Ressourcenschonung und Abfallmanagement
Zu unserer ökologischen Verantwortung zählt auch der sorgsame Umgang mit Ressourcen und entstehenden
Abfällen. Indem wir hier sauber und mit System agieren, reduzieren wir negative Auswirkungen auf die Umwelt.
Als Logistikdienstleister fokussieren wir uns mit Blick auf unsere ökologische Verantwortung besonders auf
den Bereich Energie und Emissionen und haben hier mit detaillierter Datenerfassung, systematischer Steuerung
und ambitionierten Zielsetzungen bereits eine Menge erreicht. Auf dieselbe Weise wollen wir verstärkt auch
unser Wertstoff- und Abfallaufkommen messen und managen – und haben zu diesem Thema im letzten Jahr erstmals
berichtet. Dazu unterziehen wir unser Abfallmanagement einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess mit
Schwerpunkt auf die Entsorgungsabläufe, ein Anspruch, den wir auch in unserer Umwelt- und Energiepolitik
formuliert haben und der sich unter anderem an der Abfallhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG)
orientiert. Das bedeutet: Wir übernehmen Verantwortung für den umweltverträglichen Umgang mit Ressourcen und
definieren realistische Ziele für Maßnahmen insbesondere zur Vermeidung, Wiederverwendung und
Wiederverwertung von Wertstoffen sowie Abfällen. Zusammenhängend damit betrachten wir außerdem die
abfallbezogenen Transporte und Möglichkeiten, sie zu reduzieren.
Bereits seit 2014 ist übergeordnet unser Umweltmanagementsystem nach DIN EN 14001 zertifiziert, inzwischen
an sämtlichen deutschen Autoterminals und Transportstützpunkten unseres Geschäftsbereichs AUTOMOBILE sowie
an 13 Standorten der Kontraktlogistik. Das Managementsystem setzt den Rahmen für Prozesse, Zuständigkeiten
und nicht zuletzt die Umsetzung von Umweltschutzvorgaben auch aus dem Bereich Abfallwirtschaft. An neuen
Standorten wie unserem Logistikzentrum C3 Bremen wird effizientes Abfallmanagement zudem von der
Planungsphase an mitgedacht.
Über gezielte Erfassung zur Verbesserung
Die Verantwortung für die gesetzeskonforme Trennung, Erfassung
und Entsorgung von Wertstoffen und Abfällen liegt bei unseren Standorten. Diese arbeiten dazu mit
größtenteils zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben zusammen, die sich auf das Recycling, die
energetische Verwertung und Beseitigung von Abfällen spezialisiert haben. Ein nennenswerter Teil der
gesamten Abfälle resultiert aus der Geschäftstätigkeit unserer Kunden – etwa dann, wenn Ware verpackt bei
uns ankommt und wir die Verpackungen zu entsorgen haben. In einigen Fällen gibt uns der Kunde die
Entsorgungswege vor und organisiert diese auch. In diesem Fall sammeln und trennen wir nach seinen
Vorgaben. Wo wir selbst verantwortlich sind, nehmen wir inzwischen alle anfallenden Mengen und Sorten
zentral und einheitlich auf.
Fünf Stufen der Abfallhierarchie nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)
Die Grundlage bildet neben den Vorschriften der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) ein
Managementsystembaustein, auf den unsere Beschäftigten jederzeit zugreifen können und der die zugehörigen
Prozesse und Zuständigkeiten erläutert. An 20 Prozent der insgesamt rund 50 zu
betrachtenden deutschen Standorte sind die jeweiligen Kunden für die Abfallentsorgung zuständig, so dass
uns keine Daten vorliegen. Von den Standorten in unserer eigenen Verantwortung konnten wir im Berichtsjahr
80 Prozent systemisch in die Erfassung integrieren. Nur mit einem solch standardisierten Vorgehen und
entsprechender Dokumentation können wir neben unserem eigenen Anspruch auch die wachsenden Anforderungen
erfüllen, die unsere Kunden und Kreditgeber in diesem Zusammenhang an uns stellen.
