Unternehmerisches Handeln ist mit Chancen und Risiken verbunden. Der verantwortungsbewusste Umgang mit möglichen
Chancen und Risiken ist für BLG LOGISTICS Kernelement solider Unternehmensführung. Unsere Chancen- und
Risikopolitik folgt dem Bestreben, den
Unternehmenswert zu steigern, ohne unangemessen hohe Risiken einzugehen.
Chancen
Vermögensmehrende unsichere Ereignisse, die aus
einer im Vergleich zur Planung günstigeren
Entwicklung resultieren können.
Risiken
Möglichkeit einer für die Erreichung der kurzfristigen
und strategischen Ziele ungünstigen, gefährlichen
oder sogar existenzbedrohenden zukünftigen
Entwicklung durch Vermögensminderung.
Das Risikomanagement der BLG LOGISTICS leitet sich im Wesentlichen aus den Zielen und Strategien der einzelnen
Geschäftsfelder ab. Es ist darauf ausgerichtet, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, um mit geeigneten
gegensteuernden Maßnahmen drohenden Schaden für das
Unternehmen abwenden und eine Bestandsgefährdung ausschließen zu können.
Die strategische Ausrichtung der national sowie international tätigen BLG LOGISTICS zeichnet sich zudem durch einen hohen Diversifikationsgrad aus. So führen die drei
Geschäftsbereiche mit einer Vielzahl an darunter angebundenen Geschäftsfeldern zu einer gewissen Unabhängigkeit.
Bedeutende Investitionen werden überwiegend durch Kundenverträge begründet und abgesichert.
Chancen- und Risikomanagementsystem
Verantwortlich für das Chancen- und Risikomanagementsystem ist der Vorstand. Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss
überwachen und prüfen das System auf Angemessenheit und Wirksamkeit. Die Verantwortung für das
Erkennen sowie Managen wesentlicher Chancen und Risiken wird innerhalb der BLG LOGISTICS zentral gesteuert. Dabei
werden verschiedene Ebenen sowie Organisationseinheiten in das System eingebunden.
Das Verhältnis zwischen Kompetenz und Häufigkeit von Entscheidungen ergibt sich aus folgender Darstellung:
Kommunikationsweg und Verantwortlichkeiten innerhalb des
Chancen- und Risikomanagementsystems von BLG LOGISTICS
Damit wir unsere Zielsetzungen, gemessen am Ergebnis vor Steuern (EBT), erreichen, erfordert das vielfältige Spektrum
unserer logistischen Leistungsprozesse eine frühzeitige Identifikation von Chancen und Gefährdungspotenzialen. Über
die Steuerungskennzahlen von
BLG LOGISTICS wird monatlich im Vorstand sowie in den Führungskreisen und an den Aufsichtsrat berichtet. Auf diese
Weise soll der Fokus auf eine nachhaltige Wertschöpfung sichergestellt und eine Bestandsgefährdung verhindert werden.
Zentrale Bestandteile des Chancen- und Risikomanagementsystems sind der Planungs- und Steuerungsprozess, das
gruppeninterne Regelwerk und das Berichtswesen. Unserer besonderen Beachtung unterliegen dabei Chancen und Risiken aus
strategischen Entscheidungen, aus den Märkten, aus dem operativen Geschäft sowie aus der Finanzierung und Liquidität.
Chancen- und Risikomanagement bei BLG LOGISTICS
Die Grundsätze des Risikomanagements von
BLG LOGISTICS sind in einer Richtlinie dokumentiert und veröffentlicht. In den Geschäfts- und Zentralbereichen wurden
Risikoverantwortliche auf Leitungsebene und Risikomanagementkoordinatoren benannt, um ein effizientes
Risikomanagementsystem zu gewährleisten. Somit wird
sichergestellt, dass Risiken sowie risikomindernde Maßnahmen (Risikovermeidung und -reduzierung bzw. -überwälzung
durch Versicherung), aber auch Chancen dort identifiziert und beurteilt werden, wo sie tatsächlich auftreten. Das
implementierte zentrale Risikomanagement ist verantwortlich für die Koordination der gruppenweiten Erfassung,
Bewertung und Dokumentation von Chancen und Risiken. Dieses erfolgt auf Basis eines IT-gestützten
Risikomanagementsystems.
Laufend, im Sinne einer permanenten Inventur, werden die Risiken und die im Rahmen der Strategie definierten
dazugehörigen Maßnahmen erfasst, bewertet und überwacht, die aus heutiger Sicht unsere Ertrags-, Finanz- und
Vermögenslage wesentlich negativ beeinflussen können. Dies sind nicht notwendigerweise die einzigen Risiken,
denen BLG LOGISTICS ausgesetzt ist. Weitere Einflüsse, die uns derzeit noch nicht bekannt sind oder die wir noch
nicht als wesentlich einschätzen, können unsere
Geschäftstätigkeiten ebenfalls beeinträchtigen.
Die Interne Revision ist als eine prozessunabhängige Überwachungsinstanz in die Risikokommunikation innerhalb von BLG
LOGISTICS integriert.
Als international tätiges Logistikunternehmen liegt der wesentliche Anteil der Risiken von BLG LOGISTICS bei den
Leistungs- und Infrastruktur- sowie bei den finanzwirtschaftlichen Risiken. Um die finanziellen Auswirkungen eines
möglichen Schadens gering zu halten, werden – soweit verfügbar und wirtschaftlich vertretbar – Versicherungen
abgeschlossen. Umfang und Höhe dieser Versicherungen werden laufend überprüft.
Um möglichen Risiken zu begegnen, die vor allem aus den vielfältig geografischen, arbeits-, kartell-, zoll-,
kapitalmarkt-, steuer-, vertrags-, umwelt- und wettbewerbsrechtlichen Regelungen und Gesetzen im In- und Ausland
entstehen können, stützt BLG LOGISTICS ihre Entscheidungen und die Gestaltung der Geschäftsprozesse auf eine
umfassende rechtliche Beratung sowohl durch eigene Experten als auch durch externe Fachleute. Sofern sich rechtliche
Risiken auf vergangene Sachverhalte beziehen, werden die dafür erforderlichen bilanziellen Rückstellungen gebildet
und deren Angemessenheit in regelmäßigen Abständen überprüft.
Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements
Die wesentlichen zur Finanzierung der Gruppe verwendeten Finanzinstrumente umfassen langfristige Darlehen,
kurzfristige Kreditaufnahmen sowie Zahlungsmittel einschließlich kurzfristiger Einlagen bei Kreditinstituten. BLG
LOGISTICS verfügt über verschiedene weitere Finanzinstrumente, wie zum Beispiel Forderungen und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen, die unmittelbar im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit entstehen.
Das Finanzrisikomanagement wird durch den Bereich Treasury verantwortet, dessen Aufgaben und Ziele in einer durch
den Vorstand verabschiedeten Richtlinie dargestellt sind. Hierzu zählen die Erstellung und Analyse von
Finanzierungs- und Sicherungsstrategien sowie der Abschluss von Sicherungsinstrumenten.
Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken der Gruppe bestehen aus Ausfallrisiken,
Fremdwährungsrisiken, Liquiditätsrisiken und Zinsänderungsrisiken. Der Vorstand verabschiedet Richtlinien zum
Risikomanagement für jedes dieser Risiken, die im Folgenden dargestellt werden, und überprüft deren Einhaltung. Auf
Gruppenebene wird zudem das bestehende Marktpreisrisiko für alle Finanzinstrumente beobachtet.
Kapitalrisikomanagement
Wesentliches Ziel von BLG LOGISTICS im Hinblick auf das Kapitalmanagement ist die Sicherstellung der
Unternehmensfortführung, um den Anteilseignern weiterhin
Erträge und den weiteren Stakeholdern die ihnen zustehenden Leistungen bereitzustellen. Ein weiteres Ziel ist eine
optimierte Liquiditätssicherheit und die Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten im
Allgemeinen und das Refinanzierungsrisiko im Speziellen langfristig zu reduzieren.
