Wirtschafts­bericht

Allgemeine Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft mit wenig Dynamik

Nach einem konjunkturell insgesamt schwachen Jahr 2023 wuchs die Weltwirtschaft auch 2024 nur sehr moderat. Zwar expandierte die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten, getragen von einer hohen Binnennachfrage und einem hohen Staatsverbrauch, deutlich, aber in den übrigen Volkswirtschaften konnte die Produktion kaum gesteigert werden. Das gilt auch für die große Volkswirtschaft China, deren Expansion der Wirtschaft insgesamt verhalten verlief.

Letztendlich wurde die weltwirtschaftliche Expansion im Jahr 2024 erneut von den Dienstleistungen getragen. Die globale Industrieproduktion und der weltweite Warenhandel verloren insbesondere im zweiten Halbjahr spürbar an Fahrt.

Auch im Euroraum waren die Konjunktur und das Wirtschaftswachstum insgesamt nur auf einem schwachen Niveau. Die leichte Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lag insbesondere an Sonderentwicklungen wie zum Beispiel den Olympischen Spielen in Frankreich. Eine ähnlich schwache Entwicklung der Konjunktur war im Vereinigten Königreich zu verzeichnen.

Die Industrieproduktion und die Stimmungslage bei den Unternehmen im Euroraum zum Ende des Jahres 2024 unterstreichen insgesamt eine verhaltene Entwicklung der Konjunktur.

In den Schwellenländern blieb die wirtschaftliche Dynamik 2024 insgesamt in Takt – wenn auch mit regionalen Unterschieden.

Deutsches BIP sinkt 2024 erneut

Veränderung des realen BIP gegenüber den Vorjahren

Deutsches BIP sinkt 2024 erneut (Balkendiagramm)

Insgesamt ist das deutsche BIP im Berichtsjahr 2024 erneut zurückgegangen und beträgt -0,2 Prozent.

Ursache hierfür waren insbesondere hohe Finanzierungskosten. Darüberhinaus belasteten die erhöhte wirtschaftspolitische Unsicherheit und stark unterausgelasteten Kapazitäten die Investitionen. Die verringerte Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und hoher Wettbewerbsdruck, insbesondere aus China, schlugen sich in rückläufigen Exporten nieder. Die privaten Haushalte hielten sich trotz kräftig steigender Löhne mit ihren Ausgaben zurück. Daher stieg ihre Sparquote an, während der private Verbrauch nur wenig zulegte.

Die deutsche Industrie steht aktuell unter hohem Druck, sich an veränderte strukturelle Rahmenbedingungen anzupassen. Die Auslandsnachfrage blieb zum Jahresende trotz einer gewissen Erholung sehr verhalten und das vom ifo Institut ermittelte Geschäftsklima verschlechterte sich erneut.

Zwar gingen im letzten Quartal 2024 positive Impulse vom privaten Konsum und damit zusammenhängenden Dienstleistungsbereichen aus, diese wurden aber von der geopolitisch unsicheren Lage gebremst.

Quellen dieses Abschnitts:
Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Januar sowie Februar 2025
IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Nr. 119 (2024|Q4)
IMK, IMK Report Nr. 193, Dezember 2024

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Anforderungen an die Logistik verändern sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Anhaltende Globalisierung, kürzere Produktlebenszyklen, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und Urbanisierung sind Treiber dieser Veränderungen. Die Branche profitiert dabei weiterhin von der steigenden Nachfrage nach Logistikdienstleistungen, die durch das wachsende E-Commerce-Geschäft sowie die Retourenbearbeitung im Business-to-Consumer-Geschäft zusätzlich verstärkt wird. Herausforderungen bestehen insbesondere im Zusammenhang mit dem anhaltenden Margendruck, mit der demografischen Entwicklung und dem sich weiter verstärkenden Wettbewerb um Fach-, Führungs- und Nachwuchskräfte. Hinzu kommen die weiter steigende Bedeutung des Onlinehandels, hohe Kundenanforderungen hinsichtlich Geschwindigkeit, Flexibilität und Qualität der Belieferung sowie ein steigendes Umweltbewusstsein in der Bevölkerung. Personaldefizite gibt es in der Branche derzeit insbesondere bei Lagerarbeitern, Kraftfahrern, Lokführern und IT-Managern.

Zusätzlich werden von den Logistikunternehmen im Rahmen von Outsourcingaktivitäten hohe Investitionsbereitschaft und Innovationskraft erwartet. Ein Schwerpunkt der Investitionen liegt dabei in Umschlags-, Distributions- und Kommissionierungszentren in verkehrsgünstigen Lagen. Verträge mit Kunden werden regelmäßig nur mit Laufzeiten über wenige Jahren geschlossen und häufig werden die Flächen und Umschlagsgeräte gemietet oder geleast.

Aufgrund steigender Kundenanforderungen hat sich auch der Einsatz von durchgängigen Informations- und Kommunikationstechniken entlang der Prozessketten deutlich ausgeweitet. Logistikdienstleister müssen sich verstärkt an Veränderungen, wie den steigenden Einfluss durch die fortschreitende Automatisierung und Digitalisierung der Prozessketten, anpassen.

Die Logistikbranche in Deutschland ist der größte Wirtschaftsbereich nach der Automobilindustrie und dem Handel. Neben der Bedeutung der Logistikleistungen für Industrie und Handel profitiert die Branche von den traditionell hohen Exporten, der zentralen Lage Deutschlands in Europa und der daraus resultierenden Drehscheibenfunktion. Aktuelle Risiken bestehen durch Handelskriege und Protektionismus, die den Welthandel einschränken.

Die aktuelle Geschäftslage zum Ende des Jahres 2024 bei Logistikdienstleistern und deren Kunden aus Industrie und Handel bleibt unverändert schwierig. Insbesondere eine schwache Auftragslage inklusive einem Nachfragerückgang aus China stellen vor allem produzierende Betriebe in Deutschland vor Herausforderungen. So produzierte auch die wichtige deutsche Automobilindustrie deutlich weniger Fahrzeuge als in den Jahren vor der Coronakrise.

Der Logistik-Indikator der Bundesvereinigung Logistik (BVL) zeigt einen leichten Aufwärtstrend des Geschäftsklimas der deutschen Logistikunternehmen zum Jahresende (vgl. auch Grafik im Prognosebericht). Trotz geopolitischer Unsicherheiten und struktureller Krisen hat sich die Stimmung hinsichtlich der Geschäftserwartungen für die kommenden Monate leicht aufgehellt.

