Anteil Frauen an der GesamtbelegschaftGesamtenergieverbrauch
Reporting 2022

Prognosebericht

Ausrichtung der Gruppe in der Zukunft

Beibehaltung des Geschäftsmodells

Eine grundlegende Änderung unseres Geschäftsmodells ist aktuell nicht geplant. Ein strategischer Schwerpunkt wird auf den weiteren Ausbau der Geschäftsbereiche AUTOMOBILE und CONTRACT gelegt. Unser Ziel ist es, profitabel in allen Geschäftsfeldern zu sein und weiter zu wachsen. Durch die Fortsetzung unserer Akquisitionstätigkeiten, die gezielte Bildung von Kooperationen sowie den Aufbau strategischer Partnerschaften wollen wir bestehende Marktanteile ausbauen, neue Märkte erschließen und weitere Kunden gewinnen. Zusätzlich werden wir unsere Wertschöpfungsketten in den Geschäftsfeldern erweitern. Außerdem gilt es, durch konsequentes Prozess- und Qualitätsmanagement, Nutzung der Chancen, die sich aus der Digitalisierung und Automatisierung ergeben, sowie stringentes Kostenmanagement die Produktivität in allen Bereichen, auch im Umfeld der gegenwärtigen Multi-Krisen, zu verbessern.

Erwartete wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Wachstum der Weltwirtschaft wird gebremst

Aufgrund der hohen Inflationsraten, der fortgesetzten geldpolitischen Straffung in vielen Ländern und der europäischen Energiekrise infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine expandierte die Weltwirtschaft im letzten Quartal des Jahres 2022 nur noch verhalten.

Zum Jahreswechsel hellte sich die Stimmung von Verbrauchern und Unternehmern weltweit etwas auf. Die europäische Energiekrise entspannte sich spürbar und der Inflationsdruck ließ etwas nach. Auch dürfte das Ende der Null-Covid-Politik in China eine Grundlage für wirtschaftliche Erholung bereiten.

Dennoch wird davon ausgegangen, dass sich das weltwirtschaftliche Wachstum im Jahr 2023 deutlich verringern wird. Während der Pandemie ausgelaufene „Extra-Ersparnisse“ sind zunehmend aufgebraucht, hohe Auftragsbestände der Industrie werden zunehmend abgearbeitet und höhere Finanzierungskosten, bedingt durch Leitzinserhöhungen der Notenbanken, bremsen Investitionen und Konsum. Prognosen gehen – je nach Institut – von einem Wachstum der Weltwirtschaft zwischen 2 und 3 Prozent aus.

Euroraum an der Schwelle zur Rezession

Für den Euroraum hingegen wird für das kommende Jahr ein Wachstum von unter ein Prozent erwartet. Damit steht der Euroraum an der Schwelle zur Rezession. Insbesondere die hohe Inflation, steigende Zinsen und ein schwieriges weltwirtschaftliches Umfeld lassen für die ersten Quartale im Jahr 2023 eine konjunkturelle Schwächephase erwarten.

Die Europäische Zentralbank dürfte die im vergangenen Sommer eingeschlagene restriktive Grundausrichtung ihrer Geldpolitik beibehalten. Demzufolge werden sich die Finanzierungsbedingungen für Haushalte und Unternehmen weiter verschlechtern.

Insgesamt hat sich Europa aber schneller als erwartet an die höheren Energiekosten angepasst und angesichts der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs widerstandsfähiger als erwartet gezeigt. Mit einer weiteren Aufhellung kann insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2023 gerechnet werden.

Deutschland droht Rezession

Der Ausblick für die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist verhalten. Auch wenn sich Energiemärkte und Lieferengpässe in der deutschen Wirtschaft zu Jahresbeginn 2023 entspannen, so startete die Industrieproduktion gedämpft. Dies gilt auch für die Exporte aufgrund der nachlassenden Auslandsnachfrage.

Durch die zurückgegangenen Realeinkommen und die anhaltend hohe Inflation wird insbesondere der private Konsum deutlich geschmälert. Trotz Gas- und Strompreisbremsen ist davon auszugehen, dass die Teuerungsrate 2023 im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen wird.

