Die individuelle Förderung unserer Beschäftigten ist uns ein wichtiges Anliegen. Denn qualifizierte Fach- und Nachwuchskräfte zu gewinnen, zu fördern und zu halten ist ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg von BLG LOGISTICS. Der Zentralbereich Personal koordiniert diese Aufgaben daher mit höchster Priorität und steht den Beschäftigten an den Standorten in Abstimmung mit Human Resources Manager:innen sowie Ausbildungs- oder Standortleiter:innen bei Fragen wie auch in Konfliktfällen zur Seite. Auch die Betriebsräte sind zu diesen Themen jederzeit ansprechbar.
Erfolgsfaktor Nachwuchsförderung
Hinter jeder Leistung, die wir tagtäglich für unsere Kunden erbringen, stehen Mitarbeitende, die mit ihrem Engagement der Garant für unsere hohe Qualität und Verlässlichkeit sind. Unser Erfolg bestätigt unseren Ansatz: Wir begleiten unsere Nachwuchskräfte vom ersten Tag ihrer Ausbildung an eng, geben ihnen das nötige Handwerkszeug mit und vermitteln ihnen unsere Werte. Wir bieten verschiedene Ausbildungen an, etwa zu Mechatroniker:innen, Berufskraftfahrer:innen, Industrie- oder Personaldienstleistungskaufleuten. Hinzu kommen drei duale Bachelorstudiengänge zu Spedition, Transport und Logistik sowie Informatik. Im Berichtsjahr haben wir 96 Ausbildungsplätze neu besetzt und so in Summe 172 Auszubildende beschäftigt – 40 im technisch-gewerblichen und 132 im kaufmännischen Bereich. Dies entspricht einer Ausbildungsquote von 1,9 Prozent.
Unter Berücksichtigung der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung des Nachwuchskräftemangels haben wir im Rahmen der neuen Nachhaltigkeitszielsetzungen ab 2025 eine jährliche Ausbildungsquote von mindestens zwei Prozent festgelegt.
Mit zielgruppengerechten Recruiting-Kampagnen über diverse Social-Media-Kanäle, der Beteiligung an Schülermessen, Ausbildungstagen und dem Angebot von Schülerpraktika versuchen wir, attraktiv für den Nachwuchs zu sein und Nachwuchskräfte für die Arbeit bei BLG LOGISTICS zu begeistern. Auch 2023 erhielten gemäß unserer betrieblichen Garantie alle qualifizierten Absolvent:innen ein Übernahmeangebot. 67 Prozent des Nachwuchses am Standort Bremen wurden so in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen oder sind innerhalb BLG LOGISTICS unter anderem in ein duales Studium gewechselt.
Darüber hinaus konnten wir für bestehende Mitarbeitende auch das bereits etablierte Unterstützungsangebot für den Erwerb des Abschlusses als Fachkraft für Lagerlogistik fortführen. Insgesamt nutzten 24 Mitarbeitende die Chance, in zwölf Wochen Vollzeitunterricht auf die Prüfung vorbereitet zu werden. Erfreulich ist, dass 23 Mitarbeitende die Prüfung beim ersten Prüfungsversuch bestanden haben. Den von der Agentur für Arbeit geförderten zwölfwöchigen Vollzeitunterricht werden wir auch 2024 wieder anbieten. Das Active Sourcing zur Direktansprache von Kandidat:innen, 2021 als Pilotprojekt eingeführt und anfangs nur an IT-Fachkräfte gerichtet, wurde weiter ausgebaut. Ein zusätzlicher Kollege wurde eingestellt, um mit dem neu eingekauften LinkedIn Recruiter zu arbeiten. Somit können wir nun auf beiden Business-Netzwerken, Xing und LinkedIn, passende Kandidat:innen für unsere offenen Stellenangebote ansprechen. Darüber hinaus haben wir in einem Pilotprojekt die Plattform „Get in IT“ genutzt, um passende Kandidat:innen für die IT zu finden.
Job-Chancen in der Logistik
Im Berichtsjahr beteiligten wir uns erstmals als Praxispartner am Projekt „Fit für Logistik“. In Zusammenarbeit mit der maco maritimes competenzcentrum GmbH und der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven unterstützte BLG LOGISTICS Geflüchtete aus der Ukraine mit gezielten Maßnahmen beim Einstieg in die Logistikbranche und bietet ihnen damit konkrete Job-Perspektiven. In jeweils zehntägigen Kursen erwarteten die Teilnehmenden neben einer umfassenden Kompetenzfeststellung für die Arbeit in der Logistik auch ein individuelles Bewerbungscoaching sowie ein praxisbezogenes Job-Speed-Dating bei der BLG. Zwei Durchläufe aus Infoveranstaltung und Praxiskurs fanden im März und Juni statt und erfreuten sich einer großen Nachfrage. Die Angebote wurden von Dolmetscher:innen begleitet, so dass alle Teilnehmenden die hilfreichen Inhalte auch in ihrer Muttersprache erlernen konnten. Im Anschluss wurden 41 vielversprechende Kandidat:innen gezielt gefördert, um Deutschkenntnisse weiter auszubauen und die Menschen fit für eine Beschäftigung zu machen.
