Anteil Frauen an der GesamtbelegschaftGesamtenergieverbrauch
Reporting 2022

Möglichmachen

Ohne Logistik läuft nichts. Und damit es in der Logistik läuft, braucht es Menschen, die transportieren, verladen, planen, unterstützen und vieles mehr. Wir stellen einige der Menschen vor, die bei der BLG jeden Tag dafür sorgen, dass die Transportgüter ihrer Kunden ihr Ziel erreichen.

>Boubacar Bah

„Was auch immer passiert, ich lasse mich nicht stressen. Gute Planung verhindert Probleme.“

Boubacar Bah

Berufskraftfahrer

Vormittags auf der A27, eine Stunde vor Bremerhaven: Der Verkehr fließt, Boubacar Bah, 25 Jahre alt, kommt mit seinem Lkw gut voran. Voll beladen bringt sein Fahrzeug 40 Tonnen auf die Waage, bestückt ist es mit fabrikneuen Elektroautos. Diese werden in Bremerhaven auf Containerschiffe verladen, um von dort ihre Weiterreise in alle Welt anzutreten. Bah übernimmt in dieser globalen Lieferkette als Berufskraftfahrer einen bedeutsamen Job: Er sorgt dafür, dass die Autos vom Werk aufs Schiff kommen, ohne dass sie selbst weit fahren müssen. „Was wichtig ist“, sagt Bah, „denn, wenn ich in Amerika einen Neuwagen aus Deutschland kaufe, dann möchte ich als Kunde ja der erste sein, der damit eine längere Strecke fährt.“

Bah kam 2016 aus dem westafrikanischen Staat Guinea nach Deutschland. Mit zwei großen Zielen im Gepäck: „In Deutschland ein neues Zuhause finden – und Berufskraftfahrer werden.“ Heimisch wurde er in Ostwestfalen, sein Herz als Fußballfan schenkt er der Dortmunder Borussia. Für eineinhalb Jahre arbeitete Boubacar Bah in einem Sägewerk, parallel absolvierte er Sprachkurse, um schnell sein Deutsch zu verbessern. 2019 bewarb er sich um eine Ausbildung bei der BLG zum Berufskraftfahrer für den Autotransport. Als Azubi lernte er nicht nur, einen mit Autos bestückten Lkw zu steuern, sondern auch, diesen eigenständig zu be- und entladen. Denn diese verantwortungsvolle Tätigkeit ist Teil des Jobs, wie auch das Erledigen von allerhand Papierkram, die Wartung und Pflege des Lkw sowie ein exzellenter Draht zu den Kunden.

Lkw Fahren als Traumberuf

Seine ersten Touren unternahm Bah zusammen mit einem erfahrenen Kollegen. Seit 2022 ist er allein unterwegs. Mit der Ausbildung bei BLG LOGISTICS hat er sich seinen Traum, Berufskraftfahrer zu werden, bereits nach sechs Jahren erfüllt. Wie sich das anfühlt? „Super! Es ist das Beste, was mir passieren konnte.“ Er liebt es, in seinem Lkw unterwegs zu sein, „in meiner kleinen Welt“, wie er sagt. Montags bis freitags ist er auf Tour, geschlafen wird im Fahrzeug, „was nur in der ersten Nacht ungewohnt war“. Bei seinen Fahrten läuft ein Info-Radiosender, „weil mich die Nachrichten interessieren und ich durchs Zuhören meine Deutschkenntnisse verbessern kann, ohne dass ich dafür lernen müsste.“ Seine größte Stärke? „Geduld.“ Die brauche man, wenn sich der Verkehr staut oder wenn es sich als schwierig herausstellt, einen Parkplatz für die Nacht zu finden. „Was auch immer passiert, ich lasse mich nicht stressen“, sagt Bah. Wichtig sei ein gutes Zeitmanagement, zumal die Kunden Anspruch auf eine absolut zuverlässige und pünktliche Logistikdienstleistung haben. Sein Leitsatz: „Gute Planung verhindert Probleme.“