Zwar ist für die zweite Jahreshälfte von einer leichten Verbesserung der wirtschaftlichen Lage auszugehen, insgesamt dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung 2023 aber wohl leicht zurückgehen oder eine Rezession nur knapp vermeiden. Der Arbeitsmarkt wird sich voraussichtlich stabil zeigen.

Ein für die kommenden Jahre massiver Investitions- und Entwicklungsbedarf besteht aufgrund der ambitionierten Ziele der EU und der Bundesregierung zur Minderung des Ausstoßes von Treibhausgasen. Hier stehen besonders die Automobilwirtschaft und weitere große Teile der deutschen Industrie vor großen Herausforderungen. Die mittelfristige Abkehr vom Verbrennungsmotor hin zum Elektroantrieb bringt des Weiteren enorme Veränderungen der Produktions- und Arbeitsprozesse mit sich.

Weitere Unsicherheiten im Hinblick auf die Prognose ergeben sich vor dem Hintergrund einer weitergehenden Eskalation im Ukraine-Konflikt und der angespannten Stimmung zwischen den USA, Europa und Russland sowie aufgrund der anhaltenden Differenzen zwischen den USA und China. Weiter kann eine erneute Verschärfung bei den Problemen mit Energieversorgung auftreten. Die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft können derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden.

Quellen dieses Abschnitts:
Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Februar 2022
IMK, IMK Report Nr. 178, Dezember 2022
IMK, IMK Report Nr. 179, Januar 2023
IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Nr. 97 (2022|Q4)
Tagesschau.de vom 31.01.2023, 9:14 Uhr „Bessere Aussichten für Weltwirtschaft“

Logistikbranche vor herausforderndem Jahr

GESCHÄFTSKLIMA LOGISTIKDIENSTLEISTER

(Quelle: Bundesvereinigung Logistik e.V.; 2015 = 100 = Normalniveau)

Entwicklung Geschäftsklima 2012 bis 2022

Zum Jahresende 2022 lag der Indikatorwert des SCI Logistikbarometer (Dezember 2022) bei den befragten Transport- und Logistikunternehmen auf einem ähnlich negativen Niveau wie zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020. Trotz vereinzelt positiver Bewertungen der gegenwärtigen und saisonalen Geschäftslage überschattet die anhaltend negative Erwartungshaltung der Logistiker auf Landes- und Bundesebene die Konjunkturbewertung der Branche. Auch wenn die Kostensteigerungsrate zum Jahresende nachließ, rechnet die Branche trotzdem mit einem herausfordernden Jahr 2023. Neben den anhaltend hohen Kosten und einer eher negativen Geschäftsentwicklung rechnen die Befragten mit einem Knick in der bisher zumeist positiven Beschäftigungsentwicklung.

Mit dem Fehlen von Fachkräften und dem daraus resultierenden Mangel an geeigneten Bewerbern muss sich die Branche zusätzlichen Schwierigkeiten stellen. Des Weiteren besteht hinsichtlich der Geschäftsentwicklung 2023 weiterhin hohe Skepsis angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine, der hohen Energiekosten und der globalen Instabilität der Lieferketten.

Die Stimmung der Branche verbesserte sich im SCI Logistikindikator für den Januar 2023. Aufgrund der Erwartung einer stabileren Kosten- und Preisentwicklung ergab sich eine deutlich positivere Erwartungshaltung als in den Monaten zuvor. Die sprunghafte Einschätzung sollte jedoch nicht überschätzt werden.

Denn auch der ifo-BVL-Logistik-Indikator zeigt zum Jahresende 2022 ein Geschäftsklima weit unter seinen Möglichkeiten (siehe auch Grafik), wenn auch leicht verbessert zum Vorquartal. Es war insgesamt betrachtet lediglich zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 noch schlechter. Auch die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate liegen zum Jahresende 2022 deutlich unter dem Normalniveau.