Mit 96 Prozent fallen bei uns derzeit überwiegend nicht gefährliche Abfälle an. Bei den wenigen
gefährlichen Ab-fällen handelt es sich im Wesentlichen um Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle, Aufsaug-
und Filtermaterialien sowie Akkus. Die anteilig größten Abfallfraktionen der nicht gefährlichen Abfälle
stellen Papier, Pappe und Karton sowie Holz dar. In 2022 haben wir eine Getrenntsammlungsquote von 89 %
erreicht – diesen Wert weiter zu steigern, ist ein logischer Aspekt eines nachhaltigen Abfallmanagements.
Der Schutz von Mensch und Umwelt hat im Umgang mit Abfall höchste Priorität. Mit einem konsequenten
Management können wir nicht nur negative Auswirkungen verringern, sondern zugleich die Entsorgungskosten
sen-ken. Zusätzlich bestehen verschiedene Möglichkeiten, wiederaufbereitete Materialien an andere
Marktteilnehmer abzugeben und sie so dem Wertstoff- und Wirtschaftskreislauf wieder zuzuführen.
Übergeordnet zuständig sind die Zentralbereichsabteilungen Sicherheit und Umweltschutz sowie
Nachhaltigkeit, die eng mit den Standorten sowie dem Qualitätsmanagement unserer Geschäftsbereiche
AUTOMOBILE und CONTRACT zusammenarbeiten. Diese schulen beispielsweise eigene
Umweltmanagement-Koordinator:innen an den Standorten, die die Erfassung verantworten und den dortigen
Mitarbeitenden als Ansprechpartner:innen zur Verfügung stehen.
Prozentuale Aufteilung des Abfallaufkommens 2022
Recycling und Reduktion als wirksame Hebel
An vielen unserer Standorte existieren bereits Maßnahmen, die auf die Reduktion von Abfällen oder eine
verbesserte Wiederverwendung bzw. -verwertung einzahlen. Eine davon ist das Recycling von
Styropor-Verpackungen, das sowohl im Supplier Logistics Center Spartanburg, USA, als auch am Standort
Emmerich in einem Umfang von zusammen rund 260 Tonnen stattfindet. In beiden Fällen handelt es sich um
Schutzverpackungen für Produkte oder Komponenten, die unsere Kunden an uns liefern und die wir
weiterbearbeiten. Statt diese Transportverpackungen zu entsorgen, verdichten wir das Material vor Ort und
vermarkten es weiter – so findet das ursprüngliche Einwegprodukt zu 100 Prozent seinen Weg zurück in den
Kreislauf. Verdichtet werden an diversen Standorten außerdem Holzabfälle mittels in die Abfallcontainer
eingelassener Walzen, sogenannter Rollpacker. Damit können wir vor allem die Anzahl der Transporte zum
Entsorgungsplatz und die dabei entstehenden Emissionen reduzieren – an einem unserer Standorte in Bremen
beispielsweise um ganze zwei Drittel.
Prozentuale Aufteilung des nicht gefährlichen Abfalls 2022
Gänzlich neue Maßstäbe in Sachen nachhaltiger Logistikimmobilien setzt das im Berichtsjahr in Betrieb
genommene C3 Bremen. Das zeigt sich auch im dortigen Abfallmanagement, das die Anforderungen des WELL
Standards erfüllt. Über die Bereitstellung von entsprechend gekennzeichneten Abfallbehältern direkt am Ort
der Entstehung machen wir unseren Mitarbeitenden die Trennung etwa in Papier und Restmüll möglichst einfach.
Dabei verzichten wir soweit machbar auf den Einsatz von Müllsäcken aus Plastik. Das Entsorgungskonzept sieht
die getrennte Sammlung von Papier, Pappe und Kartonagen, Folien, gemischten Abfällen und Holz in farblich
gekennzeichneten Großbehältern vor. Auch in den Waschräumen setzen wir auf Recycling, indem wir für die
benutzten Papierhandtücher separate Behälter zur Verfügung stellen. So können sie in die Werke unseres
Lieferanten zurückgeführt werden, wo daraus wieder neue Hygieneprodukte entstehen. Durch den Einsatz
spezieller Toilettenpapierspender rechnen wir außerdem mit einer Papierersparnis von 20 bis 30 Prozent. Wir
überprüfen aktuell die Übertragung des Gesamtkonzepts auf weitere Standorte.