Eine Stunde auf der A27 noch, dann hat Boubacar Bah mit seinem 40-Tonner den Autoterminal Bremerhaven erreicht. Dort beginnt ein spannender Teil seiner Arbeit: Mit viel Präzision fährt er die Neuwagen vom Transportfahrzeug herunter zu ihrem Umschlagplatz. „Bei größeren Autos ist das manchmal sehr eng, da kommt es auf jeden Zentimeter an“, sagt er. Bange ist ihm davor nicht. „Ich bin in solchen Momenten sehr ruhig.“ Und sowieso habe er sich ja für diesen Job ausbilden lassen. „Gelernt ist gelernt.“

Lennart Koch

„Immer wieder zu schauen, wo es noch besser gehen könnte – das macht mir großen Spaß.“

Lennart Koch

Operativer Bereichsleiter

75.000 Paar Schuhe pro Tag – das ist eine Zahl, die selbst den sammelwütigsten Schuhfans Respekt abverlangt. Der Kunde, ein deutscher Bio-Schuh-Hersteller, ist längst eine Weltmarke, entsprechend ist die passgenaue und globale Logistik der Produkte. Zuständig dafür ist in der Region Magdeburg die BLG. Lennart Koch, 28 Jahre alt, verantwortet im neuen Logistikzentrum in Osterweddingen als Operativer Bereichsleiter den Warenausgang. In seinem Team arbeiten knapp 100 Menschen, seine Aufgabe ist es, in enger Zusammenarbeit mit den Schichtleiterinnen und Schichtleitern die logistischen Prozesse im neuen Zentrum in Betrieb zu nehmen und zu optimieren. „Immer wieder zu schauen, wo es noch besser gehen könnte – das macht mir großen Spaß.“

Koch kommt aus Bremen, wo er Logistik studierte, als Werkstudent zur BLG kam, dort seine Masterarbeit schrieb und im Unternehmen seine Karriere in der Logistik begann. Als junger Projektmanager ging er zu diversen BLG-Standorten, um vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Im Frühjahr 2022 folgte eine ganz besondere Station: Von März bis Mai arbeitete Koch als Logistikexperte in Rom, wo er im Auftrag der BLG für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen tätig war. „Wir haben Hunderttausende Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine gebracht, und zwar besonders in Regionen, die für andere Hilfsprogramme nicht erreichbar waren.“ Die Arbeit habe ihn im großen Maße persönlich bereichert, sagt Koch: „Wir waren ein internationales Team, in dem sich niemand fremd vorkam, da wir alle für ein gemeinsames Ziel gearbeitet haben: den vom Krieg gebeutelten Menschen zu helfen.“

Vom Segelschiff ins Logistikzentrum

Koch war schon immer leidenschaftlich gern unterwegs, geprägt wurde er dabei von seinem Urgroßvater, der als Seemann auf einem Segelschiff Kap Horn umrundet hatte. Koch selbst unternahm mit 15 Jahren einen Jugendtörn auf dem legendären Segelschiff „Alexander von Humboldt“, kurz danach gehörte er zur Stammcrew des Dreimasters mit den markanten grünen Segeln. „Ich liebe es, auf Reisen zu sein und zusammen mit anderen Menschen Herausforderungen zu meistern“, sagt er. Für einen Menschen wie ihn biete sich eine Karriere in der Logistik geradezu an: „Der Markt wächst, die Branche transformiert sich und gewinnt global immer mehr an Bedeutung.“