BLG LOGISTICS überwacht ihr Kapital auf Basis der
Eigenkapitalquote und weiterer Kennzahlen. Es bestehen Zusicherungen an alle Partnerbanken nach Gleichbehandlung und
der Change-of-Control-Klausel.
Beschreibung der wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess nach § 315 Absatz 4 HGB
Begriffsbestimmung und Elemente des internen
Kontroll- und des Risikomanagementsystems
Das interne Kontrollsystem von BLG LOGISTICS umfasst in Bezug auf die Rechnungslegung alle Grundsätze, Verfahren
und Maßnahmen zur Sicherstellung der bilanziell richtigen und gesetzesmäßigen Erfassung, Aufbereitung und Abbildung
von unternehmerischen Sachverhalten in der Rechnungslegung. Ziel ist die Vermeidung einer wesentlichen
Falschaussage in der Buchführung und in der externen Berichterstattung. Da das interne Kontrollsystem einen
integralen Bestandteil des Risikomanagements darstellt, erfolgt eine zusammengefasste Darstellung.
Elemente des internen Kontrollsystems bilden das interne Steuerungs- und Überwachungssystem. Als Verantwortliche
für das interne Steuerungssystem hat der Vorstand der BLG LOGISTICS insbesondere den Fachbereich Financial
Services (inkl. Controlling, Finanzen und Rechnungswesen) beauftragt, der unter einer Leitung eng verzahnt und
prozessorientiert arbeitet.
Das interne Überwachungssystem umfasst sowohl in den Rechnungslegungsprozess integrierte als auch
prozessunabhängige Kontrollen. Zu den prozessintegrierten Kontrollen zählen insbesondere das Vier-Augen-Prinzip,
die Funktionstrennung von abhängigen Bereichen (insbesondere Kreditorenmanagement und Treasurymanagement) und
IT-gestützte Kontrollen, aber auch die Einbeziehung von internen Fachbereichen wie Recht oder Steuern sowie
externer Experten.
Prozessunabhängige Kontrollen werden durch die Interne Revision, das Qualitätsmanagement sowie den Aufsichtsrat,
und hier vor allem durch den Prüfungsausschuss, durchgeführt. Der Prüfungsausschuss befasst sich insbesondere mit
der Rechnungslegung, einschließlich der Berichterstattung und die Überwachung der Abschlussprüfung. Weitere
Tätigkeitsschwerpunkte des Prüfungsausschusses sind die Risikolage, der Weiterentwicklung des Risikomanagements
sowie Fragen der Compliance. Dies schließt auch die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems mit ein.
Darüber hinaus werden prozessunabhängige Prüfungstätigkeiten auch von externen Prüfungsorganen wie der
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder der steuerlichen Außenprüfung vorgenommen.
Rechnungslegungsbezogene Risiken
Rechnungslegungsbezogene Risiken können sich beispielsweise aus dem Abschluss ungewöhnlicher oder komplexer
Geschäfte sowie der Verarbeitung von Nicht-Routine-Transaktionen ergeben.
Latente Risiken resultieren auch aus Ermessensspielräumen bei Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen und
Schulden oder aus dem Einfluss von Schätzungen auf den Jahresabschluss, beispielsweise bei Rückstellungen oder
Eventualverbindlichkeiten.
Prozess der Rechnungslegung und Maßnahmen zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit
Die buchhalterische Erfassung der Geschäftsvorfälle in den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen von BLG
LOGISTICS erfolgt im Wesentlichen über die Standardsoftware SAP R/3. Zur Aufstellung des Gruppenabschlusses wird
das SAP-Konsolidierungsmodul EC-CS eingesetzt. Die Einbeziehung der Einzelabschlüsse ausländischer und nicht in das
SAP-System eingebundener inländischer Tochtergesellschaften erfolgt auf Grundlage der durch
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften geprüften, standardisierten, Excel-basierten Reporting Packages, die in das
Konsolidierungssystem EC-CS überführt werden.
BLG LOGISTICS hat zur Gewährleistung einer einheitlichen Bilanzierung und Bewertung Bilanzierungsrichtlinien zur
Rechnungslegung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und Richtlinien zur
gruppeneinheitlichen Kontierung herausgegeben. Die Durchführung von Impairment-Tests für die
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten der Gruppe erfolgt zentral. Auf diese Weise wird die Anwendung einheitlicher
und standardisierter Bewertungskriterien sichergestellt. Gleiches gilt für die Festlegung der für die Bewertung von
Pensionsrückstellungen und sonstigen gutachtenbezogenen Rückstellungen anzuwendenden Parameter.
Zur Vorbereitung der Schuldenkonsolidierung werden regelmäßig interne Saldenabstimmungen vorgenommen, um eventuelle
Differenzen frühzeitig klären und beheben zu können. Auf Gruppenebene werden neben einer systemseitigen Validierung
der Meldedaten aus den Einzelabschlüssen insbesondere die Reporting Packages auf Plausibilität überprüft und
gegebenenfalls angepasst.
Für die Erstellung der Einzelabschlüsse und des Gruppenabschlusses wird darüber hinaus eine
Disclosure-Management-Software eingesetzt, die einen einheitlichen Datenpool verwendet und Validierungen, eine
Nachvollziehbarkeit der Historie sowie einen fest definierten Workflow enthält. Durch einen hohen
Automatisierungsgrad wird das Fehlerrisiko deutlich reduziert und die Effizienz erhöht.
Für das Tax Accounting wird ebenfalls eine spezielle Software verwendet. Auf Ebene der einzelnen
Tochtergesellschaften werden die laufenden und die latenten Steuern berechnet und die Werthaltigkeit der aktiven
latenten Steuern geprüft.
Einschränkende Hinweise
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem dient der Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung
sowie der Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften. Durch Ermessensentscheidungen, fehlerbehaftete
Kontrollen oder dolose Handlungen kann die Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems jedoch
eingeschränkt werden, sodass auch die eingerichteten Systeme keine absolute Sicherheit zur Identifikation und
Steuerung der Risiken gewährleisten können.
Chancen
Unser Geschäftsmodell
BLG LOGISTICS als internationale Gruppe ist mit ihren drei Geschäftsbereichen und den Geschäftsfeldern
verschiedensten Entwicklungen auf den unterschiedlichen nationalen und internationalen Märkten unterworfen. Auf der
Grundlage der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung sowie der Unternehmenslage ergeben sich innerhalb
der vorliegenden Rahmenbedingungen verschiedene Potenziale. Von übergeordneter Bedeutung sind hier die Effekte aus
einer nachhaltig positiven Entwicklung der Konjunktur. Eine hohe Priorität hat auch die Entwicklung von innovativen
Lösungen für unsere Kunden im Rahmen von zukunftsweisenden Forschungsprojekten. Wir verweisen in diesem Zusammenhang
auf den Abschnitt Forschung und Entwicklung.
In den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern wollen wir auch in Zukunft die Chancen, die sich uns eröffnen, optimal
nutzen. Basis dafür ist weiterhin unser Netzwerk sowie das
innovative intermodale Angebot im Geschäftsbereich
AUTOMOBILE. Die etablierten Geschäftsmodelle in den Geschäftsfeldern Handelslogistik und Industrielogistik eröffnen
uns im Geschäftsbereich CONTRACT Vertriebs- und Akquisitionsmöglichkeiten kombiniert mit weiteren Automatisierungs- und Digitalisierungsaktivitäten in Deutschland bzw. Europa. Die einzelnen Geschäftsfelder profitieren von einem
weiterhin anhaltenden Wachstumsmarkt, da unsere Kunden durch verstärktes Outsourcing ihre eigenen Kostenstrukturen
verbessern bzw. flexibler gestalten wollen.
