensitivitätsanalysen die durchschnittliche Duration der erwarteten Versorgungsverpflichtungen zugrunde liegt und folglich die erwarteten Auszahlungszeitpunkte unberücksichtigt bleiben, führen sie nur zu näherungsweisen Informationen beziehungsweise Tendenzaussagen.

Finanzierung der Pensionsverpflichtungen

Die Finanzierung der für den Vorstand und leitende Mitarbeitende abgeschlossenen Pensionsverträge sowie die Vereinbarungen für das Soziale Zukunftskonzept sind grundsätzlich über Rückdeckungsversicherungen sowie Depots für ausstehende Beiträge zur Rückdeckungsversicherung abgesichert, die zugunsten der Versorgungsberechtigten verpfändet sind. Die Pensionsverträge sind ausschließlich arbeitgeberfinanziert; das Soziale Zukunftskonzept wird durch Eigenbeiträge der Arbeitnehmer und durch erfolgsabhängige Bonuszahlungen des Arbeitgebers finanziert. Eine Verpflichtung zur Teilnahme am Sozialen Zukunftskonzept besteht nicht. Die Hafenrente enthält kein Planvermögen.

Für das folgende Geschäftsjahr erwartet die Gesellschaft Zahlungen an die leistungsorientierten Pläne in Höhe von TEUR 2.043 (Vorjahr: TEUR 2.249).

Jubiläumsrückstellungen

TEUR Langfristig Kurzfristig
Stand 01.01.2021 9.996 383
Inanspruchnahme 0 -298
Auflösung -110 0
Zuführung 599 382
Übertragung 0 0
Stand 31.12.2021 10.485 467

Die Rückstellungen für Jubiläen berücksichtigen die den Mitarbeitenden der Gruppe vertraglich zugesicherten Ansprüche auf den Erhalt von Jubiläumszuwendungen. Der Bilanzierung liegen versicherungsmathematische Gutachten zugrunde, in denen mit einem Diskontsatz von 1,0 Prozent (Vorjahr: 1,2 Prozent) gerechnet wurde. In der Zuführung des Berichtsjahres von TEUR 599 (Vorjahr: TEUR 568) ist die Aufzinsung mit TEUR 117 (Vorjahr: TEUR 84) enthalten.

Sonstige langfristige Rückstellungen

Übrige langfristige Rückstellungen bestehen in Höhe von TEUR 42 (Vorjahr: TEUR 11).

Langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden mit einem fristenadäquaten Kapitalmarktzins abgezinst.

27. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

TEUR 2021 2020
Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 62.848 49.813
Verpflichtungen aus ausstehenden Rechnungen 21.305 22.078
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen 3.255 13.024
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 289 226
Gesamt 87.697 85.141

28. Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten

TEUR 31.12.2021­
kurzfristig
31.12.2021­
langfristig
31.12.2020­
kurzfristig
31.12.2020­
langfristig
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten        
Verbindlichkeiten für variable Vergütungen 7.226 1.765 3.899 0
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitenden aus Lohn und Gehalt 5.794 0 5.793 0
Sonstige Leistungen an Arbeitnehmer 506 0 534 0
  13.526 1.765 10.226 0
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten        
Verpflichtungen aus ausstehendem Urlaub 14.743 0 13.246 0
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer 11.412 0 8.941 0
Kurzfristiger Anteil langfristiger Pensionsverpflichtungen 1.478 0 1.386 0
Vertragsverbindlichkeiten 1.227 646 657 175
Vorauszahlungen 661 0 779 0
Altersteilzeitverpflichtungen 598 157 855 242
Verauslagte Zölle 324 0 5.162 0
Übrige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 271 0 1.668 0
  30.714 803 32.694 417
Gesamt 44.240 2.568 42.920 417

Verbindlichkeiten aus Altersteilzeitvereinbarungen als Verpflichtungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Termination Benefits) werden nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet.

Die Passivierung erfolgt auf der Grundlage tarif- und einzelvertraglicher Vereinbarungen. Dem Ausweis, der die Leistungsrückstände aus laufenden Altersteilzeitverhältnissen und die Aufstockungsbeträge enthält, liegen versicherungsmathematische Gutachten zugrunde.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Gruppe für Vertragsverbindlichkeiten sind in Erläuterung Nummer 4 dargestellt.

