Nachhaltige Lieferkette
Für unsere Kunden erbringen wir komplexe und individualisierte Logistikleistungen entlang globaler
Lieferketten – wie genau und in welchem Umfang, ist im Unternehmensprofil detailliert erl äutert. Zusätzlich
koordinieren wir die komplette Supply Chain und setzen integrierte Logistikketten auf, die wir über den
gesamten Wertschöpfungsprozess hinweg steuern – vor allem in den Bereichen Projekt- und Prozessmanagement,
Technik, IT und Qualität. Dabei arbeiten wir vorwiegend mit Produkten und Komponenten, die unsere Kunden
stellen. Aus diesem Grund ist der Einfluss, den wir auf vorgelagerte Prozesse nehmen können, häufig
beschränkt.
Innerhalb unseres eigenen Entscheidungsbereichs legen wir stets nachhaltige Standards an. Das gilt im
Speziellen, aber nicht nur, für die Auftragsvergabe und unsere Einkaufsprozesse, die mehr als 100
Warengruppen umfassen. Verantwortlich ist hier der Zentralbereich Einkauf. Im Fokus der Auswahlkriterien
steht verstärkt auch die Energieeffizienz, die beispielsweise bei der Beschaffung von Beleuchtung oder
Staplern neben Qualität, Preis und Lieferzeit ein zentraler Aspekt ist. Unsere Hauptbeschaffungsmärkte
liegen in Deutschland sowie im angrenzenden EU-Ausland, womit verbindliche Nachhaltigkeits-Standards
einhergehen.
Bereits im vierten Jahr haben wir es aufgrund neuer und alter Krisen mit gestörten Lieferketten zu tun und
verzeichnen daher für bestimmte Güter nach wie vor teils deutlich längere Lieferzeiten. Die im Berichtsjahr
weiter immens gestiegenen Rohstoffpreise haben uns zudem im Energieeinkauf vor Herausforderungen gestellt.
Klare Standards, klar kommuniziert
Wir kommunizieren gegenüber unseren Kunden sehr transparent, wie wir unserer ethischen, sozialen und
ökologischen Verantwortung gerecht werden. Das erwarten wir im selben Maße von unseren Lieferanten und
berücksichtigen die zugehörigen Aspekte bei Auswahl und Vergabe. So haben wir etwa bei der Beauftragung von
Subunternehmern für Transportleistungen branchenspezifische menschenrechtliche Risiken wie die
Angemessenheit der Entlohnung, das Recht auf Vereinigungsfreiheit sowie die Achtung der allgemeinen
Arbeitsschutzrechte besonders im Blick. Nur so können wir Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette
systematisch und rechtskonform umsetzen. Unsere Anforderungen mit Blick auf ökologische wie soziale
Verantwortung und ethisches Geschäftsverhalten sind in unserem Verhaltenskodex für Lieferanten formuliert,
den wir momentan vor dem Hintergrund des zum 1. Januar 2023 in Kraft getretenen
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) punktuell überarbeiten, um die rechtlichen Anforderungen eins
zu eins abzubilden. Selbstverständlich sind sämtliche gesetzlichen Vorgaben zum Umgang mit Mitarbeitenden,
zur Arbeitssicherheit und zum Umweltschutz jederzeit einzuhalten. Zudem erwarten wir, dass negative
Auswirkungen auf Mensch und Umwelt durch geeignete Maßnahmen vermieden oder gemindert werden. Unsere
Lieferanten wiederum sind dafür verantwortlich, von ihnen eingesetzte Subunternehmen über unsere
Anforderungen zu informieren und deren Einhaltung zu gewährleisten. Umfassende Unterweisungen zu den im
Verhaltenskodex für Lieferanten festgeschriebenen Kriterien sind auch für unsere Mitarbeitenden im Einkauf
verbindlich.
www.blg-logistics.com/agbo
Die Einhaltung lieferkettenbezogener Sorgfaltspflichten gewährleisten wir in erster Linie über das eng
abgestimmte Zusammenspiel der Bereiche Risikomanagement, Einkauf, Compliance, Recht und Personal. Die
übergeordnete Koordination und Überwachung verantwortet dabei die Zentralbereichsabteilung Nachhaltigkeit.
Wir sind aktuell dabei, die zugehörigen organisatorischen Prozesse über alle beteiligten Stellen hinweg
weiter zu schärfen.
Sauber gesteuert: Risikoanalyse und Lieferantenbewertung
Eventuelle menschenrechtliche oder ökologische Risiken entlang unserer Liefer- und Beauftragungsketten
ermitteln wir über systematische Risikoanalysen. Dabei betrachten wir unterschiedliche Aspekte wie etwa die
eingekaufte Warengruppe oder Leistung, das Ursprungsland bzw. den Markt, aus oder in dem die Leistung
erbracht wird, Art und Ausmaß möglicher Risiken sowie das Volumen, in dem wir die entsprechenden Güter oder
Dienste beziehen. Auf dieser Basis nehmen wir eine risikobezogene Einordnung von Lieferanten und
Dienstleistern vor. Werden sie dabei priorisiert, fordern wir im nächsten Schritt eine Selbstauskunft an –
in diesem Rahmen angegebene Zertifizierungen lassen wir uns vorlegen. Audits sehen wir bei dokumentierten
Verstößen, in konkreten Verdachtsfällen, bei unzureichender Selbstauskunft sowie in ausgewählten Stichproben
vor.
Bereits seit 2016 bewerten wir Lieferanten und Dienstleister darüber hinaus unter Beteiligung der
zuständigen Standorte nach einem definierten Schema. Mittels eines umfassenden Fragenkatalogs, den wir
derzeit noch einmal deutlich stärker auf ESG-Kriterien unseres SCoC, auch gemäß dem LkSG auslegen,
beurteilen wir unter anderem Preisgestaltung, Qualität, Lieferzeiten, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und
Kommunikation. So identifizieren wir Schwachstellen und Risiken ebenso wie Potenziale. Die Ergebnisse teilen
wir nicht nur mit den betreffenden Lieferanten, sie fließen auch in unsere Beschaffungsstrategien und das
Lieferantenmanagement ein – Letzteres wird 2023 direkt mit unserem Risikomanagement verknüpft. Die Bewertung
findet auf jährlicher Basis sowie anlassbedingt auch ad hoc statt, für neue Lieferanten wird sie
standardmäßig durchgeführt. Zudem sind persönliche Gespräche und Vor-Ort-Besuche fester Teil unseres
Austauschs mit Haupt- sowie neuen Lieferanten.
Der Prozess ist ohne weitere Maßnahmen abgeschlossen, wenn es keine Beanstandungen gibt, was im Berichtsjahr
auf alle Bewertungen zutraf. Sehen wir Änderungs- oder Optimierungsbedarf, legen wir gemeinsam mit dem
Lieferanten Schritte zur eigenen oder aktiven Entwicklung fest. Beziehungen zu Lieferanten, die unsere
Anforderungen auch mittelfristig nicht erfüllen können, beenden wir.