Für den Geschäftsbereich CONTAINER war die bereits erfolgte Anpassung des Fahrwassers der Elbe und bleibt die noch
ausstehende Vertiefung der Außenweser zur Sicherung und Positionierung der deutschen Häfen in der
„Nordrange“ von großer Bedeutung, damit die größer werdenden Containerschiffe Bremerhaven und Hamburg problemlos
anlaufen können. Im Zuge der Durchführung der Maßnahmen zur Fahrrinnenanpassung der Elbe haben sich die nautischen
Probleme der nachhaltig steigenden Anzahl immer größer dimensionierter Containerschiffe insbesondere am Standort
Hamburg relativ verbessert.
Sollte die noch ausstehende Maßnahme zur Vertiefung der Außenweser scheitern oder sich nachhaltig verzögern, kann
dies nicht unerhebliche negative Auswirkungen auf die zukünftige Umschlagsentwicklung am Standort Bremerhaven haben.
Der Geschäftsbereich CONTAINER kann seinen Kunden jedoch mit dem einzigen deutschen Tiefwasserhafen, dem EUROGATE
Container Terminal Wilhelmshaven, und dessen Fazilitäten für die Abfertigung von Containerschiffen mit entsprechenden
Tiefgängen eine hervorragende
Alternative bieten. Mit der Beteiligung und Akquisition von Hapag-Lloyd ist ein wichtiger Schritt in Bezug auf die
weitere Entwicklung dieses Standorts erfolgt.
Strategische Chancen
Geschäftsbereich AUTOMOBILE:
BLG LOGISTICS und Hyundai Glovis schließen Joint Venture für das AutoTerminal Bremerhaven
Eine der weltgrößten RoRo-Reedereien, Hyundai Glovis, und BLG LOGISTICS, einer der führenden Automobillogistiker in
Europa, haben eine strategische Partnerschaft für den Autoumschlag in Bremerhaven geschlossen. Nach den erfolgreichen
Kooperationen im Geschäftsbereich CONTAINER ist dies das erste Joint Venture im Automobilumschlag auf einem
BLG-Seehafenterminal.
Im Rahmen des gemeinsamen Joint Ventures wird der
Reeder Hyundai Glovis ab Januar 2022 in den nächsten Jahren den BLG AutoTerminal Bremerhaven als europäischen Hub für
seine Automobiltransporte zwischen Asien und Europa einsetzen. Ziel des Joint Ventures ist es, Volumina zu bündeln
und somit die Logistikketten der Automobilhersteller unter Berücksichtigung von Laufzeit, Kosten sowie
Umwelteinflüssen zu optimieren.
In einem schwierigen Marktumfeld hat BLG LOGISTICS damit einen starken Partner gewonnen. Dies soll Volumina sichern
und den Hafenstandort Bremerhaven stärken und bildet eine gute Basis für eine strategische Weiterentwicklung. Unser
AutoTerminal Bremerhaven bleibt weiterhin als Universalhafen für alle Reeder offen.
Geschäftsbereich AUTOMOBILE: Drittes Autoregal am BLG AutoTerminal Kelheim in Betrieb genommen
Auf dem BLG AutoTerminal Kelheim ist das dritte
Autoregal („P3“) erfolgreich fertiggestellt worden.
Das „P3“ soll für eine noch effizientere Wegnutzung sorgen und ist nach den neuesten Baustandards errichtet worden.
So ist auf dem Dach eine Photovoltaikanlage geplant – bereits die zweite auf dem Gelände. Außerdem wird das Wasser
recycelt, sodass für alle anfallenden
Arbeiten auf dem Terminal lediglich 20 Prozent Frischwasser gebraucht werden.
Das P3 ist exklusiv für einen Großkunden gebaut worden. Das erhöht die Anzahl der überdachten Plätze auf dem
Terminalgelände, was insbesondere für die Unterbringung von Neuwagen von zusätzlichem Vorteil ist. Im Zuge der
Kapazitätserweiterung konnte BLG LOGISTICS auch einen langfristigen Vertrag über die weitere Zusammenarbeit mit dem
Kunden schließen.
Geschäftsbereich CONTRACT:
BLG LOGISTICS als starker Logistikarchitekt
BLG LOGISTICS als starker Logistikarchitekt
Unsere Kunden stehen heute vor riesigen Herausforderungen und Chancen. Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet
neue Möglichkeiten in allen Bereichen der Wertschöpfungskette. Gleichzeitig gibt der globale Wettbewerb ein erhöhtes
Tempo vor. Immer öfter entscheiden auch logistische Prozesse darüber, wie wettbewerbsfähig Unternehmen sind.
Als „Logistikarchitekt“ planen, konzeptionieren, realisieren und betreiben die Experten-Teams von BLG LOGISTICS
kundenindividuelle Logistikzentren; die Bandbreite reicht hierbei von klassisch bis hin zu hochautomatisiert.
Wir verfügen über einen großen Stab an eigenen Fachleuten, die umfassende Erfahrungen aus den unterschiedlichsten
Projekten und Branchen verschiedenster Größen mitbringen. Durch dieses branchenübergreifende Logistik-Know-how konnten
wir bereits herausragende und innovative Konzepte und logistische Großprojekte entwickeln und sehen dies für die
Zukunft als starkes Argument für unsere bestehenden und neuen Kunden.
BLG-Gruppe: Unsere Mission Klima und nachhaltiges Logistikzentrum (Geschäftsbereich CONTRACT) als Leuchtturmprojekt
Das Thema Klimaschutz steht weit oben auf der Agenda – in der Politik wie auch in vielen Unternehmen. Wir bilden dabei
keine Ausnahme. Die Bundesregierung hat im Berichtsjahr die Klimaschutzvorgaben noch einmal verschärft und für
Deutschland das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 ausgegeben. Wir wollen als Logistikunternehmen unseren Beitrag
leisten – und gleichzeitig unsere Kunden beim Verbessern ihrer eigenen Bilanz unterstützen.
Wir sind gemeinsam auf einer Mission für den Klimaschutz. Unser Ziel: BLG LOGISTICS wird bis 2030 zum klimaneutralen
Unternehmen. Dabei haben wir unsere absolute Zielsetzung (-30 Prozent CO2e) innerhalb unseres Unternehmens (Scope
1+2) und -15 Prozent in der Lieferkette (Scope3), von der unabhängigen Science Based Targets initiative (SBTi) prüfen
lassen. Damit ist BLG LOGISTICS der erste deutsche Logistikdienstleister mit einer wissenschaftlich anerkannten
Klimaschutzzielsetzung.
So sorgt BLG LOGISTICS zum Beispiel weiterhin für eine verbesserte CO2-Bilanz durch Transporte auf der Schiene. Pro
Zug kann BLG AutoRail mehr als 200 Pkw transportieren. Und das passiert im deutschen und österreichischen
Streckennetz komplett mit Grünem Strom.
Im größten Güterverkehrszentrum Deutschlands, dem GVZ in Bremen, plant BLG LOGISTICS einen neuen Standort für die
Industrielogistik. Ausgehend vom „C3 Bremen“ wird BLG LOGISTICS die nachhaltige und effiziente
Versorgung der Auslandsmontagewerke eines renommierten Automobilherstellers erbringen.
