Reporting 2021

Ressourcenschonung und Abfallmanagement

Der sorgsame Umgang mit Ressourcen ist wesentlicher Teil unserer ökologischen Verantwortung. Mit einem sauberen Abfallmanagement wollen wir negative Auswirkungen auf die Umwelt verringern.

Wir legen im Rahmen unserer ökologischen Verantwortung einen starken Fokus auf Energieverbrauch und Emissionen – das resultiert aus der Natur unseres Geschäfts als Logistikdienstleister und dem damit verbundenen Impact. Dank der Steuerung über Managementsysteme, ambitionierter Zielsetzungen und vielfältiger wirksamer Maßnahmen sind wir hier auf einem guten Weg. Mindestens genauso erfolgreich wollen wir künftig unser Wertstoff- und Abfallaufkommen bewältigen. Hierzu ist es wichtig, einen noch stärkeren Fokus auf sämtliche Entsorgungsabläufe zu richten und unser Abfallmanagement einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu unterziehen. Dieser Anspruch ist auch in unserer Umwelt- und Energiepolitik festgeschrieben und orientiert sich unter anderem an der Abfallhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG). Aus Sicht des Abfallerzeugers und -besitzers bedeutet das konkret: Wir übernehmen Verantwortung für den umweltverträglichen Umgang mit Ressourcen und definieren realistische Ziele für Maßnahmen insbesondere zur Vermeidung, Wiederverwendung und Wiederverwertung von Wertstoffen sowie Abfällen.

Fünf Stufen der Abfallhierarchie nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)

Fünf Stufen der Abfallhierarchie nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)

In diesem Kontext haben wir außerdem die Reduzierung abfallbezogener Transporte im Blick. Bereits seit 2014 ist übergeordnet an sämtlichen deutschen Autoterminals und Transportstützpunkten unseres Geschäftsbereichs AUTOMOBILE sowie inzwischen auch an 13 Standorten der Kontraktlogistik ein Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001 installiert. Es gibt den Rahmen vor für Prozesse, Zuständigkeiten und nicht zuletzt die Umsetzung von Umweltschutzvorgaben auch aus dem Bereich Abfallwirtschaft. Für das Jahr 2021 berichten wir erstmals zu den Themen Ressourcenschonung und Abfallmanagement und werden unsere Fortschritte in den kommenden Jahren an dieser Stelle dokumentieren.

Mit gezielter Erfassung zu mehr Ressourcenschonung

Unsere Standorte sind verantwortlich für die gesetzeskonforme Trennung, Erfassung und Entsorgung von Wertstoffen und Abfällen und arbeiten dazu mit größtenteils zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben zusammen, die sich auf das Recycling, die energetische Verwertung und Beseitigung von Abfällen spezialisiert haben. Dabei hat der Schutz von Mensch und Umwelt höchste Priorität. Mit einem im Wortsinn „sauberen“ Abfallmanagement können wir nicht nur negative Auswirkungen auf die Umwelt verringern, sondern auch die Entsorgungskosten senken. Zudem ergibt sich die Möglichkeit, wiederaufbereitete Materialen an andere Marktteilnehmer abzugeben und sie so zurück in den Wertstoff- und Wirtschaftskreislauf zu führen. Auch können wir nur mit einem standardisierten Vorgehen und entsprechender Dokumentation die wachsenden Anforderungen erfüllen, die unsere Kunden in diesem Zusammenhang an uns stellen.

Ein nicht unerheblicher Teil der bei uns anfallenden Abfälle resultiert aus der Geschäftstätigkeit unserer Kunden – etwa dann, wenn Ware verpackt bei uns angeliefert wird und wir die Verpackungen entsprechend entsorgen müssen. In einigen Fällen gibt uns der Kunde dafür die Entsorgungswege vor und organisiert diese auch. Dann sammeln und trennen wir nach seinen Vorgaben und haben somit kaum Einfluss auf das Abfallmanagement.

