Nachhaltig­keits­management

Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil unserer gesamten Geschäftstätigkeit und erstreckt sich auf alle Prozesse, Abteilungen und Verantwortlichkeiten. Wir streben an, uns in diesem Bereich kontinuierlich zu verbessern, und überprüfen regelmäßig, ob wir unsere Ziele erreichen. Es ist uns wichtig, die erzielten Fortschritte zu analysieren und jederzeit offen für externe Impulse und Entwicklungen zu bleiben. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die konsequente Umsetzung unserer Strategie erfolgreich ist. Dieser Erfolg, aber auch die steigenden Erwartungen unserer Kunden und Mitarbeitenden sowie die verschärften gesetzlichen Anforderungen motivieren uns, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

Die Reduktion und das Management unserer eigenen Emissionen sowie derjenigen entlang unserer Lieferkette bleiben zentrale Bestandteile unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Unser Klimaschutzziel, das von der unabhängigen Science Based Targets initiative (SBTi) validiert wurde, bildet dafür die Grundlage. Um einen noch größeren Beitrag zur Erreichung der nationalen und globalen Klimaziele zu leisten, haben wir Ende 2023 entschieden, dieses Ziel weiter zu verschärfen und an das 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens anzupassen. Die Validierung dieser erneuerten Zielsetzung durch die SBTi steht zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch aus. Darüber hinaus umfasst unser Nachhaltigkeitsmanagement weitere zentrale Themen wie den Schutz der Menschenrechte entlang der Lieferkette und die Gewährleistung eines umfassenden Arbeitsschutzes für unsere Mitarbeitenden.

Unser wirtschaftliches und geopolitisches Umfeld ist weiterhin von Herausforderungen geprägt. Nach einem konjunkturell insgesamt schwachen Jahr 2023 wuchs die Weltwirtschaft auch 2024 nur sehr moderat. Die globale Industrieproduktion und der weltweite Warenhandel verloren insbesondere im zweiten Halbjahr spürbar an Fahrt. Zwar gingen im letzten Quartal 2024 positive Impulse vom privaten Konsum und damit zusammenhängenden Dienstleistungsbereichen aus, diese wurden aber von der geopolitisch unsicheren Lage gebremst. Zusätzlich sehen wir uns mit steigenden Kundenanforderungen hinsichtlich Geschwindigkeit, Flexibilität und Qualität der Lieferung konfrontiert, während zugleich das Umweltbewusstsein in der Gesellschaft wächst und die Erwartungen der Kunden an den Klimaschutz mehr und mehr zunehmen. Auch der Fachkräftemangel bleibt ein wichtiges Thema. Diese und andere Veränderungen der Rahmenbedingungen – ebenso wie sich daraus eventuell ergebende Notwendigkeiten – fließen in unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten ein, ohne unsere Vorhaben und Zielsetzungen im Kern zu verändern. Gleichzeitig führen die teilweise verspätete Umsetzung und mangelnde Verbindlichkeit von Gesetzgebungen im Bereich des Nachhaltigkeitsmanagements zu Unsicherheiten bei der Umsetzung und Planung für Unternehmen.

Unser langfristiges Ziel bleibt es, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, soziales Engagement und ökologische Verantwortung miteinander zu vereinen. Indem wir diese drei Perspektiven gleichwertig betrachten, schaffen wir ein ganzheitliches Verständnis von Chancen, Herausforderungen und Wechselwirkungen, das uns ermöglicht, in allen Bereichen verantwortungsbewusst zu handeln. Entsprechend stützt sich unser Nachhaltigkeitsmanagement auf die drei Säulen ÖKOLOGISCH, SOZIAL und ÖKONOMISCH. Im Rahmen einer Aktualisierung der Wesentlichkeitsanalyse aus dem Jahr 2021 wurden diesen Säulen die jetzigen konkreten Handlungsfelder zugeordnet, in denen wir nachhaltige Veränderungen vorantreiben. Diese strategische Ausrichtung unseres Nachhaltigkeitsmanagements wurde im Berichtsjahr vor dem Hintergrund der kommenden Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erneut umfassend überprüft. Die Ergebnisse unserer doppelten Wesentlichkeitsanalyse nach den Anforderungen der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) werden derzeit weiter aufbereitet und bilden eine wesentliche Grundlage für die künftige Gestaltung unseres Nachhaltigkeitsmanagements. Weitergehende Informationen zur Aktualisierung unserer wesentlichen Themen nach CSRD finden sich im Kapitel Wesentlichkeitsanalyse.