“C3” steht für die Begriffe Customer, Climate und Comfort. Mit einer intelligenten Intralogistikplanung und
effizienten Arbeitsabläufen wird die Logistikabwicklung auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt. Die Prozesse im Inneren
der neuen Anlage folgen dem Lean-Management-Prinzip und sollen durch einen zukunftsweisenden Automatisierungs- und
Digitalisierungsgrad unterstützt werden. In puncto Nachhaltigkeit wurde ein ganzheitliches Konzept entwickelt, mit dem
eine Zertifizierung in Platin bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) sowie eine WELL GOLD
Zertifizierung angestrebt werden. Unter anderem ist geplant, auf der kompletten Dachfläche eine Photovoltaikanlage zu
installieren. Eine Solarthermie-Anlage soll die Heizungsanlage und Warmwasserproduktion unterstützen. Nicht nur
gestalterisch soll das neue Projekt überzeugen. Aufenthalts- und Außenflächen werden nach einem Well-Being-Konzept
für Mensch und Umwelt entwickelt, um so das Arbeitsumfeld angenehmer zu gestalten. Die Gesundheit der Beschäftigten
am Arbeitsplatz steht im Fokus dieses Neubauvorhabens.
Geschäftsbereich CONTAINER:
EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven
startet Automatisierungsvorhaben
Durch den Einstieg der Hapag-Lloyd AG am EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) ergeben sich positive
Perspektiven für den Standort und die Rahmenbedingungen für die Automatisierung am CTW werden geschaffen. In den
kommenden Jahren wird der Containerumschlag am CTW vom manuellen Betrieb auf ein automatisiertes System umgestellt.
Das entsprechende Automatisierungsvorhaben startete im Januar 2022. Rund EUR 150 Mio. werden hierfür in den kommenden
drei Jahren von EUROGATE investiert. Bereits 2024 soll ein erster Schiffsliegeplatz automatisiert betrieben werden.
Durch die Automatisierung rechnen wir mittelfristig mit einem deutlichen Umschlagswachstum in Wilhelmshaven und damit
sind für uns jetzt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung des
Terminals gegeben. Wir wollen einen ausgebauten, erweiterten und leistungsstarken, automatisierten Terminal, dessen
schlagkräftige Organisation an die neuen Erfordernisse des Betriebs angepasst ist, entwickeln.
Automatisierung ist eine unaufhaltsame Entwicklung, der wir uns mit diesem Projekt stellen und die wir als Chance
begreifen, unsere Kundenorientierung und unsere Wettbewerbsfähigkeit deutlich zu steigern. Dadurch gewinnen wir an
Umschlagsmenge, sichern somit Beschäftigung und schaffen neue, anspruchsvolle und zukunftsgewandte Arbeitsplätze.
Auch an den anderen Standorten von BLG LOGISTICS verfolgen wir konsequent unsere Digitalisierungs- und
Innovationsstrategie weiter. Zum Beispiel stellen zwei autonom fahrende Stapler ab sofort im Logistikcenter Bremen die
materialseitige Ver- und Entsorgung einer Beschichtungslinie sicher.
Sonstige Chancen
Bereits im Geschäftsjahr 2012 hatte BLG LOGISTICS erstmalig verbindliche Klimaschutzziele formuliert und
beschlossen. So sollte der CO2-Fußabdruck bis zum Jahr 2020 gegenüber 2011 (gemessen am Umsatz) um 20 Prozent
gesenkt werden. Dies hatten wir bereits 2019 übertroffen. Motiviert durch diesen Erfolg und gestiegene Anforderungen
haben wir uns neue, weitreichendere Ziele gesetzt und wollen bis 2030 unsere eigenen Treibhausgasemissionen
gegenüber 2018 absolut gemessen um mindestens 30 Prozent, die entlang unserer Lieferkette um 15 Prozent senken. Die
verbleibenden Emissionen wird BLG LOGISTICS durch zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgleichen. Damit werden wir
2030 ein klimaneutrales Unternehmen sein. Mehr Informationen finden Sie in
unserem Nachhaltigkeitsbericht unter reporting.blg-logistics.com
Damit steigert BLG LOGISTICS die Transparenz über ihre Klimabilanz und gewinnt Kompetenz im Bereich der
klimaneutralen Logistik. Damit bietet sich die Chance, ihrer Zielgruppe klimaneutrale Dienstleistungen anzubieten,
die deren Klimabilanz nicht belasten.
Risiken
Anhaltende Auswirkungen durch Corona-Krise, Krieg in der Ukraine und hohe Energiepreise
Die Corona-Krise und die dadurch ausgelösten Maßnahmen der Regierungen nehmen deutlich Einfluss auf Mengen und
Ergebnisse aller Geschäftsbereiche und Geschäftsfelder von BLG LOGISTICS. Auch wenn die ökonomischen Folgen bisher von
Welle zu Welle geringer ausfielen bleiben die aktuelle Lage unübersichtlich und Planungen in diesem Umfeld schwierig.
Insbesondere fehlende Vorleistungsgüter in der Industrie, gestörte Lieferketten und die angespannte Personalsituation
aufgrund hoher Krankenstände wirken sich auf unser Geschäft aus. Durch regelmäßige Abstimmungen innerhalb des
Unternehmens und mit den Kunden passen wir uns ständig den aktualisierten Gegebenheiten an.
Durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine kann es dazu kommen, dass die Lieferketten und die Produktionen
unserer Kunden erneut erheblich gestört werden. BLG LOGISTICS bewertet die Lage tagesaktuell unter sozialen und
finanziellen Gesichtspunkten und leitet notwendige Schritte ein.
Auch die Energiepreise werden infolge des Krieges nach
unseren aktuellen Einschätzungen weiter ansteigen. Diesen
Anstiegen begegnen wir durch diverse Maßnahmen.
Durch die laufende Beobachtung des Beschaffungsmarktes
und der verausschauenden Planung der Ressourceneinsätze
halten wir die zusätzlichen Kosten so gering wie
möglich. Des Weiteren sind wir mit unseren Kunden im
laufenden Austausch und Abschluss von Vereinbarungen
zur Kompensation.
Risikokategorien und Einzelrisiken
Aus den für BLG LOGISTICS festgelegten Risikofeldern werden in den folgenden Abschnitten die wesentlichen Risiken der
BLG LOGISTICS nach Risikokategorien dargestellt. Bei der Auswahl der Wesentlichkeit werden solche Risiken
berücksichtigt, die sich bei Eintritt spürbar auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken würden. Die
Bewertung und Ableitung von Maßnahmen erfolgt grundsätzlich anhand von Szenarien unter Berücksichtigung sämtlicher
bekannter Einflussgrößen aus Chancen und Risiken.
Ein Gesamtüberblick über die wesentlichen Risiken ist in der Tabelle dargestellt.
Risiko
Schadenshöhe
Eintrittswahrscheinlichkeit
Trend gegenüber Vorjahr
Strategische Risiken
bedeutend
unwahrscheinlich
Marktrisiken
bestandsgefährdend
eher unwahrscheinlich
Politische, rechtliche und soziale Risiken
mittel
möglich
Leistungs- und Infrastrukturrisiken
bedeutend
möglich
Finanzwirtschaftliche Risiken
mittel
möglich
Risikomatrix
Strategische Risiken
Risiken aus Akquisitionen und Investitionen
BLG LOGISTICS ist in den letzten Jahren durch verschiedene in- und ausländische Akquisitionen gewachsen. Im Rahmen
des Prozess- und Qualitätsmanagements wurde zu diesem Zweck eine einheitliche M&A-Richtlinie über das Vorgehen
verfasst, die bei sämtlichen Anteilskäufen einzuhalten ist. Hierbei kommen sowohl gruppeninterne als auch externe
Berater zum Einsatz. Somit wird gewährleistet, dass alle mit einer Akquisition oder Beteiligung verbundenen Risiken
berücksichtigt und bewertet werden.
Trotzdem ist nicht auszuschließen, dass sich gerade bei Anteilserwerben im europäischen Ausland besonders politische,
rechtliche oder konjunkturelle Risiken ergeben.
Das soziale Umfeld bei der Beschaffung von Mitarbeiterkapazitäten und die Integration der jeweiligen fremden
Unternehmenskulturen in die Strukturen und Prozesse von
BLG LOGISTICS stellen dabei besondere Herausforderungen dar.