Die globale Wirtschaft basiert auf eng getakteten und verwobenen Logisitikketten rund um den Globus. Dieses weltumspannende Netz aus Lieferketten ist sehr fragil und könnte durch aufkommende Handelsbeschränkungen erneut auf eine harte Probe gestellt werden. Analog dem Wirtschaftsgeschehen platzierte sich der Indikatorwert des SCI Logistikindex zum Jahresende 2024 zwar leicht über dem Jahresendwert von 2023, allerdings erneut unter der Nulllinie.

Die Entwicklung im Jahresverlauf war volatil und maßgeblich beeinflusst von der Unsicherheit in der Logistikbranche aufgrund der oben genannten Faktoren wie Konjunkturschwäche, geringen Transportvolumina und einem insgesamt schwierigen Marktumfeld.

Zum Ende des Jahres 2024 bewertet ein Großteil von 48 Prozent der Befragten die Geschäftslage als „schlecht“, 32 Prozent bewerten sie als „normal“ und immerhin 20 Prozent als „gut“. Neben den globalen Krisen sind insbesondere die immer weiter steigenden Kosten und der immer größer werdende Personalmangel wesentliche Faktoren für die Einschätzung.

Quellen dieses Abschnitts:
BVL-Logistik-Indikator 4. Quartal 2024, inkl. Kommentierung
SCI Verkehr, SCI Logistikbarometer, Dezember 2024

Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage

Aufgrund des andauernden Krieges zwischen Russland und der Ukraine und der Konflikte im Nahen Osten und im Roten Meer ist BLG LOGISTICS in der Planung für das Geschäftsjahr 2024 von einem erneut herausfordernden Jahr ausgegangen. Hintergrund waren die Anfang des Jahres 2024 bestehenden Unsicherheiten durch die weiterhin verunsicherten Verbraucher, das anhaltend hohe Zinsniveau und die damals bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten. Die weltwirtschaftlichen und geopolitischen Einflüsse im Berichtsjahr haben diese Erwartung bestätigt. Multiple Krisenherde beherrschen die weltpolitische Tagesordnung.

Dennoch war das Geschäftsjahr 2024 für BLG LOGISTICS insgesamt sehr erfolgreich und deutlich besser als erwartet. Das ist angesichts der Vielzahl an Krisen und Herausforderungen erneut eine respektable Leistung.

Wir wissen aber auch, dass die wirtschaftlichen Unsicherheiten anhalten oder zunehmen werden. Als Logistikdienstleister und Hafenbetreiber spüren wir die wirtschaftlichen Entwicklungen. Mit unseren drei Geschäftsbereichen und unserer Diversifikation sind wir gut aufgestellt.

Die Volumina im Fahrzeugumschlag und Fahrzeugtransport im Geschäftsbereich AUTOMOBILE lagen im Geschäftsjahr 2024 deutlich unter den erwarteten Werten und unter dem Vorjahresniveau. Das ist insbesondere auf die konjunkturelle Lage und die Herausforderungen der Automobilhersteller zurückzuführen. Trotzdem konnte das Ergebnis des Geschäftsbereichs insgesamt gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich verbessert werden. Die Gründe dafür sind unter anderem:

  • In den Seehafenterminals sind wir vom Weltmarkt abhängig und nicht ausschließlich von den Entwicklungen in Deutschland;
  • Eine insgesamt gute Auslastung in den Seehafen- und Inlandterminals, und hier insbesondere in den technischen Dienstleistungen, führten zu verbesserten Ergebnisbeiträgen;
  • allgemein verlagern Automobilhersteller zunehmend mehr Tätigkeiten auf (Logistik-)Dienstleister;
  • ungeplante Spotgeschäfte und ein optimierter Mix von Eigen- und Fremdleistungen in unserem Leistungsportfolio
  • trotz teilweiser starker Beeinträchtigungen der Infrastruktur (Baustellen, Sperrungen usw.) und dem weiter bestehenden Mangel an Lkw-Fahrern und Lokführern wurden weiterhin viele Autos auf der Straße und Schiene transportiert.

Der Geschäftsbereich CONTRACT ist mittlerweile an über 40 Standorten in ganz Deutschland und der Welt tätig. Seit der organisatorischen Neuaufstellung zu Jahresbeginn 2024 werden Standorte und Länder in einer Regionalstruktur geführt. Diese Organisation gliedert sich in acht Regionen innerhalb Deutschlands und ist in drei zentrale Branchen unterteilt: Consumer & Fashion, Industrial & Energy sowie Mobility.

Insbesondere Konsumgüter und Dienstleistungen im Bereich E-Commerce waren erneut gefragt. Insgesamt liegt der Geschäftsbereich CONTRACT im Geschäftsjahr 2024 unter den Erwartungen. Teilweise starke Rückgänge der Volumina aufgrund der Nachfragezurückhaltung insbesondere in der Autoteilelogistik und der weiteren Industrielogistik an einzelnen Standorten sowie diverse Sondereffekte konnten im Berichtsjahr nicht vollständig durch höhere Volumina und Produktivitäten und durch Zusatzgeschäfte an anderen Standorten kompensiert werden. Eine Erholung des Marktes ist aktuell nicht in Sicht. Auch am Neustädter Hafen konnten insbesondere durch einen schwachen Jahresbeginn die erwarteten Mengen und Umsatzerlöse nicht erreicht werden.

Trotz der schwierigen konjunkturellen Lage und der geopolitischen Krisen konnte der Geschäftsbereich CONTAINER mit einem Ergebnis deutlich über den Erwartungen das Geschäftsjahr 2024 abschließen. Hierbei profitierte die EUROGATE-Gruppe von zusätzlichen Lagergeld- und Reefer-Erlösen, welche insbesondere aus der anhaltenden Krisen-Situation im Roten Meer und den dadurch bedingten Fahrplanabweichungen der Reeder resultieren.

Des Weiteren wurden an den inländischen Containerterminals der EUROGATE-Gruppe im Berichtsjahr insgesamt etwas mehr Container umgeschlagen als erwartet. Gegenüber dem Vorjahr betrifft der Anstieg rund 11 Prozent. Die strukturellen und dauerhaften Veränderungen in der Containerbranche und Reedereiallianzen setzten sich auch im Berichtsjahr fort. Der Wettbewerb um Containermengen wird ständig härter. Die stringente Umsetzung der Transformationsmaßnahmen ist für eine stabile Zukunft von EUROGATE weiter unabdingbar.

