Nachhaltigkeitsmanagement

Wir verstehen nachhaltiges Handeln als integralen Bestandteil unserer Geschäftstätigkeit – über alle Prozesse, Abteilungen und Zuständigkeiten hinweg. Entscheidend ist dabei unser Anspruch der fortlaufenden Verbesserung. Wir gehen unseren Weg kontinuierlich und überprüfen regelmäßig unsere Ziele. Neben der Evaluation des Erreichten bildet dafür auch die Offenheit für externe Impulse und Entwicklungen die Basis. Über die letzten Jahre haben wir wiederholt gesehen, wie wirksam wir sein können, wenn wir unsere Strategie mit Überzeugung verfolgen. Das ist uns ebenso Ansporn wie die gestiegenen Erwartungen, die an uns herangetragen werden – sei es durch eigene Mitarbeitende, unsere Kunden oder den Gesetzgeber.

Reduktion und Management unserer eigenen Emissionen sowie die entlang der Lieferkette bleiben zentral für unsere Nachhaltigkeitsagenda. Unser durch die unabhängige Science Based Targets initiative (SBTi) validiertes Klimaschutzziel gibt dabei die Richtung vor und ist Teil unseres Beitrags zum Erreichen national und global gesetzter Marken im Kampf gegen den Klimawandel. Zugleich konzentriert sich unser Nachhaltigkeitsmanagement auf weitere wichtige Aufgaben wie die Einhaltung der Menschenrechte entlang der Lieferkette und die Gewährleistung umfassender Arbeitssicherheit für unsere Beschäftigten.

Sowohl das wirtschaftliche als auch das geopolitische Umfeld bleibt bei alldem herausfordernd. Die eng verwobene globale Logistik hat mit der Corona-Pandemie gerade einen massiven Belastungstest hinter sich, hinzu kommen zahlreiche alte und neue Herausforderungen: der Krieg in der Ukraine, massiv gestiegene Energiekosten, Rekordwerte bei der Inflation, der sich verschärfende Fachkräftemangel und eine nach wie vor angespannte Situation etwa in der Teileversorgung für die Automobilproduktion. Diese und andere Entwicklungen und Ereignisse berücksichtigen wir im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten, etwa bei der zeitlichen Planung. Unverändert bleibt jedoch unser langfristiger Anspruch, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, soziales Engagement und Verantwortung für die Umwelt in Einklang zu bringen. Indem wir alle drei Perspektiven gleichberechtigt betrachten, schaffen wir ein ganzheitliches Verständnis von Chancen, Herausforderungen und Zusammenhängen – und können auf dieser Grundlage in allen Belangen verantwortlich handeln.

Unser Engagement baut auf den Säulen ÖKOLOGISCH, SOZIAL und ÖKONOMISCH auf. Welche konkreten Handlungsfelder wir ihnen zugeordnet haben und wo und wie wir Einfluss auf nachhaltige Veränderungen nehmen, erläutern wir auf den Seiten 14 und 15. Dabei orientieren wir uns auch an externen Zielsetzungen und Rahmenwerken. So haben wir am 30. August 2022 den UN Global Compact unterzeichnet und uns damit verpflichtet, seine zehn Prinzipien in unsere Unternehmensstrategie, Kultur und unser Tagesgeschäft zu integrieren. Dazu gehört auch der jährliche Fortschrittsbericht, den wir erstmals 2023 einreichen werden. Weitergehende Informationen zu unseren wesentlichen Themen finden sich auch im Kapitel Wesentlichkeitsanalyse.