In der Vergangenheit getätigte Investitionen können, unter Fortführung der mit den Investitionen getroffenen
strategischen Entscheidungen und Aussagen, die Notwendigkeit von Folgeentscheidungen nach sich ziehen. Die mit diesen
Entscheidungen verbundenen notwendigen Folgeinvestitionen sind aufgrund von zum Teil geänderten Markt- und
Rahmenbedingungen insgesamt unter neuen Prämissen zu betrachten und zu bewerten. Sind diese geänderten Bedingungen
nachhaltig, könnten sich hieraus zukünftig Abwertungsbedürfnisse auf die Gesamtinvestition für BLG LOGISTICS ergeben.
Marktrisiken
Bedrohung von Marktposition und Wettbewerbsvorteilen
Die vertraglich vereinbarten Preise im Seehafenumschlag im Geschäftsbereich AUTOMOBILE gepaart mit dem unverändert starken Wettbewerb mit anderen Häfen stellen für
uns anhaltende Herausforderungen dar. Durch die zunehmende Beteiligung von Reedern an anderen Seehafenterminals
kann es durch interne Optimierung der Reeder zu Verlagerungen von Volumina zulasten des Seehafenterminals
Bremerhaven kommen. Infolge des Krieges zwischen Russland und der Ukraine ist für 2022 zu erwarten, dass sich für
diese Regionen bestimmte Volumina reduzieren bzw. ganz ausfallen.
Für das Stückgutgeschäft und in der Projektlogistik liegen die Risiken wesentlich im hohen Wettbewerbs- und
Preisdruck.
Im Geschäftsbereich CONTRACT liegen die hauptsächlichen Risiken in der schnellen Austausch- und Ersetzbarkeit als
Dienstleister, sofern es sich um standardisierte und nicht individuell zugeschnittene Leistungen handelt. In den
Geschäftsfeldern herrscht eine starke Abhängigkeit von Großkunden. Die durchgeführten Logistikleistungen sind dort
in der Regel personalintensiv. Zudem herrscht ein erheblicher Preisdruck seitens der Kunden. Diesen
Herausforderungen begegnen wir mit umfangreichen kundenindividuellen Lösungen und Optimierungen, längeren
Vertragslaufzeiten, dem kontinuierlichem Aufbau und der weiteren Diversifizierung des Kundenstamms.
Neben den gesamtwirtschaftlichen Trends wirken sich im Geschäftsbereich CONTAINER in Bezug auf die künftige
Umschlags- und Transportnachfrage und damit verbunden auch auf die Umschlagsmengen unserer Containerterminals noch
weitere Einflüsse bzw. Risiken aus. Hierzu zählen wie in den vergangenen Jahren auch
die Inbetriebnahme weiterer Terminalumschlagskapazitäten in der Nordrange und im Ostseeraum,
die Inbetriebnahme weiterer Großcontainerschiffe und die damit verbundenen operativen Herausforderungen bei
den Schiffsabfertigungen (PeakSituationen),
die sich aus den Veränderungen in den Strukturen der Reedereikonsortien ergebenden Markt-, Netzwerk- und
Prozessveränderungen sowie
Preisstrukturen im Markt.
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine wird sich ebenfalls auf den Containerumschlag auswirken, wenn diese
Regionen nicht mehr angefahren werden oder Schiffe festsitzen.
Auf Kundenseite könnten perspektivisch gesehen auch mögliche Insolvenzen Auswirkungen auf die Reedereikonsortien
sowie die Dienste- und Mengenstrukturen haben. Hier dominieren unverändert drei Groß-Konsortien das Marktgeschehen:
2M mit den Einzelreedern Maersk und MSC
Ocean Alliance mit den Einzelreedern CMA CGM, COSCO, Evergreen und OOCL
THE Alliance mit den Einzelreedern Hapag-Lloyd, HMM, ONE und Yang Ming.
Der Trend der Container-Reedereien zur Indienststellung weiterer Großcontainerschiffe, und zwar mittlerweile von bis
zu 24.000 TEU, hält unvermindert an. Angesichts dieses Trends wird auch die Anzahl der Schiffsanläufe von
Großcontainerschiffen an den Terminals der EUROGATE-Gruppe weiter zunehmen.
Da die Containerterminals zumindest mittelfristig noch über Kapazitätsreserven verfügen, steigt im Zuge der
Konsolidierung die Marktmacht der verbleibenden Konsortien/Reedereien und damit verbunden der Erlösdruck sowie die
Notwendigkeit der Identifizierung und Umsetzung weiterer Kostenreduzierungen und Effizienzsteigerungen bei den
Containerterminals sowie von Maßnahmen zur Standardisierung und Automatisierung.
Sollten die im Zuge der Transformation vorgesehenen Kostensenkungen sowie die Produktivitäts- und
Effizienzsteigerungen im Geschäftsbereich CONTAINER in geringerem Umfang umgesetzt werden können als vorgesehen,
so wäre die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsträchtigkeit der EUROGATE-Gruppe deutlich beeinträchtigt. Der
bisherige Verlauf und der Abschluss der Verhandlungen erfolgte jedoch von allen Seiten sehr verständig und die
Geschäftsführung ist unverändert zuversichtlich, die geplanten Maßnahmen und die damit verbundenen
Effekte in dem vorgesehenen Zeitrahmen erfolgreich umsetzen zu können.
Als global ausgerichteter Logistikdienstleister ist BLG
LOGISTICS wesentlich von der Produktion und den damit verbundenen Warenströmen in der Weltwirtschaft abhängig. Die
Abhängigkeit sowohl von der produzierenden Industrie als auch vom Konsumentenverhalten kann als größtes Risiko
angesehen werden. Hier beeinflussen neben den aktuellen Auswirkungen und Beschränkungen infolge des Krieges in der
Ukraine und der Corona-Pandemie zusätzlich hohe Energie- und Rohstoffpreise, andauernde außenwirtschaftliche
Ungleichgewichte sowie die Ausweitung von politischen Konflikten unser Geschäft.
Des Weiteren ist es möglich, dass wir zukünftig auch mit neuen Virusmutationen und Pandemien umgehen werden müssen,
die sich auch immer wieder auf das Wirtschaftsgeschehen und unsere Planungen auswirken können. Auch eine
weitergehende Eskalation im Ukraine-Konflikt ist nicht auszuschließen.
Änderungen in der Gesetzgebung sowie bei Steuern oder Zöllen in einzelnen Ländern können den internationalen Handel
ebenfalls stark beeinträchtigen und erhebliche Risiken für BLG LOGISTICS mit sich bringen.
Branchenrisiken
Durch fehlende Vorleistungsgüter, Störungen in den Lieferketten, die Umstellung auf die Elektromobilität und die
schwache Nachfrage in der Corona-Pandemie hat die Automobilindustrie derzeit umfangreiche Herausforderungen zu
bewältigen, was sich auf das Gesamtvolumen unserer Geschäfte auswirkt. Durch den Krieg in der Ukraine wird diese
Lage erneut verschärft und es kann zu Produktionsreduzierungen und -ausfällen der Hersteller kommen. Dem begegnen
wir mit einer weiteren Optimierung unserer Prozesse und planen unsere Kapazitäten auf Basis des regelmäßigen
Dialogs mit unseren Kunden. Darüber hinaus wollen wir unser Angebot für den Transport und die technische Bearbeitung
von Gebrauchtfahrzeugen weiter ausbauen.
Westeuropa ist der Hauptmarkt für BLG LOGISTICS. Durch die Öffnung Westeuropas zum Osten hin gelangen weiterhin
vermehrt osteuropäische Transportkapazitäten in unseren Hauptmarkt. Dies führt anhaltend zu einem starken
Wettbewerb und Preisdruck. Darüber hinaus besteht eine Abhängigkeit vom Exportvolumen der Automobilindustrie in
Europa nach Übersee. Hier haben vor allem die Märkte China, USA, Japan und Korea eine besondere Bedeutung.