Der Trend der Containerreedereien zur Indienststellung weiterer Großcontainerschiffe hält unvermindert an. Angesichts dieses Trends wird auch die Anzahl der Schiffsanläufe von Großcontainerschiffen an den Terminals der EUROGATE-Gruppe perspektivisch weiter zunehmen.

Insgesamt hat BLG LOGISTICS aufgrund ihrer Diversifizierung auch 2024 die gebotenen Chancen genutzt und viele Veränderungen angestoßen, die uns – auch in Zeiten von Multi-Krisen – robust, anpassungsfähig und zukunftsfit machen.

Wachstumspotenzial sieht BLG LOGISTICS beispielsweise

  • bei neuen Kunden wie den chinesischen Herstellern,
  • Reedern, die sich neu am Markt etablieren,
  • neuen Vertriebsstrategien der OEMs, die in neuen Logistikanforderungen münden,
  • Veränderungen im Flotten- und Mobility-Markt,
  • in der Stärkung von Ladungssegmenten wie z. B. High & Heavy, Projektlogistik oder
  • in der Logistik für alternative Energieträger (Carbon Capture/Offshore-Windparks).

Trotzdem sieht sich BLG LOGISTICS weiterhin einem volatilen Marktumfeld ausgesetzt. Um diesen Aufgaben zu begegnen, gehen wir Themen wie Flexibilisierung unseres Geschäftsmodells mit Hilfe von Digitalisierung/Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Nachhaltigkeit weiter mit voller Kraft an und arbeiten intensiv daran, die wirtschaftliche Lage von BLG LOGISTICS stetig zu verbessern.

Diese Einschätzung beruht auf den Ergebnissen des Gruppenabschlusses 2024 und berücksichtigt den Geschäftsverlauf bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Gruppenlageberichts in 2025. Die Geschäftsentwicklung zu Beginn des Jahres 2025 lag im Rahmen der Erwartungen.

Geschäftsverlauf

Ertragslage

Umsatzentwicklung

(in TEUR)

Ertragslage (Säulendiagramm)

Im Geschäftsjahr 2024 ist der Gruppenumsatz gegenüber dem Vorjahr nur leicht um TEUR 10.629 auf TEUR 1.220.664 gestiegen. Die konjunkturbedingt übergreifend zurückgegangenen Volumina konnten u. a. durch Lagergelder ausgeglichen werden.

Umsatzerlöse nach Segmenten

TEUR

 

2024

 

2023

 

Veränderung absolut

 

Veränderung prozentual

AUTOMOBILE

 

687.534

 

641.883

 

45.651

 

7,1

CONTRACT

 

535.621

 

569.143

 

-33.522

 

-5,9

CONTAINER

 

338.104

 

301.914

 

36.190

 

12,0

Überleitung1

 

-340.595

 

-302.905

 

-37.690

 

-12,4

Gruppe gesamt

 

1.220.664

 

1.210.035

 

10.629

 

0,9

1

Die hier und in den folgenden Tabellen dargestellte Zeile „Überleitung“ beinhaltet auch die Rücknahme des Geschäftsbereichs CONTAINER (aufgrund At Equity-Bewertung) sowie die Zahlen der Zentralbereiche (Services).

Kennzahlen zur Ertragslage

TEUR

 

2024

 

2023

 

Veränderung absolut

 

Veränderung prozentual

Umsatzerlöse

 

1.220.664

 

1.210.035

 

10.629

 

0,9

Sonstige Erträge

 

52.069

 

48.938

 

3.131

 

6,4

Ergebnis aus at Equity einbezogenen Unternehmen1

 

63.645

 

21.374

 

42.271

 

197,8

Materialaufwand

 

-436.913

 

-503.185

 

66.272

 

13,2

Personalaufwand

 

-526.922

 

-492.174

 

-34.748

 

-7,1

Sonstige Aufwendungen

 

-186.539

 

-154.237

 

-32.302

 

-20,9

Abschreibungen

 

-82.662

 

-84.559

 

1.897

 

2,2

EBIT

 

103.342

 

46.192

 

57.150

 

123,7

Finanzergebnis

 

-11.551

 

-10.097

 

-1.454

 

-14,4

EBT

 

91.791

 

36.095

 

55.696

 

154,3

EBT-Marge (in %)

 

7,5

 

3,0

 

4,5

 

150,9

Gruppenjahresüberschuss (Ergebnis nach Steuern / EAT)

 

85.816

 

33.430

 

52.386

 

156,7

1

Aufgrund des wesentlichen Beitrags des Geschäftsbereichs CONTAINER werden die Beteiligungserträge im EBIT ausgewiesen.

Hierbei sind insbesondere die Umsätze im Geschäftsbereich AUTOMOBILE um TEUR 45.651 auf TEUR 687.534 gestiegen. Das Umsatzwachstum ist hier im Wesentlichen auf höhere Erlöse im Transportbereich und technischen Dienstleistungen sowie auf zusätzliche Lagergelder zurückzuführen. Gegenläufig gingen im Geschäftsbereich CONTRACT insbesondere die Volumina an Standorten, wo wir Logistikdienstleistungen für die Automobilindustrie erbringen, zurück. Dies wirkte sich deutlich auf die Umsatzerlöse aus, die in diesem Geschäftsbereich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 33.522 zurückgingen.

Der Geschäftsbereich CONTAINER hatte bei einem deutlichen Anstieg der Umschlagsmengen der vollkonsolidierten Gesellschaften in Deutschland einen Anstieg des Konzernumsatzes um 12 Prozent auf TEUR 338.104 (Vorjahr: TEUR 301.914) zu verzeichnen. Der Umsatzanstieg ist neben der leicht gestiegenen Umschlagsentwicklung maßgeblich bedingt durch signifikant höhere Lagergelderlöse. Da die EUROGATE-Gruppe, die den Geschäftsbereich CONTAINER repräsentiert, nach der Equity-Methode in den Gruppenabschluss einbezogen wird, sind diese Umsätze nicht im ausgewiesenen Gruppenumsatz enthalten.

