Klimaschutz

Bis 2030 senken wir unsere eigenen CO2e-Emissionen ebenso wie die entlang der Lieferkette deutlich. Unser verschärftes Klimaziel, das ab 2025 gilt, unterstreicht diesen Anspruch.

Die Notwendigkeit für konsequenten Klimaschutz bleibt unverändert hoch, auch wenn sie zuletzt in der öffentlichen Debatte teilweise durch akute wirtschaftliche und geopolitische Herausforderungen überlagert wurde. Obwohl diese auch Auswirkungen auf die BLG haben, sehen wir uns weiterhin in der Pflicht, unseren Beitrag zur Dekarbonisierung der Branche, der Lieferketten und damit der gesamten Wirtschaft zu leisten. Dazu setzen wir den eingeschlagenen Weg nicht nur fort, sondern verstärken unsere Ambitionen – auch mit Blick auf unsere Kunden, auf deren Klimabilanz unsere Erfolge ebenfalls einzahlen.

Mit diesem Bericht dokumentieren wir das fünfte Jahr in Folge und zugleich letztmalig den Fortschritt bei der Erreichung unserer 2020 gesetzten Emissionsreduktionsziele: Bis 2030 werden wir zum Basisjahr 2018 die absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen um mindestens 30 Prozent sowie die Scope-3-Emissionen um mindestens 15 Prozent reduzieren. Dieses Ziel ist von der unabhängigen Science Based Targets initiative (SBTi) validiert, was bestätigt, dass wir im Einklang mit den Zielsetzungen des Pariser Klimaabkommens im Sinne einer Begrenzung der globalen Erwärmung auf einen Wert deutlich unter 2°C agieren. Um den weiter wachsenden Herausforderungen hinsichtlich wirksamen Klimaschutzes gerecht zu werden, haben wir unser Klimaziel erneut verschärft: Bis 2030 werden wir die absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen nun um mindestens 50,4 Prozent sowie die Scope 3-Emissionen um mindestens 30 Prozent reduzieren. Dieses Ziel steht in Übereinstimmung mit den Anforderungen an das globale 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens. Eine Validierung durch die SBTi steht zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts noch aus. Es handelt sich um ein absolutes Reduktionsziel, das unabhängig vom Unternehmenswachstum gilt. Stand heute und unter Berücksichtigung des nicht mehr fernen Zieljahres 2030 ist vor allem im Transportbereich ein komplett emissionsfreies Wirtschaften aus technologischer und ökonomischer Sicht nicht realistisch. Für verbleibende Emissionen der Scopes 1 und 2, die wir trotz aller Maßnahmen nicht vermeiden können, fördern wir Klimaschutzmaßnahmen, die an anderer Stelle die Verringerung von Treibhausgasemissionen in entsprechender Höhe bewirken. Auf diese Weise werden wir bis 2030 bilanziell zum CO2-neutralen Unternehmen. Die Gesamtheit dieser Zielsetzungen und Vorhaben nennen wir unsere „Mission Klima“.

Unsere absolute Emissionsreduktion hat zugleich positiven Einfluss auf die Klimabilanz unserer Kunden, die unsere Emissionen als Scope-3-Emissionen verbuchen. Auf Wunsch berechnen wir diese kundenspezifisch und sind offen für gemeinsame Dekarbonisierungsprojekte.

Zielsetzung:

Ein Thermometer (Icon)

1,5 °C

Verschärfung der absoluten
CO2-Reduktion bis 2030

Unsere Nachhaltigkeitsziele

Das Klimaziel auf einen Blick

BLG LOGISITICS hat eine durch die SBTi validierte Klimazielsetzung (well below 2°C). Beschlossen ist bereits die Verschärfung im Einklang mit dem 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens.