Die Beschäftigung im Bereich der Autoteilelogistik (Geschäftsfeld Industrie) ist abhängig von der Produktion der
ausländischen Werke der deutschen Original Equipment Manufacturer (OEM), die über unsere Logistikzentren weltweit
mit Teilen versorgt werden. Hier ist weiterhin eine Tendenz zur Abhängigkeit von einigen wenigen Großkunden zu
verzeichnen.
Politische, rechtliche und soziale Risiken
Rechtliches und politisches Umfeld
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Zusatzkosten im Transportbereich durch einen Preisanstieg auf den
internationalen Rohölmärkten, die Maut, andere verkehrslenkende Abgaben sowie fiskalische Mehrbelastungen nicht
unmittelbar an unsere Auftraggeber erfolgsneutral weiterbelastet werden können.
Aufgrund des Krieges zwischen Russland und der Ukraine und der gegenwärtigen Sanktionen ist es möglich, dass wir
unser Geschäft an den Standorten in dieser Region temporär oder langfristig einstellen müssen oder den Zugriff
verlieren. Weil die Hersteller ihre Produktion in Russland überwiegend einstellen, können wir auch entsprechend
weniger Fahrzeuge transportieren und die Geschäftsgrundlage ist auch aufgrund der Sanktionen in Gefahr. Es ist daher
möglich, dass das Nettovermögen und der Firmenwert der BLG Logistics Automobile St. Petersburg Co. Ltd.,
St.Petersburg/Russland (100% - Beteiligung) sowie der Beteiligungsbuchwert der BLG ViDi LOGISTICS TOW, Kiew/Ukraine
(50%-Beteiligung, Equity-Bewertung) wertberichtigt werden müssen. Der Umsatz der russischen Gesellschaft beträgt
2021 weniger als 1 Prozent des Gruppenumsatzes.
Der vollzogene Brexit hat sich bisher nicht wesentlich auf unsere Geschäfte ausgewirkt. Das gilt auch für die bisher
anhaltende Niedrigzinsphase. Hier besteht allerdings aktuell das Risiko eines Anstiegs, was zu einer Erhöhung
unseres Zinsaufwands führen könnte.
Vertragsrisiken
Risiken bei Verträgen ergeben sich aus der teilweisen nicht fristenkongruenten Deckung von Kundenverträgen in
Verbindung mit der Anmietung von Immobilien. Kundenverträge haben oft kürzere Laufzeiten als Mietverträge für
Immobilien.
Die nachträgliche Änderung von gegebenen Marktverhältnissen und damit verbundene Auswirkungen auf die mit den
Kunden vereinbarten Logistikprozesse haben Einfluss auf das mit dem Kunden vereinbarte Vertragsverhältnis. Dem
Kunden angebotene Dienstleistungsportfolios und die kalkulierten Preise können unter Umständen nicht mehr mit von
den Kunden angefragten und beauftragten Leistungen übereinstimmnen. Dadurch resultierende Unterschiede führen zu
Risiken und Abweichungen von der Planung, die dann zu Nachverhandlungen mit dem Kunden führen. Aufgrund der
Vertragserfüllungs- und somit Leistungsverpflichtung wird während der Verhandlungen für den Kunden
weitergearbeitet, da ansonsten weitere Risiken aus Schadenersatzverpflichtungen für Ausfallzeiten bestehen.
Für Risiken aus belastenden Verträgen wurden Risikovorsorgen getroffen. Die Höhe der Risiken kann infolge einer
geänderten Sachlage im Zeitverlauf deutlich ansteigen. Ein solches Risiko ist nach der derzeitigen Einschätzung
als gering anzusehen.
Leistungs- und Infrastrukturrisiken
Risiken aus Geschäftsbeziehungen
In allen operativen Geschäftsbereichen ist durch die enge Kundenbindung und die kurzen, anspruchsvollen
Vertragslaufzeiten sowie -konditionen, insbesondere zu einigen Großkunden, auf Veränderungen in den konjunkturellen
Entwicklungen und den Nachfrage- bzw. Produktlebenszyklen ein besonderes Augenmerk zu legen.
Risiken aus hohen Preisen für Energie
Zum Ende des Berichtsjahres 2021 sind die Preise für Energie deutlich angestiegen. Durch die aktuelle Ukraine-Krise
und ein mögliches Embargo für Energie aus Russland ist ein weiterer deutlicher Anstieg wahrscheinlich bzw. bereits
eingetreten. Dies könnte zu einer höheren Fixkostenbelastung führen, die sich bei einer weiteren Steigerung, aber
auch bei der Beibehaltung der Anfang 2022 gültigen Abschlagszahlungen deutlich spürbar auf das Ergebnis auswirken
kann, soweit die eingeleiten Maßnahmen sich verzögert auswirken. Durch Gespräche mit unseren Kunden und
Prozessoptimierungen werden wir versuchen, die Belastungen so gering wie möglich zu halten.
Infrastrukturkapazität und -sicherheit
Aufgrund von Volumenschwankungen oder Versorgungslücken bei unseren Kunden kann es in Einzelfällen zu temporären
Kapazitätsengpässen kommen. Durch aktive Marktsondierungen sind uns zusätzliche Flächen- und Hallenkapazitäten bei
Dritten bekannt; diese werden bei Bedarf kostenpflichtig angemietet.
Im Gegensatz dazu kann bei Minderauslastung der eigenen Kapazitäten in der Regel kurzfristig keine anderweitige
Verwendung generiert werden. Dies führt zu einer Ergebnisbelastung aus nicht gedeckten Fixkosten. Die Risiken werden
im Rahmen der Vertragsgestaltung und -kalkulation berücksichtigt.
Die Flächen, Hallen, Transport- und Umschlagsgeräte werden regelmäßig innerhalb fest definierter Intervalle gewartet
und instand gesetzt. Dadurch ist eine dauerhafte Leistungssicherheit gegeben.
Personalrisiken
Durch die hohe Personal- und Kapitalintensität unserer Logistikleistungen bestehen grundsätzlich Risiken hinsichtlich
einer hohen Fixkostenbelastung aufgrund mangelnder Anlagen- und Personalauslastung. Durch die aktuell hohen
Inflationsraten, einem hohen Krankenstand in der Pandemie und aufgrund des Fachkräftemagels kann es in zukünftigen
Tarifverhandlungen zu höheren Forderungen der Arbeitnehmerseite kommen. Dem begegnen wir unter anderen durch die
Integration von Preisgleitklauseln in den Verträgen mit unseren Kunden.
Der Wettbewerb der Unternehmen um qualifiziertes Personal in allen Bereichen bleibt intensiv. Schon heute können
aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels offene Stellen in der Logistikbranche und auch in der BLG-Gruppe nicht
immer zeitnah besetzt werden. Durch eine hohe Krankenquote, zum Beispiel während der Corona-Pandemie, wird die
Situation zusätzlich verschärft und können die Produktivität und Rentabilität unserer Dienstleistungen wesentlich
beeinträchtigt werden. Um dem entgegen zu wirken, entwickeln wir laufend neue Wege der Rekrutierung und betonen mit
unseren Personalmanagementaktivitäten die Attraktivität von BLG LOGISTICS als Arbeitgeber. Wir streben an, Fach- und
Führungskräfte langfristig an das Unternehmen zu binden. Neben leistungsorientierter Vergütung und umfangreichen
Sozialleistungen setzen wir dabei insbesondere auf die breit gefächerten Perspektiven von BLG LOGISTICS durch
Traineeprogramme, interdisziplinäre Karrierewege, Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen Gruppengesellschaften
sowie attraktive Fort- und Weiterbildungsangebote. Auch personelle Risiken hinsichtlich des demografischen Wandels
der Gesellschaft sowie der Qualifikation und Fluktuation der Belegschaft wollen wir so minimieren.
