EUROGATE
Berichterstattung zu nichtfinanziellen Leistungsindikatoren
Nachhaltigkeit bedeutet für EUROGATE vor allem, die
Unternehmensgruppe zukunftsfähig auszurichten. Im
Rahmen der Geschäftsaktivitäten sowie auf Basis der internen
Prozesse werden die Belange ökonomische Effizienz,
Umweltschutz und soziale Verantwortung gleichermaßen
von EUROGATE betrachtet. Die Einhaltung von
Gesetzen und internen Richtlinien bildet dabei die selbstverständliche
Grundvoraussetzung für das tägliche Handeln.
Durch einen effizienten Hafenbetrieb ermöglicht EUROGATE
ihren Kunden zuverlässige Warentransporte, denn
die Containerterminals sind Drehscheiben des internationalen
Handels. Gleichzeitig stärkt EUROGATE die lokale
Wirtschaft und bietet Arbeitsplätze. Durch die Geschäftstätigkeit
entstehen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt,
beispielsweise durch den Ressourcenverbrauch der
Gruppe.
Die wesentlichen nichtfinanziellen Leistungsindikatoren
für EUROGATE sind die Themenbereiche Umwelt- (Energieverbrauch
und Treibhausgasemissionen / CO2), Arbeitnehmerbelange
(Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz),
Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie IT-Sicherheit.
Umweltbelange – Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen (CO2)
Der Energieverbrauch ist eine wichtige Steuerungsgröße
im Ressourcenmanagement und wirkt sich direkt auf die
anfallenden Kosten und damit auf das Geschäftsergebnis
aus.
Bedeutsamer nichtfinanzieller Leistungsindikator – steuerungsrelevanter
KPI:
— Energieverbrauch in Megawattstunden*
Der Energieverbrauch wird regelmäßig überprüft. Tabelle
1 zeigt den aktuellen Stand der Zielerreichung.
Der Ausstoß von Treibhausgasemissionen (CO2) wird bei
EUROGATE über den Energieinput gesteuert. Ein Managementansatz
existiert nicht. Die in 2020 eingeführte
Steuergesetzgebung für CO2 wirkt sich auf Basis der in
2021 angefallenen Dieselverbräuche mit ca. 1,5 EUR Mio.
negativ auf das Geschäftsergebnis aus.
Bedeutsamer nichtfinanzieller Leistungsindikator – relevanter
KPI:
— Entwicklung CO2-Ausstoß in Tonnen**
Der CO2-Ausstoß wird regelmäßig überprüft. Tabelle 2
zeigt den aktuellen Stand der Zielerreichung.
Tabelle 1: aktueller Stand der Zielerreichung
Ziel |
Reduzierung des Energieverbrauchs |
Status 2020 |
420.180 MWh (davon 12.418 MWh erneuerbare Energie) |
Status 2021 |
435.999 MWh (davon 12.376 MWh erneuerbare Energie) |
Erläuterung |
Im Geschäftsjahr 2021 hat es einen leichten Anstieg des Energieverbrauchs gegeben. Dieser ist bedingt durch die Erholung des
Containerumschlags und ein damit einhergehendes höheres Umschlagsvolumen im Vergleich zum Vorjahr. Im Vorjahr kam es
aufgrund der COVID-19-Pandemie insgesamt zu weniger Containerumschlag und Arbeitsaufkommen an den Terminals, was
sich auch auf den Energieverbrauch auswirkte. Im Verhältnis zum Anstieg des Umschlagsvolumens ist der Energieverbrauch
unterproportional gestiegen. Im Geschäftsjahr 2021 wurde die obige nichtfinanzielle Kennzahl zur Darstellung des Energieverbrauchs
angepasst, um den Gesamtenergieverbrauch transparent darzustellen und da eine Kennzahl mit Bezug auf bewegte
Container insbesondere durch coronabedingte Effekte (hohe Yardauslastung) verzerrt worden wäre.
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*
Bei der Berechnung der Kennzahl MWh werden die Verbräuche der Hauptgesellschaften (die deutschen
EUROGATE-Terminalbetriebe in Bremerhaven,
Hamburg und Wilhelmshaven und die an den jeweiligen Standorten ansässigen Servicegesellschaften sowie
die EUROGATE Holding)
berücksichtigt.
