Reporting 2021

Die Logistik- architekten

BLG LOGISTICS beherrscht automatisierte Logistik, liefert passgenaue Lösungen für individuelle Bedürfnisse und gibt sich erst dann zufrieden, wenn es der Kunde ist.
Vier Beispiele zeigen, was das in der Praxis bedeutet.

„Jedes Unternehmen hat seine eigenen Heraus­forderungen und Ziele. Und deshalb bedarf es eines passgenauen Logistik­konzepts.“

Thomas Krüger, Geschäftsführer BLG Handelslogistik GmbH und Co. KG

Kleidung, Lebensmittel, Haushaltswaren oder Elektronik: Unzählige Güter werden inzwischen wie selbstverständlich online bestellt. Der E-Commerce ist seit der Jahrtausendwende explodiert, und die Corona-Pandemie heizte den Trend zusätzlich an. Allein in Deutschland hat sich laut Bundesverband E-Commerce und Versandhandel der E-Commerce Umsatz seit 2015 von rund 47 Milliarden Euro auf 99 Milliarden Euro im Jahr 2021 mehr als verdoppelt. Ein Ende der Reise ist nicht in Sicht.

„Immer mehr Unternehmen wollen und müssen bei dem Thema einen Gang hochschalten“, sagt Thomas Krüger, Geschäftsführer der BLG Handelslogistik. Eine moderne, hochautomatisierte Logistik, die flexibel die Anforderungen rund um den Online-Handel mit den verschiedenen Ausprägungen des stationären Handels verzahnt, steht auf der Wunschliste vieler Kunden weit oben. Die Umsetzung jedoch ist kompliziert, es gibt zahlreiche Hindernisse. Lagerflächen zum Beispiel sind zunehmend rar und damit teuer, gutes Personal zu finden und zu halten ist schwierig, veraltete Warenwirtschafts- und IT-Systeme bremsen den schnellen Wandel.

„Jedes Unternehmen hat seine eigenen Herausforderungen und Ziele“, fasst Krüger die Gemengelage zusammen. „Und deshalb bedarf es eines passgenauen Logistikkonzepts.“ Von der Idee über die Planung und Realisierung bis hin zum Betrieb benötigen Unternehmen einen Partner wie BLG LOGISTICS, der sie mit passgenauen und lösungsorientierten Konzepten unterstützt und begleitet - das macht BLG zu einem Logistikarchitekten. Wie so etwas in der Praxis funktioniert, illustrieren die folgenden vier Beispiele.

TCHIBO

Im Takt bleiben

Bremen, Neustädter Hafen. Von außen wirkt die Halle, in der sich eines der größten Hochregallager Europas befindet, trotz ihrer Ausmaße eher unscheinbar. Drinnen aber geht es beeindruckend zu: Über 200.000 Paletten Stellplätze, die vollautomatisch bedient werden, beherbergen Millionen einzelner Produkte. 700 BLG-Mitarbeitende halten diese Maschinerie am Laufen und wickeln für den Kunden Tchibo eine vielgestaltige Logistik ab. Sie umfasst den Online-Handel sowie das Geschäft des Kunden in vielen Hundert eigenen Filialen und Tausenden von Supermärkten.

„Wir – Tchibo und BLG – entwickeln uns gemeinsam weiter. Im richtigen Takt“

Michael Wichmann, Leiter Operations in Bremen

Die Ausstattung und Abläufe im Lager sind das Ergebnis einer 20-jährigen Zusammenarbeit, in der sich eines der größten deutschen Konsumgüter-Unternehmen massiv weiterentwickelt hat, nicht zuletzt in puncto E-Commerce. Das Lager passte und passt sich dem laufend an, wird ausgebaut und damit vielseitiger. „Wir sind Tchibos Rückgrat“, sagt Michael Wichmann, Leiter Operations in Bremen. Wenn das Unternehmen jede Woche eine neue Themenwelt bewirbt, erfindet sich auch das BLG-Team immer ein Stück weit neu. Sind es in der einen Woche noch Hunderttausende von Bademänteln, stehen in der nächsten schon Silikon-Unterlagen als Backpapierersatz an.

