Arbeits­sicherheit und Gesundheits­management

Wir tragen die Verantwortung, ein sicheres Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeitenden zu schaffen. Mit Maßnahmen zielen wir darauf ab, Unfälle zu verhindern und unsere Beschäftigten aktiv dabei zu unterstützen, ihre Gesundheit zu bewahren.

Wir sehen uns unseren Mitarbeitenden verpflichtet, die mit ihren Erfahrungen, ihrem Engagement und ihren Ideen maßgeblich zu unserem gemeinsamen Erfolg beitragen. Ihre Sicherheit und Gesundheit stehen für uns an oberster Stelle. Neben der Vermeidung von Arbeitsunfällen leisten auch gezielte Unterstützungsangebote einen wichtigen Beitrag zum langfristigen Erhalt der Gesundheit.

Bewährte Systeme und klare Zuständigkeiten

Das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz wird auf Vorstandsebene von unserer Arbeitsdirektorin verantwortet. Unsere Mitarbeitenden haben zudem die Möglichkeit, sich bei Fragen oder Anliegen an verschiedene Anlaufstellen zu wenden: Die Personalabteilung, die zentrale betriebliche Gesundheitsförderung, die Sozialberatung sowie die Schwerbehindertenvertretung stehen unterstützend zur Seite. An jedem unserer Standorte wird darüber hinaus eine Betriebsärztin oder ein Betriebsarzt durch externe Dienste gestellt, die gemäß den gesetzlichen Vorgaben qualifiziert sind und allen Beschäftigten bekannt sind.

In der Logistik hat Arbeitssicherheit eine besonders hohe Bedeutung. Bei BLG LOGISTICS übernimmt die Zentralbereichsabteilung Sicherheit und Umweltschutz (PSU) eine zentrale Rolle, indem sie regelmäßig Arbeitsstättenbegehungen durchführt, Arbeitsplätze prüft und präventive Prozesse sowie Schulungen organisiert. Die Mitarbeitenden der Abteilung verfügen über die gesetzlich festgelegten Qualifikationen für die Ausübung ihrer Tätigkeit. Besonders wichtig sind für uns die Rückmeldungen unserer Mitarbeitenden, die die Tätigkeiten und Prozesse in ihrem Arbeitsalltag direkt erleben. Deshalb ermutigen wir sie, Bedenken und Verbesserungsvorschläge zum Thema Arbeitsschutz aktiv mit uns zu teilen – auf Wunsch auch anonym über unseren externen Ombudsmann oder unsere Beschwerdehotline. Im Gegenzug informieren wir regelmäßig und umfassend über unsere Arbeitsschutzmaßnahmen, etwa in operativen Meetings und über unsere Mitarbeitenden-App. Für Führungskräfte steht im Intranet unser Sicherheits- und Umweltschutzportal zur Verfügung, das eine Übersicht über verbindliche Standards und Prozesse sowie aktuelle Vorlagen und Vordrucke zur Gefährdungsbeurteilung bietet und über gesetzliche Neuerungen informiert. Zudem schulen wir unsere Führungskräfte entsprechend der Arbeits- und Gesundheitsschutzpolitik von BLG LOGISTICS und den zugehörigen Leitlinien zu ihren Verantwortlichkeiten im Arbeitsschutz. Im Berichtsjahr war dies unter anderem Bestandteil der Schulungsreihe „Welcome@Leadership“. Eine spezifische Arbeitssicherheitsunterweisung für Büroarbeitsplätze ist über unsere Schulungsplattform Tutorize zugänglich.

Nachdem bereits die BLG LOGISTICS GROUP mit dem Zentralbereich PSU, die Gesellschaft BLG Cargo Logistics und das Autoterminal Kelheim nach ISO 45001 für ihr Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem zertifiziert sind, hat im Berichtsjahr auch unser Standort BLG AutoTerminal Bremerhaven mit der dort ansässigen Gesellschaft BLG AutoTec den Zertifizierungsprozess erfolgreich abgeschlossen. Dank definierter Arbeitsschutzstandards für BLG Deutschland können perspektivisch auch weitere Standorte eine Zertifizierung anstreben.

Sicherheit durch klare Prozesse

Arbeitsplätze in der Logistik sind mitunter körperlich herausfordernd – umso mehr für unsere Mitarbeitenden in den Häfen und Lagerhallen, wo häufig Mensch und Maschine aufeinandertreffen und dementsprechend besondere Sicherheitsvorkehrungen nötig werden. Gefährdungsbeurteilungen und regelmäßige Wirksamkeitskontrollen bilden die Grundlage für ein effektives Arbeitsschutzsystem. Auf Basis dieser Gefährdungsbeurteilungen werden konkrete Betriebsanweisungen und Unterweisungen erstellt, denen unsere Mitarbeitenden in ihrem Arbeitsalltag folgen. Jeder Standort hat außerdem einen eigenen Arbeitssicherheitsausschuss, der bei Bedarf neue Maßnahmen direkt vor Ort umsetzt. Zusätzlich werden Alarm- und Gefahrenabwehrpläne erstellt, die wichtige Anweisungen für den Fall einer Havarie oder eines Brandes sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen enthalten.