Die Nachfragedynamik ging laut den Befragten deutlich zurück, weshalb auch die Auftragsbestände häufig als zu niedrig eingestuft wurden. Des Weiteren erwarteten sie für die folgenden Monate eine rückläufige Nachfrage. Die Preiserwartungen verbleiben – trotz entspannender Signale - auf hohem Niveau.

Wie bereits oben ausgeführt, scheinen auch laut ifo BVL-Logistik-Indikator die Lieferengpässe allmählig überwunden zu sein oder die teilweise umgesetzte höhere Lagerhaltung zeigt Wirkung. Erste Unternehmen empfinden ihre Lagerbestände sogar wieder als zu hoch. Das ist aber einer der Gründe für schlechte Aussichten der Logistikdienstleister: Die Nachholeffekte der vergangenen Monate sind weitgehend abgearbeitet und in vielen Branchen wird eine anhaltende Nachfrageschwäche befürchtet.

Hinsichtlich Preisanpassungen tun sich Logistikdienstleister deutlich schwerer als Industrie und Handel. Der Kostendruck aufgrund steigender Energiepreise und Inflation betrifft beide Segmente des Wirtschaftsbereichs gleichermaßen.

Die Logistikbranche wird auch künftig von einer starken, exportorientierten deutschen Industrie und dem sehr guten Logistikstandort Deutschland profitieren. Die Aufrechterhaltung der Infrastruktur bleibt dabei eine große Herausforderung. Des Weiteren wird die Klimapolitik die Gestaltung der Lieferketten zukünftig stark beeinflussen und zusätzliche Vorgaben zur Folge haben.

Quellen dieses Abschnitts:
BVL-Logistik-Indikator, 4. Quartal 2022 inkl. Kommentierung
SCI Verkehr, SCI Logistikbarometer, Dezember 2022 und Januar 2023

Entwicklung von BLG LOGISTICS im folgenden Jahr

Geschäftsbereich AUTOMOBILE

Auf Basis der Signale von den Automobilherstellern geht BLG LOGISTICS für das Geschäftsjahr 2023 davon aus, dass sich die Situation der Teileversorgung für die Produktion normalisieren wird und es nicht mehr zu vermehrten, ungeplanten Produktionsstillständen kommen wird. Durch die hohe Inflation und Unsicherheiten in der Energieversorgung ist für Deutschland davon auszugehen, dass der Absatz von Neufahrzeugen rückläufig sein wird. Dem gegenüber stehen allerdings höhere Exporte aus den deutschen und osteuropäischen Werken der Hersteller. Bedingt durch die Erhöhung der Exporte gehen wir gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 von einem steigenden Volumen an Fertigfahrzeugen im gesamten Netzwerk aus.

Im Geschäftsfeld Seehafenterminals wird die Restrukturierung am BLG AutoTerminal Bremerhaven weiter fortgesetzt. Damit soll unter anderem die Produktivität verbessert und die technische Wertschöpfung ausgebaut werden. Hinsichtlich das Fahrzeugumschlags rechnen wir am AutoTerminal Bremerhaven mit einer Steigerung gegenüber dem Geschäftsjahr 2022.

Aufgrund der fehlenden Containerkapazitäten profitierte der Bereich High&Heavy im Geschäftsjahr 2022 von einem erhöhten Teil rollender Ladung (RoRo-Ladung). Entsprechend wird für 2023 von einer gleichbleibenden Umschlagsmenge ausgegangen.

Auch für den BLG AutoTerminal Cuxhaven wird ein Umschlagsvolumen auf Vorjahresniveau erwartet. Wegfallende Spot- und Sondergeschäfte können durch einen neuen langfristigen Vertrag mit einem Großkunden kompensiert werden.

Im Geschäftsfeld Inlandterminals wird ein weiter zunehmender Verdrängungswettbewerb erwartet. Durch die hohe technische Expertise und das große Terminalnetzwerk im Geschäftsbereich bestehen für das Geschäftsfeld trotzdem gute Chancen, insbesondere Geschäfte mit hoher technischer Wertschöpfung weiter auszubauen. Hinsichtlich der Fahrzeugvolumen wird mit einer leichten bis mittleren Erhöhung gerechnet, insbesondere auch durch Sondergeschäfte. Durch die Standardisierung der operativen Prozesse erreicht BLG LOGISTICS eine weitere Verbesserung der Produktivität bei den technischen Dienstleistungen. Die Auslastungsprobleme am Joint Venture, dem AutoTerminal Neuss, werden voraussichtlich auch 2023 bestehen bleiben.