Diese notwendigerweise längerfristig angelegte Personalentwicklung birgt gewisse Personalkostenrisiken für den Fall,
dass die mittelfristige Geschäftsentwicklung nicht wie geplant eintritt. Flexibilität wird allerdings durch den bei
den gewerblichen Mitarbeitenden bestehenden Anteil der Gesamt-Hafen-Betriebe in Bremen und Hamburg (GHBG) und
sonstiger Leiharbeitnehmer erreicht. Dadurch kann der Personalbedarf im gewissen Rahmen flexibel an die
Geschäftsentwicklung angepasst werden. Die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen grundsätzlich auch den
Personalbestand und somit die Flexibilität und Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal bei der GHBG. Diese
Veränderungen können für die GHBG zu nachhaltigen Defiziten führen, die durch die angeschlossenen Mitgliedsunternehmen
und somit im Wesentlichen auch durch BLG LOGISTICS gegebenenfalls auszugleichen sind. Hierfür haben wir
entsprechende Vorsorge getroffen.
Risiken der Informationstechnologie
Ein wichtiger Erfolgsfaktor für unsere Logistik- und Serviceprozesse ist die Informationstechnologie. Die Systeme
müssen jederzeit erreichbar und einsatzfähig sein; unberechtigter Datenzugriff und Datenmanipulation sind
auszuschließen. Ebenso gilt es zu vermeiden, dass neue Software mit Mängeln oder nicht rechtzeitig geliefert wird.
Unsere Dienstleistungen erfordern den Einsatz ständig
aktualisierter oder neu entwickelter Software. Bei der Erstellung und der Inbetriebnahme von neuen, komplexen
Anwendungen lassen sich jedoch Verzögerungen und mangelnde Funktionalität nie ganz ausschließen. Ein effizientes
Projektmanagement – von der Konzeption bis zur Einführung – verringert dieses Risiko. Wir erwarten diesbezüglich
derzeit nur geringe Auswirkungen auf einzelne Geschäftsfelder.
Die sich häufenden globalen, aber auch speziellen Angriffe aus dem Internet (Cyberkriminalität) sind eine ständige
Bedrohung und Gefahr für BLG LOGISTICS. Durch den Einsatz modernster Antivirensoftware verbunden mit einer eigenen
strukturierten IT-Organisation (inkl. IT-Security) sieht sich BLG LOGISTICS gut aufgestellt, diesen Risiken
entgegenzuwirken. Eine permanente Überprüfung, Kontrolle, Aktualisierung und Anpassung dieser Strukturen und Systeme
ist dafür eine wesentliche Voraussetzung. Über entsprechende Versicherungen sichern wir uns zusätzlich gegen etwaige
Schäden ab.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Ausfallrisiko
Das Ausfallrisiko der Gruppe resultiert hauptsächlich aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und den
Leasingforderungen. Die in der Gruppenbilanz ausgewiesenen Beträge verstehen sich abzüglich Wertberichtigungen für
die erwarteten Ausfälle. Durch die laufende Überwachung der Forderungsbestände auf Managementebene und in
Abhängigkeit der Kundenbonität arbeiten wir mit Warenkreditversicherungen und sind so zurzeit keinem wesentlichen
Ausfallrisiko ausgesetzt.
Das Ausfallrisiko ist bei liquiden Mitteln und derivativen
Finanzinstrumenten begrenzt, da diese derzeit ausschließlich bei Banken gehalten werden, denen internationale
Ratingagenturen eine hohe Bonität bescheinigt haben, die über einen Haftungsverbund eine hohe Sicherheit ausweisen
und/oder bei denen über langfristig aufgenommene Darlehen Aufrechnungsmöglichkeiten bestehen.
Das maximale Ausfallrisiko der Gruppe wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen
Vermögenswerte (einschließlich derivativer Finanzinstrumente mit positivem Marktwert) wiedergegeben. Des Weiteren ist
die Gruppe auch durch die Übernahme finanzieller Garantien einem Ausfallrisiko ausgesetzt.
Bezüglich unserer Beteiligungen in der Ukraine und Russland verweisen wir auf die o.g. Ausführungen unter „Politische,
rechtliche und soziale Risiken“.
Zum Abschlussstichtag liegen keine weiteren wesentlichen, das Ausfallrisiko mindernden Vereinbarungen oder
Besicherungen vor.
Fremdwährungsrisiko
Mit geringfügigen Ausnahmen operieren die Gruppengesellschaften in der Eurozone und fakturieren ausschließlich in
Euro. Insofern kann lediglich in Einzelfällen, zum Beispiel durch ausländische Dividendeneinkünfte oder Einkauf von
Lieferungen und Leistungen im Ausland, ein Währungsrisiko entstehen. Zur Absicherung gegen das Fremdwährungsrisiko aus
einem im Rahmen der Gruppenfinanzierung ausgereichten variablen USD-Darlehen wurde ein Zinssatz- und Währungsswap
abgeschlossen.
Aufgrund der aktuellen Situation können sich durch den Kurs des Rubels und der Griwna vereinzelte negative
Ergebniseffekte ergeben, die aktuell nicht beziffert werden können.
Liquiditätsrisiko
Liquiditätsrisiken können sich aus Zahlungsengpässen und daraus resultierenden höheren Finanzierungskosten ergeben.
Die Liquidität der Gruppe wird durch das zentrale Cash Management auf Ebene der BLG KG sichergestellt. In das Cash
Management sind alle wesentlichen Tochterunternehmen einbezogen. Durch ebenfalls zentrale Investitionskontrollen und
ein zentrales Kreditmanagement wird die rechtzeitige Bereitstellung von Finanzierungsmitteln
(Darlehen/Leasing/Miete) zur Erfüllung sämtlicher Zahlungsverpflichtungen sichergestellt.
Der Liquiditätsbedarf der Gruppe ist durch liquide Mittel und zugesagte Kreditlinien gedeckt.
Parallel dazu setzt die BLG-Gruppe seit dem Berichtsjahr zur weiteren Optimierung der Bilanzstruktur den regresslosen
Verkauf von Forderungen im Rahmen einer Factoringvereinbarung als außerbilanzielles Finanzierungsinstrument ein. Die
Verpflichtungen des Factors zum Ankauf bestehender und zukünftiger Forderungen sind auf einen Gesamthöchstbetrag von
EUR 75 Mio. begrenzt. BLG LOGISTICS kann frei entscheiden, in welchem Umfang das revolvierende Nominalvolumen
ausgenutzt wird. Die Forderungen wurden vollständig ausgebucht.
Weiterhin besteht für BLG LOGISTICS die Möglichkeit zur Teilnahme am Cash-Pooling der Freien Hansestadt Bremen in Höhe
von bis zu EUR 50 Mio. sowie zur Aufnahme eines langfristigen Darlehens in Höhe von EUR 50 Mio. über eine
Landesbürgschaft über die Bremer Aufbau-Bank zusammen mit einer Partnerbank.
Es bestehen Zusicherungen an alle Partnerbanken nach Gleichbehandlung und der Change-of-Control-Klausel.
Den finanzwirtschaftlichen Risiken, die sich aus der Dynamik der aktuellen Situation ergeben, begegnen wir mit einem
regelmäßigen Forecast-Prozess, aus dem entsprechende Maßnahmen – sofern erforderlich – abgeleitet werden. Von dem
Beginn der Corona-Pandemie bis zum Zeitpunkt dieser Berichterstellung war die Liquidität von BLG LOGISTICS in keiner
Weise gefährdet.
