Wir bieten unseren Kunden maßgeschneiderte und komplexe Logistiklösungen entlang globaler Lieferketten. Wie genau dieses Angebot aussieht und welchen Umfang unsere Leistungen haben, ist im Kapitel Unternehmensprofil ausführlich beschrieben. Darüber hinaus übernehmen wir die vollständige Koordination der Supply Chain und bauen integrierte Logistikketten auf, die wir über den gesamten Wertschöpfungsprozess hinweg steuern – insbesondere in den Bereichen Projekt- und Prozessmanagement, Technik, IT und Qualität. Dabei arbeiten wir überwiegend mit Produkten und Komponenten, die von unseren Kunden bereitgestellt werden.
Wir nehmen unsere Verantwortung ernst und streben danach, die Einhaltung menschenrechtlicher und ökologischer Sorgfaltspflichten bei unseren direkten Lieferanten zu gewährleisten. Dieser Anspruch wurde durch das Inkrafttreten des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) im Jahr 2023 noch einmal bestärkt.
Unsere zentral gesteuerten Einkaufsprozesse umfassen mehr als 100 Warengruppen und werden vom Zentralbereich Einkauf verantwortet. Ergänzend erfolgen Einkaufsaktivitäten auch direkt an den Standorten. So ergibt sich ein vielfältiges Portfolio von Lieferanten aus unterschiedlichen Branchen, das die Erbringung unserer Dienstleistungen unterstützt. Unsere Beschaffungsmärkte befinden sich zu 99 Prozent in Deutschland sowie im europäischen Ausland, wo verbindliche Nachhaltigkeitsstandards gelten.
Klare Kommunikation für gemeinsame Standards
Wir kommunizieren gegenüber unseren Kunden transparent, wie wir unserer ethischen, sozialen und ökologischen Verantwortung gerecht werden. Diese Offenheit erwarten wir auch von unseren Lieferanten und berücksichtigen entsprechende Kriterien bei der Auswahl und Vergabe von Aufträgen. So achten wir beispielsweise bei der Beauftragung von Subunternehmern für Transportleistungen besonders auf branchenspezifische menschenrechtliche Risiken, wie eine angemessene Entlohnung, das Recht auf Vereinigungsfreiheit und die Einhaltung allgemeiner Arbeits- und Gesundheitsschutzrechte. Nur auf diese Weise können wir Nachhaltigkeit entlang der gesamten Lieferkette systematisch und gesetzeskonform umsetzen.
Unsere Anforderungen an ökologische und soziale Verantwortung sowie an ethisches Geschäftsverhalten sind im Verhaltenskodex für Lieferanten festgehalten, den wir zuletzt vor dem Hintergrund des seit 2023 geltenden LkSG überarbeitet haben. Selbstverständlich müssen alle gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf Mitarbeitende, Arbeitssicherheit und Umweltschutz jederzeit eingehalten werden. Darüber hinaus erwarten wir, dass potenzielle oder tatsächliche negative Auswirkungen auf Menschen und Umwelt durch geeignete Maßnahmen vermieden oder gemindert werden. Unsere Lieferanten sind verpflichtet, eventuelle Subunternehmen über unsere Anforderungen zu informieren und deren Einhaltung durch sie sicherzustellen.
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Die Einhaltung lieferkettenbezogener Sorgfaltspflichten gewährleisten wir vor allem mithilfe eines eng abgestimmten Zusammenspiels der Bereiche Einkauf, Legal, Insurance & GRC, Nachhaltigkeit sowie Personal. Die übergeordnete Koordination und Überwachung liegen hauptverantwortlich bei unserer Menschenrechtsbeauftragten, die zugleich Leiterin der Zentralbereichsabteilung Nachhaltigkeit ist. Im Berichtsjahr wurde die Menschenrechtsbeauftragte durch die Ernennung zweier Menschenrechtskoordinator:innen für die Gesellschaften mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden unterstützt.