Der Ruf in die Region Magdeburg ereilte ihn im September 2022: In Osterweddingen galt es, das neue Logistikzentrum für den Schuhhersteller in Betrieb zu nehmen. Am Tempo des Vorhabens erkenne man die Agilität der Branche, sagt Koch: „Um keine Zeit zu verlieren, wird das neue Zentrum seit Anfang 2022 in eine Bestandsimmobilie integriert – Umbau und Inbetriebnahme passieren parallel.“ Durchaus sportlich sei dieser Hochlaufplan, sagt er: „Unsere Aufgabe ist es, die Flächen je nach Stand des Umbaus immer wieder neu zu organisieren und Prozesse in Gang zu setzen.“

Für einen leidenschaftlichen Logistiker wie Koch, der nichts lieber tut, als Dinge zu optimieren, ist das der perfekte Job: „Es geht um Projektmanagement und Technik, vor allem aber darum, die Beschäftigten mitzunehmen.“ Sein Geheimnis als Führungskraft? „In der Kommunikation keine Hierarchien erkennen zu lassen, also mit allen auf Augenhöhe zu sprechen, mit den Menschen, die Stapler fahren oder verpacken genauso wie mit dem Standortleiter.“

Francesco Albrecht

„Die Stimmung in der Belegschaft ist klasse, die Arbeit abwechslungsreich.“

Francesco Albrecht

„Troubleshooter“

Fragt man Francesco Albrecht nach der Art seiner Tätigkeit für die BLG, sagt er mit viel Selbstbewusstsein: „Ich löse Probleme“, um lächelnd zu ergänzen: „Ich bin ein Troubleshooter.“ Der 31-Jährige arbeitet als gewerblicher Mitarbeiter bei der BLG im europäischen Distributionszentrum in Koblenz, wo das Unternehmen die Logistik des Süß- und Salzgebäckherstellers Griesson – de Beukelaer verantwortet. Das Know-how von Albrecht ist immer dann gefragt, wenn ein Lkw den Koblenzer Logistikhub zum Be- oder Entladen ansteuert und die Fahrerin oder der Fahrer bei der Anmeldung vor Problemen steht. „Die Anmeldung am Terminal läuft digital“, sagt Albrecht, „und es kommt häufig vor, dass es Schwierigkeiten gibt. Um in so einem Fall Verzögerungen zu vermeiden, bin ich gefragt.“

Francesco Albrecht kam vor sechs Jahren ohne Ausbildung zur BLG, zunächst war er als Zeitarbeiter und Staplerfahrer im Einsatz. Vor zweieinhalb Jahren nahm er das Angebot einer Festanstellung an – eine Entscheidung, die er noch keine Sekunde bereut hat. „Die Stimmung in der Belegschaft ist klasse, die Arbeit abwechslungsreich“, sagt er. Vor allem genießt er es, in seinem Job wirklich etwas zu bewirken: „Eine Fahrerin oder ein Fahrer steht vor einem Problem, ruft mich – und wir finden gemeinsam eine Lösung. Eine solche Arbeit stellt mich zufrieden, weil ich sehr konkret helfen kann und weiß, dass durch mein Zutun die Logistik nicht an Dynamik verliert.“

Spaß an der Abwechslung

Zur BLG kam er zufällig, im Auftrag der Zeitarbeitsagentur. „Mir hat es hier aber sofort außerordentlich gut gefallen, vor allem, weil die Tätigkeiten interessant waren“, sagt Albrecht. Die Größe des Koblenzer Distributionszentrums mit einer Lagerfläche von 15.000 Quadratmetern imponierte ihm genauso wie die technische Ausstattung mit temperaturgeführten und vollautomatisierten Hochregallagern sowie Hubwagen der neuesten Generation, den sogenannten Schnellläufern. „Die zu bedienen hat mir sofort Spaß gemacht“, sagt Albrecht. Bereits nach wenigen Wochen erhielt er die Gelegenheit, seinen damals erkrankten Vorgänger als „Troubleshooter“ zu vertreten. Als die Stelle frei und ihm angeboten wurde, sagte er kurzerhand zu. „Jeder Tag ist anders, das gefällt mir“, sagt er – und ein wenig stolz auf das, was seine Kollegen und er im Distributionszentrum leisten, ist er auch. „Wir sorgen hier dafür, dass die Waren in alle Welt gehen. Das ist schon stark.“

Noch mehr Menschen, die möglich machen

Weitere Beispiele für die vielen Tausend Menschen, die in ihren ganz unterschiedlichen Rollen jeden Tag zum Erfolg von BLG LOGISTICS beitragen.

