Wir pflegen langjährige Partnerschaften mit einer Vielzahl von Kunden und arbeiten vertrauensvoll an wechselnden Projekten zusammen. Besonders effektiv setzen wir unsere Stärken ein, wenn es um die Umsetzung maßgeschneiderter Lösungen oder die Entwicklung und den Betrieb kompletter Logistikzentren geht. Aber auch darüber hinaus erbringen wir selbstverständlich 365 Tage im Jahr hochverlässliche und effiziente Logistikdienstleistungen. Unabhängig von der Art und Größe des Auftrags ist es für uns entscheidend, das Geschäft unserer Kunden zu verstehen und ihre Bedürfnisse sowohl in der Planung als auch in der Beratung präzise zu berücksichtigen. Dabei antizipieren wir auch potenzielle Veränderungen innerhalb ihrer Branche oder am Markt. So begleiten wir etwa den Wandel zur Elektromobilität, der für viele unserer Kunden eine zentrale Herausforderung darstellt, indem wir unsere diesbezüglichen Dienstleistungen kontinuierlich ausbauen und unsere Expertise erweitern. Verträge mit langer Laufzeit erlauben es uns, auf diese Weise vorausschauend zu handeln, und schaffen ebenso Spielräume und die nötige Sicherheit, um in nachhaltige Lösungen zu investieren.
Unser neues Logistikzentrum C3 Bremen etwa setzt mit seiner nachhaltigen Ausrichtung ein bedeutendes Zeichen. Seit 2023 bündeln wir hier die Produktionsversorgung weltweiter Montagewerke eines führenden Automobilherstellers. Neben den Kundenanforderungen stehen auch moderne Arbeitsplätze im Mittelpunkt des Konzepts. Mit der bisher größten PV-Aufdachanlage Deutschlands und einem CO2-neutralen Betrieb setzen wir einen neuen ökologischen Standard für Logistikimmobilien.
Qualität durch effektive Strukturen und Prozesse
Wir garantieren unseren Kunden vertraglich die Qualität unserer Leistung und streben täglich danach, sie erneut vom Wert unserer Partnerschaft zu überzeugen. Dabei schätzen wir langfristige Zusammenarbeit besonders, freuen uns aber zugleich, wenn sich neue Unternehmen für uns entscheiden. Im Berichtsjahr konnten wir die Partnerschaft mit Siemens Energy weiter ausbauen und übernehmen für das neue Werk unseres Kunden in Berlin die Produktionslogistik für Wasserstoffanlagen. Außerdem haben wir in Bremen weitere Sequenzierungsumfänge für das dortige Mercedes-Benz-Werk gewinnen können. An drei weiteren Standorten haben wir Neuanmietungen vorgenommen, um das Wachstum von Bestandskunden zu begleiten.
Nach größeren Umstrukturierungen im Jahr 2022 vor allem mit der Zusammenlegung der Vorstandsressorts AUTOMOBILE und CONTRACT unter Leitung unseres COO Matthias Magnor haben wir uns den Markt- und Kundenbedürfnissen auch im Berichtsjahr weiter angepasst. Neben der konsequenten Umsetzung der bereits 2022 erarbeiteten Roadmap CONTRACT wurde im Berichtsjahr auch für den Geschäftsbereich AUTOMOBILE eine selbige entwickelt. Im Rahmen der Umstrukturierung wurde zum 1. Januar 2023 die Gesellschaft Cargo Logistics, die unter anderem unser Breakbulk-Geschäft und damit die Leistungen rund um Stück- und Schwergut umfasst, dem Geschäftsbereich CONTRACT zugeordnet.
