Volkswirtschaftliche Wertschöpfung
Wir streben ein strategisches, nachhaltiges Wachstum an – immer im Einklang mit der Verantwortung, die wir
an vielen Standorten als bedeutender Arbeitgeber tragen.
Als Logistikdienstleister erbringen wir vielfältige Services an den Schnittstellen zwischen Produzenten,
Händlern und Konsumenten. Dazu zählen die Zulieferung der Produktion und die Distribution von Gütern ebenso
wie der Transport von Fahrzeugen auf Straße, Schiene und Wasserwegen. Die Anforderungen an unser Portfolio
und einzelne Leistungen ändern sich dabei immer schneller. Treiber dieser Entwicklung sind neben der
fortschreitenden Globalisierung kürzere Produktlebenszyklen, Urbanisierung sowie Digitalisierung. Dabei
profitiert die gesamte Branche auch weiterhin von einer steigenden Nachfrage, die eng mit dem noch immer
wachsenden E-Commerce-Geschäft verknüpft ist. Herausforderungen zeigen sich insbesondere mit Blick auf den
anhaltenden Margendruck und den sich im Zuge der demografischen Entwicklung verschärfenden Wettbewerb um
Arbeitskräfte. Zusätzliche Faktoren sind die weiter gewachsene Bedeutung des Online-Handels und steigende
Kundenerwartungen an Geschwindigkeit, Flexibilität und Qualität der Belieferung sowie ein insgesamt erhöhtes
Umweltbewusstsein in der breiten Öffentlichkeit. Das Berichtsjahr war durch Multi-Krisen und damit eine
wirtschaftlich herausfordernde Gemengelage geprägt. Der Krieg in der Ukraine, hohe Energiekosten und
Inflation, Fachkräftemangel und Klimawandel sowie die andauernden Auswirkungen der Pandemie waren dafür die
entscheidenden Aspekte.
Finanzielle Steuerung
Im Rahmen unserer Mission und Vision sowie der Schärfung unserer strategischen Leitgedanken wurde das
Steuerungssystem so klar und transparent wie möglich gestaltet. Die wesentlichen Steuerungskennzahlen sind
der Umsatz, das Ergebnis vor Steuern (EBT) und die sich aus beiden berechnende EBT-Marge sowie das Ergebnis
vor Zinsen und Steuern (EBIT). Zukünftig wird auch das RoCE in die monatliche Berichterstattung einfließen.
Das Vergütungssystem für den Vorstand beinhaltet seit 2021 des Weiteren auch nichtfinanzielle
Zielkennzahlen: den CO2-Ausstoß, die Auszubildendenquote sowie die auf Arbeitsunfälle bezogene
1.000-Mann-Quote. Ab 2023 werden diese in Abstufung für sämtliche außertariflich Beschäftigten angewendet.
Näheres dazu im Kapitel Grundlagen der Gruppe - Gruppensteuerung im Finanzbericht.
Trotz der bereits beschriebenen widrigen Gesamtumstände konnten wir das Geschäftsjahr 2022 deutlich besser
als erwartet abschließen. Nach einem zu Beginn noch positiven Ausblick – auch aufgrund der sich zunehmend
abschwächenden Corona-Pandemie – blieb die erwartete Expansion der Wirtschaft aus. Verantwortlich war in
erster Linie die russische Invasion in der Ukraine mit ihren massiven Auswirkungen auf Energielieferungen
und die gesamte Weltwirtschaft. Insbesondere im Sommer zeigte sich dies in extrem gestiegenen
Energiepreisen. Auch viele andere Güter verteuerten sich, die Inflation erreichte Rekordhöhen. Die vor
diesem Hintergrund gestraffte Geldpolitik hatte ebenfalls einen bremsenden Effekt. Nach einem entsprechend
schwachen ersten Halbjahr verstärkte sich der Anstieg der Weltproduktion im dritten Quartal vorübergehend
vor allem im Zusammenhang mit dem chinesischen Markt. Zum Jahresende schließlich entspannte sich dann auch
die Lage an den Energiemärkten, während private Haushalte und Unternehmen durch weitere fiskalische
Maßnahmen entlastet wurden. Gleichwohl zeigte sich die weltwirtschaftliche Dynamik auch zum Jahresende noch
deutlich verringert.
Steuerungskennzahlen
|
|
2022 |
2021 |
Umsatz |
EUR Mio. |
1.119,0 |
1.050,4 |
EBIT |
EUR Mio. |
64,6 |
61,5 |
EBT |
EUR Mio. |
55,7 |
52,2 |
EBT-Marge |
in % |
5,0 |
5,0 |
Der Gruppenumsatz ist gegenüber dem Vorjahr recht deutlich um 68,5 EUR Mio. auf 1.118,9 EUR Mio. gestiegen,
das entspricht einem Plus von rund 6,5 Prozent. Ähnlich zeigt sich der Anstieg des EBT um 6,7 Prozent auf
55,7 EUR Mio. Entsprechend ist auch das EBIT gestiegen: von 61,5 EUR Mio um 5,0 Prozent auf 64,6 EUR Mio.
Die EBT-Marge beträgt identisch zum Vorjahr 5,0 Prozent. Die finanzielle Steuerung von BLG LOGISTICS ist
ausführlich in unserem Finanzbericht 2022 dargelegt. Auch wenn sich die allgemeine Geschäftslage nach einer
deutlichen Eintrübung zu Beginn und Mitte des Jahres über die letzten Monate weiter stabilisiert hat,
rechnen wir auch für 2023 mit einer Zunahme der wirtschaftlichen Unsicherheiten. Mit Blick auf unsere
strategisch breite Aufstellung und unsere Leistungsfähigkeit sehen wir uns jedoch auch in einem volatilen
Marktumfeld gut aufgestellt und arbeiten auch weiter intensiv daran, die wirtschaftliche Lage von BLG
LOGISTICS stetig zu verbessern. Dazu gehört auch, dass wir Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit
aktiv vorantreiben.