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Tabelle 2: aktueller Stand der Zielerreichung
Ziel |
Reduzierung der CO2-Emissionen |
Status 2020 |
101.649 t CO2 |
Status 2021 |
104.415 t CO2 |
Erläuterung |
Im Geschäftsjahr 2021 hat es einen leichten Anstieg der CO2-Emissionen gegeben. Dieser ist auf die Erholung des Containerumschlags
und des damit einhergehenden Anstiegs des Energieverbrauchs und der daraus resultierenden CO2-Emissionen
zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2020 gab es ursächlich durch die COVID-19-Pandemie insgesamt weniger Containerumschlag
und Arbeitsaufkommen an den Terminals. Dies hatte eine vorübergehende Reduzierung der Energieverbräuche und des CO2-
Ausstoßes zur Folge. Die CO2-Emissionen sind im Geschäftsjahr 2021 jedoch weniger stark angestiegen als der Gesamtenergieverbrauch.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde die obige nichtfinanzielle Kennzahl zur Darstellung der CO2-Emissionen angepasst,
um den Gesamtausstoß transparent darzustellen und da eine Kennzahl mit Bezug auf bewegte Container insbesondere durch
coronabedingte Effekte (hohe Yardauslastung) verzerrt worden wäre.
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**Bei der Berechnung der Kennzahl t CO2 werden die Verbräuche der Hauptgesellschaften (die deutschen EUROGATE-Terminalbetriebe in Bremerhaven,
Hamburg und Wilhelmshaven und die an den jeweiligen Standorten ansässigen Servicegesellschaften sowie die EUROGATE Holding)
berücksichtigt.
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Arbeitnehmerbelange – Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Der Schutz aller eigenen und fremden Mitarbeitenden
vor tätigkeitsbedingten Verletzungen oder Erkrankungen
sowie der Erhalt ihrer Gesundheit ist von großer Bedeutung.
Der maßgebliche Teil der Leistungserbringung erfolgt
mit schwerem Gerät auf den Terminals (im Wesentlichen
durch den Einsatz von Straddle-Carriern und
Containerbrücken) und unterliegt Witterungseinflüssen.
Aufgrund der körperlichen Arbeit und des Einsatzes eines
Großteils der Mitarbeitenden im Dreischichtsystem ist
die Förderung und der Schutz ihrer Gesundheit besonders
wichtig.
Das Management des Arbeitsschutzes obliegt gemeinsam
mit dem Gesundheitsschutz der Verantwortung der
Einzelgesellschaften und ihrer jeweiligen Geschäftsführer.
Bedeutsame nichtfinanzielle Leistungsindikatoren – steuerungsrelevante
KPIs:
— Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle und Wegeunfälle***
— Anzahl der tödlichen Arbeitsunfälle und Wegeunfälle
Die Anzahl der Unfälle als Indikator der Arbeitssicherheit
wird regelmäßig überprüft. Die Tabelle 3 zeigt den aktuellen
Stand der Zielerreichung.
Tabelle 3: aktueller Stand der Zielerreichung
Ziel |
Die Zahl der Arbeitsunfälle zu minimieren sowie unfallbedingte Todesfälle zu verhindern |
Status 2020 |
Arbeitsunfälle: 326
Unfallbedingte Todesfälle: keine
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Status 2021 |
Arbeitsunfälle: 344
Unfallbedingte Todesfälle: keine
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Erläuterung |
Das Ziel, unfallbedingte Todesfälle zu verhindern, konnte in diesem Geschäftsjahr erreicht werden. Der Anstieg der Arbeitsunfälle
bei EUROGATE ist auf den Wiederanstieg des Umschlagsvolumens im Geschäftsjahr 2021 zurückzuführen, nachdem
dieses im Geschäftsjahr 2020 pandemiebedingt vorübergehend zurückgegangen war. Weiterhin wird im Rahmen der definierten
Monitoring-Prozesse des Arbeitsschutzes die Analyse der Gefahrensituationen, der Unfallschwere und Ursache
genutzt, um Maßnahmen zu entwickeln, die das Ziel einer Minimierung der Arbeitsunfälle nachhaltig unterstützen.
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***In Deutschland gelten Unfälle als meldepflichtig, wenn eine Person durch einen Unfall getötet oder so verletzt wird, dass sie mehr als drei Tage arbeitsunfähig
ist. In der EUROGATE-Kennzahl werden neben den Unfällen der eigenen Mitarbeitenden auch die der Leiharbeitnehmenden berücksichtigt.