Die sonstigen Erträge liegen über dem Niveau des Vorjahres und sind um TEUR 3.131 gestiegen. Gegenüber dem Jahr 2024 wurden durch den Verkauf von Lkws unter anderem höhere Erträge (TEUR +2.932) aus dem Abgang von Sachanlagevermögen erzielt. Darüber hinaus trugen u. a. auch höhere Erträge aus Inventur- und Preisdifferenzen (TEUR +1.871), Kursgewinnen (TEUR +749) und Recycling (TEUR +326) dazu bei, die gegenüber 2023 geringeren Erträge aus Auflösungen von Schulden (TEUR -3.281) und geringer Erträge aus den Weiterbelastungen von Aufwendungen (TEUR -1.671) insgesamt überzukompensieren.

Das Ergebnis aus at Equity einbezogenen Unternehmen in Höhe von TEUR 63.645 (Vorjahr: TEUR 21.374) beinhaltet mit TEUR 61.190 (Vorjahr: 18.202) zu einem wesentlichen Teil das Beteiligungsergebnis aus der Bewertung nach der At-Equity-Methode der EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG (EUROGATE). Bezüglich des deutlichen Anstiegs gegenüber dem Vorjahr wird auf die u.g. Ausführungen zum Geschäftsbereich CONTAINER verwiesen.

Der Materialaufwand hat sich mit einer Veränderung gegenüber dem Vorjahr von -13,2 Prozent deutlich entgegengesetzt zur Entwicklung der Umsatzerlöse (Anstieg um 0,9 Prozent) verändert. Dies ist insbesondere dadurch begründet, dass aufgrund der vielerorts konjunkturell bedingten geringeren Volumina weniger Fremdleistungen (Subdienstleister) in Anspruch genommen werden mussten. So sanken die Aufwendungen für bezogene Leistungen um TEUR 40.682 gegenüber dem Vorjahr. Des Weiteren bestand ein geringerer Bedarf zum Ausgleich von Beschäftigungsspitzen zum Beispiel im Bereich der Industrielogistik. Die Aufwendungen für Fremdpersonal gingen um TEUR 16.190 zurück.

Der Personalaufwand ist im Berichtsjahr deutlich auf TEUR 526.922 (Vorjahr: TEUR 492.174) angestiegen. Bei leicht rückläufiger Anzahl der Mitarbeitenden (-3,2 Prozent) resultiert die Erhöhung damit im Wesentlichen aus neuen Tarifabschlüssen und damit einhergehenden höheren Grundvergütungen der Beschäftigten.

Die sonstigen Aufwendungen sind im Berichtsjahr um TEUR 32.302 gestiegen, was insbesondere auf höhere Sondereffekte (Aufwendungen für Drohverluste; Anstieg TEUR +16.826) und deutlich höhere IT-Aufwendungen aufgrund zusätzlicher Projekte und externer Ressourcen (TEUR +13.609) sowie höhere personalbezogene Aufwendungen u. a. für Restrukturierungsmaßnahmen und für Verpflichtungen aus Beschäftigungssicherungsmaßnahmen (TEUR +10.231) zurückzuführen ist.

Die Abschreibungen sind im Geschäftsjahr 2024 um TEUR 1.897 gesunken. Die laufenden Abschreibungen haben sich dabei gegenüber dem Vorjahr kaum (TEUR 47) verändert. Die außerplanmäßigen Wertminderungen hingegen sind um TEUR -1.944 zurückgegangen und entfallen in Höhe von TEUR 4.450 auf Wertminderungen von Gebäuden und damit im Zusammenhang stehende Vermögensgegenstände.

Das Finanzergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.454 auf TEUR -11.551 verschlechtert. Dies ist insbesondere durch höhere Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten (betr. Nutzungsrechte; TEUR +1.711) begründet. Höhere Zinsaufwendungen für langfristige Darlehen – aufgrund des angestiegenen allgemeinen Zinsniveaus – wurden durch Zinserträge aus Bankguthaben kompensiert.

EBIT nach Segmenten

TEUR

 

2024

 

2023

 

Veränderung absolut

 

Veränderung prozentual

AUTOMOBILE

 

73.608

 

46.199

 

27.409

 

59,3

CONTRACT

 

-2.315

 

8.864

 

-11.179

 

-126,1

CONTAINER

 

76.072

 

27.431

 

48.641

 

177,3

Überleitung

 

-44.023

 

-36.302

 

-7.721

 

-21,3

Gruppe gesamt

 

103.342

 

46.192

 

57.150

 

123,7

EBT nach Segmenten

TEUR

 

2024

 

2023

 

Veränderung absolut

 

Veränderung prozentual

AUTOMOBILE

 

64.297

 

36.182

 

28.115

 

77,7

CONTRACT

 

-2.786

 

9.422

 

-12.208

 

-129,6

CONTAINER

 

68.034

 

18.528

 

49.506

 

267,2

Überleitung

 

-37.754

 

-28.037

 

-9.717

 

-34,7

Gruppe gesamt

 

91.791

 

36.095

 

55.696

 

154,3

Das Ergebnis (EBT) konnte in den Geschäftsbereichen AUTOMOBILE und CONTAINER deutlich verbessert werden (vgl. Ausführungen im Folgenden). Insgesamt stieg dadurch das EBT der Gruppe im Vergleich zum Vorjahr deutlich um TEUR 55.696. Das EBIT stieg entsprechend gegenüber dem Vorjahr um TEUR 57.150 auf TEUR 103.342. Die EBT-Marge im Geschäftsjahr 2023 liegt somit bei 7,5 Prozent (Vorjahr: 3,0 Prozent).

Die Ertragsteuern beliefen sich im Berichtsjahr auf TEUR 5.975 (Vorjahr: TEUR 2.665). Der Anstieg ist insbesondere begründet durch höhere Aufwendungen für laufende Steuern (TEUR -4.103) während sich die Erträge aus latenten Steuern (+TEUR 793) etwas verbesserten.

Aufgrund der zuvor beschriebenen Entwicklungen ist das Ergebnis nach Steuern der Gruppe um TEUR 52.386 auf TEUR 85.816 angewachsen.

Geschäftsbereich AUTOMOBILE

4,4 Mio.

Fahrzeuge

haben wir im Jahr 2024 umgeschlagen, transportiert oder technisch bearbeitet.

Der Geschäftsbereich AUTOMOBILE ist ein führender Technik- und Logistikdienstleister für die internationale Automobilindustrie. Das Unternehmen setzt in diesem Bereich weltumspannend multimodale Verkehrsträger für die Logistik ein und verknüpft individuelle und innovative technische Dienstleistungen miteinander.