Das Klimaziel innerhalb des Unternehmens

Scope 1 und 2

Das Klimaziel innerhalb des Unternehmens (Grafik)

Absolute CO2-Reduktion in der Lieferkette

Scope 3

Absolute CO2 -Reduktion in der Lieferkette (Grafik)

Unsere Hebel für den Klimaschutz

Wir setzen vorrangig auf die drei folgenden Hebel, um die definierten Emissionsreduktionen zu erzielen: die kontinuierliche Steigerung unserer Energieeffizienz, regenerative Eigenstromproduktion und den Zukauf von Ökostrom. Dabei folgen wir dem Grundsatz Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren. Darum legen wir einen besonderen Fokus auf die Effizienzsteigerung – mit dem Ziel, Energie so zu nutzen, dass bei selbem Einsatz mehr Leistung erzielt wird. Wie genau wir das tun, ist im Kapitel Energiemanagement erläutert.

Mit Blick auf den zweiten Hebel waren im Berichtsjahr große Fortschritte zu verzeichnen. Im Vorjahresvergleich konnten wir die Menge des an unseren Standorten produzierten und eigengenutzten Stroms mehr als verdreifachen. Einen großen Teil zu dieser Entwicklung trägt die 9 MWp starke PV-Anlage bei, die seit Oktober 2023 unser Logistikzentrum C3 in Bremen mit grüner Energie versorgt. In Summe deckten 2024 vier PV-Anlagen an verschiedenen BLG-Standorten einen Energiebedarf von etwa 1,5 GWh, was über das Jahr hinweg in einer Reduktion unserer Treibhausgasemissionen von etwa 600 t CO2e resultierte. Bestätigt durch diese Erfolge werden wir die Nutzung von Solarstrom von unseren Dächern konsequent weiterverfolgen.

Dennoch ist eine vollständige Abdeckung des Strombedarfs an unseren Standorten über lokale PV-Anlagen auch künftig nicht realistisch. Um trotzdem eine vollständige Versorgung mit Ökostrom zu gewährleisten, haben wir uns ein klares Ziel gesetzt: Ab 2025 beziehen wir unsere Drittstrommengen zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen (vgl. Übersicht unserer ESG-Zielsetzungen). Dazu setzen wir auf verschiedene Beschaffungsarten. Wir produzieren wie zuvor beschrieben grünen Strom an unseren Standorten, den wir direkt vor Ort nutzen. Zusätzlich schließen wir Direktstromverträge mit Produzenten erneuerbarer Energien außerhalb unserer Standorte ab, sogenannte Off-Site Power Purchase Agreements (PPA). 2025 werden wir so einen Teil des von uns benötigten Stroms aus einem 2023 errichteten Onshore-Windpark bei Fehmarn beziehen. Für den verbleibenden Anteil an unserem Strombedarf, den wir auf keine der beiden genannten Arten grün beschaffen können, setzen wir auf ungekoppelte Herkunftsnachweise. Dabei ist uns eine hohe Qualität dieser Nachweise wichtig, die wir möglichst aus Anlagen beziehen möchten, die jünger als sechs Jahre sind. Im laufenden Jahr erhalten wir die Nachweise überwiegend aus einem neu errichteten Windpark in Deutschland.

Dokumentation unserer Treibhausgasemissionen

Wenn wir unsere CO2-Emissionen planvoll senken wollen, müssen wir wissen, an welchen Stellen welche Menge Energie verbraucht wird und die entsprechenden Treibhausgase anfallen. Die nötigen Verbrauchsdaten erfassen wir softwaregestützt an den Standorten, wo sie auch validiert und ausgewertet werden. Die Zentralbereichsabteilung Nachhaltigkeit berechnet daraus die verursachten Emissionen. Wir berücksichtigen aktuell die Verbräuche unserer vollkonsolidierten Gesellschaften in Deutschland und im Ausland. In den Geschäftsbereichen AUTOMOBILE und CONTRACT setzen wir eigene Diesel-Lkw ein, deren Verbrauch in unserer Energie- und Treibhausgasbilanz enthalten ist. Besonders in den Geschäftsfeldern Spedition und Autotransport erbringen außerdem Subunternehmen Leistungen in unserem Auftrag, die wir in unserer erweiterten Berichterstattung (Scope 3) ausweisen.

