Nachhaltig­keits­management

Nachhaltiges Handeln ist über alle Prozesse, Abteilungen und Zuständigkeiten untrennbarer Bestandteil unserer Geschäftstätigkeit. Zentral ist dabei unser Anspruch, fortlaufend besser zu werden. Wir gehen unseren Weg kontinuierlich und unterziehen unsere Ziele regelmäßigen Checks. Neben der Evaluation erzielter Fortschritte spielt hierbei auch die Offenheit für externe Impulse und Entwicklungen eine Rolle. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass das konsequente Verfolgen unserer Strategie Früchte trägt. Das spornt uns für die Zukunft ebenso an wie die gestiegenen Erwartungen unserer Kunden und Mitarbeiter oder die verschärften gesetzlichen Anforderungen.

Unsere eigenen Emissionen sowie die entlang der Lieferkette zu reduzieren und zu managen, bleibt ein wesentlicher Punkt auf unserer Nachhaltigkeitsagenda. Unser durch die unabhängige Science Based Targets initiative (SBTi) validiertes Klimaschutzziel setzt dafür den Rahmen. Um einen noch größeren Beitrag zum Erreichen nationaler und globaler Zielmarken zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten, haben wir 2023 entschieden, das Ziel noch einmal zu verschärfen, indem wir es am 1,5°C-Ziel gemäß dem Pariser Klimaabkommen ausrichten. Darüber hinaus umfasst unser Nachhaltigkeitsmanagement weitere wichtige Aufgaben wie die Einhaltung der Menschenrechte entlang der Lieferkette und die Gewährleistung umfassender Arbeitssicherheit für unsere Beschäftigten.

Das wirtschaftliche und geopolitische Umfeld bleibt weiter herausfordernd. Zwar entwickelte sich die Weltkonjunktur besser als erwartet und die zu Jahresbeginn hohe Inflation ging sukzessive wieder zurück, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren jedoch unter anderem durch Kriege und Krisen sowie das rückläufige Transportvolumen anhaltend von hoher Unsicherheit geprägt. Hinzu kommen hohe Kundenanforderungen hinsichtlich Geschwindigkeit, Flexibilität und Qualität der Belieferung sowie ein steigendes Umweltbewusstsein in der Bevölkerung. Auch der Fachkräftemangel bleibt ein spürbares Thema. Unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten reflektieren maßgebliche Veränderungen in den Rahmenbedingungen, wodurch es auch zu Verschiebungen in der zeitlichen Umsetzung kommen kann. Bei allem bildet unser langfristiger Anspruch, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, soziales Engagement und Verantwortung für die Umwelt in Einklang zu bringen, die Grundlage. Indem wir alle drei Perspektiven gleichberechtigt betrachten, schaffen wir ein ganzheitliches Verständnis von Chancen, Herausforderungen und Zusammenhängen und können auf dieser Grundlage in allen Belangen verantwortlich handeln.

Unser Engagement baut auf den Säulen ÖKOLOGISCH, SOZIAL und ÖKONOMISCH auf. Welche konkreten Handlungsfelder wir ihnen zugeordnet haben und wo und wie wir Einfluss auf nachhaltige Veränderungen nehmen, erläutern wir im Kapitel Unser Nachhaltigkeitsverständnis. Dabei orientieren wir uns auch an externen Initiativen und Rahmenwerken. Bereits 2022 haben wir den UN Global Compact unterzeichnet und uns damit verpflichtet, seine zehn Prinzipien in unsere Unternehmensstrategie, Kultur und unser Tagesgeschäft zu integrieren. Der Beitritt zum UN Global Compact Netzwerk Deutschland (UN GCD) im Dezember 2023 war der nächste konsequente Schritt. Weitergehende Informationen zu unseren wesentlichen Themen finden sich im Kapitel Wesentlichkeitsanalyse.