Verantwortlichkeiten und Controlling

Steuerung, Weiterentwicklung und Umsetzung des Nachhaltigkeitsmanagements liegen in der Verantwortung der Zentralbereichsabteilung Nachhaltigkeit, die auch diesen Bericht erstellt. Hier werden die nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten aus den Geschäftsbereichen AUTOMOBILE und CONTRACT gebündelt, zudem verantwortet die Abteilung die Berechnung unserer Energie- und CO₂-Bilanz sowie die Begleitung des bereichsübergreifenden Energiemanagements. Das Team trägt Nachhaltigkeitsthemen und -initiativen ins Unternehmen und agiert als Schnittstelle. Besonders zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die Entwicklung und Implementierung von Nachhaltigkeitszielen sowie die Auswahl entsprechender Standards. Hierbei wird auch das 2021 ins Leben gerufene Sustainability Board (SSB) eingebunden, das den abteilungsübergreifenden Ausbau unserer Nachhaltigkeitsstrategie vorantreibt. Vertreter:innen der Zentralbereiche Nachhaltigkeit, Legal/Compliance, Einkauf, Financial Services/Investor Relations, Risikomanagement, Personal, Sicherheit & Umweltschutz sowie Qualitäts- und Umweltmanagement diskutieren hier Ziele, Entwicklungen sowie neue Anforderungen und verlängern diese Themen in die Organisation. Die Frequenz der Treffen haben wir aufgrund der gestiegenen Anzahl von Themen von anfänglich alle drei auf nun alle zwei Monate erhöht. Das SSB leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verankerung von Nachhaltigkeit in der Breite des Unternehmens.

Um der weiter steigenden Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit für die BLG und ebenso den gestiegenen gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, haben wir im Berichtsjahr entschieden, den Bereich als eigenständigen Zentralbereich zu definieren und dem Finanzressort zuzuordnen. Dieser Schritt erfolgte auch im Zuge der vor allem auf EU-Ebene angestrebten Gleichstellung von Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung, auf die auch die kürzlich verabschiedete Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) abzielt. Seit Oktober 2022 berichtet die Zentralbereichsabteilung Nachhaltigkeit daher an unsere Finanzvorständin Christine Hein.

Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit und insbesondere die Belange unserer Beschäftigten verantwortet der Zentralbereich Personal, der im Berichtsjahr durch unsere Arbeitsdirektorin im Vorstand vertreten wurde. Umfassend und übergreifend nachhaltig handeln können wir nur dann, wenn unsere Mitarbeitenden unsere Ziele teilen und sich einbringen. Um das zu erreichen, setzen wir auf Feedback und Dialog. So gibt es unter dem Dach unserer Kulturwandel-Initiative #ErfolgBrauchtAlle immer wieder die Chance zur direkten Rückmeldung an Vorstand und Führungskräfte – im Rahmen der aktuellen Roadshow haben die Standorte rund 700 Fragen der Mitarbeitenden eingereicht, von denen einige persönlich vor Ort beantwortet wurden. Die übrigen Antworten wurden anschließend per Mail und App allen Beschäftigten zur Verfügung gestellt. Insgesamt wurden deutschlandweit 42 Standorte besucht, außerdem Niederlassungen in Polen, Slowenien und den USA. Kontinuierlichen Austausch in digitaler Form ermöglicht unsere Mitarbeitenden-App WIR ALLE@BLG, die inzwischen als ALL OF US@BLG auch den internationalen Kolleg:innen zur Verfügung steht. Mehr zu allen Themen rund um die Menschen bei BLG und unserer Rolle als Arbeitgeber im Abschnitt SOZIAL.

Werte, Richtlinien und Managementsysteme

Unsere Unternehmenswerte engagiert, wertschätzend, leidenschaftlich, verantwortungsbewusst und veränderungsbereit sind nicht nur Grundlage unserer gemeinsamen Kultur, sondern dienen auch als Leitplanken für unser Nachhaltigkeitsmanagement. Ein kürzlich überarbeiteter Katalog von Richtlinien bildet die rechtlichen und ethischen Standards ab, denen wir uns verpflichtet haben. Er bietet nicht nur unseren Mitarbeitenden eine Hilfestellung für ihr tägliches Handeln, sondern kommuniziert unsere Erwartungen auch deutlich an Partner und Lieferanten. Übergeordnet gewährleistet unser Compliance-System die Einhaltung von Gesetzen und Grundsätzen (mehr im zugehörigen Kapitel Compliance).

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie wird darüber hinaus von bewährten und großteils zertifizierten Managementsystemen flankiert. Das gilt für die Bereiche Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Energiemanagement sowie Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement. Ein Managementsystem für den Bereich Compliance ist ebenfalls im Einsatz. Näheres dazu in den jeweiligen Kapiteln. Die wesentlichen Elemente unserer Corporate Governance-Strukturen bilden wir in unserem Corporate Governance-Bericht ab, der zugleich die Erklärung zur Unternehmens- führung gemäß § 289a HGB darstellt. Im Zentrum stehen die entsprechende Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat, wesentliche, die gesetzlichen Anforderungen übersteigende, Praktiken der Unternehmensführung sowie eine Erläuterung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat inklusive deren Zusammensetzung. Weitere Informationen im neuen Kapitel Governance sowie im Finanzbericht.