BLG & Tchibo
Lager mit Paletten beladen mit Kartons
Eine Frau zwischen zwei Regalen packt Produkte in Kartons
Eine große Anzahl Paletten beladen mit Kartons

Nahezu alle Produkte, die im Tchibo-Universum bestellt, verkauft oder retourniert werden, kommen aus diesem Lager oder wandern dorthin zurück. Auftragsspitzen treten zeitversetzt auf und sind oft schwer planbar, vor allem aus den Online-Kanälen. „Das macht es sehr dynamisch, anspruchsvoll - und spannend“, findet Wichmann. Teamwork, Dialog und ein gemeinsamer Rhythmus sind entscheidend. „Wir - Tchibo und BLG - entwickeln uns gemeinsam weiter. Im richtigen Takt.“

PUMA

„Wir lassen einfach nicht locker, und wir binden alle Beteiligten immer wieder aktiv in diesen Prozess ein.“

Arno Ziegler, Director Operations

Nicht locker lassen

Autobahn A3, Ausfahrt Geiselwind, 50 Kilometer östlich von Würzburg. Seit 2021 betreibt BLG LOGISTICS hier ein Distributionszentrum für PUMA, das verschiedene Vertriebskanäle bedient und neben Deutschland auch einige Länder Europas mit Sport- und Lifestyleartikeln versorgt. Drei Jahre dauerte es von der Vergabe des Auftrags über die Planung und den Bau bis zur pünktlichen Inbetriebnahme - und das trotz der Pandemie.

Viele Dutzend Abstimmungsgespräche, die sonst vor Ort stattfinden, wurden online durchgeführt. Auf der Baustelle waren teilweise bis zu 500 Personen aus mehreren Nachbarländern tätig. „Der Druck, das Projekt für alle Beteiligten coronakonform über die Bühne zu bringen, war groß“, erinnert sich Arno Ziegler, Director Operations. Wie es sein Team trotz- dem pünktlich geschafft hat? „Wir lassen einfach nicht locker, und wir binden alle Beteiligten immer wieder aktiv in diesen Prozess ein.“

BLG & PUMA
Hochautomatisiertes Regallager
Paketrutschen
Außenansicht des Lagers mit Aufschrift Forever Faster

> 200.000

Paletten-Stellplätze, die vollautomatisch bedient werden

Eine Frau im Lager mit Puma-Karton

Entstanden ist ein hochautomatisiertes Regallager mit 22 Kilometern Fördertechnik und 480 Shuttle-Fahrzeugen. Bis zu zehn Millionen Artikel lagern hier. Das ist die eine Facette. Eine andere, die häufig we­niger sichtbar ist, handelt vom Thema Mitarbeitende. BLG engagierte sich stark, um Arbeitsbedingungen für die hier tätigen 350 Frauen und Männer attraktiv zu machen. Zwei Details: ergonomische, höhenverstellbare Arbeitsplätze, die Frauen wie Männern, kleinen wie großen Personen gerecht werden. Und durch den Einsatz von zusätzlichen Buslinien können auch Mitarbeitende ohne Autos den Standort pünktlich zu Schichtbeginn erreichen.

> 22.500

Quadratmeter begrünte Dachfläche Bepflanzung mit 350 Bäumen

Bäume und Solarpanels vor dem Lager

SIEMENS-ENERGY

Wort halten

Wie muss sich eine Logistik anpassen, wenn in kürzester Zeit erhebliche Lagerflächen verschwinden, das Auftragsvolumen und der Termindruck aber gleich bleiben? Beobachten lässt sich das im BLG-Logistikzentrum Berlin-Falkensee, das einen Großteil der externen Inbound-Lagerprozesse des zwölf Kilometer entfernten Siemens-Energy-Werks abwickelt. Dort produziert der Konzern Hochspannungsschaltanlagen.