Unfälle von externen Auftragnehmenden werden nicht erfasst.
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Bekämpfung von Korruption und Bestechung
Der langfristige Erfolg eines Unternehmens setzt regeltreues,
faires und verlässliches Handeln voraus. Unter
dem Oberbegriff „Compliance“ werden im EUROGATEKonzern
die Einhaltung der gesetzlichen Normen sowie
der unternehmensinternen Richtlinien und das Hinwirken
auf deren Beachtung durch die EUROGATE-Konzerngesellschaften
verstanden. Hierzu zählen die relevanten
Richtlinien und Grundsätze zur Vermeidung von Bestechung
und korruptem Verhalten.
Die fachliche Zuständigkeit für das Compliance-Management-
System liegt bei der Rechtsabteilung der EUROGATE
Holding bzw. dem Compliance Officer. Die Verantwortung
für die Einhaltung der Anti-Korruptionsrichtlinie
tragen die Gruppengeschäftsführung bzw. die Geschäftsführungen
der jeweiligen EUROGATE-Konzerngesellschaften.
Bedeutsamer nichtfinanzieller Leistungsindikator – steuerungsrelevanter
KPI:
— Anzahl der bestätigten Korruptionsfälle
Die Anzahl der Korruptionsfälle dient als Indikator der Bekämpfung
von Korruption und Bestechung und wird regelmäßig
überprüft.
Die Tabelle 4 zeigt den aktuellen Stand der Zielerreichung.
Tabelle 4: aktueller Stand der Zielerreichung
Ziel |
Keine Korruptionsfälle |
Status 2020 |
Keine
|
Status 2021 |
Keine
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Erläuterung |
Das Ziel wurde erreicht. Im Berichtsjahr gab es keinen bestätigten Korruptionsfall.
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IT-Sicherheit
Sichere und zuverlässige IT-gestützte Prozesse sind die
Voraussetzung, damit ein Containerterminal wirtschaftlich
leistungsfähig sein kann. Dies ist nicht nur aus unternehmerischer
Sicht erforderlich, sondern auch von volkswirtschaftlicher
Bedeutung. Als Knotenpunkte der nationalen
und internationalen Transportketten leisten die Containerhäfen
ihren Beitrag dazu, dass Wirtschaft und Handel
reibungslos funktionieren können. Eine leistungsfähige
IT-Sicherheit schützt die Prozesse im Containerterminal
und folglich das Gesamthafensystem.
Die seit Jahren wachsende Durchdringung der Geschäftsprozesse
mit IT-basierten Lösungen sowie die wachsende
Integration der EUROGATE-Systeme mit denen anderer
an der Logistikkette Beteiligter erfordern eine sichere IT-Infrastruktur.
Cyberbedrohungen nehmen ständig zu und
verändern sich anhaltend. Gleichzeitig steigt die Abhängigkeit
der EUROGATE-Gruppe von IT-Systemen insbesondere
mit den angestrebten Automatisierungsprojekten.
IT-Sicherheit ist somit elementar, um die Geschäftsprozesse
der Gesellschaften der EUROGATE-Gruppe zu ermöglichen
und zu sichern.
Die fachliche Zuständigkeit für das EUROGATE Information
Security Management System (ISMS) liegt bei der IT-Abteilung
der EUROGATE Holding. Die Gesamtverantwortung
dafür liegt bei der Gruppengeschäftsführung bzw.
den Geschäftsführungen der jeweiligen EUROGATE-Konzerngesellschaften.
Ein IT-Sicherheitsbeauftragter und ein
OT-Security-Architekt sind benannt. Ein IT- und ein OT-Security-
Board sind ebenfalls implementiert und mit Ressourcen
aus der IT-Abteilung und EUROGATE Technical
Services ausgestattet. Das ISMS umfasst alle deutschen
EUROGATE-Standorte mit Ausnahme des von EUROGATE
gemeinsam mit APMT betriebenen Gemeinschaftsunternehmens
North Sea Terminal Bremerhaven GmbH & Co.
(NTB), das separat gesteuert wird. Eine IT-Sicherheitsleit und
-richtlinie regelt die organisatorischen und technischen
Verfahren und Maßnahmen des EUROGATE-ISMS.
