Energie­management

Wir arbeiten kontinuierlich daran, Energie noch effizienter zu nutzen, und produzieren und beziehen unseren Strom aus erneuerbaren Quellen.

Ein sauber gesteuertes Energiemanagement ermöglicht ökologische und ökonomische Effekte gleichermaßen und ist damit entscheidend für den Erfolg unserer Klimaschutzambitionen. Wir setzen es in erster Linie ein, um Energie intelligent zu nutzen und darüber vor allem unsere Effizienz zu steigern. Im Einklang damit steht auch unsere Umwelt- und Energiepolitik, die öffentlich einsehbar ist. Mit ihr verpflichten wir uns unter anderem dazu, sowohl unseren Energieverbrauch als auch unsere Emissionen kontinuierlich zu senken und uns in den übergeordneten Bereichen Energie und Umwelt kontinuierlich zu verbessern. www.blg-logistics.com/nachhaltigkeit

Die Energieplanung wird an unseren Standorten von den dortigen Energiebeauftragten durchgeführt. Sie verantworten neben der systematischen Datenerfassung auch die regelmäßige energetische Bewertung sowie die Dokumentation der geplanten und durchgeführten Maßnahmen. Alle Aktivitäten unserer Standorte werden durch ein zentrales Controlling überwacht und gesteuert. Zudem wird die Zertifizierung unseres Energiemanagementsystems nach ISO 50001 flächendeckend ausgerollt. Derzeit sind 27 Standorte im Geschäftsbereich CONTRACT nach der Norm zertifiziert und für den Geschäftsbereich AUTOMOBILE wurde ebenfalls unser dort eingesetztes Energiemanagement im Berichtsjahr auf die anstehende Zertifizierung vorbereitet. Damit treiben wir die Harmonisierung in der BLG-Gruppe weiter voran. Bereits seit 2014 ist zudem unser Umweltmanagementsystem an allen deutschen Autoterminals und Transportstützpunkten des Geschäftsbereichs AUTOMOBILE sowie inzwischen auch an 13 CONTRACT-Standorten nach ISO 14001 zertifiziert.

Daten als Basis zur Optimierung

Wir wollen dauerhaft weniger Energie verbrauchen und damit auch unsere Treibhausgasemissionen weiter senken. Dazu müssen wir zunächst den Energiebedarf unserer Prozesse und Anlagen sauber erheben. Die benötigten Informationen sammeln unsere Energiebeauftragten durch die dezentrale standortbezogene Aufnahme, Validierung und Auswertung der Energiedaten. Ausgenommen sind lediglich Standorte, deren Energiebedarf wir nicht selbst steuern können. Die Zentralbereichsabteilung Nachhaltigkeit führt die Verbräuche aller vollkonsolidierten Gesellschaften zusammen und erstellt daraus die jährliche Energie- und CO2-Bilanz. Als Teil des 2024 implementierten ESG-Reportings erfassen und berichten wir unsere energie- und treibhausgasbezogenen Kennzahlen zudem vierteljährlich.

Wir arbeiten stetig darauf hin, die Transparenz und Genauigkeit der zugrunde liegenden Daten weiter zu erhöhen – auch, damit wir die Effekte einzelner Maßnahmen bestmöglich erfassen und bewerten können. Bei dieser Aufgabe unterstützt softwareseitig das Energiemanagementtool EnEffCo, das eine detailliertere sowie weitgehend automatisierte Erfassung und Auswertung unserer Energieverbräuche und damit eine noch gezieltere Identifikation von Einsparpotenzialen ermöglicht. Auch 2025 werden weitere deutsche Standorte an das Tool angebunden, wodurch ein standort- und geschäftsbereichsübergreifendes Monitoring über benutzerdefinierte Dashboards entsteht. Der bisherige Einsatz hat bereits Lücken, Anomalien und auch Schwächen in der bisherigen Erfassung offengelegt, die wir bei optimierter Validierung künftig schließen oder beseitigen. Darüber hinaus werden wir neue Kennzahlen einführen und zusätzliche Daten erheben.