Fahrzeughandling

(in Mio.)

Fahrzeughandling (in Mio.) (Säulendiagramm)

Entlang der globalen Wertschöpfungsketten der Automobilindustrie nahmen im Geschäftsjahr 2024, wie oben bereits beschrieben, verschiedene Faktoren Einfluss auf die Entwicklungen im Geschäftsbereich AUTOMOBILE. Aufgrund der konjunkturellen und geopolitischen Rahmenbedingungen sank das Volumen der umgeschlagenen, transportierten und technisch bearbeiteten Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Mio. auf rund 4,4 Mio. Fahrzeuge. Dennoch konnte das Ergebnis deutlich gesteigert werden, was im Folgenden weiter beschrieben wird.

Ertragslage Geschäftsbereich AUTOMOBILE

TEUR

 

2024

 

2023

Umsatzerlöse

 

687.534

 

641.883

EBIT

 

73.608

 

46.199

EBT

 

64.297

 

36.182

EBT-Marge (in %)

 

9,4

 

5,6

Im Geschäftsfeld Seehafenterminals sank das Umschlagsvolumen unter das anhaltend niedrige Niveau der Vorjahre. Das Autoterminal in Bremerhaven schlug mit 1,3 Mio. Fahrzeugen – bedingt insbesondere durch die konjunkturelle Lage – knapp 15 Prozent weniger als im Vorjahr um. Prozentual noch stärker zurück ging der Umschlag am AutoTerminal Cuxhaven. Dennoch konnte das Geschäftsfeld das Geschäftsjahr 2024 deutlich über den Erwartungen abschließen. Positiv wirkten sich hierbei insbesondere einmalige Sondergeschäfte, zusätzliche Lagererlöse und wertschöpfende technische Dienstleistungen aus. Des Weiteren wurde deutlich weniger Fremdpersonal als geplant benötigt und Instandhaltungsaufwendungen fielen aufgrund fehlender in- und externer Ressourcen nicht in der erwarteten Höhe an. Am Terminal in Cuxhaven trugen darüber hinaus fest vermietete Flächen und Sonderaufträge zum Ergebnis bei. Im Bereich High & Heavy-Umschlag lag das Umschlagsvolumen konjunkturbedingt ebenfalls etwas unter dem Vorjahresniveau.

Im Geschäftsfeld Inlandterminals konnte das Fahrzeughandling auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr gehalten werden. Begründet war dies insbesondere durch Sonder-/Spotgeschäfte, eine hohe Platzauslastung sowie einen hohen Grad zusätzlicher Wertschöpfung durch technische Dienstleistungen. Des Weiteren wurden die Ergebnisse durch zusätzliche Neugeschäfte positiv beeinflusst. Dadurch ist es dem Geschäftsfeld gelungen, das Geschäftsjahr 2024 deutlich über den ursprünglichen Planungen abzuschließen.

Im Geschäftsfeld AutoTransporte ist das Transportvolumen auf der Straße per Lkw und auf dem Wasser per Binnenschiff im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahreswert zurückgegangen. Dies konnte durch Spotgeschäfte zu auskömmlichen Raten, durch den Verkauf von Lkws und vor allem durch die geringere Inanspruchnahme von Subunternehmern, deren Vergütungen aufgrund enger Marktkapazitäten zuletzt angestiegen waren, größtenteils kompensiert werden.

Das Geschäftsfeld Schiene sah sich dagegen erneut mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Mangelnde Trassenverfügbarkeiten aufgrund von Baustellen und Streckensperrungen, Instandhaltungskosten, Fachkräftemangel bei Lokführer:innen, an den Entladeterminals und in der Werkstatt sowie zwischenzeitlich hohe Abwesenheitsquoten wirkten sich signifikant auf Produktivität und Ergebnis aus. Des Weiteren sorgten konjunkturell bedingt geringere Volumina als im Vorjahr insgesamt dafür, dass die Erwartungen im Bereich Schiene im Berichtsjahr nicht vollumfänglich erfüllt werden konnten.

Im Geschäftsfeld Süd-/Osteuropa profitierte der Standort Gdansk von Sondergeschäften und konnte so geringere Volumina als erwartet überkompensieren. Das Geschäftsfeld konnte daher das Jahr 2024 über den Erwartungen abschließen.

Aufgrund der beschriebenen Entwicklungen liegt das EBT für das Geschäftsjahr 2024 im Geschäftsbereich AUTOMOBILE mit TEUR 64.297 sehr deutlich über dem Vorjahreswert von TEUR 36.182 und damit über den Erwartungen.

Geschäftsbereich CONTRACT

An

> 40

Standorten

sind wir in Europa und Übersee für unsere Kunden präsent.

Der Geschäftsbereich CONTRACT managt komplexe Projekte und bietet seinen Kunden verlässliche Logistiklösungen an. An mehr als 40 Standorten in Europa und Übersee arbeiten wir in eigenen Logistikzentren sowie in den Produktionsbereichen und Werken unserer Kunden.

Im anhaltenden Multi-Krisen-Umfeld ist es dem Geschäftsbereich CONTRACT im Geschäftsjahr 2024 nicht gelungen, an das gute Vorjahresergebnis anzuknüpfen. Insbesondere die Auftragslage und die bearbeiteten Volumina im Bereich der Autoteilelogistik lagen vielerorts konjunkturbedingt deutlich unter den Erwartungen. Darüber hinaus belasteten einmalige Sondereffekte (z. B. Wertberichtigungen) das Ergebnis. Erfolgreiche Standorte in der Konsumgüterindustrie sowie generierte Zusatz- und Neugeschäfte konnten dies nicht vollständig kompensieren.

Ertragslage Geschäftsbereich CONTRACT

TEUR

 

2024

 

2023

Umsatzerlöse

 

535.621

 

569.143

EBIT

 

-2.315

 

8.864

EBT

 

-2.786

 

9.422

EBT-Marge (in %)

 

-0,5

 

1,7

An unserem größten Standort der Industrielogistik in Bremen bestanden auch im Geschäftsjahr 2024 schwierige Rahmenbedingungen in den Bereichen CKD (Completely Knocked Down) und Rohbau. Diese litten unter geringen Volumina, Schwierigkeiten hinsichtlich der Produktivität und dem Ausfall von geplanten Mengen. Durch das Gegensteuern in Form von Kostenreduzierungen, Restrukturierung und Verbesserungen von Prozessen konnten die Auswirkungen abgemildert werden.