Oliver Rath Profil
Bettina Kaynar Profil
Lea Thies Profil
Oliver Rath Profil

„Gelungene Digitalisierung ist ein sehr guter Grundstein für die weitere Wettbewerbs­fähigkeit.“

Oliver Rath

Neue Ideen generieren, Probleme lösen und Innovationen schaffen: Für Oliver Rath geht es in der IT hauptsächlich darum, Möglichkeiten zu eröffnen.

Software mit einem hohen Grad an Flexibilität schaffen, die passgenaue Lösungen bereitstellt: Das ist die Aufgabe von Oliver Rath. Der IT-Prozessmanager im Bereich IT Automobile arbeitet an der Schnittstelle zwischen Fachbereich und Entwicklung. Für ihn ist IT ein Zahnrad von vielen, um den Kunden von BLG die für sie beste Dienstleistung anzubieten. Digitalisierung soll den Anwendenden ihren Arbeitsalltag erleichtern, davon ist der Vater einer zweijährigen Tochter überzeugt. Und so macht es ihm besonders Spaß, Usern neue Funktionen zu zeigen, mit denen die Software die Anforderungen der Kunden noch effizienter erfüllen kann.

Bettina Kaynar Profil

„Die Logistik sorgt dafür, dass immer alles da ist, wo es gebraucht wird.“

Bettina Kaynar

Bettina Kaynar packt an. Sie ist die erste Staplerfahrerin bei der BLG, die im Neustädter Hafen schwere Güter befördert. „Das heißt: jeden Tag eine neue Herausforderung und manchmal auch die Ärmel hochkrempeln.“

Angefangen hat Bettina Kaynar als Packerin, unter anderem für Handels- und Industrielogistik, wo sie schließlich als Auditorin in der Qualitätskontrolle arbeitete. In dieser Position wechselte sie 2017 zur BLG. Dort bildete sie sich weiter zur Fachkraft für Lagerlogistik. Heute ist sie die erste Staplerfahrerin im Neustädter Hafen. An ihrer Arbeit schätzt sie vor allem die Abwechslung. Ihr Motto ist, dass man durch Versuch klug wird. Dafür will sie Vorbild sein und anderen Mut zu Veränderungen machen. Für sie ist Logistik, wenn immer alles da ist, wo es gebraucht wird. Und sie ist stolz darauf, dass sie dazu einen Beitrag leisten kann.

Lea Thies Profil

„Ich finde es gut und wichtig, dass auch Azubis und Studier­ende für das Thema Nach­haltigkeit im Unter­nehmen sensibilisiert werden.“

Lea Thies

Für Lea Thies ist Nachhaltigkeit mehr als ein Trend. Das Thema hat für die duale Studentin höchste Relevanz – privat und auch beruflich.

Mitten in der Corona-Pandemie hat sich Lea Thies trotz und gerade wegen der besonderen Herausforderungen im Transportsektor für ein duales Studium bei BLG entschieden. Dort gehörte sie zu den ersten Teilnehmenden eines Nachhaltigkeitsworkshops für Studierende und Auszubildende. Die Hobby-Fußballerin kann sich gut vorstellen, nach ihrem Studium weiter für BLG zu arbeiten. Das liegt zum einen an den spannenden Aufgaben und dem kollegialen Umfeld. Das liegt aber auch daran, dass Nachhaltigkeit für sie eine hohe Relevanz hat – und dass sie einen Arbeitgeber schätzt, der sich dieses Themas annimmt.