Anteil Frauen an der GesamtbelegschaftGesamtenergieverbrauch
Reporting 2022

Ressourcenschonung und Abfallmanagement

Zu unserer ökologischen Verantwortung zählt auch der sorgsame Umgang mit Ressourcen und entstehenden Abfällen. Indem wir hier sauber und mit System agieren, reduzieren wir negative Auswirkungen auf die Umwelt.

Als Logistikdienstleister fokussieren wir uns mit Blick auf unsere ökologische Verantwortung besonders auf den Bereich Energie und Emissionen und haben hier mit detaillierter Datenerfassung, systematischer Steuerung und ambitionierten Zielsetzungen bereits eine Menge erreicht. Auf dieselbe Weise wollen wir verstärkt auch unser Wertstoff- und Abfallaufkommen messen und managen – und haben zu diesem Thema im letzten Jahr erstmals berichtet. Dazu unterziehen wir unser Abfallmanagement einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess mit Schwerpunkt auf die Entsorgungsabläufe, ein Anspruch, den wir auch in unserer Umwelt- und Energiepolitik formuliert haben und der sich unter anderem an der Abfallhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) orientiert. Das bedeutet: Wir übernehmen Verantwortung für den umweltverträglichen Umgang mit Ressourcen und definieren realistische Ziele für Maßnahmen insbesondere zur Vermeidung, Wiederverwendung und Wiederverwertung von Wertstoffen sowie Abfällen. Zusammenhängend damit betrachten wir außerdem die abfallbezogenen Transporte und Möglichkeiten, sie zu reduzieren.

Bereits seit 2014 ist übergeordnet unser Umweltmanagementsystem nach DIN EN 14001 zertifiziert, inzwischen an sämtlichen deutschen Autoterminals und Transportstützpunkten unseres Geschäftsbereichs AUTOMOBILE sowie an 13 Standorten der Kontraktlogistik. Das Managementsystem setzt den Rahmen für Prozesse, Zuständigkeiten und nicht zuletzt die Umsetzung von Umweltschutzvorgaben auch aus dem Bereich Abfallwirtschaft. An neuen Standorten wie unserem Logistikzentrum C3 Bremen wird effizientes Abfallmanagement zudem von der Planungsphase an mitgedacht.

Über gezielte Erfassung zur Verbesserung

Die Verantwortung für die gesetzeskonforme Trennung, Erfassung und Entsorgung von Wertstoffen und Abfällen liegt bei unseren Standorten. Diese arbeiten dazu mit größtenteils zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben zusammen, die sich auf das Recycling, die energetische Verwertung und Beseitigung von Abfällen spezialisiert haben. Ein nennenswerter Teil der gesamten Abfälle resultiert aus der Geschäftstätigkeit unserer Kunden – etwa dann, wenn Ware verpackt bei uns ankommt und wir die Verpackungen zu entsorgen haben. In einigen Fällen gibt uns der Kunde die Entsorgungswege vor und organisiert diese auch. In diesem Fall sammeln und trennen wir nach seinen Vorgaben. Wo wir selbst verantwortlich sind, nehmen wir inzwischen alle anfallenden Mengen und Sorten zentral und einheitlich auf.

Fünf Stufen der Abfallhierarchie nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)

Fünf Stufen der Abfallhierarchie nach
dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)

Die Grundlage bildet neben den Vorschriften der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) ein Managementsystembaustein, auf den unsere Beschäftigten jederzeit zugreifen können und der die zugehörigen Prozesse und Zuständigkeiten erläutert. An 20 Prozent der insgesamt rund 50 zu betrachtenden deutschen Standorte sind die jeweiligen Kunden für die Abfallentsorgung zuständig, so dass uns keine Daten vorliegen. Von den Standorten in unserer eigenen Verantwortung konnten wir im Berichtsjahr 80 Prozent systemisch in die Erfassung integrieren. Nur mit einem solch standardisierten Vorgehen und entsprechender Dokumentation können wir neben unserem eigenen Anspruch auch die wachsenden Anforderungen erfüllen, die unsere Kunden und Kreditgeber in diesem Zusammenhang an uns stellen.