Für unsere Treibhausgasbilanz orientieren wir uns an den Vorgaben des Greenhouse-Gas-Protocol (GHG-Protocol), wobei wir die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen getrennt darstellen. Wir unterscheiden zwischen Scope 1 (direkte Emissionen aus der Verbrennung von Erdgas, Heizöl und Kraftstoffen), Scope 2 (indirekte Emissionen aus der Produktion von Strom und Fernwärme) und Scope 3 (weitere indirekte Emissionen). Bereits seit 2011 berechnen wir die CO2-Äquivalente (CO2e), die neben Kohlenstoffdioxid auch andere Gase mit hohem Treibhausgaspotenzial berücksichtigen (Details im Glossar).

Absolute Treibhausgasemissionen

(in t CO2e) aufgeschlüsselt in direkte und indirekte Emissionen

Absolute Treibhausgasemissionen (in tCO2e) (Balkendiagramm)

Für die CO2e-Berechnung der Benzin- und Dieselfahrzeuge sowie des CNG- und LPG-Verbrauchs nutzen wir Well-to-Wheel-Emissionsfaktoren (WTW) aus dem „Global Logistics Emissions Council“ (GLEC), die alle entstehenden CO2e-Emissionen von der Bereitstellung der genutzten Energieträger bis zur Betriebsphase beinhalten und jeweils den Anteil an Biodiesel beziehungsweise Ethanol berücksichtigen. Um die weiteren Emissionen der eingesetzten Energieträger inklusive Vorkette zu berechnen, nutzen wir die CO2e-Emissionsfaktoren aus dem „Globalen Emissions-Modell integrierter Systeme“ (GEMIS) des Internationalen Instituts für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS), des Umweltbundesamtes sowie des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (DEFRA). Eine Anpassung der Faktoren nehmen wir analog zu den Anpassungen in der jeweiligen Quelle regelmäßig auch rückwirkend vor. Die verwendeten Emissionsfaktoren für Strom gelten standortbezogen in Abhängigkeit vom Energieversorgungsunternehmen. Die entsprechenden Stromfaktoren für unsere ausländischen Standorte basieren auf dem jeweiligen Ländermix aus dem GEMIS.

Im Berichtsjahr haben wir vier größere Anpassungen an unserer Treibhausgasbilanz vorgenommen. Unsere südafrikanischen Standorte wurden ebenso in die Bilanz integriert wie derjenige in Northport in den USA. Damit sind nun alle Standorte unserer vollkonsolidierten ausländischen Gesellschaften vollumfassend berücksichtigt, welche in Summe 10 Prozent unserer Scope-1- und -2-Emissionen ausmachen. Umgekehrt sind im Berichtsjahr zwei deutsche Standorte aus dem Bilanzkreis der CO2-Erfassung gefallen, da dort der jeweilige Kunde die Energiebeschaffung übernommen hat. Die an diesen beiden Standorten angefallenen Emissionen haben wir – auch rückwirkend – nach den Vorgaben des GHG-Protocol aus der Bilanz entfernt. Zudem wurde die Betrachtung des Scope 3 um die Kategorien 3.1 (Eingekaufte Waren und Dienstleistungen), 3.2 (Kapitalgüter) sowie 3.5 (Abfall) vervollständigt. Im Zuge der Vorbereitung auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß CSRD wurde bei unserem Joint Venture EUROGATE die Bilanzgrenze zur Bilanzierung der Scope-1 bis -3-Emissionen überarbeitet und ausgeweitet. Unter anderem wurden dabei Emissionen, die bislang in den Scopes 1 und 2 ausgewiesen wurden, dem Scope 3 neu zugeordnet und somit korrigiert. In der Folge verringern sich die für BLG LOGISTICS anzurechnenden Emissionen ebenfalls. Um eine konsistente Basis für die Zielverfolgung und die zugehörige Evaluation zu gewährleisten, hat bis zum Basisjahr 2018 eine entsprechende rückwirkende Anpassung der Emissionswerte stattgefunden.