29. Kurzfristige Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Vermögensabflüsse erwarten lässt und zuverlässig ermittelbar ist. Sie stellen ungewisse Verpflichtungen dar, die mit dem nach bestmöglicher Schätzung ermittelten Betrag angesetzt werden. Der Rückstellungsbetrag umfasst dabei auch die erwarteten Kostensteigerungen.

TEUR Stand­
01.01.2021
Inanspruchnahme Auflösung Umgliederung Zuführung Stand­
31.12.2021
Versicherungsumlagen 2.044 -1.985 -112 47 2.940 2.934
Belastende Verträge 8.828 -6.628 -1.974 0 951 1.177
Gewährleistungsrisiken 3.147 0 -410 0 0 2.737
Übrige sonstige Rückstellungen 15.670 -2.361 -5.105 -100 8.233 16.337
Gesamt 29.689 -10.974 -7.601 -53 12.124 23.185

Die Versicherungsumlagen resultieren insbesondere aus Verpflichtungen gegenüber dem Haftpflichtschadenausgleich der Deutschen Großstädte.

Die Rückstellungen für belastende Verträge entfallen mit TEUR 1.177 vollständig auf den Geschäftsbereich CONTRACT. Die Rückstellungen betreffen Kundenverträge, bei denen die geschätzten Kosten durch die vereinbarten Erlöse voraussichtlich nicht gedeckt werden. Die Höhe der Risiken aus belastenden Verträgen kann infolge einer geänderten Sachlage im Zeitverlauf ansteigen. Ein solches Risiko ist nach der derzeitigen Einschätzung als gering anzusehen.

Für Gewährleistungsrisiken aus möglichen Einstandspflichten und Kulanzverpflichtungen wurden Rückstellungen in Höhe von TEUR 2.737 aus den Vorjahren beibehalten. Bei der Bemessung dieser Rückstellungen sind insgesamt weite Ermessensspielräume vorhanden, da keine vergleichbaren Sachverhalte oder andere Erfahrungswerte vorliegen.

In den übrigen sonstigen Rückstellungen sind sonstige betriebliche Steuern in Höhe von TEUR 410 (Vorjahr: TEUR 753) und Archivierungskosten in Höhe von TEUR 1.448 (Vorjahr: TEUR 1.348) enthalten. Des Weiteren beinhalten die übrigen sonstigen Rückstellungen Reklamationen von Kunden in Höhe von TEUR 1.590 (Vorjahr: TEUR 738) sowie Drittverpflichtungen an Miethallen/-flächen für Instandhaltungen in Höhe von TEUR 1.209 (Vorjahr: TEUR 1.246).

30. Eventualverbindlichkeiten

Im Folgenden werden die bei BLG LOGISTICS zugunsten von at Equity einbezogenen Unternehmen bestehenden Haftungsverhältnisse dargestellt.

TEUR 2021 2020
Gesamtanteil an den Eventualverbindlichkeiten    
von Gemeinschaftsunternehmen 348 328
von assoziierten Unternehmen 29 29
Gesamt 377 357

Die Eventualverbindlichkeiten sind zu Nominalbeträgen bewertet. Höchstbetragsbürgschaften werden mit ihrem Maximalbetrag angesetzt. Nach den Verhältnissen am Bilanzstichtag beläuft sich der tatsächliche Bestand der Eventualverbindlichkeiten auf Basis der zugrunde liegenden Verbindlichkeiten auf insgesamt TEUR 49 (Vorjahr: TEUR 47). Die Eventualverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die Besicherung von Kreditlinien.

Unter Berücksichtigung der bis zum Aufstellungszeitpunkt gewonnenen Erkenntnisse kann gegenwärtig davon ausgegangen werden, dass alle den Eventualverbindlichkeiten zugrunde liegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern erfüllt werden können. Das Risiko einer Inanspruchnahme ist als gering anzusehen.

31. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

TEUR 31.12.2021 31.12.2020
Bestellobligo 57.521 53.120
Übrige finanzielle Verpflichtungen 1.650 1.170
Gesamt 59.171 54.290

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind zu Nominalwerten bewertet. Das Bestellobligo resultiert aus eingegangenen Verträgen zum Erwerb von Sachanlagevermögen sowie von Vorräten.