Weil Siemens-Energy in den kommenden Jahren einen neuen Arbeits- und Forschungs-Campus errichten wird und dazu auch Flächen dieses Werks nutzt, wurde der Prozess der Inbound-Logistik um eine Lagerstufe in der Werkversorgung reduziert. „Die Zugriffe in unserem Lager kletterten in Folge von rund 700 täglich auf in der Spitze bis zu 5.000 Picks“, berichtet Eike-Kristof Kollhorst, Director Operations in Berlin.

BLG & Siemens-Energy
SIEMENS-ENERGY Autostore
Ein Mann auf einem Hubwagen vor Regalen
Zwei Personen in einer großen Halle mit Gabelstaplern und Rohren

Gemeistert wurde die Herausforderung, indem BLG gemeinsam in der Zusammenarbeit mit Siemens-Energy eine Reihe von möglichen Lösungen skizzierte, transparent die Vor- und Nachteile diskutierte und eine Empfehlung gab. Das Ergebnis ist eine besondere Form der Lagertechnik, die passgenau in das Logistikkonzept integriert wurde: ein sogenannter Autostore. Dabei werden mittels IT, Robotik und ausgeklügelter Algorithmen auf engstem Raum 60 mal 40 Zentimeter große Behälter für Kleinteile gestapelt. Ihre Ein- und Auslagerung erfolgt weitgehend vollautomatisch. „So erreichen wir eine maximale Lagerdichte bei minimalem Platzbedarf, und zwar ohne Gassen“, erklärt Eike-Kristof Kollhorst. Auf 1.400 Quadratmeter Fläche stapeln sich heute 70.000 Behälter auf 24 Ebenen. Der Umbau erfolgte termin- und budgetgerecht während des laufenden Betriebs des Siemens-Energy-Werks. „Wir hielten Wort“, sagt Kollhorst. Das mache ihn stolz.

„In 80 Prozent der Fälle schaffen wir es,
Bestellungen noch am
selben Tag zu bearbeiten
und zu versenden.“

Bolko Wiechmann, Director Operations

STRAUSS

Im Fluss

In der Logistik zählt unterm Strich, wie schnell, exakt und zuverlässig gearbeitet wird, gerade unter Druck. können sich Eindrücke dazu aus Schlüchtern: Dort betreibt BLG seit Mai 2020 für den Bekleidungsspezialisten STRAUSS ein Logistik-Hub mit über einer Million Lagerplätzen, 400 autonom fahrenden Shuttles und einem Dschungel aus in Summe 13 Kilometer langen Förderbändern. „Klar, unsere gemeinsamen Ziele waren und sind sehr anspruchsvoll“, so Bolko Wiechmann, Director Operations an diesem Standort.

Die Erfolge können sich indes sehen lassen: Die Kommissionierung des breiten Sortiments - es existieren rund 35.000 Artikelnummern - hat sich gut eingespielt. In Spitzenzeiten werden bis zu 50.000 Pakete pro Tag versendet. Und: „In 80 Prozent der Fälle schaffen wir es, Bestellungen noch am selben Tag zu bearbeiten und zu versenden.“ Die zumeist gewerblichen Kunden von STRAUSS freut es - wer möchte schon lange auf seine Arbeitsschuhe und -hose warten?

BLG & STRAUSS
Eine Weiche eines Förderbands
Förderbandsystem mit mehreren Kartons
Blick auf den Logistik-Hub in Schlüchtern

Das gelingt, weil die Logistikgewerke in Schlüchtern ineinandergreifen. „Ein Beispiel:“, sagt Wiechmann, „Das Warenwirtschaftssystem von STRAUSS und unsere IT im Lager sind eng miteinander verzahnt. Legt ein Kunde ein Produkt in seinen Online-Warenkorb, wird ad hoc geprüft, ob das Produkt tatsächlich im Lager vorhanden ist.“ Fehler oder Verzögerungen aus Sicht des Kunden sind deshalb extrem selten. So bleibt es meistens, wie es sein soll: im Fluss.