Wirtschaftsbericht
Rahmenbedingungen
Erholung der Weltwirtschaft
Auch im Geschäftsjahr 2021 hat die Corona-Pandemie die Weltwirtschaft spürbar beeinflusst. Dabei verliefen die
Infektionswellen zwischen den Ländern aber immer
weniger synchron.
Nachdem zu Jahresbeginn 2021 vielerorts noch starke Kontaktbeschränkungen bestanden, setzten die Wirtschaft und der
Welthandel sowie der private Konsum im Frühjahr/Sommer zu einer deutlichen Erholung an. Hierbei kam es zu regionalen
Unterschieden. Im Sommer wurde die Weltkonjunktur durch ein verstärktes Infektionsgeschehen in den asiatischen
Ländern erneut gebremst. Die Auswirkungen auf die Produktion in den Vereinigten Staaten und Europa waren zumeist
gering. Generell wurden in Ländern mit hohen Impfquoten darüber hinaus zunehmend auch höhere Inzidenzen toleriert,
ohne dass für die Konjunktur dämpfende Eindämmungsmaßnahmen ergriffen wurden.
Ab dem dritten Quartal schwächte sich die Konjunktur aufgrund des zunehmenden Infektionsgeschehens, auch hervorgerufen
durch die Omikron-Variante, ab. Des Weiteren haben anhaltende Lieferengpässe für Vorleistungsgüter für die
Industrieproduktion und andere Waren sowie der verstärkte Inflationsdruck die allgemeine Lage getrübt. Insbesondere
aber die Preise für Rohöl und Energie stiegen deutlich an. Die Notenbanken agierten im Jahr 2021 darauf noch
zurückhaltend und stützten zunächst weiter die Konjunktur mit niedrigen Zinsen.
In diesem Umfeld litt insbesondere auch die weltweite
Automobilindustrie zunehmend unter den Lieferengpässen, etwa bei Halbleiter-Chips. Weltweit war die Autoproduktion
bereits bis zum Herbst um rund 30 Prozent gesunken, was sich erheblich auf die gesamtwirtschaftliche
Produktion auswirkte.
Zum Jahresende erhöhte sich die Unsicherheit über die allgemeine weitere wirtschaftliche Entwicklung durch die starke
Omikron-Welle innerhalb der Corona-Pandemie deutlich, während sich die Knappheit von Vorleistungsgütern in der
Industrie etwas entspannte.
Quellen dieses Abschnitts:
Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Januar sowie Februar 2022
IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Nr. 85 (2021|Q4)
IMK, IMK Report Nr. 171, September 2021
Deutsches BIP stieg 2021 um rund 2,8 Prozent an
Veränderung des realen BIP gegenüber den Vorjahren
Analog der beschriebenen Lage der Weltwirtschaft verhielt sich auch die Lage in Deutschland. Auch hier zog die
wirtschaftliche Aktivität und der private Konsum insbesondere im Sommerhalbjahr 2021 kräftig an, während sie im
letzten Quartal leicht zurückging. Insbesondere die kontaktintensiven Dienstleistungsbereiche waren zum Jahresende
von der Omikron-Welle erneut betroffen. Die für Deutschland wichtige Automobilindustrie war insbesondere im zweiten
Halbjahr ebenfalls von den weltweiten Lieferengpässen im verarbeitenden Gewerbe, aber auch von der allgemeinen
Nachfragezurückhaltung beeinflusst. Auch das Baugewerbe war zeitweise von Materialengpässen betroffen, die die
Produktion beeinträchtigten.
Insgesamt stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Umfeld um rund 2,8 Prozent. Dank der Maßnahmen zur
Beschäftigungssicherung blieben die Auswirkungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt 2021 begrenzt und der
Arbeitsmarkt entwickelte sich vergleichsweise günstig. Die Arbeitslosenquote lag unter 6 Prozent. Die
Verbraucherpreise stiegen hingegen 2021 auch in Deutschland deutlich an und die Inflationsrate lag zum Jahresende auf
Rekordniveau.
Quellen dieses Abschnitts:
Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Januar sowie Februar 2021
IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Nr. 86 (2021|Q4)
IMK, IMK Report Nr. 172, Dezember 2021
Branchenbezogene Rahmenbedingungen
Eine der zentralen Erkenntnisse von 2021 ist, wie wichtig die Logistikbranche ist. Die Systemrelevanz von Häfen,
Straße und Schiene ist eindrucksvoll untermauert worden. Die Logistikbranche stellt eine entscheidende Verbindung
zwischen Produzenten, Handel und Konsumenten dar. Sie erbringt des Weiteren viele zusätzliche produktionsnahe
Dienstleistungen. Neben dem klassischen Speditionsgeschäft zählt die Erbringung logistischer Leistungen im
Zusammenhang mit der Zulieferung, Produktion und Distribution von Gütern zu ihren Leistungsschwerpunkten.
Die Anforderungen an die Logistik verändern sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Anhaltende Globalisierung, kürzere
Produktlebenszyklen, Digitalisierung und Urbanisierung sind Treiber dieser Veränderungen. Die Branche profitiert dabei
weiterhin von der steigenden Nachfrage nach Logistikdienstleistungen, die durch das wachsende E-Commerce-Geschäft
sowie die Retourenbearbeitung im Business-to-Consumer-Geschäft zusätzlich verstärkt wird. Herausforderungen bestehen
insbesondere im Zusammenhang mit dem anhaltenden Margendruck, mit der demografischen Entwicklung und dem sich weiter
verstärkenden Wettbewerb um Fach-, Führungs- und Nachwuchskräfte. Hinzu kommen die in der Corona-Krise noch einmal
gewachsene Bedeutung des Onlinehandels, steigende Kundenanforderungen hinsichtlich Geschwindigkeit, Flexibilität und
Qualität der Belieferung sowie ein steigendes Umweltbewusstsein in der Bevölkerung. Personaldefizite gibt es in der
Branche derzeit insbesondere bei Lagerarbeitern, Kraftfahrern, Lokführern und IT-Managern.
Zusätzlich werden von den Logistikunternehmen im Rahmen von Outsourcingaktivitäten hohe Investitionsbereitschaft und
Innovationskraft erwartet. Ein Schwerpunkt der Investitionen liegt dabei in Umschlags-, Distributions- und
Kommissionierungszentren in verkehrsgünstigen Lagen. Da Verträge mit Kunden regelmäßig nur Laufzeiten von wenigen
Jahren aufweisen, werden die Flächen und Umschlagsgeräte häufig gemietet oder geleast. Hierbei werden langfristige
Kapitalbindungen vermieden und die
Flexibilität des Logistikdienstleisters stark erhöht.