Dort, wo wir selbst verantwortlich sind, nehmen wir nun alle anfallenden Mengen und Sorten zentral und einheitlich auf. Die Grundlage hierfür bildet neben den Vorschriften der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) ein Managementsystembaustein, auf den unsere Beschäftigten jederzeit zugreifen können und der die zugehörigen Prozesse und Zuständigkeiten erläutert.

Innerhalb der Organisation ist der Themenkomplex bei den Zentralbereichsabteilungen Sicherheit und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit und Digitalisierung verortet, die ihre Funktion in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Standorten sowie mit dem Qualitätsmanagement unserer Geschäftsbereiche AUTOMOBILE und CONTRACT ausüben. So schulen diese beispielsweise eigene Umweltmanagement-Koordinator:innen an den Standorten, die für die Erfassung zuständig sind und den dortigen Mitarbeitenden als Ansprechpartner:innen zur Verfügung stehen. Umfragen im Berichtsjahr haben uns gezeigt, dass vielen Mitarbeitenden das Thema wichtig ist: Ihre Anregungen und Wünsche zur Nachhaltigkeit im Unternehmen haben häufig Ressourcenschonung im Allgemeinen oder das Abfallmanagement zum Gegenstand. Über die im Berichtsjahr ausgerollte zentrale Erfassung der Abfallmengen an allen deutschen Standorten schaffen wir die Basis, auf der künftig der Zentralbereich Nachhaltigkeit und Digitalisierung konsolidierte Berichte erstellen kann. Auf deren Grundlage wiederum sollen das Reporting für diesen Bericht und die Entwicklung übergreifender Ansätze zu ressourcenschonenden Maßnahmen erfolgen.

Wir denken Prozesse ständig neu, um unsere Geschäftspraktiken klimafreundlicher zu gestalten. Indem wir zum Beispiel in den USA Einwegverpackungen aufwerten und zurück in den Kreislauf bringen, sparen wir 200 Tonnen Abfall im Jahr.

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Best Practices – Recycling und Reduktion

Wir wollen den permanenten, unternehmensweiten Austausch auch zu den Themen Ressourcenschonung, Abfall und Recycling weiter ausbauen und erfolgreiche Beispiele oder Projekte miteinander teilen. Denn wir sind schon jetzt an vielen Standorten aktiv. Unter anderem recyceln wir in Emmerich jährlich 60 Tonnen Styropor, welche uns in Form von Schutzverpackungen für Drucksysteme erreichen, die wir für einen unserer Kunden im Rahmen der sogenannten „Pre-Delivery Installation“ bearbeiten. Bereits 2019 haben wir eine Styropor-Presse in Betrieb genommen – hier wird das Styropor verpresst, nachdem es zuvor in einer Mühle geschreddert wurde. So entstehen „Styropor-Briketts“, die weitervermarktet und einer neuen Nutzung zugeführt werden können. Ohne Verwendung der Presse würden zudem jährlich rund 250 Mulden à 30 Kubikmeter zur Abholung anfallen; dank eines Verdichtungsvolumens von bis zu 98 Prozent konnten wir dies auf nur drei Abholungen im Jahr reduzieren.

Um Verdichtung geht es auch am Standort der BLG Industrielogistik Bremen. Bei der Completely Knocked Down (CKD)-Montage für unseren Automobilkunden fallen unter anderem Holzabfälle in Form von Paletten an. Da die Abfallcontainer aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nur von oben befüllt werden können, verteilt sich der Inhalt ungleichmäßig und es entstehen große Zwischenräume – so wird Platz verschwendet. Zum Einsatz kommt hier ein sogenannter Rollpacker – eine in den Abfallcontainer eingelassene Walze –, um die Paletten zu zerkleinern. Vor seiner Einführung betrug das Durchschnittsgewicht eines Containers bei Abholung durch den Entsorger eine Tonne – seither sind es 3,5 Tonnen. So ist es uns gelungen, die Anzahl der Transporte vom Standort zum Entsorgungsplatz um zwei Drittel zu reduzieren.

Unser Engagement für die Sustainable Development Goals

Hier erfahren Sie mehr darüber, wie wir unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.


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