An den Handelslogistikstandorten konnten vereinzelt unter den Erwartungen liegende Volumina im Bereich Fashion insgesamt durch stabile Geschäfte an anderen Standorten mit Bestandskunden kompensiert werden. Der Bereich Fashion wurde zusätzlich durch Aufwendungen für Wertminderungen und Restrukturierung belastet.

Im Neustädter Hafen in Bremen lag die umgeschlagene Tonnage (schiffsseitige Abwicklung) insgesamt auf dem niedrigen Vorjahresniveau von 1,3 Mio. t und damit etwas unter den Erwartungen. Dies ist insbesondere zurückzuführen auf eine geringe Tonnage in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024.

An unseren Industrielogistik-Standorten in Übersee hat insbesondere der Standort in Südafrika wiederholt seine positive Entwicklung fortgesetzt. Der Standort konnte deutlich über den Erwartungen abschließen. Gegenläufig negativ schloss das USA-Geschäft das Geschäftsjahr 2024 ab. Dies resultierte unter anderem aus Leerstandskosten.

Insgesamt liegt der Geschäftsbereich CONTRACT in einem herausfordernden Umfeld unter den Ergebniserwartungen. Das EBT in Höhe von TEUR -2.786 ist gegenüber dem Vorjahr um TEUR 12.208 zurückgegangen.

Geschäftsbereich CONTAINER

Mit

11 Containerterminals

ist die EUROGATE-Gruppe an 8 verschiedenen Standorten vertreten, von der Nordsee bis zum Mittelmeer.

Der Geschäftsbereich CONTAINER der BLG LOGISTICS wird durch die Hälfte der Gesellschaftsanteile an dem Gemeinschaftsunternehmen EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG (EUROGATE) repräsentiert. Diese betreibt – teilweise mit Partnern – Containerterminals in Bremerhaven, Hamburg, Wilhelmshaven, an den italienischen Standorten La Spezia, Ravenna und Salerno, in Limassol (Zypern) sowie in Tanger (Marokko). Darüber hinaus ist die EUROGATE-Gruppe an mehreren Binnenterminals sowie Eisenbahnverkehrsunternehmen beteiligt.

Des Weiteren ist EUROGATE seit 2022 am Joint Venture „Damietta Alliance Container Terminal S.A.E.“ beteiligt. Dieses soll den Bau, die Entwicklung und den Betrieb eines neuen Terminals im Hafen von Damietta/Ägypten umsetzen.

Der Geschäftsbereich CONTAINER ist vor allem im Containerumschlag aktiv. Als Komplementärdienstleistungen werden intermodale Dienste, wie Transporte von Seecontainern von und zu den Terminals, Reparaturen, Depothaltung und Handel von Containern, cargomodale Dienste sowie technische Serviceleistungen angeboten.

Die nachfolgenden Zahlen entsprechen dem 50-prozentigen Anteil an EUROGATE.

Ertragslage Geschäftsbereich CONTAINER

TEUR

 

2024

 

2023

Umsatzerlöse

 

338.104

 

301.914

EBIT

 

76.072

 

27.431

EBT

 

68.034

 

18.528

EBT-Marge (in %)

 

20,1

 

6,1

EUROGATE hatte bei einem deutlichen Anstieg der Umschlagsmengen der vollkonsolidierten Gesellschaften in Deutschland einen Anstieg des Umsatzes um 12 Prozent auf EUR 338,1 Mio. (Vorjahr: EUR 301,9 Mio.) zu verzeichnen. Der Umsatzanstieg ist neben der merkbar gestiegenen Umschlagsentwicklung maßgeblich bedingt durch signifikant höhere Lagergelderlöse.

Vor diesem Hintergrund ist auch das Betriebsergebnis (EBIT) deutlich auf TEUR 76.072 (Vorjahr: TEUR 27.431) gestiegen. Maßgeblich war dabei auch die Veränderung der Verpflichtungen aus TEU-Garantien, für die im Vorjahr Vorsorge in Höhe von EUR 3,8 Mio. getätigt wurde und nach dem der Grund entfallen war, im Berichtsjahr zu einem Ertrag von EUR 19,2 Mio. führten. Insgesamt ist im Berichtszeitraum bei einem deutlich verbesserten und positiven Ergebnis aus assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen von insgesamt EUR 4,0 Mio. (Vorjahr: EUR -0,3 Mio.) und einem verbesserten sonstigen Finanzergebnis von EUR 1,2 Mio. (Vorjahr: EUR -0,1 Mio.) ein Konzernjahresüberschuss von EUR 61,2 Mio. (Vorjahr: EUR 18,3 Mio.) zu verzeichnen.

Für die deutschen Standorte der EUROGATE-Gruppe ist für 2024 zum letztjährigen Prognosezeitpunkt von einer steigenden Umschlagsmenge ausgegangen worden. Diese Erwartung beruhte maßgeblich auf der Einschätzung der Partner bzw. der Kunden der dortigen Gemeinschaftsunternehmen. Die tatsächliche Umschlagsentwicklung hat mit einem deutlichen Anstieg der Umschlagsmengen an allen deutschen Standorten diese Erwartungen bestätigt.

Für das Geschäftsjahr 2024 war für EUROGATE unter den für die Tochter- und Beteiligungsgesellschaften zu berücksichtigenden Rahmenbedingungen sowie der im Vorjahresergebnis enthaltenen Sondereffekte aus der Auflösung von Rückstellungen ein deutlich rückläufiges, jedoch immer noch positives Ergebnis prognostiziert worden; das Ergebnis hat sich dabei aufgrund der im Vergleich zur Prognose insgesamt verbesserten Umschlagsentwicklung, von Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen und Ausbuchung von Verbindlichkeiten sowie deutlich gestiegener Lagergelderlöse insgesamt deutlich besser entwickelt, als dies zum Zeitpunkt der Prognose für 2024 vorhersehbar war.

Das Ergebnis aus der At-Equity-Bewertung (spiegelt die Entwicklung des anteiligen Eigenkapitals wider) lag mit TEUR 61.190 daher sehr deutlich über dem Vorjahreswert von TEUR 18.202.

Vergleich der Ertragslage 2024 mit der Prognose für das Geschäftsjahr 2024

Umsatz

1.221 Mio.

EBT

91,8 Mio.