Eigene Emissionen: Kontinuierlich in die richtige Richtung

Um unser bisheriges Klimaziel zu erreichen, war es nötig, unseren CO2-Ausstoß gegenüber 2018 um jährlich 2,5 Prozent zu reduzieren. Mit Blick auf das Basisjahr ist nach sechs Jahren bereits ein deutlicher Rückgang erkennbar.

Insgesamt konnten wir unseren Treibhausgasausstoß 2024 gegenüber 2018 um 17,4 Prozent reduzieren und damit unsere Zielmarke von -15 Prozent für das Berichtsjahr übertreffen. Mit unserer beschlossenen neuen Zielsetzung verschärft sich die jährliche Emissionsreduktion deutlich: Um das Ziel bis 2030 zu erreichen, müssen wir unseren CO2-Ausstoß gegenüber 2018 nun um jährlich 4,2 Prozent reduzieren, also unsere Anstrengungen noch einmal deutlich erhöhen. Insbesondere mit der vollständigen Umstellung unseres Strombezugs auf erneuerbare Quellen wird 2025 eine deutliche Reduktion der Emissionen zu verzeichnen sein.

Absolute Treibhausgasemissionen (Scope 1 + 2)

Von 2018 bis 2024 und Zielsetzungen bis 2030 (t CO2e)

Absolute Treibhausgasemissionen (Scope 1 + 2) (Säulendiagramm)

Emissionen in der Lieferkette: Entwicklung in allen Kategorien

Für die im Zusammenhang mit unserer Geschäftstätigkeit verursachten Emissionen innerhalb des Scope 3 galt im Berichtsjahr ebenfalls noch unsere alte Zielsetzung: die Reduktion um 15 Prozent bis 2030 gegenüber dem Basisjahr. Ab 2025 greift unsere mit Blick auf das 1,5°C-Ziel verschärfte Zielsetzung, die eine Reduktion um 30 Prozent vorsieht. Bei der Festlegung der zu berücksichtigenden Scope-3-Emissionsquellen haben wir uns an den 15 definierten Kategorien des GHG-Protocols orientiert und daraus die für uns relevanten identifiziert.

Im Ergebnis betrachten wir Emissionen, die aus den folgenden Kategorien resultieren: Eingekaufte Waren, Dienstleistungen (3.1) und Kapitalgüter (3.2), Vorketten der Energieträger (3.3), Vorgelagerter Transport (3.4), Abfall (3.5), Geschäftsreisen (3.6), Pendeln (3.7) sowie Beteiligungen (3.15).

Innerhalb des Scope 3 entfällt der Großteil der Emissionen, zusammengenommen rund zwei Drittel, zu etwa gleichen Teilen auf unsere Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Einkauf von Waren, Dienstleistungen und Kapitalgütern sowie auf die Aktivitäten unserer Subtransportunternehmen.

Prozentualer Anteil der Scope-3-Emissionen 2024

Aufgeschlüsselt nach betrachteten Kategorien

Prozentualer Anteil der Scope 3-Emissionen 2024 (Kreisdiagramm)

Bei den vorgelagerten Transporten erfassen wir die Emissionen, die durch Transportdienstleistungen Dritter per Lkw, Bahn und Schiff entstehen. Um die Emissionen durch den Lkw-Transport zu berechnen, nutzen wir teilweise bereits eine nach internationalen Standards zur Treibhausgasbilanzierung akkreditierte Software. Sie verbindet – wo umsetzbar – Transportauftragsdaten mit Telematikdaten nicht nur unserer eigenen Lkw, sondern zum Teil auch der unserer Subdienstleister, sodass die Berechnung der Emissionen möglichst auf Primärdaten basiert. Seit 2023 schicken wir im Bereich Landverkehre verlängerte Sattelauflieger auf die Straße, die im Vergleich zu konventionellen Aufliegern bis zu 10 Prozent mehr Ware transportieren können. Damit lässt sich die Anzahl der Touren verringern, was wiederum Emissionen einspart. Die Bilanzierung der Emissionen aus unserem Einkaufsverhalten gründet sich auf das nach Warengruppen zugeordnete Einkaufsvolumen (spend-based-Methode).

