Als Logistikdienstleister entstehen bei BLG LOGISTICS durch den Transport und die Lagerung von Waren Abfälle. Um die damit verbundenen Umweltauswirkungen zu verringern, arbeiten wir kontinuierlich an der Optimierung unseres Abfallmanagements und insbesondere der Entsorgungsprozesse, indem wir die Erfassung und Steuerung von Abfallmengen und wertvollen Materialien vorantreiben. Dieser Ansatz, der unter anderem auf der Abfallhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) basiert, ist auch Bestandteil unserer Umwelt- und Energiepolitik. Darin verpflichten wir uns, Verantwortung für den ressourcenschonenden Umgang mit Materialien zu übernehmen und setzen klare, realistische Ziele, insbesondere zur Vermeidung, Wiederverwendung und Wiederverwertung von Wertstoffen und Abfällen. Seit über zehn Jahren ist unser Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert – mittlerweile an allen deutschen Autoterminals und Transportstützpunkten im Geschäftsbereich AUTOMOBILE sowie an 13 CONTRACT-Logistikstandorten. Dieses Managementsystem bildet den Rahmen für unsere Prozesse, Zuständigkeiten und die Umsetzung umweltschutzrelevanter Vorgaben, insbesondere im Bereich der Abfallwirtschaft.
Fünf Stufen der Abfallhierarchie nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)
Gezielt erfassen, gezielt verbessern
Unsere Standorte sind für die gesetzeskonforme Trennung, Erfassung und Entsorgung von Wertstoffen und Abfällen verantwortlich. Dabei arbeiten sie mit größtenteils zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben zusammen, die auf Recycling, energetische Verwertung und die Beseitigung von Abfällen spezialisiert sind. Ein erheblicher Teil des Abfallaufkommens entsteht durch die Geschäftstätigkeit unserer Kunden – wenn sie uns etwa verpackte Waren anliefern, so liegt die Entsorgung der Verpackungen bei uns. An 20 Prozent unserer 50 Standorte liegt die komplette Abfallentsorgung jedoch in der Verantwortung unserer Kunden: Der Entsorgungsweg wird kundenseitig vorgegeben und organisiert.
In unserem Zuständigkeitsbereich erfassen und dokumentieren wir sämtliche Abfallmengen und -arten zentral und nach einheitlichen Standards. Die Verantwortung für das Abfallmanagement liegt im Bereich Integrated Management Systems, unterstützt durch die Abteilung Sicherheit und Umweltschutz. Diese arbeitet eng mit den Standorten und dem Qualitätsmanagement der Geschäftsbereiche AUTOMOBILE und CONTRACT zusammen. An den Standorten werden speziell geschulte Umweltmanagement-Koordinator:innen eingesetzt, die nicht nur für die Erfassung verantwortlich sind, sondern auch als Ansprechpartner:innen für die Mitarbeitenden vor Ort fungieren. Neben der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) greifen wir auf einen speziellen Managementsystembaustein zurück, der jederzeit für unsere Mitarbeitenden zugänglich ist und klare Informationen zu Prozessen und Zuständigkeiten liefert.
Zielsetzung:
Im Berichtsjahr galt weiterhin das 2023 definierte Ziel einer jährlichen Getrenntsammelquote von 90 Prozent oder mehr. Ergänzend betrachten wir die abfallbezogenen Transporte mit dem Bestreben, sie zu reduzieren. Mit einer Quote von 85,3 Prozent wurde die angestrebte Getrenntsammlungsquote 2024 nicht erreicht. Grund für die Zielverfehlung war insbesondere ein temporäres großvolumiges Sondergeschäft, welches aus technischen und ökonomischen Gründen nicht ausreichend getrennt werden konnte. Zur gezielten unterjährigen Steuerung wurde diese Zielkennzahl im Berichtsjahr in das quartalsweise Reporting an Vorstand und Führungskräfte integriert. Dank des standardisierten Vorgehens und der zugehörigen Dokumentation erfüllen wir in diesem Bereich neben den eigenen Ansprüchen auch die wachsenden Anforderungen, die Kunden und Kreditgeber in diesem Zusammenhang an uns stellen. 2024 haben wir unsere Erfassung der Abfalldaten noch erweitert und erstmalig unsere Standorte in Südafrika integriert. Künftig werden auch die weiteren vollkonsolidierten Auslandsstandorte in die regelmäßige Abfallerfassung aufgenommen.
In der Gesamtbetrachtung konnten wir unser Abfallaufkommen gegenüber dem Vorjahr um rund 5 Prozent auf 16.850 t reduzieren, wobei erstmalig auch die Abfallmengen in Südafrika erfasst wurden. Die Mengen sanken insbesondere in den Kategorien Papier, Pappe und Karton, Holz, Bioabfall und Textil. Die anteilig größten Fraktionen stellen unverändert Papier, Pappe und Karton sowie Holz dar.
Prozentuale Aufteilung des nicht gefährlichen Abfalls 2024
Gefährliche Abfälle machten auch 2024 lediglich knapp 4 Prozent am Gesamtvolumen aus. Hier fiel die absolute Menge gegenüber 2023 erneut um knapp 7 Prozent geringer aus. Im Wesentlichen handelt es sich bei unseren gefährlichen Abfällen um Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle, Aufsaug- und Filtermaterialien sowie Akkus. Der Schutz von Mensch und Umwelt steht insbesondere im Umgang mit diesen Abfällen an erster Stelle.
Prozentuale Aufteilung des Abfallaufkommens 2024
Individuelle Lösungen von Recycling bis Reduktion
An zahlreichen unserer Standorte werden bereits Maßnahmen ergriffen, um Abfälle zu minimieren oder deren Wiederverwendung bzw. -verwertung zu optimieren. Ein Beispiel ist das Recycling von Styropor-Verpackungen, die wir als Schutzmaterial für Produkte oder Komponenten erhalten, die wir für unsere Kunden weiterverarbeiten. Nach dem Entpacken entsorgen wir das Material nicht, sondern verdichten es vor Ort und vermarkten es weiter. An diversen Standorten verdichten wir außerdem Holzabfälle, um die Anzahl der Transporte zum Entsorgungsplatz und die dabei anfallenden Emissionen zu reduzieren.
Das Abfallmanagement wurde von Beginn an in die Planung des C3 Bremen integriert, das die Anforderungen des WELL-Standards erfüllt. An den Entstehungsorten der Abfälle werden gekennzeichnete Behälter bereitgestellt, um unseren Mitarbeitenden die Trennung der Abfälle zu erleichtern. Wo immer möglich, verzichten wir auf den Gebrauch von Plastikmüllsäcken. Das Entsorgungskonzept sieht eine getrennte Sammlung von Papier, Pappe und Kartonagen, Folien, gemischten Abfällen und Holz in farblich gekennzeichneten Großbehältern vor. Auch für die Papierhandtücher in den Waschräumen stehen separate Behälter zur Verfügung, sodass sie in den Werken unseres Lieferanten recycelt werden können.