EBT-Marge

7,5 %

Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024

Zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognose für das Geschäftsjahr 2024 dauerte der Krieg zwischen Russland und der Ukraine an. Durch neue Konflikte im Nahen Osten wurden Umleitungen der Schiffe und damit Beeinträchtigungen von Lieferketten erwartet. Des Weiteren waren die Verbraucher anhaltend verunsichert und das anhaltend hohe Zinsniveau sowie die anstehenden Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten sorgten für zusätzliche Unsicherheit.

In diesem sehr unsicheren Umfeld ging BLG LOGISTICS zunächst davon aus, dass sich die Umsatzerlöse zwar leicht gegenüber dem Niveau von 2023 erhöhen können, das Ergebnis (EBIT und EBT) sich aber deutlich reduziert. Entsprechend haben wir auch die Entwicklung für RoCE und EBT-Marge prognostiziert.

Vergleich der Ertragslage mit der Prognose für das Geschäftsjahr

 

 

Prognose 2024

 

Eintritt 2024

EBT

 

deutliche Reduzierung

 

deutlicher Anstieg

EBIT

 

deutliche Reduzierung

 

deutlicher Anstieg

Umsatz

 

leicht über dem Vorjahresniveau

 

leicht über dem Vorjahresniveau

EBT-Marge

 

deutliche Reduzierung

 

deutlicher Anstieg

RoCE

 

deutliche Reduzierung

 

deutlicher Anstieg

Wie der Tabelle und den vorherigen Beschreibungen zu entnehmen ist, sind die Prognosen für das Geschäftsjahr 2024 insgesamt übertroffen worden. Insbesondere durch die oben beschriebene, positive Ergebnisentwicklung in den Geschäftsbereichen AUTOMOBILE und CONTAINER konnte ein Gesamtergebnis erzielt werden, welches deutlich über den Erwartungen und mit TEUR 91.791 (EBT) deutlich über dem Vorjahr liegt. Entsprechend verhält es sich mit dem RoCE und der EBT-Marge.

Vermögenslage

Bilanzstruktur

Bilanzstruktur (Säulendiagramm)

Zum Ende des Berichtsjahres betrug die Bilanzsumme TEUR 1.408.040 und lag damit rund 10 Prozent über dem Niveau des Vorjahreswerts von TEUR 1.317.368.

Hinsichtlich der Sachanlagen ergaben sich im Geschäftsjahr 2024 insgesamt Investitionen in langfristige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von TEUR 78.478 (davon im Betrachtungszeitraum zahlungsunwirksam TEUR 39.555). Dem stehen Desinvestitionen in Höhe von TEUR 7.730 und gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.897 geringere Abschreibungen in Höhe von TEUR 82.662 gegenüber. Die Anlagenintensität hat sich aufgrund des im Folgenden beschriebenen, deutlichen Anstieg der Bilanzsumme gegenüber dem 31. Dezember 2023 mit 37,8 Prozent etwas reduziert. Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte haben sich insgesamt nur leicht gegenüber dem Vorjahr verändert.

Kennzahlen zur Vermögenslage

TEUR

 

2024

 

2023

 

Veränderung absolut

 

Veränderung prozentual

Bilanzsumme

 

1.408.040

 

1.317.368

 

90.672

 

6,9

Anlagenintensität (in %)

 

37,8

 

41,3

 

-3,5

 

-8,5

Working Capital Ratio (in %)

 

137,8

 

105,9

 

31,9

 

30,1

Eigenkapital

 

356.657

 

285.677

 

70.980

 

24,8

Eigenkapitalquote (in %)

 

25,3

 

21,7

 

3,6

 

16,8

Nettoverschuldung

 

287.964

 

488.461

 

-200.497

 

-41,0

Deutliche Veränderungen ergaben sich auf der Aktivseite bei den Anteilen an Unternehmen, die at Equity bilanziert werden. Diese sind im Berichtsjahr um TEUR 63.025 auf TEUR 145.256 gesunken. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass BLG LOGISTICS im Berichtsjahr eine Dividende von der EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG in Höhe von TEUR 137.196 (Vorjahr: TEUR 39.728) zugewiesen bekommen hat, die das Ergebnis der Equity-Bewertung im Berichtsjahr von TEUR 61.190 deutlich übersteigt. Gegenläufig deutlich (TEUR +100.872) gestiegen sind die kurzfristigen Finanzforderungen. Hierunter wird unter anderem die zugerechnete Dividende als Forderung ausgewiesen.

Eine weitere wesentliche Änderung auf der Aktivseite liegt bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten vor, die zum Stichtag eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von TEUR 95.028 ausweisen und sich damit auch deutlich auf die geringere Nettoverschuldung auswirken.

Im Wesentlichen aufgrund des positiven Gruppenergebnisses (Gruppenjahresüberschuss von TEUR 85.816) konnte das Eigenkapital zum 31. Dezember 2024 um TEUR 70.980 gesteigert werden. Entsprechend stieg die Eigenkapitalquote von 21,7 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 25,3 Prozent an.

Eine weitere wesentliche Änderung auf der Passivseite ergab sich innerhalb der sonstigen Finanzverbindlichkeiten. Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten für Leistungen an Arbeitnehmer steigen gegenüber dem Vorjahr um TEUR 12.818 und die Verbindlichkeiten für notwendige Personalstrukturmaßnahmen um TEUR 7.584 an. Die Anstiege sind begründet durch Verbindlichkeiten aus Restrukturierungsmaßnahmen (Abfindungen, Sozialpläne u. a.).

Eine detaillierte Aufstellung der beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden sowie Angaben zu den Sicherungsinstrumenten sind im Gruppenanhang unter Erläuterung Nummer 32 zu finden.