Um die Erstellung und regelmäßige Aktualisierung von Gefährdungsbeurteilungen zu erleichtern, wurde 2023 ein entsprechendes Softwaretool angeschafft. Die integrierten Arbeitsschritte wurden durch den Zentralbereich Sicherheit und Umweltschutz individuell auf die BLG-Abläufe angepasst. 2024 ist das Tool Gefährdungsbeurteilung weiterentwickelt worden und ab dem vierten Quartal ist mit dem Ausrollen über eine Schulungsreihe begonnen worden. Dieser Prozess wird sich bis ins Jahr 2025 erstrecken.

Weiterhin ist für 2025 die Entwicklung einer Systematik zur Unfallursachenanalyse über das Verbandsbuch sowie der Ausbau der Möglichkeiten zur Maßnahmenverfolgung geplant.

2024 wurden über alle vollkonsolidierten innerdeutschen Gesellschaften hinweg 332 meldepflichtige Arbeitsunfälle mit einer resultierenden Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen registriert. Die Anzahl der meldepflichtigen Unfälle hat sich zum Vorjahr (403) reduziert. Bei gleichzeitig weniger geleisteten Arbeitsstunden führt dies zu einer Reduzierung der 1.000-Mann-Quote um 10 Prozent von 40,6 auf 36,3.

Meldepflichtige Betriebsunfälle

Anzahl pro 1.000 Mitarbeitende

Meldepflichtige Betriebsunfälle Anzahl pro 1.000 Mitarbeitende (Liniendiagramm)

Ab 2025 wird die 1.000-Mann-Quote durch die internationale Lost Time Injury Frequency Rate (LTIFR) abgelöst, die anzeigt, in welcher Häufigkeit arbeitsbedingte Verletzungen mit bereits mindestens einem Tag Ausfall auftreten. Die LTIFR für 2024 liegt bei 29,1. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Datenbasis angepasst worden. Für 2024 wurden für die Berechnung der LTIFR zunächst die Daten der eigenen Arbeitskräfte berücksichtigt. Als Zielsetzung soll die LTIFR jährlich um 10 Prozent reduziert werden. Zur gezielten unterjährigen Steuerung wurde diese Zielkennzahl im Berichtsjahr in das quartalsweise Reporting an Vorstand und Führungskräfte integriert.

Anhand der 2024 eingeführten Systematik zur Einteilung der Unfälle in sogenannte Gefährdungsfaktoren werden weiterhin Schwerpunkte identifiziert. Die verfügbaren Daten zeigen, dass im Berichtsjahr erneut Unfälle durch Stolpern, Rutschen und Stürzen (SRS) den größten prozentualen Anteil ausmachten. Der Gefährdungsfaktor SRS machte unternehmensweit 30 Prozent aller meldepflichtigen Arbeitsunfälle aus. Der Wert bleibt zum Vorjahr unverändert. Dies bestätigt den von vielen Berufsgenossenschaften und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in deutschen Betrieben festgestellten Trend.

Im Berichtsjahr wurde das Thema Betrieblicher Arbeitsschutz erneut auch in die Zielvereinbarungen von BLG-Führungskräften aufgenommen. Dieser Schritt unterstreicht die hohe Bedeutung des Arbeitsschutzes bei BLG und soll den präventiven Ansatz weiter stärken. Arbeitsschutz ist weiterhin in den Nachhaltigkeitszielen verankert. Übergreifend gilt das Ziel null tödliche Unfälle.

Zielsetzung:

Eine Person in Schutzkleidung (Icon)

0

tödliche Unfälle & ab 2025 jährliche
Senkung unserer Unfallrate um 10 %

Unsere Nachhaltigkeitsziele

Alle Mitarbeitenden – ob intern oder extern – erhalten die gleiche Einweisung, Unterweisung und persönliche Schutzausrüstung. Bei der Bereitstellung der Sicherheitsbekleidung achten wir nicht nur auf die Erfüllung der Sicherheitsanforderungen, sondern auch auf die individuellen Bedürfnisse, wie beispielsweise maßgeschneiderten Gehörschutz in besonders gefährdeten Bereichen. Gäste, Lieferanten und andere Personen, die sich an unseren Standorten aufhalten, werden ebenfalls über die Sicherheitsvorschriften informiert. Um sicherzustellen, dass unsere Mitarbeitenden sich an ihren Arbeitsplätzen sicher bewegen können, schulen wir zudem umfassend zu Themen wie Brandschutz oder Gefahrgut-Handling. Die Schulungen werden in der Regel von externen Ausbilder:innen durchgeführt, wobei der Zentralbereich PSU je nach Bedarf unterstützend tätig wird.

Mehr Bewegung für unsere Gesundheit

BLG LOGISTICS unterstützt die Mitarbeitenden mit verschiedenen Programmen, um ihre langfristige Fitness und Gesundheit zu fördern. Im Zuge der Neustrukturierung der Personalabteilung im Berichtsjahr wurde dafür eine Expertin für Betriebliches Gesundheitsmanagement eingestellt.