Aufgrund steigender Kundenanforderungen hat sich auch der Einsatz von durchgängigen Informations- und
Kommunikationstechniken entlang der Prozessketten deutlich ausgeweitet. Logistikdienstleister müssen verstärkt
Geschäftsmodelle an Veränderungen, wie den steigenden Einfluss durch die fortschreitende Digitalisierung der
Prozessketten, anpassen.
Analog dem deutschen und weltweiten Wirtschaftsgeschehen erholte sich das SCI/Logistikbarometer (Geschäftsklima) ab
dem Frühjahr 2021 deutlich und lag zum Jahresende auf einem hohen Niveau. Trotz anhaltender Einschränkungen durch die
Corona-Pandemie, deutlich gestiegener Energiepreise und Turbulenzen in den globalen Lieferketten bewertet eine
Mehrheit im Dezember 2021 die derzeitige Geschäftslage als „normal“ (33 Prozent) oder „gut“ (56 Prozent).
Personaldefizite, u. a. das Fehlen zehntausender Fahrer, spüren die Betriebe hingegen deutlich.
Auch der BVL-Logistik-Indikator stieg im Frühjahr 2021 zunächst deutlich, allerdings erhielt er im vierten Quartal
einen deutlichen Dämpfer. Die Geschäftsaussichten trübten sich zum Jahresende hin weiter ein. Die Geschäftslage wurde
häufig günstig beurteilt, aber seltener als zuletzt. Insbesondere durch die anhaltenden Lieferschwierigkeiten in
Industrie und Handel machte sich Skepsis in Hinblick auf die Geschäftsperspektiven breit. Auch der Lagerbestand blieb
branchenspezifisch auf zu niedrigem Niveau.
Rund 90 Prozent der globalen Warenströme werden per Containerschiff transportiert. Diese waren im Geschäftsjahr 2021
erheblich gestört. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Die Corona-Pandemie und damit einhergehende, ständig
wechselnde Restriktionen in den einzelnen Häfen erschwerten den Wechsel der Schiffsbesatzungen. Des Weiteren kam es
zu Staus vor den wichtigen Häfen in China und der amerikanischen Westküste. In China wurden aufgrund von
Corona-Infektionen bei den Hafenarbeitern immer wieder Häfen ganz oder teilweise geschlossen. Durch eine Knappheit
an Lkw-Fahrern funktionierten auch die Hinterlandverkehre nicht so wie erhofft. Das alles führte des Weiteren dazu,
dass die Transportboxen wegen Verspätungen in den Fahrplänen oft nicht dort waren, wo sie für eine neue Beladung
benötigt wurden. Es wird erwartet, dass Lieferengpässe und -verzögerungen sich noch weit in das Jahr 2022
hineinziehen werden.
Die Logistikbranche in Deutschland bietet eine Vielzahl Arbeitsplätze. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der
Logistikstandort Deutschland einen großen Anteil seiner Wirtschaftsleistung in Industrie und Handel erbringt. Weitere
Ursachen sind der traditionell hohe Exportanteil, die zentrale Lage in Europa und die daraus abgeleitete
Drehscheibenfunktion. Auch die Qualität der Verkehrsinfrastruktur und die signifikante logistische Kompetenz tragen
zur hohen Attraktivität des Logistikstandorts Deutschland bei.
Quellen dieses Abschnitts:
BVL-Logistik-Indikator 4. Quartal 2020, 13.12.2021 inkl. Kommentierung
SCI Verkehr, SCI Logistikbarometer, Dezember 2021
Zeit.de vom 3.1.2022, „Wann entspannt der Containerverkehr?“, abgerufen am 7.2.2022 9:50 Uhr
Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage
Im Jahr 2020 hatte die Corona-Pandemie – insbesondere der weltweite Lockdown – unsere Geschäfte stark beeinträchtigt.
Das Geschäftsjahr 2020 endete mit einem deutlichen Verlust von EUR 116 Mio.
Auch 2021 hatte die Corona-Pandemie weiterhin Einfluss auf unsere Geschäfte. Doch trotz der widrigen Umstände konnten
wir das Jahr 2021 mit einem guten Ergebnis abschließen und unsere Prognose aus dem letzten Jahr von einer „deutlichen
Verbesserung“ des Ergebnisses vor Steuern (EBT) eindrucksvoll erreichen. Dazu hat beigetragen, dass wir unser
Geschäft in den letzten Jahren immer stärker diversifiziert haben und eine breite Basis unterschiedlicher Kunden
besitzen.
Nachdem im ersten Halbjahr 2021 im Geschäftsbereich AUTOMOBILE die Volumina wieder leicht angestiegen waren, machte
sich die fehlende Teileverfügbarkeit im zweiten Halbjahr stark bemerkbar. Es fehlten nicht nur Chips, auch fehlende
Lacke, Scheiben und Airbags verhinderten die Fertigstellung der Fahrzeuge. Somit verringerte sich nicht nur der
Umschlag, sondern auch die nachgelagerten Dienstleistungen, die wir erbringen.
Insgesamt schwächten an den Standorten die Maßnahmen rund um die pandemische Lage zusätzlich den Ertrag. Denn die
notwendigen Hygiene- und Abstandsmaßnahmen wirken sich deutlich negativ auf die Produktivität und die
Kostensituation aus. Dennoch sind diese wichtig, denn die Gesundheit unserer Mitarbeitenden steht an erster Stelle.
Unabhängig von der Pandemie konnten wir im Geschäftsbereich AUTOMOBILE zahlreiche Erfolge erzielen. So stellten wir
pünktlich ein weiteres großes Autoregal im bayerischen Kelheim fertig und konnten einen wichtigen Kunden weiter
langfristig an uns binden.
Ein großer Meilenstein für den Standort Bremerhaven wurde zum Jahresende 2021 unter Vertrag gebracht. Einer der
größten Reeder weltweit, Hyundai Glovis, wird im Rahmen eines Joint Ventures Bremerhaven als europäischen Hub für
seine Automobiltransporte zwischen Asien und Europa nutzen.