In unserem Engagement orientieren wir uns auch an externen Initiativen und Rahmenwerken. So haben wir bereits 2022 den UN Global Compact unterzeichnet und uns verpflichtet, dessen zehn Prinzipien in unsere Unternehmensstrategie, Kultur und unseren Geschäftsalltag zu integrieren.

Verantwortlichkeiten und Controlling

Die Verantwortung für die Steuerung, Weiterentwicklung und Umsetzung des Nachhaltigkeitsmanagements liegt bei der Zentralbereichsabteilung Nachhaltigkeit, die auch diesen Bericht erstellt. Hier werden die nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten der Geschäftsbereiche AUTOMOBILE und CONTRACT gebündelt. Neben der übergeordneten Nachhaltigkeitsstrategie verantwortet die Abteilung auch das Managementsystem gemäß dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), die Berechnung unserer Energie- und CO2-Bilanz sowie die Begleitung des bereichsübergreifenden Energiemanagements. Die Abteilung ist dem Finanzressort zugeordnet und berichtet direkt an die Finanzvorständin.

Das Team trägt Nachhaltigkeitsthemen und -initiativen in das Unternehmen und fungiert als zentrale Schnittstelle. Besonders hervorzuheben ist hierbei die Definition, Implementierung und Messung von Nachhaltigkeitszielen. Im Berichtsjahr wurde dazu ein quartalsweises Reporting der 2023 definierten Nachhaltigkeitsziele im Unternehmen etabliert. Im Rahmen des Finanzreportings werden Vorstand und Führungskräfte nun viermal im Jahr über den aktuellen Stand der Erreichung unserer quantitativen Nachhaltigkeitsziele informiert, was eine gezielte Steuerung der Kennzahlen ermöglicht. Zur Unterstützung der Zielverwirklichung wird auch das 2021 ins Leben gerufene Sustainability Board (SSB) einbezogen, das Vertreter:innen der Zentralbereiche Nachhaltigkeit, Legal, Insurance & GRC, Einkauf, Financial Services/Investor Relations, Personal, Sicherheit & Umweltschutz sowie Integrated Management Systems zusammenbringt. Im Berichtsjahr wurde damit begonnen, das zunächst in den deutschen Gesellschaften etablierte Reporting auch in den drei vollkonsolidierten ausländischen Gesellschaften zu implementieren. Eine Übersicht unserer Ziele inklusive des 2024 erzielten Fortschritts bietet die Tabelle hier.

Die Verantwortung für soziale Nachhaltigkeit und insbesondere die Belange unserer Mitarbeitenden liegt beim Zentralbereich Personal, der im Berichtsjahr von unserer Arbeitsdirektorin im Vorstand vertreten wurde. Nachhaltiges Handeln im Unternehmen ist nur dann möglich, wenn wir uns als Organisation gemeinsam weiterentwickeln – dabei setzen wir auf kontinuierliches Feedback und Dialog. Unter dem Dach unserer Kulturwandel-Initiative #ErfolgBrauchtAlle kann im Rahmen wiederkehrender Formate direkte Rückmeldung an Vorstand und Führungskräfte gegeben werden. Die Kultur und die Botschaft, die hinter #ErfolgBrauchtAlle stehen, wurden im Berichtsjahr verstärkt ins Corporate Wording aufgenommen, um „Erfolg“ stärker zu betonen. Die Botschaft floss auch in unser Führungskräfte-Programm „Take the Lead“ ein. Begleitend erfolgte unter anderem die Veröffentlichung von Erfolgsgeschichten im Mitarbeitendenmagazin „wir“. Zudem wurde die Anpassung der Marke BLG durch einen Logo-Refresh vorangetrieben – ganz im Sinne eines nach außen und innen sichtbaren erfolgreichen Unternehmens.