Für das Transportvolumen auf den Straßen wird im Geschäftsfeld Autotransporte von einem Volumen auf dem Niveau des Vorjahres ausgegangen. Dabei wird der erwartete Rückgang in der Händlerbelieferung durch steigende Transporte für Exportvolumina in die Seehäfen kompensiert.

Des Weiteren wird damit gerechnet, dass die Restriktionen in der Bereitstellung von ausreichenden Bahnkapazitäten auch im Geschäftsjahr 2023 anhalten werden. Dies führt zu einer höheren Nachfrage von Lkw-Transporten als Alternative zu den Bahntransporten. Gegenläufig kann dies zu einer Verknappung der Kapazitäten von Sub- und Fremdunternehmen führen. Der Bestand der eigenen Lkw-Flotte wird konstant beibehalten.

Hinsichtlich Transportkapazitäten für Fahrzeuge per Bahn wird im Geschäftsfeld Schiene mit einer anhaltend hohen Nachfrage gerechnet. Durch den weiterhin hohen Mangel an Lokführern, eine Vielzahl von Baustellen im europaweiten Gleisnetz und aufgrund von Priorisierungen anderer Güter auf der Schiene werden jedoch auch in 2023 Einschränkungen erwartet. Dennoch wird davon ausgegangen, dass sich die ungeplanten Produktionsstillstände der Hersteller in 2023 deutlich reduzieren und das Transportvolumen von BLG LOGISTICS deutlich steigen wird. Darüber hinaus wird sich 2023 das Exportvolumen in den Seehäfen erhöhen. Bei BLG RailTec ist geplant, das Reparaturgeschäft für Dritte und die mobile Instandhaltung weiter auszubauen.

Im Geschäftsfeld Süd-/Osteuropa ist insbesondere geplant die High&Heavy-Transporte am Standort von BLG LOGISTICS in Polen weiter auszubauen. Bei dem Join Venture in der Ukraine wird das Transportgeschäft im Rahmen der Möglichkeiten aufrechterhalten.

Geschäftsbereich CONTRACT

Der Geschäftsbereich CONTRACT hat sich Ende des Jahres 2022 neu aufgestellt und gliedert sich nunmehr in drei Säulen: Contract Operations, Customer & Business Development und Performance Support. Damit verabschiedet sich BLG LOGISTICS von der bisherigen Untergliederung in die Geschäftsfelder Industrielogistik und Handelslogistik.

BLG LOGISTICS ist in der Kontraktlogistik an über 40 Standorten in ganz Deutschland und der Welt tätig. Die Standorte und Länder werden zukünftig in einer Regionalstruktur geführt. Ein weiteres Ziel der neuen Struktur ist es, sich zukunfts- und wettbewerbsfähig aufzustellen. Darüber hinaus werden die Themen Technologie und Nachhaltigkeit stärker organisatorisch verankert.

Die Effekte von Lieferkettenabrissen, Konsumentenzurückhaltung, Krieg in der Ukraine und hoher Inflation werden auch im kommenden Geschäftsjahr für Herausforderungen sorgen.

BLG LOGISTICS konnte im ablaufenden Geschäftsjahr mit nahezu allen Bestandskunden Fortführungen der bestehenden Verträge vereinbaren. Im Rahmen der strategischen Ausrichtung wird erwartet, dass kontinuierlich eine Geschäftsausweitung durch neue Geschäfte, insbesondere auch mit Bestandskunden, erzielt werden kann. Im Bereich des Personals wird eine Erhöhung der Eigenquote in den Bestandsgeschäften angestrebt, um den hohen Fluktuationen beim Fremdpersonal und damit verbundenen Produktivitätsbeeinträchtigungen entgegenzuwirken.