BLG LOGISTICS sorgt weiterhin für eine verbesserte CO2-Bilanz durch Transporte auf der Schiene. Pro Zug kann die BLG
AutoRail mehr als 200 Pkw transportieren. Das passiert im deutschen und österreichischen Streckennetz komplett mit
Grünem Strom.
Auch in unserem Geschäftsbereich CONTRACT schlug sich 2021 das Problem der Teileverfügbarkeit nieder. Hier sind
besonders Standorte der Industrielogistik, in denen wir für Kunden aus der Automobilindustrie arbeiten, betroffen.
Dennoch ist das Gesamtergebnis des Geschäftsbereichs CONTRACT für 2021 positiv. Insbesondere Konsumgüter und
Dienstleistungen im Bereich E-Commerce waren gefragt.
Im fränkischen Geiselwind konnten wir ein neues, hochautomatisiertes Logistikzentrum für unseren Kunden eröffnen. Mit
der Grundsteinlegung für das C3 in Bremen bauen wir bereits am nächsten Leuchtturmprojekt. Ab Herbst 2022 bündeln wir
hier die Logistikaktivitäten für einen führenden Fahrzeughersteller. Dabei legen wir neben den bestmöglichen Abläufen
für den Kunden großen Wert auf Nachhaltigkeit – u. a. mit der größten zusammenhängenden Dachphotovoltaikanlage
Deutschlands – und ein gutes Arbeitsklima für unsere Mitarbeitenden.
Im Geschäftsbereich CONTAINER hatte Corona dafür gesorgt, dass durch Nachholeffekte durch zumindest temporär
verändertes Konsumverhalten und Staus in den Häfen die Fahrpläne der Reedereien völlig außer Takt geraten waren. Es
gibt auf den Weltmeeren dadurch zur Zeit nicht ausreichend Frachtkapazitäten. Das führte dazu, dass viel mehr
Container als üblich in unseren Häfen länger gelagert werden. Dies bedeutete für uns weitaus höhere Lagergelder als
geplant.
Insbesondere der Standort Wilhelmshaven entwickelte sich positiv weiter. EUROGATE investiert rund EUR 150 Mio. bis
2025 in den Container Terminal Wilhelmshaven (CTW). Dort wird der Containerumschlag vom manuellen Betrieb auf ein
automatisiertes System umgestellt. Bereits 2024 soll der erste automatisierte Schiffsliegeplatz fertig sein.
Wir haben im Geschäftsjahr 2021 von der Stadt Bremen Corona-Beihilfen in Höhe von EUR 53 Mio. erhalten. Ziel war es,
die Eigenkapitalquote, die auf 5 Prozent gesunken war, zu steigern. Die Konformität einer solchen Rekapitalisierung
nach EU-Beihilferecht wurde vorab geprüft. Aufgrund dieser Beihilfe und unseres guten Ergebnisses für 2021 mit einem
EBT von TEUR 52.226 ist unsere Eigenkapitalquote mit 12,8 Prozent wieder zweistellig und deutlich gestiegen.
Darüber hinaus ist es BLG LOGISTICS auch 2021 gelungen, in Bewegung zu bleiben. Wir haben neue Standorte eröffnet,
bestehende erweitert und haben uns intensiv mit dem Thema Klimaschutz beschäftigt. Wir wollen bis 2030 klimaneutral
sein. Auch verfolgen wir konsequent unsere Digitalisierungs- und Innovationsstrategie und widmen uns hier Themen wie
künstlicher Intelligenz.
Auch wenn das Jahr 2022 durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine und aufgrund der Corona-Pandemie von
schwierigen Rahmenbedingungen und Fragezeichen geprägt sein wird, arbeiten wir intensiv daran, die wirtschaftliche
Lage von BLG LOGISTICS stetig zu verbessern, und sehen uns auch in diesen unsicheren Zeiten für die Zukunft gut
aufgestellt. Diese Einschätzung beruht auf den Ergebnissen des Gruppenabschlusses 2021 und berücksichtigt den
Geschäftsverlauf bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Gruppenlageberichts in 2022. Die Geschäftsentwicklung zu
Beginn des Jahres 2022 lag im Januar insgesamt etwas über den Erwartungen und war ab Februar von der unsicheren Lage
hinsichtlich des Krieges beeinflusst.
Geschäftsverlauf
Ertragslage
Umsatzentwicklung (in TEUR)
AUTOMOBILE
|
517.975
|
521.377
|
-3.402
|
-0,7
|
CONTRACT
|
542.799
|
552.621
|
-9.822
|
-1,8
|
CONTAINER
|
305.955
|
263.522
|
42.433
|
16,1
|
Überleitung
|
-316.291
|
-272.285
|
-44.006
|
-16,2
|
Gruppe gesamt
|
1.050.438
|
1.065.235
|
-14.797
|
-1,4
|
Im Geschäftsjahr 2021 ist der Gruppenumsatz gegenüber dem Vorjahr um TEUR 14.797 auf TEUR 1.050.438 gesunken. Dieser
Rückgang entfällt mit TEUR 3.402 auf den Geschäftsbereich AUTOMOBILE und ist im Wesentlichen durch geringere Volumina
aufgrund von fehlenden Vorleistungsgütern und Produktionsunterbrechungen bei unseren Kunden zurückzuführen. Der
Rückgang im Geschäftsbereich CONTRACT beträgt TEUR 9.822. Dies ist insbesondere durch den Verkauf der internationalen
Speditionsaktivitäten zum 1. April 2021 begründet
Im Geschäftsbereich CONTAINER konnte das Umschlagsvolumen (in TEU) insgesamt um 13,1 Prozent gesteigert werden. Dies
war im Wesentlichen auf Nachholeffekte aufgrund der Corona-Pandemie zurückzuführen. Des Weiteren ergaben sich
aufgrund der Turbulenzen in den weltweiten Lieferketten und den abweichenden Fahrplänen der Reeder temporär deutlich
erhöhte Lagergelder, sodass die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2021 um TEUR 42.433 auf TEUR 305.955 angestiegen sind.