Werte, Richtlinien und Managementsysteme

Die Unternehmenswerte engagiert, wertschätzend, leidenschaftlich, verantwortungsbewusst und veränderungsbereit bilden das Fundament unserer gemeinsamen Unternehmenskultur und sind zugleich die grundlegenden Orientierungspunkte für unser Nachhaltigkeitsmanagement. Unser Richtlinienkatalog vereint die rechtlichen und ethischen Standards, zu deren Einhaltung wir uns verpflichten. Er ist nicht nur für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine wertvolle Orientierung im Tagesgeschäft, sondern macht auch unseren Partnern und Lieferanten deutlich, welche Anforderungen wir an sie stellen. Darüber hinaus stellt unser Compliance-System sicher, dass wir alle relevanten Gesetze und grundlegenden Prinzipien einhalten – detaillierte Informationen hierzu finden sich im entsprechenden Kapitel Compliance.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie wird durch etablierte und größtenteils zertifizierte Managementsysteme in den Bereichen Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Energiemanagement sowie Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement unterstützt. Darüber hinaus haben wir auch Managementsysteme für Compliance und Informationssicherheit implementiert. Detaillierte Informationen zu diesen Systemen sind in den jeweiligen Kapiteln enthalten. Die zentralen Elemente unserer Corporate-Governance-Strukturen dokumentieren wir in unserem Corporate-Governance-Bericht, der zugleich die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB umfasst. Schwerpunkt des Berichts sind die entsprechende Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat, wesentliche über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Grundsätze der Unternehmensführung sowie eine detaillierte Darstellung der Arbeitsweise und Zusammensetzung beider Gremien. Weitere Informationen im Kapitel Governance.

Rankings und Auszeichnungen

Die BLG Handelslogistik GmbH & Co. KG ist Beiratsmitglied der Non-for-profit-Initiative Lean & Green. Bereits 2015 wurden wir mit dem Lean & Green Award ausgezeichnet. 2021 folgte der 1st Star. Dank unserer konsequenten CO2-Reduktionen werden wir 2025 mit dem Lean & Green 2nd Star ausgezeichnet. Um ein objektives Bild unserer Nachhaltigkeitsleistung zu erhalten, lassen wir diese regelmäßig extern bewerten. Im Jahr 2024 haben wir erneut den EcoVadis-Fragebogen beantwortet und für 2025 ein CSR-Rating in Bronze erhalten – womit wir unter den Top-35-Prozent der bewerteten Unternehmen in unserer Branche stehen. Im Berichtsjahr haben wir außerdem zum vierten Mal unsere Emissionsdaten an das Carbon Disclosure Project (CDP) übermittelt. Dabei konnten wir unser Niveau halten und erreichten erneut ein „B“-Rating im Bereich Klima.

CDP
Das CDP (ehemals Carbon Disclosure Project) ist eine Non-Profit-Organisation, welche eine Plattform zur Veröffentlichung von Umweltdaten von Unternehmen und Kommunen bietet. Auf freiwilliger Basis werden diese zur Ausfüllung von Fragebögen aufgerufen, um daraus beispielsweise Informationen zu CO2-Emissionen, Klimarisiken etc. zu erheben.
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CSR
Corporate Social Responsibility. Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen als Teil des nachhaltigen Wirtschaftens.
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Compliance
Gesamtheit der Maßnahmen zur Sicherstellung der Einhaltung sämtlicher für ein Unternehmen relevanter gesetzlicher Pflichten, Vorschriften und Richtlinien sowie der Corporate Governance. Durch Compliance soll außerdem eine Übereinstimmung von unternehmerischem Handeln und gesellschaftlichen Wertvorstellungen erreicht werden.
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Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
Die CSRD wurde im November 2022 vom EU-Parlament verabschiedet und gibt ab Geschäftsjahr 2024 Umfang und Art der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen vor (zuvor nichtfinanzielle Berichterstattung).
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Global Compact der Vereinten Nationen
Weltweiter Pakt zwischen Unternehmen und den Vereinten Nationen mit dem Ziel, die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Die Mitglieder verpflichten sich, zehn Prinzipien aus den Bereichen Arbeitnehmer- und Menschenrechte, Umweltschutz sowie Korruptionsprävention einzuhalten. In Deutschland unterstützt das UN Global Compact Netzwerk Deutschland Unternehmen bei der strategischen Verankerung der zehn Ziele.
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Lieferketten­sorgfaltspflichten­gesetz (LkSG)
Qua 1. Januar 2023 in Deutschland gültiges Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette.
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Science Based Targets initiative (SBTi)
Zusammenschluss von führenden Umwelt- und Klimaschutzorganisationen, welche einen Rahmen definieren, dem zufolge Unternehmen die eigenen Treibhausgasemissionen auf einer wissenschaftlichen Grundlage reduzieren können. Eine Zielsetzung nach den Anforderungen der SBTi ist im Einklang mit den Forderungen des Pariser Klimaabkommens die Minderung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2°C.
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Vollkonsolidierung
Verfahren zur Berücksichtigung von Tochtergesellschaften, die mit allen Aktiva und Passiva in den Konzernabschluss einbezogen werden.
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