Flexible Weiterbildung im Beruf
Wir fördern Mitarbeitende über ihre gesamte Berufslaufbahn durch individuelle Angebote – unabhängig davon, an welchem Punkt ihrer Karriere sie stehen. Im Berichtsjahr haben wir 5.616 zentral organisierte Schulungstage angeboten – in Präsenz oder auch als Webinare und Blended Learning, um den Teilnehmenden mehr zeitliche und räumliche Flexibilität zu gewähren.
Die Fortbildungszeit ist damit erneut gesteigert worden. Bis 2025 streben wir jährlich mindestens 5,5 zentral erfasste Schulungsstunden pro Mitarbeitenden an. Diese Zahl berücksichtigt nicht die zusätzlichen, nicht zentral erfassten Schulungen an unseren einzelnen Standorten.
In unserem zentralen Lernmanagementsystem Tutorize sind inzwischen rund 2.200 Mitarbeitende registriert, eine Steigerung um 19,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 125 E-Learnings können hier aktuell absolviert werden, zusätzlich lassen sich 32 Angebote aus dem zentralen Schulungskatalog buchen.
Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner maco sowie ver.di, dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), der HHLA und einem IT-Partner haben wir Ende 2021 das Verbundprojekt „PortSkill 4.0“ gestartet. Im Zentrum stehen der Wandel in der Hafenarbeit und die damit verbundenen Veränderungen mit Blick auf benötigte Kompetenzen und Qualifikationen. Vor diesem Hintergrund werden, gefördert durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, neue Lernkonzepte und -methoden entwickelt. In den ersten zwei Jahren wurden unter anderem neue digitale Lernwelten konzipiert, ein digitales Test- und Trainingscenter (DTTC) befindet sich im Aufbau. Das bis Ende 2025 laufende Forschungsprojekt bildet eine gute Basis für zukünftige Entwicklungen und Änderungen in der operativen Hafenarbeit, der direkt angrenzenden Administration sowie den daraus resultierenden Anpassungen der Qualifikationsanforderungen.
Auch 2023 haben wir das im Jahr 2022 gestartete Projekt SMA-LO – Smartes Lernen in der Logistik durch unser Engagement im Beirat beraten und unterstützt. Ziel des Projektes, das 2024 abgeschlossen wird, ist unter anderem, über KI-gestützte Verfahren ein Lern-Ökosystem zu schaffen, das individuelles Lernen auf Basis flexibler Lernpfade ermöglicht.
Nachwuchskräfte entwickeln
Erstmalig startete 2023 neben unserem etablierten Führungskräftenachwuchsprogramm (FKN-Programm) ein zweites Traineeprogramm mit dem Titel „Spezialisten-Programm“. Bei diesem Angebot wird der Fokus auf die Fachkarriere gelegt und es kann zwischen den Bereichen Finanzen/Controlling, Personalwesen, Projekt- und Prozessmanagement sowie IT gewählt werden. Innerhalb von zwei Jahren durchlaufen die Kandidat:innen unterschiedliche Stationen innerhalb von BLG LOGISTICS und profitieren von Workshops unter anderem zu Kommunikation und Konfliktlösung. Anfang Mai 2023 starteten die neuen Durchgänge beider Programme. Im FKN-Programm befinden sich vier Teilnehmende und im Spezialisten-Programm fünf Teilnehmende.
Für eine konsequente Führungskräfteentwicklung wurden auch unsere Qualifizierungsprogramme für operative Führungskräfte fortgesetzt: Im Berichtsjahr schlossen erfolgreich 14 Schichtleiter:innen und sechs Manager of Operation das Programm ab. Auch die „TAKE THE LEAD“ Managementtrainings haben erneut stattgefunden. Die inzwischen vierte Führungswerkstatt fand im Berichtsjahr in einer neuen, digitalen Form statt und stand unter dem Motto „Reflexion“.
Weiterentwicklung durch individuelles Feedback
Um unsere Mitarbeitenden in ihrer Weiterentwicklung individuell zu begleiten, führen unsere Führungskräfte im Jahresrhythmus Mitarbeitendengespräche durch. Nach festgelegten Kriterien wird dabei die Leistung gespiegelt und eine Potenzialbeurteilung vorgenommen, auf deren Basis mit entsprechend qualifizierten Mitarbeitenden individuelle Entwicklungspläne erstellt werden. Diese bilden die Basis für die Auswahl der Teilnehmenden an unseren Qualifizierungsprogrammen. Sowohl die Durchführung der Gespräche als auch deren Dokumentation kann auf Wunsch mithilfe von Tutorize erfolgen – eine Möglichkeit, die bis Ende 2023 bereits in über 1.000 Fällen genutzt wurde.