Da die EUROGATE-Gruppe, die den Geschäftsbereich CONTAINER repräsentiert, nach der Equity-Methode in den
Gruppenabschluss einbezogen wird, sind diese Umsätze nicht im ausgewiesenen Gruppenumsatz enthalten. Das Ergebnis
konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden. Neben den Auswirkungen aus der
Corona-Pandemie war das Vorjahresergebnis insbesondere durch hohe Abschreibungen auf Finanzanlagen und
Restrukturierungsaufwendungen (Rückstellungen) für die Einzelbetriebe belastet. Letztere konnten im Berichtsjahr
teilweise aufgelöst werden. Dementsprechend ist das Ergebnis aus at Equity einbezogenen Unternehmen insgesamt im
Berichtsjahr mit TEUR 62.302 deutlich positiv. Wir verweisen diesbezüglich auch auf die unten stehenden Erläuterungen
zum Geschäftsbereich CONTAINER.
Umsatzerlöse
|
1.050.438
|
1.065.235
|
-14.797
|
-1,4
|
Sonstige Erträge
|
55.199
|
46.190
|
9.009
|
19,5
|
Ergebnis aus at Equity einbezogenen Unternehmen
|
62.302
|
-61.705
|
124.007
|
201,0
|
Materialaufwand
|
-423.763
|
-454.905
|
31.142
|
6,8
|
Personalaufwand
|
-479.303
|
-455.476
|
-23.827
|
-5,2
|
Sonstige Aufwendungen
|
-122.541
|
-131.577
|
9.036
|
6,9
|
Abschreibungen
|
-80.825
|
-115.432
|
34.607
|
30,0
|
EBIT
|
61.507
|
-107.670
|
169.176
|
157,1
|
Finanzergebnis
|
-9.281
|
-8.457
|
-824
|
-9,7
|
EBT
|
52.226
|
-116.127
|
168.353
|
145,0
|
EBT-Marge (in %)
|
5,0
|
-10,9
|
15,9
|
145,9
|
Gruppenjahresüberschuss/-fehlbetrag
|
50.566
|
-120.174
|
170.740
|
142,1
|
AUTOMOBILE
|
-1.076
|
-8.998
|
7.922
|
88,0
|
CONTRACT
|
8.717
|
-13.891
|
22.608
|
162,8
|
CONTAINER
|
69.825
|
-67.274
|
137.099
|
203,8
|
Überleitung
|
-25.240
|
-25.964
|
724
|
2,8
|
Gruppe gesamt
|
52.226
|
-116.127
|
168.353
|
145,0
|
Der Materialaufwand ist mit -6,8 Prozent stärker gesunken als die Umsatzerlöse (-1,4 Prozent). Dies ist insbesondere
dadurch begründet, dass durch den Verkauf der internationalen Speditionsaktivitäten zum 1. April 2021 der Einkauf der
dort notwendigen Subunternehmerleistungen entfallen ist. Die Kompensation durch andere Geschäfte in unseren
Geschäftsbereichen AUTOMOBILE, CONTRACT und CONTAINER erfordern generell weniger bezogene Leistungen.
Der Anstieg der sonstigen Erträge ( TEUR 9.009) gegenüber dem Vorjahr entfällt mit TEUR 7.116 auf höhere Erträge aus
dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens und hier im Wesentlichen auf den Verkauf der
Hochregallager-Immobilie am Standort Bremen (Geschäftsfeld Handelslogistik).
Der Personalaufwand ist im Berichtsjahr auf TEUR 479.303 (Vorjahr: TEUR 455.476) angestiegen. Dies korrespondiert mit
dem Anstieg der Beschäftigten (ohne den Geschäftsbereich CONTAINER) um 379 aufgrund von Geschäftsausweitungen und
Neugeschäften. Durch im Vorjahr eingestellte Mitarbeiter des Gesamthafenbetriebsvereins (GHBG) am Standort
Bremerhaven erhöhte sich der eigene Personalaufwand zusätzlich. Des Weiteren kam es im Geschäftsjahr 2021 zu
geringeren Erstattungen aus temporärer Kurzarbeit.
Die Abschreibungen sind im Geschäftsjahr 2021 um TEUR 34.607 gesunken. Dieser Rückgang resultiert mit TEUR 26.000 aus
außerplanmäßigen Wertminderungen, die im Vorjahr insbesondere für die Wertberichtigung von Firmenwerten ( TEUR 19.549)
und anderen Vermögenswerten angefallen waren. Die planmäßigen Abschreibungen sanken um TEUR 8.606. Dies ist auf
diverse Einzelsachverhalte zurückzuführen. Einen wesentlichen Teil trägt der Verkauf der Hochregallager-Immobilie am
Standort Bremen (Geschäftsfeld Handelslogistik) bei, der im Berichtsjahr – verbunden mit einem neuen Betreibervertrag
– erfolgt ist.
Das Finanzergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 824 auf TEUR -9.281 reduziert. Dies ist mit TEUR 366 auf
höhere Aufwendungen für die Aufzinsung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten und mit TEUR 625 auf höhere
Zinsaufwendungen für langfristige Darlehen und sonstige Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen.
Aufgrund der beschriebenen Rahmenbedingungen ist das Ergebnis vor Steuern (EBT) im Wesentlichen durch das stark
angestiegene Beteiligungsergebnis des Geschäftsbereichs CONTAINER sehr deutlich um TEUR 168.353 auf TEUR 52.226
gestiegen. Entsprechend ist auch die EBT-Marge deutlich gestiegen und beträgt 5,0 Prozent (Vorjahr: -10,9 Prozent).
Die Ertragsteuern beliefen sich im Berichtsjahr auf TEUR 1.660 (Vorjahr: TEUR 4.047). Die laufenden Steuern sanken
demgegenüber um TEUR 1.721. Des Weiteren wirkte sich insbesondere die positive Veränderung der latenten Steuern (TEUR
666) aus.
Aufgrund der zuvor beschriebenen Entwicklungen ist das Gruppenperiodenergebnis um TEUR 170.740 auf TEUR 50.566
deutlich gestiegen.
Geschäftsbereich AUTOMOBILE
Umsatzerlöse
|
517.975
|
521.377
|
EBT
|
-1.076
|
-8.998
|
EBT-Marge (in %)
|
-0,2
|
-1,7
|
Der Geschäftsbereich AUTOMOBILE ist der führende Technik- und Logistikdienstleister für die internationale
Automobilindustrie. Das Unternehmen setzt in diesem Bereich weltumspannend multimodale Verkehrsträger für die Logistik
ein und verknüpft individuelle und innovative technische Dienstleistungen miteinander.
Fahrzeughandling (in Mio.)