Absoluter Energieverbrauch – aufgeschlüsselt nach Energieträgern

 

 

Liter

 

2024
MWh

 

2023
MWh

 

2022
MWh

Strom

 

 

 

39.835

 

42.492

 

42.277

Deutschland

 

 

 

34.813

 

39.330

 

41.270

Eigenproduzierter Strom (genutzt)

 

 

 

1.452

 

453

 

337

Eigenproduzierter Strom (eingespeist)

 

 

 

238

 

-

 

-

Ausland

 

 

 

3.570

 

2.709

 

670

Erdgas

 

 

 

53.714

 

60.331

 

63.822

Deutschland

 

 

 

53.506

 

60.141

 

63.612

Ausland

 

 

 

208

 

190

 

210

Fernwärme

 

 

 

530

 

640

 

609

Deutschland

 

 

 

530

 

640

 

609

Ausland

 

 

 

-

 

-

 

-

Heizöl

 

776.905

 

7.730

 

8.494

 

9.355

Deutschland

 

776.905

 

7.730

 

8.494

 

9.355

Ausland

 

-

 

-

 

-

 

-

Diesel, inkl. HVO

 

8.286.619

 

82.204

 

89.786

 

92.578

Deutschland

 

7.142.760

 

70.857

 

76.836

 

79.311

Ausland

 

1.143.859

 

11.347

 

12.950

 

13.267

Benzin

 

358.982

 

2.106

 

2.177

 

2.664

Deutschland

 

358.747

 

2.090

 

2.160

 

2.652

Ausland

 

235

 

16

 

17

 

12

CNG

 

 

 

1.442

 

668

 

884

Deutschland

 

 

 

-

 

-

 

-

Ausland

 

 

 

1.442

 

668

 

884

LPG

 

 

 

1.138

 

941

 

779

Deutschland

 

 

 

1.137

 

940

 

776

Ausland

 

 

 

1

 

1

 

3

Gesamtenergieverbrauch

 

 

 

188.699

 

205.529

 

212.968

Deutschland

 

 

 

172.115

 

188.994

 

197.922

Ausland

 

 

 

16.584

 

16.535

 

15.045

Energieverbrauch im Berichtsjahr

Gegenüber dem Vorjahr haben wir unseren Gesamtenergieverbrauch erneut senken können – und das sogar sehr deutlich um rund 8,2 Prozent auf 189 GWh. Mit Ausnahme des CNG- bzw. LNG-Verbrauchs erstreckt sich dieser Rückgang auf alle Energieträger. Zu dieser Entwicklung haben neben verschiedenen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, auf die wir im Folgenden genauer blicken, auch geschäfts- und witterungsbedingte Umstände beigetragen, die wir nicht aktiv beeinflussen konnten. Sie resultieren in natürlichen Schwankungen bezüglich unseres Energiebedarfs und schlagen sich so in der Bilanz nieder.

Prozentualer Anteil am Energieverbrauch 2024

aufgeschlüsselt nach Geschäftsbereichen und -feldern

Prozentualer Anteil am Energieverbrauch 2024 aufgeschlüsselt nach Geschäftsbereichen und -feldern (Kreisdiagramm)

Prozentualer Anteil am Energieverbrauch 2024

aufgeschlüsselt nach Energieträgern

Prozentualer Anteil am Energieverbrauch 2024 aufgeschlüsselt nach Energieträgern (Kreisdiagramm)
Kraftstoffe: Diesel, Benzin, CNG und LPG
Wärme: Erdgas, Heizöl, Fern- und Nahwärme
Elektrizität: Drittstrombezug und Eigenstromproduktion

Effizienz dank smarter Lichtkonzepte

Im Berichtsjahr konnten wir erneut eine Reihe von Projekten fortführen oder erfolgreich abschließen, darunter die fortlaufende Umrüstung unserer Immobilien und Flächen auf energieeffiziente LED-Beleuchtung. Wenn wir gänzlich neue Lichtkonzepte umsetzen, liegt unser Fokus neben effizienten Leuchtmitteln auf der intelligenten und automatisierten Steuerung, beispielsweise mithilfe von Bewegungs- und Dämmerungssensoren. Wie wirkungsvoll die Kombination aus energieeffizienter Beleuchtung und bedarfsoptimierter Beleuchtungsdauer ist, zeigt eindrücklich unser Logistikzentrum C3 Bremen: Im Vergleich zu einer konventionellen LED-Hallenbeleuchtung konnten wir den Energiebedarf für die Beleuchtung der Immobilie im Berichtsjahr um 82 Prozent reduzieren.