Besonders beliebt ist das Präventionsprogramm „Fit & Fun“. In Zusammenarbeit mit einem externen Anbieter ermöglichen wir unseren Beschäftigten den Zugang zu über 11.000 Partnerstudios deutschlandweit. Das Angebot reicht von Fitnessstudios über Yoga bis hin zu Schwimmen oder Bouldern, sodass Teilnehmende täglich aus einer breiten Auswahl wählen können. Auf Wunsch sind auch Online-Kurse über die dazugehörige App verfügbar. 2024 waren 1.381 Beschäftigte bei Fit & Fun angemeldet und wir konnten das Angebot auf einige neue Standorte ausweiten.

Mitarbeitende haben darüber hinaus seit 2019 die Möglichkeit, über Company Bike ein Firmenfahrrad zu bestellen. Seit der Einführung des Programms wurden bereits 1.089 Fahrräder finanziert, 220 davon 2024. In unserer letzten Mobilitätsumfrage bestätigte sich, dass das Firmenfahrrad das Mobilitätsverhalten geändert hat: Fast 40 Prozent der Nutzer von Company Bike gaben an, dass sie für Fahrten zur Arbeit vom Pkw auf das Fahrrad umgestiegen sind.

Auch im Rahmen der täglichen Arbeit möchten wir unsere Mitarbeitenden dabei unterstützen, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu fördern, und haben daher erneut Gesundheitstage an verschiedenen Standorten organisiert. 2024 drehte sich dabei alles um das Thema Sonnenschutz. Neben einer Aufklärung zum persönlichen Hauttyp und den Eigenschutzzeiten wurden die Hautschichten analysiert und Mitarbeitende beraten, wie die Hautpflege optimiert werden kann.

Viele unserer Mitarbeitenden verrichten ihre Arbeit auch im Stehen und legen weite Strecken zurück. Auf Initiative der Gesamtbetriebsräte können nach dem initialen Angebot in der Handelslogistik 2022 inzwischen alle Angestellten BLG-weit das Angebot einer individuellen Fußvermessung nutzen. Bei Bedarf werden im Anschluss passende Einlagen für die Arbeitsschuhe ausgegeben, die den Tragekomfort erhöhen und Fußproblemen vorbeugen.

Ein weiterer Baustein zur Prävention ist die Möglichkeit zur ergonomischen Gestaltung der Arbeitsplätze innerhalb der Abteilungen, etwa mit höhenverstellbaren Schreib- und Arbeitstischen.

Das Forschungsprojekt MEXOT mit dem Ziel, Arbeitsprozesse ergonomischer und die Materialbereitstellung effizienter zu gestalten, wurde im Berichtsjahr abgeschlossen. Im Fokus stand der Einsatz von Exoskeletten zur Reduktion der physischen Belastung von Mitarbeitenden sowie autonomen Transportsystemen, um die Mitarbeitenden bei manuellen Tätigkeiten zu unterstützen und Materialien effizienter zu bewegen. In einem weiteren Forschungsprojekt, „RessourcenEntwicklung in Dienstleistungsarbeit – RessourcE“, werden technische Lösungen und Konzepte gesundheitsförderlicher Arbeitsgestaltung getestet und auf Generalisierbarkeit geprüft. Die BLG ist mit dem Logistikzentrum Bremen als Anwendungspartner vertreten.

Ein guter Neustart dank Wiedereingliederung

Wir wollen die Arbeitskraft unserer Mitarbeitenden auf lange Sicht erhalten. Aus diesem Grund bieten wir jenen Unterstützung, die innerhalb eines Jahres mehr als sechs Wochen krankheitsbedingt ausfallen. Über unser betriebliches Eingliederungsmanagement begleiten wir diese Mitarbeitenden beim Wiedereinstieg. Der Rückkehrprozess wird dabei individuell gestaltet und kann stufenweise oder mithilfe von Programmen zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation erfolgen. Fehlzeitengespräche helfen uns, besser zu verstehen, ob und inwiefern der Arbeitsplatz Auswirkungen auf die Erkrankung hat und welche Maßnahmen wir ergreifen können, um diese zu verringern. Auf diese Weise möchten wir krankheitsbedingte Ausfälle minimieren und das langfristige Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden fördern.

Die Arbeitsunfähigkeitsquote ist 2024 gegenüber dem Vorjahr um knapp 0,1 Prozentpunkte auf 10,4 Prozent gestiegen. Die Entgeltfortzahlungsquote sank hingegen von 7,4 auf 7,3 Prozent. Über eine Sozialberatung bieten wir Mitarbeitenden und Führungskräften in Bremen und Bremerhaven eine professionelle Unterstützung in schwierigen beruflichen und privaten Lebenslagen an. Im Berichtsjahr haben 2,4 Prozent der Beschäftigten dieses Angebot genutzt.

Vollkonsolidierung
Verfahren zur Berücksichtigung von Tochtergesellschaften, die mit allen Aktiva und Passiva in den Konzernabschluss einbezogen werden.
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