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie führten in der Automobilindustrie zur größten Krise seit dem zweiten Weltkrieg
und im Geschäftsjahr 2020 zu einem deutlichen Einbruch. Zu dem ohnehin schwierigen Umbruch von Verbrennungsmotoren in
die neue Zeit der Alternativantriebe und Vernetzung wurden die Produktionen der Automobilhersteller 2021 massiv von
fehlenden Vorleistungsgütern getroffen. Nachdem die Volumina im ersten Halbjahr des Jahres 2021 leicht anstiegen,
sorgte der Mangel an Halbleitern und im weiteren Jahresverlauf auch anderen benötigten Teilen (Lacke, Scheiben,
Airbags usw.) für eine deutliche Drosselung der Produktion, obwohl sich die Wirtschaft insgesamt wieder erholte. Die
Nachfrage nach neuen Fahrzeugen war in der Corona-Pandemie ebenfalls zurückhaltend. Das wirkte sich erneut
unmittelbar auf die
Volumina aller Geschäftsfelder im Geschäftsbereich
AUTOMOBILE aus. In diesem schwierigen Umfeld ist es uns dennoch gelungen, das Fahrzeugvolumen im Netzwerk des
Geschäftsbereichs im Geschäftsjahr 2021 insgesamt mit einem Handling von 4,8 Mio. Fahrzeugen auf dem Vorjahresniveau
zu halten.
Geschäftsfeld Seehafenterminals
Im Geschäftsfeld Seehafenterminals lag das Pkw-Umschlagsvolumen insgesamt auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres. Auf unserem größten Umschlagsstandort, dem
AutoTerminal Bremerhaven, wurden 2021 rund 1,7 Mio. Fahrzeuge, und damit weniger als im Vorjahr, umgeschlagen. Auch an
unserem AutoTerminal in Cuxhaven ging das Umschlagsvolumen zurück.
Aufgrund der oben genannten Probleme lagen die Volumina insgesamt deutlich unter unseren Erwartungen. Des Weiteren
belasteten Sonderausgaben aufgrund der Corona-Pandemie und eine hohe Krankenquote das Ergebnis.
Im Geschäftsjahr 2021 hat sich der Bereich High&Heavy positiv entwickelt, der ein Umschlagsvolumen deutlich über den
Planungen erzielen konnte (1,4 Mio. t, Vorjahr: 1,1 Mio. t). Dabei hat er auch vom weltweiten Mangel an Containern und
verstärkter rollender Ladung (RoRo) profitiert. Des Weiteren wurde eine hohe Wertschöpfung, die über den Erwartungen
lag, erreicht.
Auch an unserem Standort im Neustädter Hafen in Bremen wurde eine hohe Tonnage (insbesondere bei Forstprodukten) und
damit verbunden eine hohe Beschäftigung erzielt. Eine hohe Krankenquote, der notwendige Einsatz von Fremdpersonal und
die Abstands- und Hygienemaßnahmen wirkten sich gegenläufig auf die Produktivität aus. Die umgeschlagene Tonnage
(schiffsseitige Abwicklung) stieg hier von 1,2 Mio. t auf 1,3 Mio. t.
Da der Fahrzeugumschlag und die Lagermenge insgesamt unter den Erwartungen lagen, schließt das Geschäftsfeld das
Jahr insgesamt deutlich negativ ab.
Geschäftsfeld Inlandterminals
Im Geschäftsfeld Inlandterminals konnte ebenfalls ein Fahrzeughandling (Umschlag, Terminalhandling, technische
Bearbeitung) auf Vorjahresniveau erreicht werden, lag aber insgesamt unter den Planungen. Die reduzierten Volumina der
Hauptkunden und das eingebrochene Vermietergeschäft konnten mit Kurzarbeit, Spot- und Neugeschäften abgemildert
werden. Die im Geschäftsjahr 2021 – trotz der widrigen Umstände – stabilen und leistungsstarken Standorte Kelheim und
Dodendorf haben das insgesamt positive und im Rahmen der Erwartungen liegende Ergebnis des Geschäftsfelds kompensieren
können.
Geschäftsfelder AutoTransporte und AutoRail
Auch im Transportbereich unserer Geschäftsfelder
AutoTransporte und AutoRail lagen die transportierten Einheiten aufgrund der beschriebenen Probleme in der
Automobilindustrie unter den Erwartungen. Dennoch konnten sie trotz der Beeinträchtigungen das Geschäftsjahr 2021
insgesamt mit einem positiven Ergebnis abschließen. Einflüsse auf die Produktivität ergaben sich auch durch
Personalengpässe (Fahrer/Lokführer), einen hohen Krankenstand, Baustellen und Streckensperrungen und die
Hochwasserkatastrophe in Deutschland. Vereinzelte Sondereffekte wie der Verkauf von Alt-Lkw und eine
Trassenpreisförderung begünstigten das Gesamtergebnis.
Der Bereich CarShipping, der u. a. den Autotransport per speziellen Binnenschiffen repräsentiert, lag im Jahr 2021
insbesondere durch die reduzierten Produktionsvolumina aufgrund fehlender Bauteile im zweiten Halbjahr unter den
Erwartungen.
Geschäftsfeld Süd-/Osteuropa
Die oben genannten Produktionsunterbrechungen der Hersteller und die geringe Nachfrage durch die Endkunden sowie hohe
Kraftstoffkosten wirkten sich auch im Geschäftsfeld Süd-/Osteuropa aus. Durch Zusatzgeschäfte wurden die Ergebnisse
im Rahmen der Möglichkeiten kompensiert, sodass das Geschäftsfeld insgesamt ein leicht positives und über den
Erwartungen liegendes Ergebnis erzielen konnte. Insbesondere in unserer russischen Gesellschaft konnte durch einen
erhöhten Anteil an internationalen Verkehren der Umsatz spürbar gesteigert werden.
Aufgrund der beschriebenen Entwicklungen mit Volumina, die insbesondere im Geschäftsfeld Seehafenterminals deutlich
unter den Erwartungen lagen, konnte das EBT im Geschäftsbereich AUTOMOBILE gegenüber dem Vorjahr zwar von TEUR -8.998
auf TEUR -1.076 gestiegert werden, liegt aber noch im negativen Bereich.
Geschäftsbereich CONTRACT
Umsatzerlöse
|
542.799
|
552.621
|
EBT
|
8.717
|
-13.891
|
EBT-Marge (in %)
|
1,6
|
-2,5
|
Der Geschäftsbereich CONTRACT managt komplexe
Projekte und bietet seinen Kunden verlässliche Logistiklösungen an. An mehr als 40 Standorten in Europa und Übersee
arbeiten wir in eigenen Logistikzentren sowie in den Produktionsbereichen und Werken unserer Kunden.