Verantwortlichkeiten und Controlling

Steuerung, Weiterentwicklung und Umsetzung des Nachhaltigkeitsmanagements liegen in der Verantwortung der Zentralbereichsabteilung Nachhaltigkeit, die auch diesen Bericht erstellt und dem Finanzressort zugeordnet ist. Entsprechend berichtet die Zentralbereichsleitung an unsere Finanzvorständin. In der Abteilung werden die nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten aus den Geschäftsbereichen AUTOMOBILE und CONTRACT gebündelt, zudem verantwortet die Abteilung die Berechnung unserer Energie- und CO2-Bilanz sowie die Begleitung des bereichsübergreifenden Energiemanagements. 2023 wurde unsere Leiterin Nachhaltigkeit zusätzlich zur Menschenrechtsbeauftragten ernannt und ist in dieser Funktion unter anderem für das LkSG-Risikomanagementsystem zuständig.

Das Team trägt Nachhaltigkeitsthemen und -initiativen ins Unternehmen und agiert als Schnittstelle. Besonders zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die Definition und Implementierung von Nachhaltigkeitszielen sowie die Auswahl entsprechender Standards. So wurde etwa im Berichtsjahr eine Reihe von Zielsetzungen neu entwickelt oder angepasst – eine Übersicht bietet die Tabelle hier. Zur Steuerung unserer Ziele wird auch das 2021 ins Leben gerufene Sustainability Board (SSB) eingebunden, in dem Vertreter:innen der Zentralbereiche Nachhaltigkeit, Legal, Insurance & GRC, Einkauf, Financial Services/Investor Relations, Personal, Sicherheit & Umweltschutz sowie Integrated Management Systems repräsentiert sind. Die Mission des Boards sowie Aufgaben und Rollen werden nochmals geschärft, um noch besser auf die neuen und kommenden gesetzlichen Anforderungen reagieren zu können. Künftig wird das Gremium neben der Evaluierung der Nachhaltigkeitszielsetzungen auch mit Blick auf die sich aus dem LkSG ergebenden Aufgaben zusammenkommen.

Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit und insbesondere die Belange unserer Beschäftigten verantwortet der Zentralbereich Personal, der im Berichtsjahr durch unsere Arbeitsdirektorin im Vorstand vertreten wurde. Denn unternehmensweit nachhaltig handeln können wir nur dann, wenn wir uns gemeinsam entwickeln – dazu setzen wir auf Feedback und Dialog. Unter dem Dach unserer Kulturwandel-Initiative #ErfolgBrauchtAlle kann im Rahmen wiederkehrender Formate direkte Rückmeldung an Vorstand und Führungskräfte gegeben werden. Die Kultur und die Botschaft, die hinter #ErfolgBrauchtAlle stehen, wurde im Berichtsjahr auf sieben Roadshow-Terminen weitergetragen. Seit dem Start der Roadshows gab es damit über 130 Events an unseren Standorten in ganz Deutschland. Über 800 Fragen von Mitarbeitenden wurden in den Jahren 2022 und 2023 insgesamt bei den Roadshows beantwortet. 2023 war auch das Jahr der Reflexion – die eigenen Handlungen und ihre Wirkungen überprüfen, hieß es nicht nur für die Führungskräfte. Denn der nachhaltige Umgang mit Erfahrungen und Fehlern ist in unserer Unternehmenskultur festgeschrieben. Mehr zu allen Themen rund um die Menschen bei BLG und über unsere Rolle als Arbeitgeber im Abschnitt SOZIAL.

Werte, Richtlinien und Managementsysteme

Unsere Unternehmenswerte engagiert, wertschätzend, leidenschaftlich, verantwortungsbewusst und veränderungsbereit bilden das Fundament unserer gemeinsamen Kultur – und zugleich auch die Leitplanken für unser Nachhaltigkeitsmanagement. Unser Richtlinienkatalog fasst die rechtlichen und ethischen Standards zusammen, denen wir uns verpflichten. Er bietet nicht nur unseren Mitarbeitenden wertvolle Hilfestellung im Tagesgeschäft, sondern vermittelt auch unseren Partnern und Lieferanten, welche Erwartungen wir an sie stellen. Übergeordnet gewährleistet unser Compliance-System die Einhaltung von Gesetzen und Grundsätzen – mehr im zugehörigen Kapitel Compliance.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie wird zusätzlich von bewährten, großteils zertifizierten Managementsystemen flankiert. Das gilt für die Bereiche Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Energiemanagement sowie Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement. Auch Compliance- und Informationssicherheits-Managementsysteme haben wir etabliert. Mehr dazu in den jeweiligen Kapiteln. Die zentralen Elemente unserer Corporate Governance-Strukturen bilden wir in unserem Corporate Governance-Bericht ab, der zugleich die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB darstellt. Im Mittelpunkt stehen die entsprechende Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat, wesentliche, die gesetzlichen Anforderungen übersteigende Praktiken der Unternehmensführung sowie eine Erläuterung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat inklusive deren Zusammensetzung. Weitere Informationen im Kapitel Governance.