Bei Betrachtung unserer Beteiligungen beziehen wir anteilig die Emissionen unseres Joint Ventures EUROGATE sowie diejenigen einzelner weiterer Gesellschaften ein. Erstere machen dabei in dieser Kategorie mit etwa 90 Prozent den absoluten Großteil aus.

Die Emissionen im Bereich Mitarbeitendenmobilität setzen sich aus dem täglichen Pendelverkehr unserer Beschäftigten, der Nutzung des Privat-Pkws für Dienstfahrten und aus Fahrten mit Dienst- beziehungsweise Mietwagen sowie aus Flugreisen zusammen. Für die Erfassung der Emissionen aus dem Pendelverkehr haben wir auch 2024 unsere jährliche Umfrage zur Mitarbeitendenmobilität durchgeführt. Dabei haben wir ebenso Feedback zu den Maßnahmen eingeholt, die wir auf Basis der Vorjahresumfragen entwickelt und teilweise schon implementiert haben. So wurde unter anderem das Nutzungsverhalten mit Blick auf die Ladeinfrastruktur für Mitarbeitende sowie die Mitfahrzentrale in der BLG-App abgefragt – ebenso wie die Zufriedenheit mit beiden Angeboten. Auf Basis der Antworten können wir eine sinnvolle Weiterentwicklung vornehmen.

Im ersten Halbjahr 2024 wurden 40 Ladepunkte für dienstliche und private Elektrofahrzeuge an sieben deutschen Standorten installiert, 2025 werden weitere an acht zusätzlichen Standorten hinzukommen. Es existiert bereits ein einheitliches System zur Nutzung sowie auch zur Abrechnung des geladenen Stroms, das auf neue Standorte übertragbar ist. Auf die Lademöglichkeiten weisen wir unsere Mitarbeitenden mittels interner Beiträge und Aushänge hin. Im Berichtsjahr wurde außerdem die Einführung eines Mobilitätsbudgets beschlossen, das eine Alternative beziehungsweise Ergänzung zum Dienstwagen darstellt. Die Umsetzung soll im laufenden Jahr erfolgen – dann können Dienstwagenberechtigte als Ersatz für ihren Dienstwagen oder als zusätzliche Option bei Wahl eines kleineren Modells flexibel unter anderem den ÖPNV, den Fernverkehr oder Sharing-Angebote nutzen.

In Bezug auf die Vorketten der Primärenergieträger erfassen wir die Emissionen aus Herstellung und Transport der von uns genutzten Energie. Die Berechnung der aus unseren Abfällen resultierenden Emissionen basiert auf den jährlichen Abfallmengen nach Fraktionen, die im Zuge des Abfallmanagements erhoben werden.

Nach der auch rückwirkend stattgefundenen Erweiterung unserer Scope-3-Erfassung stellen wir nach einem kurzzeitigen Anstieg für 2023 eine deutliche Reduktion der Scope-3-Emissionen im Berichtsjahr fest. Sie lag gegenüber dem Basisjahr bei 20,4 Prozent. Besonders hervorzuheben sind dabei Emissionsminderungen im Bereich des Autotransports in Zusammenarbeit mit unseren Subtransportdienstleistern. Das ist insbesondere auf die konjunkturelle Lage und die Herausforderungen der Automobilhersteller zurückzuführen.

Absolute Treibhausgasemissionen (Scope 3)

von 2018 bis 2024 und Zielsetzungen bis 2030 (t CO2e)

Absolute Treibhausgasemissionen (Scope 3) (Säulendiagramm)

Über alle drei Scopes hinweg haben wir 2024 209.785 t CO2e verursacht und verzeichnen damit in Summe einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Prozent. Sowohl bei unseren Scope-1- und -2-Emissionen als auch bei denjenigen innerhalb des Scope 3 konnten wir im Berichtsjahr unser jährlich gesetztes Ziel erneut deutlich übertreffen. Maßnahmen, die konkret zur Reduktion unserer Scope-1- und -2-Emissionen beigetragen haben, beschreiben wir im Kapitel Energiemanagement.