Geschäftsfeld Industrielogistik (Europa)
Die zunehmende Erholung der Industrie im Geschäftsjahr 2021 wirkte sich auch auf unser Geschäftsfeld
Industrielogistik (Europa) aus. Die Auftragslage und Mengenlage war vielerorts gut und insgesamt liegt das Ergebnis
leicht über den Erwartungen. An unserem größten Standort in
Bremen konnten insbesondere in den Exportgeschäften sehr hohe Volumina erzielt werden.
An den Standorten, an denen wir für Kunden aus der Automobilindustrie tätig sind, wirkte sich die gedrosselte
Produktion der Hersteller aufgrund der mangelnden Teileverfügbarkeit auch auf unsere Volumina und Prozesse aus. Durch
das Gegensteuern in Form von Kostenreduzierungen und Verbesserungen von Prozessen konnten die Auswirkungen
abgemildert werden.
Geschäftsfeld Industrielogistik (Übersee)
Aufgrund der Corona-Pandemie wurden an unseren Standorten im Geschäftsfeld Industrielogistik (Übersee) teilweise
erneut staatliche Lockdowns verhängt. Darunter litt insbesondere unser Standort in Malaysia, an dem die
Transportvolumina zum Jahresende aber wieder gesteigert werden konnten. Durch die gute Entwicklung von Neugeschäften
und hohen Volumina an unseren Standorten in den USA und Südafrika sowie Indien konnte das Geschäftsfeld insgesamt
leicht über den Erwartungen abschließen.
Geschäftsfeld Handelslogistik
Das Geschäftsfeld Handelslogistik konnte sich auch 2021 weiter positiv entwickeln und schließt das Geschäftsjahr im
Rahmen der ursprünglichen Planungen ab.
Durch den Verkauf des Hochregallagers an unserem Standort Bremen an den Kunden, verbunden mit einem neuen
Betreibervertrag, konnte ein positiver Einmalbeitrag erzielt werden. An vereinzelten Standorten wirkten sich die
mangelnde Teileverfügbarkeit in der Produktion und gestörte Lieferketten gegenläufig aus. Am Standort Ochtrup waren
darüber hinaus operative Herausforderungen zu lösen, die noch aus dem Lockdown in der Textilbranche nachwirkten.
Insbesondere der junge Standort Schlüchtern trug aufgrund der hohen Volumina zur positiven Entwicklung bei. Durch
ungeplante Sondergeschäfte und einen neuen Ankerkunden konnte des Weiteren die Restrukturierung im Bereich Sports &
Fashion erfolgreich umgesetzt werden.
Geschäftsfeld Spedition
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021 lag der Bruttospeditionsnutzen in diesem Geschäftsfeld unter den
Erwartungen.
BLG LOGISTICS hat entschieden, sich strategisch an die veränderten Marktverhältnisse anzupassen und sich künftig auf
nationales und internationales Geschäft in den Geschäftsbereichen AUTOMOBILE, CONTRACT und CONTAINER zu konzentrieren.
Zum 1. April 2021 wurden daher die internationalen Speditionsaktivitäten der BLG
International Forwarding GmbH & Co. KG von Rhenus Air & Ocean übernommen.
Von der Übernahme ausgenommen ist der Speditionsstandort in Bremen, der sich auf Landverkehr, Schwerguttransporte,
Projektgeschäft und Seefracht konzentriert. Diese Bereiche wurden in die bestehenden Geschäftsfelder
Seehafenterminals und Industrielogistik (Europa) integriert und das Geschäftsfeld Spedition wurde in diesem Zuge
aufgelöst.
Aufgrund der beschriebenen, positiven Entwicklungen ist das EBT im Geschäftsbereich CONTRACT insgesamt gegenüber dem
Vorjahr deutlich um TEUR 22.608 auf TEUR 8.717 gestiegen.
Geschäftsbereich CONTAINER
Umsatzerlöse
|
305.955
|
263.522
|
EBT
|
69.825
|
-67.274
|
EBT-Marge (in %)
|
22,8
|
-25,5
|
Der Geschäftsbereich CONTAINER der BLG LOGISTICS wird durch die Hälfte der Gesellschaftsanteile an dem
Gemeinschaftsunternehmen EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG repräsentiert. Diese betreibt – teilweise mit Partnern –
Containerterminals in Bremerhaven, Hamburg, Wilhelmshaven, an den italienischen Standorten La Spezia, Ravenna und
Salerno, in Limassol (Zypern) sowie in Tanger
(Marokko) und Ust-Luga (Russland). Darüber hinaus ist die EUROGATE-Gruppe an mehreren Binnenterminals sowie
Eisenbahnverkehrsunternehmen beteiligt.
Dieser Geschäftsbereich ist vor allem im Containerumschlag aktiv. Als Sekundärdienstleistungen werden intermodale
Dienste, wie Transporte von Seecontainern von und zu den Terminals, Reparaturen, Depothaltung und Handel von
Containern, cargomodale Dienste sowie technische Serviceleistungen angeboten.
Das Geschäftsjahr 2021 war insbesondere im ersten Halbjahr durch hohes Umschlagswachstum geprägt, das auf
Nachholeffekte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Diese bewirkten insbesondere bedingt durch
eine hohe Fahrplanuntreue der Reeder und damit einhergehenden nachhaltigen Schiffsverspätungen eine deutlich
gestiegene Verweildauer von Containern auf den Terminals, die wiederum zu einer Überauslastung der Kapazitäten mit
entsprechenden Einschränkungen in der betrieblichen Leistungsfähigkeit führten. Zudem wurden die weltweiten
Logistikketten durch temporäre Ereignisse, wie zum Beispiel die Blockade des Suez-Kanals im Frühjahr und die
temporäre Teilschließung einzelner Häfen, empfindlich beeinträchtigt.
Die EUROGATE-Gruppe hatte bei einem Anstieg der Umschlagsmengen der vollkonsolidierten Gesellschaften in Deutschland
mit den Standorten in Bremerhaven, Hamburg und Wilhelmshaven einen deutlichen Anstieg des Umsatzes um 16,1 Prozent zu
verzeichnen. Neben der positiven Umschlagsentwicklung haben sich übergreifend deutlich steigende Durchschnittserlöse
aufgrund von zusätzlichen und unerwartet hohen Lagergeld- und Reefererlösen sowie erste positive
Transformationseffekte in der Ergebnisentwicklung niedergeschlagen.