Im Bereich CKD (Completely Knocked Down) erwarten wir im kommenden Geschäftsjahr steigende Volumina, die im neuen Logistikzentrum C3 in Bremen abgewickelt werden. Mit dem angeschlossenen Umzug werden die Geschäfte auf einer Fläche konsolidiert und optimiert durchgeführt.

Für die Geschäfte in Übersee wird für den Standort Südafrika durch Neugeschäfte im ausgelaufenen Geschäftsjahr von einer stabilen Weiterentwicklung ausgegangen. In den USA wird erwartet, dass sich der Anlauf von Neugeschäften noch negativ auf das Ergebnis auswirken wird. Aus den Gemeinschaftsunternehmen in Indien und Malaysia hat sich BLG LOGISTICS Anfang des Jahres 2023 zurückgezogen.

Mit den Dienstleistungen der Handelslogistik wird sich BLG LOGISTICS auch in Zukunft auf weitere Zielbranchen konzentrieren, um die Branchendiversifikation weiter voranzutreiben.

BLG Cargo im Neustädter Hafen in Bremen ist es gelungen, negative Einflüsse durch Umstellungen von Verkehren und Häfen seitens der Reeder durch die Akquisition von Neugeschäften zu kompensieren. Für 2023 wird von einer gleichbleibenden Umschlagsmenge ausgegangen.

Geschäftsbereich CONTAINER

Für das Geschäftsjahr 2023 wird vor dem Hintergrund der zu erwartenden wirtschaftlichen Rezession damit gerechnet, dass sich die Lieferketten entspannen und Transport- und Umschlagsmengen sich spürbar reduzieren. Damit einhergehend wird auch erwartet, dass das Ergebnis des Geschäftsbereichs deutlich zurückgehen wird.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der terminalindividuellen Mengenplanung für das Jahr 2023 wider. Im Februar 2023 wurde die Beendigung des 2M Konsortiums (von Maersk und MSC) zu Januar 2025 verkündet. Wie eine Neuaufstellung aussehen wird ist gegennwärtig noch abzuwarten. Die zwei anderen bestehenden Konsortien der Reedereien bleiben in absehbarer Zeit unverändert bestehen. Für den EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) wird im Zusammenhang mit der avisierten Aufnahme eines ersten Großschiffsdienstes der Allianz des neuen Partners Hapag-Lloyd im April 2023 für das kommende Jahr ein bedeutender Mengenzuwachs erwartet.

Neben den vorgenannten gesamtwirtschaftlichen Trends wirken jedoch noch weitere, branchenspezifische Einflüsse entscheidend auf die Umschlagsvolumina unserer Containerterminals ein. Diesbezüglich verweisen wir auf die Ausführungen im Chancen- und Risikobericht.

Hinzu kommt mittlerweile die mehr und mehr zunehmende vertikale Ausrichtung der Reedereien entlang der gesamten Logistikkette.

Auf der Kundenseite dominieren derzeit unverändert drei Groß-Konsortien das Marktgeschehen. Ob und inwieweit sich bei den Allianzen – insbesondere bei dem Konsortium 2M – in absehbarer Zeit Veränderungen ergeben, ist derzeit nicht erkennbar.

Der Trend der Container-Reedereien zur Indienststellung weiterer Großcontainerschiffe, und zwar mittlerweile von bis zu 24.000 TEU, hält unvermindert an. Angesichts dieses Trends wird auch die Anzahl der Schiffsanläufe von Großcontainerschiffen an den Terminals der EUROGATE -Gruppe perspektivisch weiter zunehmen.

Als Standortfaktoren für die Containerterminals bleiben die jeweiligen infrastrukturellen Aspekte von großer Bedeutung.

Hinsichtlich der nautischen Rahmenbedingungen in Wilhelmshaven bestehen unverändert keinerlei Einschränkungen. Die Elektrifizierung der zweigleisigen Bahnanbindung wurde plangemäß fertiggestellt.