Bestärkt durch die beschriebene, anhaltend positive Entwicklung über die letzten Jahre und vor dem Hintergrund der ökologischen, sozialen und ökonomischen Notwendigkeit, konsequent zu handeln, haben wir Ende 2023 die bereits beschriebene, signifikant verschärfte Zielsetzung zur Reduktion der Treibhausgasemissionen im Einklang mit dem 1,5°C–Ziel des Pariser Klimaabkommens beschlossen.

Unterstützung internationaler Klimaschutzprojekte

Wir verfolgen unsere Klimaziele nach dem klaren Prinzip Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren. Dennoch ist die finanzielle Unterstützung von Klimaschutzprojekten auf unserem Weg zur bilanziellen CO2-Neutralität unverzichtbar – denn einige Emissionen sind nach heutigem Stand und auch in der näheren Zukunft schlicht unvermeidbar. Seit 2020 berechnen wir die Emissionen unserer Dienstwagenflotte sowie unserer Flugreisen und fördern ausgewählte Klimaschutzprojekte, die zu einer Verringerung von Treibhausgasemissionen in entsprechender Höhe führen. Diese Projekte sind ausschließlich nach dem Gold-Standard zertifiziert und geprüft. 2024 haben wir auf diese Weise Zertifikate in Höhe von 1.479 t CO2e aus einem Projekt zur Bereitstellung von Solarkochöfen in der chinesischen Provinz Henan stillgelegt.

CO₂-Äquivalente (CO₂e)
Maß zur Vereinheitlichung der Treibhauswirkung unterschiedlicher Treibhausgase. Die Referenzgröße ist Kohlendioxid CO2. In der DIN 16258:2013-03 werden berücksichtigt: CO2, CH4, N2O, HFC, PFC und SF6. Diese sechs Gase werden auch im Anhang A des Kyoto-Protokolls zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen aufgeführt. In GEMIS werden berücksichtigt: CO2, CH4, N2O, C6F14 und C2F6.
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Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
Die CSRD wurde im November 2022 vom EU-Parlament verabschiedet und gibt ab Geschäftsjahr 2024 Umfang und Art der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen vor (zuvor nichtfinanzielle Berichterstattung).
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Globales Emissions-Modell integrierter Systeme (GEMIS)
Lebensweg- und Stoffstromanalyse-Modell mit integrierter Datenbank für Energie-, Stoff- und Verkehrssysteme. Es wird vom Internationalen Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS) kostenlos zum Download angeboten und in über 30 Ländern zur Umwelt- und Kostenanalyse verwendet.
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Greenhouse-Gas-Protocol
Weltweit am weitesten verbreiteter Standard zur einheitlichen Bilanzierung von Treibhausgasemissionen und zum dazugehörigen Berichtswesen.
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Power Purchase Agreement (PPA)
Ein PPA ist ein Stromliefervertrag, der zwischen einem Stromabnehmer (Unternehmen oder Endverbraucher) und einem Stromerzeuger (hier aus Erneuerbaren Energien) abgeschlossen wird. Unterschieden wird zwischen On-site-PPA (Stromerzeugung am Ort des Verbrauchs, z.B. Aufdach-Photovoltaik) und Off-site-PPA (Stromerzeugung nicht am Ort des Verbrauchs, z.B. Offshore-Windparks).
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Science Based Targets initiative (SBTi)
Zusammenschluss von führenden Umwelt- und Klimaschutzorganisationen, welche einen Rahmen definieren, dem zufolge Unternehmen die eigenen Treibhausgasemissionen auf einer wissenschaftlichen Grundlage reduzieren können. Eine Zielsetzung nach den Anforderungen der SBTi ist im Einklang mit den Forderungen des Pariser Klimaabkommens die Minderung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2°C.
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Vollkonsolidierung
Verfahren zur Berücksichtigung von Tochtergesellschaften, die mit allen Aktiva und Passiva in den Konzernabschluss einbezogen werden.
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