Rankings und Auszeichnungen

Die BLG Handelslogistik GmbH & Co. KG ist Beiratsmitglied der Non-for-profit-Initiative Lean & Green. Nachdem wir 2015 mit dem Lean & Green Award ausgezeichnet wurden, zählen wir dank unserer umfassenden CO2- Reduktionen mittlerweile zu den Lean & Green 1st Star Gewinnern. Auch 2023 sind wir wieder prämiert worden. Unser neues und nachhaltiges Logistikzentrum C3 Bremen wurde gleich zweimal ausgezeichnet: Von unserem Kunden Mercedes-Benz Group AG mit dem Supplier Award und dem Sonderpreis „Energieeffizienz“ der deutschen Mobilitätswirtschaft.

Für ein unabhängiges Bild lassen wir unsere Nachhaltigkeitsleistung regelmäßig extern bewerten. 2023 haben wir erneut das CSR-Rating der Stufe Silber von EcoVadis erhalten und zählen dabei zu den besten 23 Prozent der in unserer Branche bewerteten Unternehmen. Zum dritten Mal haben wir im Berichtsjahr unsere Emissionsdaten an das Carbon Disclosure Project (CDP) gemeldet. Dabei konnten wir uns gegenüber dem Vorjahr um eine Stufe auf ein „B“-Ranking verbessern und liegen damit nun über dem Branchendurchschnitt.

CDP
Das CDP (ehemals Carbon Disclosure Project) ist eine Non-Profit-Organisation, welche eine Plattform zur Veröffentlichung von Umweltdaten von Unternehmen und Kommunen bietet. Auf freiwilliger Basis werden diese zur Ausfüllung von Fragebögen aufgerufen, um daraus beispielsweise Informationen zu CO2-Emissionen, Klimarisiken etc. zu erheben.
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CSR
Corporate Social Responsibility. Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen als Teil des nachhaltigen Wirtschaftens.
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Compliance
Gesamtheit der Maßnahmen zur Sicherstellung der Einhaltung sämtlicher für ein Unternehmen relevanter gesetzlicher Pflichten, Vorschriften und Richtlinien sowie der Corporate Governance. Durch Compliance soll außerdem eine Übereinstimmung von unternehmerischem Handeln und gesellschaftlichen Wertvorstellungen erreicht werden.
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Corporate Governance
Rechte und Pflichten der verschiedenen Beteiligten im Unternehmen, insbesondere der Aktionäre, des Vorstands und des Aufsichtsrats.
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Global Compact der Vereinten Nationen
Weltweiter Pakt zwischen Unternehmen und den Vereinten Nationen mit dem Ziel, die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Die Mitglieder verpflichten sich, zehn Prinzipien aus den Bereichen Arbeitnehmer- und Menschenrechte, Umweltschutz sowie Korruptionsprävention einzuhalten. In Deutschland unterstützt das UN Global Compact Netzwerk Deutschland Unternehmen bei der strategischen Verankerung der zehn Ziele.
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Lieferketten­sorgfaltspflichten­gesetz (LkSG)
Qua 1. Januar 2023 in Deutschland gültiges Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette.
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Science Based Targets initiative (SBTi)
Zusammenschluss von führenden Umwelt- und Klimaschutzorganisationen, welche einen Rahmen definieren, dem zufolge Unternehmen die eigenen Treibhausgasemissionen auf einer wissenschaftlichen Grundlage reduzieren können. Eine Zielsetzung nach den Anforderungen der SBTi ist im Einklang mit den Forderungen des Pariser Klimaabkommens die Minderung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2°C.
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