Ergänzend wurden die organisatorischen Prozesse und Verantwortlichkeiten zur Erfüllung der LkSG-Sorgfaltspflichten weiter geschärft. Die Zentralbereiche setzen gemeinsam mit der Menschenrechtsbeauftragten und den Menschenrechtskoordinator:innen den Rahmen für die Durchführung und Implementierung der Sorgfaltspflichten in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Außerdem berichten sie geplante und umgesetzte Maßnahmen regelmäßig an die Menschenrechtsbeauftragte. Die operativen Standorte sind für die Umsetzung des Lieferkettenmanagements in ihrem eigenen Wirkungsbereich verantwortlich.
Unser LkSG-Handbuch gibt einen Überblick über die entsprechenden Rollen und Prozesse zur Einhaltung der menschenrechtlichen und ökologischen Sorgfaltspflichten.
Klare Prozesse: Risikoanalyse und Lieferantenbewertung
Durch systematische Risikoanalysen identifizieren und bewerten wir potenzielle menschenrechtliche oder ökologische Risiken entlang unserer Liefer- und Aktivitätsketten. Diese Analysen dienen als Grundlage für die Definition und Priorisierung von Präventions- und Abhilfemaßnahmen. Die Verantwortung für die Durchführung der Risikoanalysen mit Blick auf unsere direkten Zulieferer liegt beim Einkauf.
Die Risikoeinstufung erfolgt in einem zweigliedrigen Prozess, der eine abstrakte und eine konkrete Lieferantenbewertung umfasst. Erstere konzentriert sich auf die Einschätzung von branchen- und länderspezifischen Risiken auf Basis von Lieferantendaten, wobei im Berichtsjahr erstmals eine datengestützte Software zum Einsatz kam. Ziel dieser abstrakten Risikoanalyse ist es, Lieferanten mit einem potenziell erhöhten Risiko zu identifizieren. In der anschließenden konkreten Risikoanalyse werden diese Lieferanten priorisiert und individuell genauer überprüft – beispielsweise durch die Betrachtung von Art und Umfang der Geschäftsbeziehung, die Sichtung externer Zertifizierungen, die Aufforderung zur Beantwortung einer Selbstauskunft oder die Durchführung von Audits. Weitere Informationen zur Risikoanalyse bei BLG LOGISTICS finden sich im Kapitel Risikomanagement.
Im Berichtsjahr wurde die Risikoanalyse in der beschriebenen Form für all unsere Lieferanten des Jahres 2023 und des ersten Halbjahres 2024 durchgeführt. Das Ergebnis der abstrakten Risikoanalyse zeigte, dass weniger als 1 Prozent unserer Lieferanten ein potenziell hohes Risiko aufweisen. Diese Lieferanten wurden im nächsten Schritt gemäß dem definierten Prozess im Detail geprüft. In allen Fällen konnte das potenzielle Risiko durch eine konkrete Betrachtung der zuvor abstrakten Risikobewertungen entweder nachvollziehbar reduziert werden oder aber die Zusammenarbeit mit den betreffenden Lieferanten war zum Zeitpunkt der Analyse bereits beendet beziehungsweise konnte in der nahen Zukunft eingestellt werden.
Schon seit 2016 bewerten wir im Zentraleinkauf Lieferanten und Dienstleister in Zusammenarbeit mit den zuständigen Standorten nach einem definierten Schema. Mithilfe eines umfassenden Fragenkatalogs beurteilen wir neben klassischen Einkaufskriterien wie Qualität, Preis und Lieferzeit auch Umweltaspekte. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Energieeffizienz, die beispielsweise bei der Beschaffung von Beleuchtung oder Staplern eine zentrale Rolle spielt. Darüber hinaus sind persönliche Gespräche und Besuche vor Ort ein fester Bestandteil unseres Austauschs mit bestehenden und neuen Lieferanten.
Der Prozess gilt als abgeschlossen, wenn keine Beanstandungen vorliegen, was im Berichtsjahr bei allen Bewertungen der Fall war. Bei Änderungs- oder Optimierungsbedarf vereinbaren wir gemeinsam mit dem Lieferanten Maßnahmen zur Weiterentwicklung. Beziehungen zu Lieferanten, die unsere Anforderungen auch mittelfristig nicht erfüllen können, beenden wir.