Finanzlage

Kennzahlen zur Finanzlage

TEUR

 

2024

 

2023

 

Veränderung absolut

 

Veränderung prozentual

Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit

 

169.001

 

87.884

 

81.117

 

92,3

Mittelzu-/-abfluss aus der Investitionstätigkeit

 

22.023

 

13.087

 

8.936

 

68,3

Free Cashflow

 

191.024

 

100.971

 

90.053

 

89,2

Mittelzu-/-abfluss aus der Finanzierungstätigkeit

 

-90.467

 

-63.876

 

-26.591

 

-41,6

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds

 

100.557

 

37.095

 

63.462

 

171,1

Wechselkurs- und Konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelfonds

 

918

 

-1.517

 

2.435

 

160,5

Finanzmittelfonds am Anfang des Geschäftsjahres

 

32.943

 

-2.635

 

35.578

 

1.350,2

Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres

 

134.418

 

32.943

 

101.475

 

308,0

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds

 

 

 

 

 

 

 

 

Liquide Mittel

 

134.960

 

39.932

 

95.028

 

238,0

Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

 

-542

 

-6.989

 

6.447

 

92,2

Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres

 

134.418

 

32.943

 

101.475

 

308,0

Ausgehend von einem im Jahr 2024 erzielten Ergebnis vor Steuern von TEUR 91.791 ist ein Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von TEUR 169.001 (Vorjahr: TEUR 87.884) erwirtschaftet worden. Der Free Cashflow lag mit TEUR 191.024 im deutlich positiven Bereich und TEUR 90.053 über dem Vorjahreswert von TEUR 100.971.

Insbesondere die deutliche Steigerung der Ergebnisse im Geschäftsbereich AUTOMOBILE wirkt sich positiv auf den Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit aus. Auch die stichtagsbedingte Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen begünstigt den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit deutlich.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit hat sich im Berichtsjahr ebenfalls verbessert. Den leicht gesunkenen Auszahlungen für Investitionen von insgesamt TEUR 38.921 stehen im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere Einzahlungen aus erhaltenen Dividenden in Höhe von TEUR 38.743 gegenüber. Der positive Effekt wird verstärkt durch gestiegene Einzahlungen aus der Tilgung von Leasingforderungen (TEUR 28.898). Weitere Details ergeben sich aus der ausführlichen Kapitalflussrechnung im Gruppenabschluss. Für weitere Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung verweisen wir auch auf Erläuterung Nummer 37 des Gruppenanhangs.

Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit war auch abgeschlossenen Geschäftsjahr negativ, weil die Verschuldung gegenüber Kreditinstituten weiter reduziert werden konnte.

Dem gegenüber standen unter anderem höhere Auszahlungen an Unternehmenseigner (Anstieg um TEUR 8.230).

Insgesamt hat sich der Finanzmittelfonds im Geschäftsjahr um TEUR 101.475 auf TEUR 134.418 deutlich verbessert.

Die Finanzierung von Investitionen erfolgt aus dem operativen Cashflow, langfristigem Fremdkapital (Darlehen) sowie mittels Leasing.

Zum Bilanzstichtag bestanden zugesagte, aber nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 76,5 Mio. Aus bestehenden Factoringvereinbarungen war zum 31. Dezember 2024 ein Volumen von EUR 21,4 Mio. ungenutzt.

Die Finanzverschuldung ist gegenüber dem Vorjahr um TEUR 26.242 gesunken. Hierbei wirkt sich insbesondere der Rückgang der langfristigen Darlehen gegenüber dem Vorjahr um TEUR -14.274 und die Reduzierung der sonstigen langfristigen Finanzverbindlichkeiten um TEUR 28.094 positiv aus.

Auf den deutlichen Rückgang der Nettoverschuldung wirkte sich des Weiteren der Anstieg innerhalb der kurzfristigen Finanzforderungen aus. Hier stiegen die Finanzforderungen aus Gesellschafterkonten bei at Equity einbezogenen Unternehmen gegenüber dem Vorjahr deutlich um TEUR 94.929 zurück, während langfristige Leasingforderungen um TEUR 23.344 zurückgingen.

Nettoverschuldung

TEUR

 

2024

 

2023

 

Veränderung absolut

 

Veränderung prozentual

Langfristige Darlehen

 

137.582

 

151.856

 

-14.274

 

-9,4

Sonstige langfristige Finanzverbindlichkeiten

 

492.992

 

521.086

 

-28.094

 

-5,4

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

 

164.505

 

148.379

 

16.126

 

10,9

Finanzverschuldung

 

795.079

 

821.321

 

-26.242

 

-3,2

Langfristige Finanzforderungen

 

202.485

 

224.130

 

-21.645

 

-9,7

Kurzfristige Finanzforderungen

 

169.670

 

68.798

 

100.872

 

146,6

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

134.960

 

39.932

 

95.028

 

238,0

Nettoverschuldung

 

287.964

 

488.461

 

-200.497

 

-41,0

CKD
Bei der CKD-Methode (Completely Knocked Down) werden Fahrzeugteile aus den Einzelbelieferungen der Lieferanten und Hersteller zusammengeführt, zu bestimmten Bausätzen verpackt und anschließend über den Seetransport in die entsprechenden Auslandsmontagewerke geliefert.
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Cashflow
Kennzahl, die den Saldo aus dem Zu- und Abgang an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten innerhalb des Geschäftsjahres beschreibt.
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EBIT
Earnings Before Interest and Taxes (Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis). Das EBIT stellt das operative Ergebnis eines Unternehmens für ein Geschäftsjahr dar.
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EBT
Earnings Before Taxes (Ergebnis vor Steuern). Ausgangsgröße zur Bestimmung der Ertragskraft unabhängig von nicht beeinflussbaren steuerlichen Effekten. Es ist auch zur Messung der Profitabilität im internationalen Vergleich geeignet.
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EBT-Marge
Division des EBT durch den Umsatz. Die EBT-Marge ist ein Indikator für die Effizienz und Profitabilität eines Unternehmens.
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Equity-Methode/At Equity
Verfahren zur Berücksichtigung von Beteiligungsgesellschaften, die nicht auf Basis einer Vollkonsolidierung mit allen Aktiva und Passiva in den Gruppenabschluss einbezogen werden. Hierbei wird der Beteiligungsbuchwert um die Entwicklung des anteiligen Eigenkapitals der Beteiligung erhöht beziehungsweise vermindert. Diese Veränderung geht in die Gewinn- und Verlustrechnung der Muttergesellschaft ein.
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RoCE
Betriebswirtschaftliche Kennzahl, die misst, wie effizient Unternehmen das eingesetzte Kapital nutzen. Durch eine Division von EBIT durch das im Unternehmen eingesetzte Kapital kann der RoCE berechnet werden
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TEU
Twenty Foot Container Equivalent Unit. Standardisierte Containereinheit mit 20 Fuß Länge (1 Fuß = 30 cm).
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Vollkonsolidierung
Verfahren zur Berücksichtigung von Tochtergesellschaften, die mit allen Aktiva und Passiva in den Konzernabschluss einbezogen werden.
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