Natürlich ist die fortlaufende Reduzierung von Schadensquoten ein weiterer wichtiger Indikator für die Qualität unserer Leistung. Daher prüfen wir kontinuierlich entsprechende Möglichkeiten. Verantwortlich für den Aufbau, die Weiterentwicklung und die Zertifizierung unserer Qualitätsmanagementsysteme sind die zentralen Abteilungen für Qualität. Darüber hinaus fördern sie die Integration und Umsetzung unserer Umwelt-, Arbeitssicherheits- und Energiemanagementsysteme. Die meisten unserer deutschen und ausländischen Standorte, einschließlich aller im Geschäftsbereich AUTOMOBILE, sind nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert, die Automotive-Standorte zusätzlich nach VDA 6.2. Auf unseren Autoterminals führen Kunden darüber hinaus eigene Qualitätsaudits durch. Im Bereich CONTRACT sind unsere Dienstleistungen stark auf die Produktionsprozesse unserer Kunden ausgerichtet oder sogar eng mit ihren verknüpft. Wir identifizieren Verbesserungspotenziale durch regelmäßigen Austausch auf operativer und Führungsebene. Besonders die Optimierung wertschöpfender Tätigkeiten ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Um einzelne Prozesse, ganze Systeme und letztendlich unsere Gesamtleistung kontinuierlich zu verbessern, organisieren wir unsere Abläufe nach Lean-Management-Prinzipien und setzen auf das Managementsystem Six Sigma. Das Lean Management wurde bereits 2017 fest in die Unternehmenskultur integriert, und zwar an allen CONTRACT-Standorten. Die fünf zugehörigen Prinzipien – Kundenwert, Wertstrom, Fluss, Pull und Perfektion – sind Grundlage für die kontinuierliche Verbesserung. Beim Kundenwert wird die Sicht des Kunden eingenommen. Der Wertstrom fokussiert wertschöpfende Prozesse, während das Flussprinzip versucht, Engpässe zu eliminieren. Bei der Orientierung am Pull wird ausschließlich die Dienstleistung erbracht, die vom nachgelagerten Prozess bestellt wurde. Das Streben nach Perfektion schließlich ist ein Prinzip, das durch innovatives Denken und Handeln nachhaltige Vorteile für das gesamte Unternehmen schafft. Unser Produktionssystem ist lebendig und entwickelt sich ständig weiter. Es ist nicht nur ein Regelwerk zur Gestaltung, Einführung und Aufrechterhaltung von Prozessen, sondern verkörpert auch eine Philosophie, indem es immer darauf abzielt, Verschwendungen zu reduzieren und die Wertschöpfung zu steigern. Durch kontinuierliche Reifegradmessungen wird Transparenz bezüglich des Lean-Durchdringungsgrads geschaffen und Handlungsempfehlungen zur Standortentwicklung können generiert werden. Die Reifegradergebnisse belegen, dass unser Ansatz bereits positive Auswirkungen an den CONTRACT-Standorten zeigt. Wir setzen auch weiterhin auf kontinuierliche Entwicklung und haben daher noch viel vor, denn das Streben nach fortlaufender Verbesserung kennt keine Grenzen. Unsere Mitarbeitenden spielen für den Erfolg des Lean Managements eine entscheidende Rolle. Ihre aktive Beteiligung und ihr Engagement sind von großer Bedeutung, weshalb wir sie dazu ermutigen, Verbesserungsvorschläge zu machen und ihr Arbeitsumfeld aktiv mitzugestalten. Führungskräfte haben die Aufgabe, sie dabei zu unterstützen, zu motivieren und die Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung des Produktionssystems zu schaffen.
Die Logistik von morgen mitgestalten
Um unsere Kunden logistikseitig bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten, arbeiten wir kontinuierlich an neuen Lösungen. Im Berichtsjahr hat sich die Abteilung „Technology“ im Geschäftsbereich CONTRACT vollumfänglich etabliert. Zielsetzung der Abteilung ist es, durch sinnvolle, technische Lösungen den Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad der BLG-Standorte zu erhöhen. Das schließt Themen wie fahrerlose Transportfahrzeuge, autonomes Fahren, Robotik oder E-Mobilität mit ein. Die Abteilung „Digital Services“, Teil der zentralen IT, ist für die Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen in den Bereichen Datenstrategien, künstliche Intelligenz (KI) und digitale Workflows verantwortlich.
Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie arbeiten wir in Forschungs- und Entwicklungsprojekten an gänzlich neuen, hochkomplexen Konzepten. Insgesamt haben wir uns im Berichtsjahr an sieben Verbundprojekten mit einem Volumen von ca. EUR 62,85 Mio. beteiligt. Erfolgreich abgeschlossen wurde das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte Projekt „Isabella 2.0“. Dieses Projekt strebt die Integration der Be- und Entladung von Lkw, Bahn und Schiff in einen im Vorgängerprojekt „Isabella“ entwickelten intelligenten Steuerungsansatz an und nutzt darüber hinaus künstliche Intelligenz, um den Steuerungsalgorithmus stetig zu optimieren. Die entwickelte appbasierte Auftragssteuerung von Umfuhren wird nun bereits auf dem Autoterminal Hamburg implementiert. Auch das Projekt „KITE“ wurde im Berichtsjahr abgeschlossen. Hier stand die Entwicklung eines Demonstrators im Vordergrund, in dem Fahrzeuge, bestehende Transportaufträge, Frachtbörsenaufträge sowie KI-erstellte Prognoseaufträge zum Zweck der Routenoptimierung zusammenfließen. So sollen Emissionen etwa durch vermiedene Leerfahrten eingespart werden.
Vier Projekte wurden planmäßig fortgesetzt: Das Projekt „PortSkill 4.0“ fokussierte 2023 die Definition künftiger Jobprofile und erarbeitete darauf aufbauend erste Trainingskonzepte. Bei dem Projekt „MEXOT“ handelt es sich um ein IHATEC-Forschungsvorhaben zur ganzheitlich-ergonomischen Gestaltung eines Technikarbeitsplatzes und der vorgelagerten Kommissioniertätigkeiten. Dazu werden passive Exoskelette um Messsensorik erweitert und mit fahrerlosen Transportfahrzeugen für die (teil-)automatisierte Materialbereitstellung gekoppelt. Basierend auf den Ergonomiedaten soll eine Anreizplattform ausgearbeitet werden, die den Mitarbeitenden direktes persönliches Feedback gibt und Gamification-Ansätze zur Motivationssteigerung integriert. Im durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Mobility2Grid“ werden bis 2027 effiziente, vernetzte Systeme für die klimaneutrale Stadt entwickelt. BLG LOGISTICS entwickelt in diesem Zusammenhang Konzepte für die vollständige Elektrifizierung eines Logistikstandorts. Zur Konzeptvalidierung kommen auch Simulationsstudien zum Einsatz, um sicherzustellen, dass Lieferpläne eingehalten werden und Batteriekapazitäten der Fahrzeuge ausreichend sind. Im Rahmen von „HyBit“ schließlich befassen sich 18 Verbundpartner mit der Frage, welchen Beitrag Wasserstoff-Hubs zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Europa leisten können. In dem Projektcluster „Mobilität und Logistik“, in dem wir schwerpunktmäßig involviert sind, werden Analyse- und Bewertungsmethodiken für verschiedene Wasserstoffeinsatzmöglichkeiten konzipiert und durch uns zu einem späteren Zeitpunkt erprobt.
Das Forschungsprojekt RessourcE – RessourcenEntwicklung in Dienstleistungsarbeit startete im Berichtsjahr neu. Hier werden technische Lösungen und Konzepte gesundheitsförderlicher Arbeitsgestaltung sowie diversitätsorientierter Kompetenz- und Qualifikationsentwicklung in Einfacharbeit getestet und auf Generalisierbarkeit geprüft. Die BLG verprobt im Rahmen dessen innovative Ergonomielösungen in der Praxis. Testbegleitende Studien untersuchen Implikationen der Einführung von Assistenztechnologien hinsichtlich prozessualer und menschzentrierter Faktoren. Auf Basis der Erkenntnisse werden außerdem Softwaretools zur systematischen Auswahl von Assistenztechnologien und sensorisch erweiterten Assistenztechnologien entwickelt.