Zudem wirken sich außerordentliche Erträge im Zusammenhang mit der Teilauflösung von im Vorjahr gebildeten
Rückstellungen für die Restrukturierung der Einzelbetriebe positiv auf das Gruppenergebnis 2021 aus. Das Ergebnis
aus der At-Equity-Bewertung lag mit TEUR 61.879 daher wie das EBT der EUROGATE-Gruppe deutlich über dem Vorjahreswert
von TEUR -60.740.
ERGEBNISSE FÜR DAS
GESCHÄFTSJAHR 2021
Vergleich der Ertragslage 2021 mit der
Prognose für das Geschäftsjahr 2021
|
EBT
|
deutliche Verbesserung
|
deutliche Verbesserung
|
Umsatz
|
auf Vorjahresniveau
|
leicht unter Vorjahresniveau
|
EBT-Marge
|
deutliche Verbesserung
|
deutliche Verbesserung
|
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Vorjahresberichts für das Geschäftsjahr 2020 befanden wir uns mitten in der
Corona-Pandemie und wir konnten keine verlässlichen Prognosen abgeben, wie stark das Jahr 2021 von schwierigen
Rahmenbedingungen geprägt sein wird. Nachdem das Geschäftsjahr 2020 mit einem deutlich negativen Ergebnis stark von
den Einflüssen der Corona-Pandemie geprägt war, sind wir davon ausgegangen, dass wir EBT und EBT-Marge deutlich
verbessern und die Umsatzerlöse in etwa auf Vorjahresniveau halten können. Wir hatten für das Geschäftsjahr 2021 ein
nahezu ausgeglichenes Ergebnis prognostiziert. Unseren Prognosen lagen Annahmen zugrunde, die teilweise von den
eingetretenen Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2021 abwichen.
Durch die oben beschriebene, schwierige Situation in der Automobilindustrie lagen Volumina, Umsatz und Ergebnis im
Geschäftsbereich AUTOMOBILE unter unseren Erwartungen für das Geschäftsjahr 2021. Insbesondere die
Produktionsunterbrechungen der Hersteller aufgrund fehlender Vorleistungsgüter, aber auch die Kaufzurückhaltung der
Verbraucher hat sich deutlich auf das Geschäftsfeld ausgewirkt. Mit einem Gesamthandlingvolumen auf Vorjahresniveau,
guten Ergebnissen im High&Heavy-Umschlag und einzelnen starken Standorten konnte dennoch das Ergebnis (EBT) um TEUR
7.922 auf TEUR -1.076 verbessert werden.
Erfolgreich gestartete Neugeschäfte und stark nachgefragte Dienstleistungen und Konsumgüter im Bereich E-Commerce
sorgten dafür, dass der Geschäftsbereich CONTRACT das Geschäftsjahr 2021 über den Erwartungen abschließen konnte.
Auch im Geschäftsfeld Industrielogistik, das an einigen Standorten von fehlenden Vorleistungsgütern in den
Produktionen unserer Kunden betroffen war, war die Auftragslage insgesamt betrachtet gut. Der Geschäftsbereich
verbesserte sein Ergebnis (EBT) im Vergleich zum Vorjahr deutlich um TEUR 22.608 auf TEUR 8.717.
Der Geschäftsbereich CONTAINER konnte durch die Nachholeffekte aus der Corona-Pandemie den Containerumschlag deutlich
steigern. Durch die Turbulenzen in den weltweiten Logistikketten und Fahrplänen der Reeder profitiert der
Geschäftsbereich im Berichtsjahr außerdem von temporär hohen Lagergeldern, da die Verweildauer der Container auf den
Terminals länger als üblich ist. Somit ergibt sich für den Geschäftsbereich CONTAINER ein um TEUR 137.099 deutlich
über dem Vorjahr liegendes EBT in Höhe von TEUR 69.825.
Insgesamt konnte das EBT der BLG-Gruppe um TEUR 168.353 auf TEUR 52.226 deutlich verbessert werden und die EBT-Marge
stieg entsprechend stark von
-10,9 Prozent auf 5,0 Prozent. Die Umsatzerlöse lagen mit TEUR 1.050.438 nur leicht unter dem Vorjahresniveau von
TEUR 1.065.235.
Vermögenslage
Bilanzstruktur
Bilanzsumme
|
1.218.177
|
1.194.093
|
24.085
|
2,0
|
Anlagenintensität (in %)
|
46,7
|
50,5
|
-3,7
|
-7,3
|
Working Capital Ratio (in %)
|
83,3
|
73,5
|
9,8
|
13,3
|
Eigenkapital
|
156.289
|
59.741
|
96.549
|
161,6
|
Eigenkapitalquote (in %)
|
12,8
|
5,0
|
7,8
|
156,4
|
Nettoverschuldung
|
578.105
|
676.904
|
-98.798
|
-14,6
|
Im Berichtsjahr betrug die Bilanzsumme TEUR 1.218.177 und lag damit auf ähnlichem Niveau wie der Vorjahreswert von
TEUR 1.194.093. Wesentliche Veränderungen ergaben sich unter anderem bei den Sachanlagen. Durch laufende, planmäßige
Abschreibungen und die Veräußerung unserer Hochregallager-Immobilie am Handelslogistikstandort Bremen reduzierten
sich die Grundstücke, grundstücksgleichen Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken um TEUR
46.675 gegenüber dem Vorjahr.
Insgesamt ergaben sich im Geschäftsjahr 2021 Investitionen in langfristige immaterielle Vermögenswerte und
Sachanlagen in Höhe von TEUR 119.904 (davon zahlungsunwirksam TEUR 51.360). Dem stehen Desinvestitionen in Höhe von
TEUR 74.547 und gegenüber dem Vorjahr um TEUR 34.607 geringere Abschreibungen (insbesondere aufgrund von hohen
Wertminderungen im Vorjahr) in Höhe von TEUR 80.825 gegenüber. Die Anlagenintensität hat sich gegenüber dem 31.
Dezember 2020 um 3,8 Prozentpunkte auf 46,7 Prozent reduziert.