Wissen fördern durch Befähigung und Austausch

Auch die wiederholte Information unserer Mitarbeitenden zu Themen der Energieeffizienz ist ein Baustein unseres Energiemanagements. Dazu nutzen wir unterschiedliche Formate von Schulungen bis hin zu Beiträgen auf unseren digitalen Kanälen. Unter anderem haben wir 2024 in unserer Mitarbeitenden-App Neuigkeiten zum Fortschritt von Maßnahmen wie dem Ausbau der Ladeinfrastruktur für Mitarbeitenden-Pkw oder andere für die Menschen bei BLG relevante energiebezogene Themen geteilt. Ein E-Learning-Modul zum Umwelt- und Energiemanagement schärft das Bewusstsein dafür, welchen Beitrag jede und jeder Einzelne täglich leisten kann. Rund 1.500 Mitarbeitende haben die Online-Schulung bereits erfolgreich absolviert. So stellen wir sicher, dass unsere Umwelt- und Energiepolitik sowie die damit verbundenen Unternehmensziele den Mitarbeitenden der BLG bekannt sind.

Darüber hinaus besteht mit den Energiebeauftragten an unseren Standorten ein regelmäßiger Austausch rund um Energiemanagement und -effizienz. In diesem Rahmen werden gezielt Informationen etwa zu rechtlichen Neuerungen oder Einsparpotenzialen vermittelt. Umgekehrt können die Energiebeauftragten energierelevante Themen ansprechen oder Fragen stellen. So fördern wir Austausch und Wissenstransfer unter den Standorten. Hervorzuheben ist dabei für das Berichtsjahr unser TechnikTreffen, bei dem sich Energiebeauftragte aus ganz Deutschland für zwei Tage in Bremen getroffen haben. Neben dem persönlichen Netzwerken und der Diskussion energierelevanter Aspekte – sowohl standortbezogen als auch unternehmensübergreifend – ging es insbesondere um das Thema Lastspitzen im Strombezug. In einem Workshop wurden mithilfe unserer Energiemanagementsoftware standortindividuelle Auswertungen der Lastgänge erstellt, ausgewertet und mit dem Ziel analysiert, Spitzen zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Auch 2025 ist ein entsprechendes Treffen eingeplant.

Saubere Energie – selbst produziert

Bereits seit 2019 produziert unsere erste Photovoltaikanlage am Autoterminal Kelheim auf dem Dach der dortigen Technikhalle mit einer Generatorfläche von 430 m2 und einer Leistung von 74 kWp Strom für die dortigen Prozesse. Hinzu kam wenige Jahre später eine zweite Anlage mit einer Generatorfläche von 2.000 m2 und einer Leistung von 400 kWp auf einem Parkregal am selben Standort. Drei zusätzliche Speicher ermöglichen bei Überproduktion die Speicherung von bis zu 210 kWh zur zeitverzögerten Nutzung. Die Anlage liefert nicht nur Energie für die Beleuchtung des Parkregals, sondern versorgt auch Wallboxen zum Laden von E-Autos. Unser Standort in Waiblingen wird seit 2020 ebenfalls durch eine PV-Anlage mit regenerativem Strom versorgt. Im Oktober 2023 ist schließlich eine vierte und mit einer Leistung von rund 9 MWp bislang größte PV-Anlage ans Netz gegangen, sie befindet sich auf dem Dach unseres Logistikzentrums C3 in Bremen.

Zusammengenommen konnten wir 2024 rund 1.500 MWh unseres Elektrizitätsbedarfs durch PV-Anlagen an unseren Standorten decken, was im Vorjahresvergleich etwa einer Verdreifachung entspricht. Den Ausbau an weiteren Standorten prüfen wir kontinuierlich und sind bereits in konkreten Planungen.

Dennoch ist eine vollständige Abdeckung des Strombedarfs an unseren Standorten über lokale PV-Anlagen auch in Zukunft nicht realistisch. Um trotzdem eine komplette Versorgung mit Ökostrom zu gewährleisten, haben wir uns ein klares Ziel gesetzt: Ab 2025 werden wir unseren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen beziehen (mehr dazu im Kapitel Klimaschutz).