Der primäre Fokus des bestehenden Konzepts liegt auf Verfügbarkeit
und Integrität der IT-Systeme und -Daten mit dem
Ziel, eine resiliente Infrastruktur durch Risikobewertungen
zu erhalten und mögliche Schäden sowie Wiederherstellungszeiten
zu minimieren. Wesentliches Element
des ISMS ist ein Risikomanagement, das Risikominimierung
bzw. die Herstellung eines für EUROGATE akzeptablen Restrisikos
zum Ziel hat. Der Security-Management-Ansatz
folgt dem NIST Cybersecurity Framework und orientiert sich in der
praktischen Umsetzung an der Norm IEC 62443 sowie dem
Sicherheitskatalog, der dem zweijährlichen KRITIS-Audit zugrunde
liegt. Des Weiteren existieren Abstimmungen und
Informationsaustausch mit lokalen und europäischen Logistikpartnern
(zum Beispiel über EU-ISAC) sowie Behörden
und Dienstleistern der EUROGATE. Diese tragen dazu bei,
neue Risiken zeitnah zu erkennen und abzustellen. Das EUROGATE-ISMS
berücksichtigt sowohl den Information-Technology-
als auch den Operational-Technology-Bereich sowie
die eingesetzten Cloud-Services und Plattformen.
Das EUROGATE-ISMS definiert und regelt die erforderlichen
Organisationen, Vorgehensweisen, Rollen und Verantwortlichkeiten.
Es umfasst organisatorische, technische,
regulatorische sowie Mitarbeitende weiterbildende Maßnahmen.
Alle Maßnahmen werden in einem jährlichen Planungsprozess
konzipiert und durch die Gruppengeschäftsführung
genehmigt. Sie sind in der Regel systemisch
aufgebaut. Ad-hoc-Maßnahmen sind aufgrund von unterjährigen
Schwachstellenanalysen und Warnmeldungen
möglich. Die Ergebnisse werden im jährlichen Bericht des
IT-Sicherheitsbeauftragten an das EUROGATE-Risikomanagement
und die Gruppengeschäftsführung berichtet.
Der Bericht enthält den aktuellen Umsetzungsstatus, einen
Rückblick auf das vergangene Jahr und Empfehlungen für
das kommende Jahr.
Die Ziele und Vorgaben werden aufgrund einer generellen
Risikobewertung für EUROGATE und konkreter Risikoanalysen
für die jeweiligen Projekte gesteckt. Das EUROGATEISMS
wurde im Geschäftsjahr 2020 nach den Leitlinien des
Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
auditiert, da EUROGATE nach dem IT-Sicherheitsgesetz
(ITSG) als Betreiber kritischer Infrastruktur (KRITIS) eingestuft
ist. Der Fokus lag auf einer Prüfung als Statusaufnahme
hinsichtlich der Umsetzung der BSI-Leitlinien. Die sich
aus dem Audit ergebenden Abweichungen und Empfehlungen
werden im Rahmen zugeschnittener Maßnahmen
bearbeitet. Die Umsetzung wird im Geschäftsjahr 2022 im
nächsten KRITIS-Audit überprüft. Für die Messbarkeit des
erreichten Schutzniveaus durch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
werden zusätzlich Self-Assessments nach NIST,
IEC 62443 eingesetzt. Darüber hinaus werden verschiedene
externe Assessments in Form von Security Scorecards
geprüft.
Mit COVID-19 wurde auch bei EUROGATE „Remote Work“
eingeführt. Dazu wurde eine technische Lösung implementiert,
die der Anzahl der Nutzer und den Sicherheitsanforderungen
für den Zugriff auf die internen Systeme
entsprechend konzipiert wurde. Grundlage der IT-Sicherheit
im Remote Work ist die Nutzung von durch die IT-Abteilung
bereitgestelltem und gemanagtem IT-Equipment
im Zusammenhang mit einer Multifaktor-Authentifizierung.
Die Einführung digitalisierter Schulungsangebote zu
dienstlichen Themen allgemein und Security Awareness
im Speziellen war zwar schon vor der Pandemie geplant,
wurde aber durch COVID-19 beschleunigt umgesetzt. Gleiches
gilt für technische Mittel der digitalen Zusammenarbeit
(Collaboration-Tools). Der Einsatz entsprechender
Plattformen wurde forciert und geschult.