Rankings und Auszeichnungen

Unser Bereich Handelslogistik ist Beiratsmitglied der Non-for-profit Initiative Lean & Green. Nach unserer Auszeichnung mit dem Lean & Green Award 2015 zählen wir inzwischen dank unserer umfassenden CO₂-Reduktionen zu den Lean & Green 1st Star Gewinnern. Auch im Berichtsjahr sind wir wieder prämiert worden, unter anderem mit der Auszeichnung „TOP-KLIMA-ENGAGEMENT 2023“ von FOCUS und der Initiative FOR OUR PLANET als eines von acht deutschen Unternehmen in der Kategorie „Verkehr, Transport und Logistik“.

Wir legen außerdem Wert darauf, unsere Nachhaltigkeitsleistung regelmäßig unabhängig bewerten zu lassen, und haben 2022 wiederholt das CSR-Rating der Stufe Silber von EcoVadis erhalten. Wir gehören zu den besten 25 Prozent der von EcoVadis bewerteten Unternehmen, innerhalb unserer Branche sogar zu den oberen 13 Prozent. Bereits zum zweiten Mal haben wir im Berichtsjahr unsere Emissionsdaten an das Carbon Disclosure Project (CDP) gemeldet. Nachdem in der ersten Runde eine gekürzte Fassung ausreichend war, haben wir im Berichtsjahr nach Beantwortung des gesamten Fragenkatalogs zum Thema Climate Change ein Ranking der Stufe „C“ erhalten, was dem Branchendurchschnitt entspricht.

Dialog mit unseren Stakeholdern

Wir berücksichtigen die Interessen unserer Stakeholder in Ausrichtung und Zielen unseres Nachhaltigkeitsmanagements. Dabei haben wir alle Personen oder Gruppen im Blick, die heute wie künftig durch unsere Geschäftstätigkeit direkt oder indirekt betroffen sind und damit ein Interesse an unserer Entwicklung haben. Mit vielen tauschen wir uns regelmäßig aus, wobei die Belange unserer Kunden besondere Priorität haben. Mit ihnen kommunizieren wir eng und partnerschaftlich, speziell dann, wenn wir ihnen in unseren Niederlassungen direkt zuarbeiten oder auf ihrem Werksgelände tätig sind. Im Rahmen der Entwicklung neuer Logistikstandorte oder gemeinsamer Großprojekte erhalten wir oft ausgesprochen konzentriertes und wertvolles Feedback.

Nicht weniger wichtig sind unsere Mitarbeitenden, weshalb wir ihre Erwartungen in besonderem Maße in unsere Entscheidungen einbeziehen wollen. Dabei helfen uns unter anderem die oben beschriebenen Dialogformate, aber natürlich auch das persönliche Gespräch unter Kolleg:innen bzw. mit dem oder der Vorgesetzten. Speziell mit Blick auf Nachhaltigkeit befragen wir die Menschen bei BLG außerdem jährlich zur Mitarbeitendenmobilität – die diesbezüglichen Emissionen zu reduzieren, ist Teil unserer Klimaschutzstrategie.

Mit der Stadt Bremen als größtem Shareholder befinden wir uns permanent im engen Austausch – so haben wir etwa seit 2021 durch intensive Befragungen und unser Mitwirken als Stadtbremische Beteiligung einen Beitrag zur Entwicklung der Bremer Klimaschutzstrategie geleistet. Auch bringen wir uns im Rahmen des Runden Tischs Überseehafen unter Schirmherrschaft der Senatorin für Wissenschaft und Häfen und organisiert von bremenports ein. Als Teil der Lenkungsgruppe verfolgen wir das gemeinsame Ziel, in Kooperation mit den beteiligten Unternehmen eine dauerhaft resiliente Versorgung des Überseehafens Bremerhaven bei gleichzeitiger Realisierung eines CO₂-neutralen Hafenstandorts sicherzustellen. Weitere wichtige Gruppen erreichen wir über individuelle Formate – siehe Grafik unten. Darüber hinaus profitieren wir davon, dass im Aufsichtsrat mit Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaft, Banken, Belegschaft, Gewerkschaft und öffentlicher Hand nahezu alle wesentlichen Stakeholder vertreten sind. Unser Beirat setzt sich aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Schwerpunkt nachhaltige Logistik, Prozessinnovation in der Logistik und Nachwuchsbildung sowie Vertretern und Vertreterinnen von Wirtschaft, Fachverbänden und Medien zusammen.