Zielsetzung:

Ein Blatt und ein Stromstecker (Icon)

100 %

Einsatz von Ökostrom ab 2025

Unsere Nachhaltigkeitsziele

Regenerative Wärmeversorgung zeigt Wirkung

Seit dem Berichtsjahr versorgt unsere erste Luft-Luft-Wärmepumpe das C3 mit Wärme. Bei der Beheizungsanlage handelt es sich um ein bivalentes System, bei dem die Spitzenlastabdeckung über Gasdunkelstrahler erfolgt. Gegenüber einem monovalenten System werden deutlich höhere Jahresarbeitszahlen erreicht, die Anlage läuft also besonders effizient. Allein im Zeitraum von August bis Dezember 2024 erzeugte die Pumpe rund 500 MWh Wärme, wodurch der Erdgasbedarf am Standort für diese Monate etwa halbiert werden konnte. Insbesondere die Kombination aus Wärmepumpe und PV-Anlage stellt eine zukunftsfähige, emissionsarme Möglichkeit zur Beheizung der Immobilie dar. In den ausgewerteten fünf Monaten konnten wir so die am Standort anfallenden Emissionen um etwa 70 t CO2e mindern. Die weiter oben beschriebene Beschaffung von Ökostrom wird diesen Wert ab 2025 noch einmal signifikant erhöhen.

Im Test und im Einsatz: Alternative Antriebe und Kraftstoffe

Unsere Gesellschaft BLG AutoTransport bietet Autotransporte für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge an und unterhielt in Deutschland im Berichtsjahr eine eigene Flotte von 200 Lkw, die zu 100 Prozent der EURO-6-Norm entspricht. 2024 haben wir insgesamt 48 effiziente Neufahrzeuge angeschafft – die kontinuierliche Verjüngung der Flotte macht sich auch in einem seit 2018 erkennbaren Effizienzgewinn bemerkbar. Mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 29,3 l/100 km konnten die Werte der Vorjahre erneut unterboten werden. Dazu trägt auch die konsequente Bewertung des Fahrverhaltens der Fahrer:innen in Kombination mit entsprechenden Trainings zu kraftstoffsparender Fahrweise bei.

Spezifischer Dieselverbrauch der eigenen Autotransport-Flotte (Deutschland)

l/100 km

Spezifischer Dieselverbrauch der eigenen Autotransport-Flotte (Deutschland) (Liniendiagramm)

Gepaart mit einer intelligenten Tourenplanung reduzieren wir so unseren absoluten Kraftstoffverbrauch. Darüber hinaus wird auch der Blick auf alternative Antriebsformen und dabei insbesondere die Elektrifizierung des schweren Nutzlastverkehrs wichtiger werden. In zwei operativen Testläufen in den Geschäftsbereichen CONTRACT und AUTOMOBILE konnten wir entsprechende E-Lkw bei unterschiedlichen Anwendungszwecken bereits testen. Auch wenn die Tests als erfolgreich einzustufen waren, bietet sich ein Übergang in den Regelbetrieb aus ökonomischen Gründen noch nicht an. Entscheidender Faktor ist dabei besonders das hohe Investitionsvolumen – bezogen auf die Fahrzeuge selbst wie auch auf die benötigte Infrastruktur – gepaart mit einer unzureichenden Förderlandschaft. Dennoch befassen wir uns weiter mit Wegen zum Hochlauf elektrischer Sattelzugmaschinen in unserem Netzwerk.

Eine Übergangslösung zur Dekarbonisierung des schweren Nutzlastverkehrs bietet der Kraftstoff HVO100 (Hydrotreated Vegetable Oils), der seit April 2024 in Deutschland an öffentlichen Tankstellen in Reinform in Verkehr gebracht werden darf. HVO100 ist ein paraffinischer Dieselkraftstoff aus 100 Prozent hydrierten abfallbasierten Pflanzenölen oder tierischen Fetten. Wir haben ihn im Berichtsjahr zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt, sowohl im Autotransport als auch in der Werksversorgung mittels Lkw. Eine Herausforderung bei der Verwendung von HVO stellt die Anrechenbarkeit der Emissionsminderungen an die Verlader dar. Abhilfe schaffen kann hier die Book&Claim-Methode, die wir mithilfe eines Dienstleisters anbieten. So lassen sich Emissionseinsparungen durch HVO sendungs- und kundenspezifisch nachweisen und berichten.

CO₂-Äquivalente (CO₂e)
Maß zur Vereinheitlichung der Treibhauswirkung unterschiedlicher Treibhausgase. Die Referenzgröße ist Kohlendioxid CO2. In der DIN 16258:2013-03 werden berücksichtigt: CO2, CH4, N2O, HFC, PFC und SF6. Diese sechs Gase werden auch im Anhang A des Kyoto-Protokolls zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen aufgeführt. In GEMIS werden berücksichtigt: CO2, CH4, N2O, C6F14 und C2F6.
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Vollkonsolidierung
Verfahren zur Berücksichtigung von Tochtergesellschaften, die mit allen Aktiva und Passiva in den Konzernabschluss einbezogen werden.
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