Zinsänderungsrisiko
Das Zinsänderungsrisiko, dem BLG LOGISTICS ausgesetzt ist, entsteht hauptsächlich aus den langfristigen Darlehen und
den sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten. Die Steuerung der Zinsrisiken erfolgt durch eine
Kombination von festverzinslichem und variabel verzinslichem Fremdkapital. Der überwiegende Teil der
Bankverbindlichkeiten ist langfristig abgeschlossen bzw. es bestehen feste Zinsvereinbarungen bis zum Ende der
Finanzierungslaufzeit, entweder originär im Rahmen der Darlehensverträge oder über Zinsswaps, die im Rahmen von
Micro-Hedges für einzelne variabel verzinsliche Darlehen abgeschlossen werden. Darüber hinaus wurde vor dem
Hintergrund des niedrigen und für Investitionen attraktiven Zinsniveaus ein Teil des Finanzierungsbedarfs der
kommenden Jahre durch die Vereinbarung von Forward-Zinsswaps abgesichert. Es ist vorgesehen, hierbei Darlehen in
einem Volumen von insgesamt bis zu EUR 90 Mio. in Tranchen von bis zu je EUR 15 Mio. innerhalb von sechs Jahren,
begonnen im Jahr 2019, bei Partnerbanken aufzunehmen. Weitere Informationen hierzu sind im Gruppenanhang in
Erläuterung Nummer 32/Abschnitt „Derivative Finanzinstrumente“ dargestellt.
Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen Effekte von
Änderungen der Marktzinssätze auf Zinszahlungen, Zinserträge und -aufwendungen, andere Ergebniskomponenten sowie auf
das Eigenkapital dar. Den Zinssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde.
Bezüglich originärer Finanzinstrumente mit fester Verzinsung wirken sich Marktzinsänderungen nur dann auf das
Ergebnis aus, wenn diese Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Alle zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung unterliegen keinen Zinsänderungsrisiken im
Sinne von IFRS 7; dies gilt für alle festverzinslichen Darlehensverbindlichkeiten von BLG LOGISTICS einschließlich der
Leasingverbindlichkeiten. Bei zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken in Form von Cashflow-Hedges designierten
Zinsswaps gleichen sich die durch Änderungen der Marktzinssätze induzierten Veränderungen der Zahlungsströme und der
Ergebnisbeiträge der besicherten originären Finanzinstrumente und der Zinsswaps nahezu vollständig aus, sodass
insoweit kein Zinsänderungsrisiko besteht.
Die - erfolgsneutrale - Bewertung der Sicherungsinstrumente mit dem beizulegenden Zeitwert hat Auswirkungen auf die
Hedge-Rücklage im Eigenkapital und wird daher bei der eigenkapitalbezogenen Sensitivitätsberechnung berücksichtigt.
Marktzinsänderungen von originären variabel verzinslichen Finanzinstrumenten, deren Zinszahlungen nicht als
Grundgeschäfte im Rahmen von Cashflow-Hedges gegen Zinsänderungsrisiken gestaltet sind, wirken sich auf das
Zinsergebnis aus und gehen demzufolge in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten mit ein.
Bei BLG LOGISTICS wird aus heutiger Sicht die Eintrittswahrscheinlichkeit der beschriebenen Finanzrisiken als gering
eingeschätzt.
Weitere Angaben zum Management von Finanzrisiken finden sich im Anhang unter Erläuterung Nummer 32.
Sonstige Risiken
Sonstige Risiken, die die Entwicklung nachhaltig negativ beeinflussen könnten, sind derzeit nicht erkennbar.
Bestandsgefährdungspotenziale wie Überschuldung, Zahlungsunfähigkeit oder sonstige Risiken mit besonderem Einfluss
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage liegen derzeit nicht vor.
Beurteilung der Gesamtrisikosituation
Durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine, aber auch durch die weiterhin bestehende Corona-Pandemie, können
auch zukünftig erhebliche Beeinträchtigungen in den weltweiten Warenströmen und somit auch in den
logistischen Prozessen und Dienstleistungen auftreten.
Hinsichtlich der Auswirkungen auf die damit im Zusammenhang stehenden Lieferketten der Kunden von BLG LOGISTICS
besteht weiter eine hohe Unsicherheit. Auch die fehlende Verfügbarkeit von Vorleistungsgütern in der
Industrieproduktion kann sich durch den Konflikt 2022 erneut verstärken. Für das kommende Geschäftsjahr ist daher von
temporär schwankenden Volumina in unseren
Geschäften auszugehen.
Ein wesentliches Risiko für das Jahr 2022 stellen in diesem Zusammenhang auch die oben beschriebenen sehr hohen
Energiepreise dar. Durch ein mögliches Embargo für russische Energie ist ein weiterer deutlicher Anstieg möglich.
Durch die vorherig beschriebenen Maßnahmen erfolgt eine entsprechende Gegensteuerung im Rahmen der vertraglichen
Möglichkeiten.
In diesem Umfeld sind die Staatsschuldenkrisen in den USA und Europa, der Handelskrieg zwischen den USA und China, die
weitere Ausverhandlung des Brexits sowie weitere geopolitischen Unruhen mit ihren Auswirkungen auf die
Realwirtschaft in den Hintergrund gerückt, aber noch nicht ausgestanden. So kann es hier erneut zu einer Verstärkung
der Risikolage führen.
Ein weiterer wesentlicher Faktor sind die erfolgreiche Umsetzung der Transformation inklusive der damit verbundenen
Kostensenkungen sowie die Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen im Geschäftsbereich CONTAINER. Sollten diese
nicht oder nur in geringem Umfang umgesetzt werden können, wäre die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsträchtigkeit
der EUROGATE-Gruppe deutlich beeinträchtigt.
Wir haben voraussichtliche Auswirkungen möglicher Effekte bewertet und notwendige Schritte eingeleitet beziehungsweise
beobachten wir die Lage tagesaktuell. Über verschiedene Instrumente wie unserem Risikomanagement, dem regelmäßigen
Risikobericht, den regelmäßigen Austausch mit unseren Kunden und durch einem Krisenstab für besondere Situationen
sind wir nach unserer Einschätzung adäquat aufgestellt, um den Herausforderungen zu begegnen.
Auf Grundlage unseres Risikomanagementsystems und übereinstimmender Einschätzungen des Vorstands waren im
Berichtszeitraum keine Risiken absehbar, die einzeln
oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens gefährden. Auch auf Basis der Mittelfristplanung und vor
dem Hintergrund der anhaltenden, pandemischen Lage lassen sich gegenwärtig unter Berücksichtigung der bereits
eingeleiteten Maßnahmen keine Anzeichen für bestandsgefährdende strategische oder operative Risiken für die künftige
Entwicklung ableiten.
Leitung und Kontrolle
Erklärung zur Unternehmensführung
Im Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften wurde nur das Vorliegen der Angaben zur Corporate Governance
im Sinne des § 315d HGB vom Abschlussprüfer geprüft. Sie werden mit der Erklärung zur
Unternehmensführung nach § 315d HGB an anderer Stelle dieses
Finanzberichts ausgewiesen; siehe hierzu Erklärung zur
Unternehmensführung
Übernahmerelevante Angaben nach
§ 315a Absatz 1 HGB
Unter www.blg-logistics.com/ir sind das geltende Vergütungssystem (im Bereich Corporate Governance) des Vorstands
gemäß § 87a Absatz 1 und 2 Satz 1 AktG, das von der Hauptversammlung am 2. Juni 2021 gebilligt wurde, sowie das
ebenfalls von der Hauptversammlung am 2. Juni 2021 gebilligte System über die Vergütung der Mitglieder des
Aufsichtsrats (§113 Absatz 3 AktG) öffentlich zugänglich. Unter derselben Internetadresse wird im Downloadbereich der
Vergütungsbericht inklusive des Vermerks des Abschlussprüfers gemäß § 162 AktG öffentlich zugänglich gemacht.
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