Geplante Investitionen

Wir passen unsere Investitionsvorhaben den sich stetig ändernden Marktgegebenheiten unter besonderer Betrachtung unserer Liquiditäts- und Ertragslage an. Wesentliche Erweiterungs-, Prozessoptimierungs- und Ersatzinvestitionen sind im kommenden Jahr im Geschäftsbereich AUTOMOBILE unter anderem für den kontinuierlichen Austausch von älteren Lkw und den Rückkauf von Autowaggons aus dem Leasing im Geschäftsfeld AutoTransporte und Schiene vorgesehen. In den Geschäftsfeldern Seehafen- und Inlandterminals liegt der Schwerpunkt der Investitionen in diversen Erweiterungs- und Erneuerungsmaßnahmen von Flächen und Gebäuden sowie der Erneuerung von Umschlagsgeräten. Darüber hinaus werden Investitionen im IT-Bereich zur Optimierung des Netzwerks innerhalb des Geschäftsbereichs vorgenommen. Im Geschäftsbereich CONTRACT betreffen die Investitionen den Auf- und Ausbau neuer Logistikzentren und die Ausweitung von Bestandsgeschäften. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Erneuerung technischer Anlagen und Maschinen. Für die notwendigen Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen sowie Investitionen in Prozessoptimierungen ist ein Investitionsvolumen in der Größenordnung von etwa EUR 134 Mio. (ohne Geschäftsbereich CONTAINER) geplant. Die Investitionen werden überwiegend fremdfinanziert.

Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung der Gruppe

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts herrscht weiterhin Krieg zwischen Russland und der Ukraine, es bestehen weiterhin Spannungen zwischen den USA und China und auch die Energiekrise ist noch nicht ausgestanden. Wir wissen – und bereiten uns sehr intensiv darauf vor, dass die wirtschaftlichen Unsicherheiten 2023 weiter zunehmen werden.

In diesem unsicheren Umfeld erwarten wir nach heutigem Stand aufgrund der beschriebenen Prognose für die BLG-Gruppe Umsatzerlöse leicht über dem Vorjahresniveau. Für das Ergebnis (EBT) erwarten wir, insbesondere aufgrund eines deutlichen geringeren Beteiligungsertrags aus dem Geschäftsbereich CONTAINER - im Geschäftsjahr 2023, insgesamt eine deutliche Reduzierung, welche aber noch spürbar im positiven Bereich liegen wird. Entsprechend werden sich EBIT und RoCE und die EBT-Marge entwickeln. Vor dem Hintergrund der aktuell beschriebenen Lage der Multi-Krisen ist diese Prognose mit einer hohen Unsicherheit behaftet.

TEUR Ist
2022
Prognose
2023
EBT 55.722 deutliche Reduzierung; positives Ergebnis
EBIT 64.582 deutliche Reduzierung analog EBT
Umsatz 1.118.980 leicht über dem Vorjahresniveau
EBT-Marge (in Prozent) 5,0 deutliche Reduzierung analog EBT
RoCE (in Prozent) 6,3 deutliche Reduzierung analog EBT/EBIT
Erwartete Veränderungen 2023

Wir verfolgen das Ziel einer ergebnisorientierten und kontinuierlichen Dividendenpolitik. Entsprechend werden wir unsere Aktionär:innen zukünftig je nach wirtschaftlicher Entwicklung angemessen am Ergebnis beteiligen.

Dieser Jahresbericht wurde auf Basis des Deutschen Rechnungslegungsstandards 20 (DRS 20) in der derzeit gültigen Fassung erstellt. Er enthält, abgesehen von historischen Finanzinformationen, zukunftsgerichtete Aussagen zur Geschäfts- und Ertragsentwicklung der BLG LOGISTICS, die auf Einschätzungen, Prognosen und Erwartungen beruhen und mit Formulierungen wie „annehmen“, „erwarten“ oder ähnlichen Begriffen gekennzeichnet sind. Diese Aussagen können naturgemäß von tatsächlichen zukünftigen Ereignissen oder Entwicklungen abweichen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, die zukunftsgerichteten Aussagen angesichts neuer Informationen zu aktualisieren.