Mit 96 Prozent fallen bei uns derzeit überwiegend nicht gefährliche Abfälle an. Bei den wenigen gefährlichen Ab-fällen handelt es sich im Wesentlichen um Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle, Aufsaug- und Filtermaterialien sowie Akkus. Die anteilig größten Abfallfraktionen der nicht gefährlichen Abfälle stellen Papier, Pappe und Karton sowie Holz dar. In 2022 haben wir eine Getrenntsammlungsquote von 89 % erreicht – diesen Wert weiter zu steigern, ist ein logischer Aspekt eines nachhaltigen Abfallmanagements.

Der Schutz von Mensch und Umwelt hat im Umgang mit Abfall höchste Priorität. Mit einem konsequenten Management können wir nicht nur negative Auswirkungen verringern, sondern zugleich die Entsorgungskosten sen-ken. Zusätzlich bestehen verschiedene Möglichkeiten, wiederaufbereitete Materialien an andere Marktteilnehmer abzugeben und sie so dem Wertstoff- und Wirtschaftskreislauf wieder zuzuführen. Übergeordnet zuständig sind die Zentralbereichsabteilungen Sicherheit und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit, die eng mit den Standorten sowie dem Qualitätsmanagement unserer Geschäftsbereiche AUTOMOBILE und CONTRACT zusammenarbeiten. Diese schulen beispielsweise eigene Umweltmanagement-Koordinator:innen an den Standorten, die die Erfassung verantworten und den dortigen Mitarbeitenden als Ansprechpartner:innen zur Verfügung stehen.

Prozentuale Aufteilung des Abfallaufkommens 2022

Prozentuale Aufteilung des Abfallaufkommens 2022

Recycling und Reduktion als wirksame Hebel

An vielen unserer Standorte existieren bereits Maßnahmen, die auf die Reduktion von Abfällen oder eine verbesserte Wiederverwendung bzw. -verwertung einzahlen. Eine davon ist das Recycling von Styropor-Verpackungen, das sowohl im Supplier Logistics Center Spartanburg, USA, als auch am Standort Emmerich in einem Umfang von zusammen rund 260 Tonnen stattfindet. In beiden Fällen handelt es sich um Schutzverpackungen für Produkte oder Komponenten, die unsere Kunden an uns liefern und die wir weiterbearbeiten. Statt diese Transportverpackungen zu entsorgen, verdichten wir das Material vor Ort und vermarkten es weiter – so findet das ursprüngliche Einwegprodukt zu 100 Prozent seinen Weg zurück in den Kreislauf. Verdichtet werden an diversen Standorten außerdem Holzabfälle mittels in die Abfallcontainer eingelassener Walzen, sogenannter Rollpacker. Damit können wir vor allem die Anzahl der Transporte zum Entsorgungsplatz und die dabei entstehenden Emissionen reduzieren – an einem unserer Standorte in Bremen beispielsweise um ganze zwei Drittel.

Prozentuale Aufteilung des nicht gefährlichen Abfalls 2022

Prozentuale Aufteilung des nicht gefährlichen Abfalls 2022

Gänzlich neue Maßstäbe in Sachen nachhaltiger Logistikimmobilien setzt das im Berichtsjahr in Betrieb genommene C3 Bremen. Das zeigt sich auch im dortigen Abfallmanagement, das die Anforderungen des WELL Standards erfüllt. Über die Bereitstellung von entsprechend gekennzeichneten Abfallbehältern direkt am Ort der Entstehung machen wir unseren Mitarbeitenden die Trennung etwa in Papier und Restmüll möglichst einfach. Dabei verzichten wir soweit machbar auf den Einsatz von Müllsäcken aus Plastik. Das Entsorgungskonzept sieht die getrennte Sammlung von Papier, Pappe und Kartonagen, Folien, gemischten Abfällen und Holz in farblich gekennzeichneten Großbehältern vor. Auch in den Waschräumen setzen wir auf Recycling, indem wir für die benutzten Papierhandtücher separate Behälter zur Verfügung stellen. So können sie in die Werke unseres Lieferanten zurückgeführt werden, wo daraus wieder neue Hygieneprodukte entstehen. Durch den Einsatz spezieller Toilettenpapierspender rechnen wir außerdem mit einer Papierersparnis von 20 bis 30 Prozent. Wir überprüfen aktuell die Übertragung des Gesamtkonzepts auf weitere Standorte.

Eine gelungene Symbiose: Plogging verbindet Umweltschutz mit körperlicher Bewegung sowie der Möglichkeit, gemeinsam etwas Gutes zu tun – daran hatten auch unsere Mitarbeitenden in Bremen Spaß.

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