Wir sind überzeugt, dass die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft nur gemeinsam machbar ist. Daher arbeiten wir in Verbänden und Fachkreisen an den Herausforderungen, die sich uns allen stellen. Unter anderem ist unser Vorstandsvorsitzender Frank Dreeke seit 2016 Vorsitzender des Zentralverbandes der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), einer der wichtigsten Schnittstellen zwischen Hafenwirtschaft und Politik. Er ist ebenfalls Mitglied des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums (DVF) und Vorstandsmit-glied der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Darüber hinaus engagieren wir uns im BVL-Themenkreis „Nachhaltig gestalten“ und sind im Berichtsjahr Mitglied im Lenkungskreis der Taskforce „Nachhaltiger Schwerlastverkehr“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) geworden.Mit der Stadt Bremen als größtem Shareholder befinden wir uns permanent im engen Austausch – so haben wir etwa seit 2021 durch intensive Befragungen und unser Mitwirken als Stadtbremische Beteiligung einen Beitrag zur Entwicklung der Bremer Klimaschutzstrategie geleistet. Auch bringen wir uns im Rahmen des Runden Tischs Überseehafen unter Schirmherrschaft der Senatorin für Wissenschaft und Häfen und organisiert von bremenports ein. Als Teil der Lenkungsgruppe verfolgen wir das gemeinsame Ziel, in Kooperation mit den beteiligten Unternehmen eine dauerhaft resiliente Versorgung des Überseehafens Bremerhaven bei gleichzeitiger Realisierung eines CO₂-neutralen Hafenstandorts sicherzustellen. Weitere wichtige Gruppen erreichen wir über individuelle Formate – siehe Grafik Seite 16. Darüber hinaus profitieren wir davon, dass im Aufsichtsrat mit Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaft, Banken, Belegschaft, Gewerkschaft und öffentlicher Hand nahezu alle wesentlichen Stakeholder vertreten sind. Unser Beirat setzt sich aus Wissenschaftler:innen mit Schwerpunkt nachhaltige Logistik, Prozessinnovation in der Logistik und Nachwuchsbildung sowie Vertretern und Vertreterinnen von Wirtschaft, Fachverbänden und Medien zusammen.

Wichtige Mitgliedschaften in Verbänden, Vereinigungen und Initiativen

Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe, Hamburg
Bundesvereinigung Logistik (BVL)
Deutsches Verkehrsforum, Berlin
Wirtschaftsverband Weser, Bremen
Unternehmensverband Bremische Häfen, Bremen
Deutscher Speditions- und Logistikverband, Berlin
Förderverein Logistics Alliance Germany, Berlin
AKJ Arbeitskreis Just-in-Time
Charta der Vielfalt
Trägergemeinschaft Bremer Diversity Preis
berufundfamilie
Lean & Green
Partnerschaft Umwelt Unternehmen (PUU)
Mobility2Grid
United Nations Global Compact (UNGC)
Taskforce „Nachhaltiger Schwerlastverkehr“ der Deutschen Energie-Agentur (dena)

Wir sind überzeugt, dass die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft nur gemeinsam machbar ist. Daher arbeiten wir in Verbänden und Fachkreisen an den Herausforderungen, die sich uns allen stellen. Unter anderem ist unser Vorstandsvorsitzender Frank Dreeke seit 2016 Vorsitzender des Zentralverbandes der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), einer der wichtigsten Schnittstellen zwischen Hafenwirtschaft und Politik. Er ist ebenfalls Mitglied des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums (DVF) und Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Darüber hinaus engagieren wir uns im BVL-Themenkreis „Nachhaltig gestalten“ und sind im Berichtsjahr Mitglied im Lenkungskreis der Taskforce „Nachhaltiger Schwerlastverkehr“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) geworden.

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