Die Anteile an Unternehmen, die at Equity bilanziert werden, haben sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 63.687
erhöht. Dies ist insbesondere durch das bereits beschriebene Ergebnis des Geschäftsbereichs CONTAINER begründet. Die
langfristigen Finanzforderungen erhöhten sich um TEUR 19.898, was im Wesentlichen auf die Erhöhung von
Leasingforderungen zurückzuführen ist.
Entsprechend ist auch das langfristige Vermögen gestiegen, insgesamt um TEUR 48.960 auf TEUR 952.161.
Durch Facoringvereinbarungen haben sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um EUR 19,4 Mio. reduziert.
Entsprechend erhöhten sich die liquiden Mittel.
Eine detaillierte Aufstellung der beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden sowie Angaben
zu den Sicherungsinstrumenten ist im Gruppenanhang unter Erläuterung Nummer 32 zu finden.
Wie bereits oben beschrieben, konnte die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2021 von 5,0 Prozent im Vorjahr auf
nunmehr 12,8 Prozent gesteigert werden. Dies konnte im Wesentlichen durch das gute Jahresergebnis und die
Corona-Beihilfen in Höhe von EUR 53 Mio., die wir im Berichtsjahr von der Stadt Bremen erhalten haben, gelingen.
Die Nettoverschuldung der Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR 578.105 deutlich reduziert (Vorjahr: TEUR
676.904). Dies ist im Wesentlichen aus der Verringerung der Verpflichtungen aus Finanzverbindlichkeiten begründet.
Insbesondere war ausreichend Liquidität
vorhanden, sodass die Inanspruchnahme von kurzfristigen Kreditlinien zum Bilanzstichtag gering war. Hinsichtlich der
langfristigen Bankdarlehen lagen die Tilgungen im Geschäftsjahr 2021um TEUR 9.049 höher als die Neuaufnahmen.
Langfristige Darlehen
|
158.387
|
167.436
|
-9.049
|
-5,4
|
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
|
526.979
|
536.420
|
-9.441
|
-1,8
|
Gesamt
|
685.366
|
703.856
|
-18.490
|
-2,6
|
Langfristige Darlehen
|
136.689
|
146.387
|
-9.698
|
-6,6
|
Sonstige langfristige Finanzverbindlichkeiten
|
529.479
|
513.305
|
16.174
|
3,2
|
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
|
162.574
|
228.298
|
-65.724
|
-28,8
|
Finanzverschuldung
|
828.742
|
887.990
|
-59.247
|
-6,7
|
Langfristige Finanzforderungen
|
217.627
|
197.729
|
19.898
|
10,1
|
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
|
33.010
|
13.357
|
19.653
|
147,1
|
Nettoverschuldung
|
578.105
|
676.904
|
-98.798
|
-14,6
|
Finanzlage
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit
|
67.565
|
27.264
|
40.301
|
147,8
|
Mittelzu-/-abfluss aus der Investitionstätigkeit
|
34.515
|
-32.889
|
67.404
|
204,9
|
Free Cashflow
|
102.080
|
-5.625
|
107.705
|
1.914,8
|
Mittelzu-/-abfluss aus der Finanzierungstätigkeit
|
-26.150
|
-14.706
|
-11.444
|
-77,8
|
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
|
75.930
|
-20.331
|
96.261
|
473,5
|
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelfonds
|
-549
|
-2.024
|
1.475
|
72,9
|
Finanzmittelfonds am Anfang des Geschäftsjahres
|
-63.941
|
-41.586
|
-22.355
|
-53,8
|
Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres
|
11.440
|
-63.941
|
75.382
|
117,9
|
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
|
|
|
|
|
Liquide Mittel
|
33.010
|
13.357
|
19.653
|
147,1
|
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
|
-21.570
|
-77.298
|
55.728
|
72,1
|
Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres
|
11.440
|
-63.941
|
75.381
|
117,9
|
Auf der Grundlage des im Jahr 2021 erzielten Ergebnisses vor Steuern von TEUR 52.226 ist ein Cashflow aus der
laufenden Geschäftstätigkeit von TEUR 67.565 (Vorjahr: TEUR 27.264) erwirtschaftet worden. Der Free Cashflow lag mit
TEUR 102.080 im deutlich positivem Bereich und TEUR 107.705 über dem Vorjahreswert von TEUR -5.625
Insbesondere durch das in der Ertragslage beschriebene deutlich höhere Ergebnis vor Steuern (Veränderung
TEUR 168.353) verbessert sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Aufgrund der indirekten Ermittlung
wirken sich die geringeren Wertminderungen (vgl. Ausführungen oben) sowie das deutlich positive Ergebnis aus at Equity
einbezogenen Unternehmen ( TEUR 62.302) gegenläufig aus.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit hat sich im Berichtsjahr um TEUR 67.404 auf TEUR 34.515 verändert. Dies
ist im Wesentlichen begründet durch den Verkauf der Hochregallager-Immobilie am Standort Bremen. Hierdurch ergaben
sich gegenüber dem Vorjahr höhere Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens ( TEUR 82.260).
Gegenläufig wirkten sich um TEUR 11.114 geringere Einzahlungen aus erhaltenen Dividenden aus.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit reduzierte sich im Berichtsjahr um TEUR 11.444 auf
TEUR -26.150. Der Eigenkapitalstärkung durch den Gesellschafter in Höhe von TEUR 53.000 standen im Vergleich zum
Vorjahr um TEUR 18.468 höhere Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten und um TEUR 66.367 geringere
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten gegenüber.
Insgesamt hat sich der Finanzmittelfonds im Geschäftsjahr um TEUR 75.381 auf TEUR 11.440 erhöht.
Die Finanzierung ausstehender Investitionen erfolgt unter Berücksichtigung der operativen Cashflows, die in den
Unternehmensbereichen erwirtschaftet wurden, sowie in Abhängigkeit von der Kapitalmarktsituation aus langfristigem
Fremdkapital (Darlehen) sowie mittels Leasing.
Zum Bilanzstichtag bestanden zugesagte, aber nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 98,9 Mio. Aus bestehenden
Favtoringvereinbarungen war zum 31. Dezember 2021 ein Volumen von EUR 55,6 Mio. ungenutzt.
Eine ausführliche Kapitalflussrechnung findet sich im Gruppenabschluss. Für die Erläuterungen zur
Kapitalflussrechnung verweisen wir auch auf Erläuterung Nummer 37 des Gruppenanhangs.