Anteil Frauen an der GesamtbelegschaftGesamtenergieverbrauch
Reporting 2022

Arbeitssicherheit und
Gesundheits­management

Es ist unsere zentrale Verantwortung, den Menschen bei BLG LOGISTICS ein sicheres Arbeitsumfeld zu bieten. Der Fokus liegt dabei auf Unfallprävention, außerdem unterstützen wir unsere Beschäftigten aktiv dabei, ihre Gesundheit zu erhalten.

Unsere Mitarbeitenden leisten täglich einen wesentlichen Beitrag zu unserem gemeinsamen Erfolg, indem sie ihre Erfahrung, ihr Engagement und ihre Ideen einbringen. Im Gegenzug haben ihre Sicherheit und Gesundheit für uns höchste Priorität. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, setzen wir vor allem auf Prävention. Das gilt sowohl für die Vermeidung von Arbeitsunfällen als auch für gezielte Unterstützungsangebote zum langfristigen Erhalt der Gesundheit.

Bewährte Systeme und klare Verantwortlichkeiten

Unsere Arbeitsdirektorin vertritt die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf Vorstandsebene. Mit allen diesbezüglichen Fragen und Anliegen können sich unsere Mitarbeitenden außerdem an verschiedene Stellen wenden: die Personalabteilung, die zentrale betriebliche Gesundheitsförderung, die Sozialberatung sowie die Schwerbehindertenvertretung stehen zur Verfügung. An jedem Standort wird zudem von überbetrieblichen Diensten eine Betriebsärztin oder ein Betriebsarzt gestellt, die beziehungsweise der nach den gesetzlichen Vorgaben qualifiziert und allen Beschäftigten bekannt ist.

In einem Logistikunternehmen ist Arbeitssicherheit von übergeordneter Bedeutung. Die Zentralbereichsabteilung Sicherheit und Umweltschutz (PSU), deren Mitarbeitende über die gesetzlich festgelegten Qualifikationen verfügen, leistet auf diesem Feld mit regelmäßigen Begehungen der Arbeitsstätten, Prüfung von Arbeitsplätzen und Prozessen aus Präventivsicht sowie korrespondierenden Schulungen wesentliche Arbeit. Wichtig ist bei alldem das Feedback unserer Beschäftigten, die Tätigkeiten und Prozesse unmittelbar durchführen und umsetzen. Deshalb binden wir sie nicht nur in Gefährdungsbeurteilungen ein, sondern fordern sie auch auf, uns eventuelle Bedenken und Hinweise hinsichtlich des Arbeitsschutzes mitzuteilen – auf Wunsch anonym. Umgekehrt informieren wir sie regelmäßig und umfassend zu unseren Arbeitsschutzmaßnahmen, neben operativen Meetings auch über unsere Mitarbeitenden-App. Speziell für die Mitarbeitenden, die in diesem Bereich Verantwortung tragen, wurde das via Intranet zugängliche Sicherheits- und Umweltschutzportal eingerichtet und bereits mehrere Tausend Male angeklickt. Es enthält verbindliche Standards und Prozesse ebenso wie aktuelle Vorlagen, gesetzliche Neuerungen und Vordrucke zu Gefährdungsbeurteilungen. Auf Basis unserer 2021 in Kraft getretenen Arbeits- und Gesundheitsschutzpolitik und der zugehörigen Leitlinien wurden zudem zahlreiche Führungskräfte zu ihrer Verantwortung im Arbeitsschutz geschult, darunter ca. 50 Mitarbeitende in den Positionen Manager of Operations und Director of Operations sowie weitere rund 30 Beschäftigte im Rahmen der Schulungsreihe „Neue BLG-Führungskräfte“. Für alle Büroarbeitsplätze ist darüber hinaus seit dem Berichtsjahr eine entsprechende Arbeitssicherheitsunterweisung über die Plattform Tutorize abrufbar.

Neben der BLG LOGISTICS GROUP mit dem Zentralbereich PSU und unserer Gesellschaft BLG Cargo Logistics ist seit dem Berichtsjahr auch das Autoterminal Kelheim nach dem Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsystem ISO 45001 zertifiziert. Dank definierter Arbeitsschutzstandards für BLG Deutschland lassen sich bestehende Systeme auch an anderen Standorten unkompliziert in eine Zertifizierung überführen.

Prozesse, Tools und Maßnahmen im Zusammenspiel

Tätigkeiten in der Logistik sind nicht selten körperlich anspruchsvoll – das gilt besonders für unsere Mitarbeitenden in den Lagerhallen und im Hafen. Hinzu kommt, dass hier regelmäßig mit Maschinen interagiert wird, was besondere Sicherheitsvorkehrungen notwendig macht. Gefährdungsbeurteilungen und turnusmäßige Wirksamkeitskontrollen sind in diesem Kontext die Eckpfeiler eines funktionierenden Arbeitsschutzsystems. Auf Ersteren basieren konkrete Betriebsan- und -unterweisungen, die unseren Beschäftigten in der täglichen Arbeit Orientierung geben. Jeder Standort verfügt außerdem über einen eigenen Arbeitssicherheitsausschuss, der die Umsetzung neuer Maßnahmen vor Ort abstimmt. Zudem werden Alarmpläne und solche zur Gefahrenabwehr vorgehalten, die neben wichtigen Anweisungen im Falle einer Havarie oder eines Brandes auch Erste Hilfe-Anleitungen beinhalten.

Wir sind noch immer tief betroffen, dass sich trotz aller Sicherheitsmechanismen und -maßnahmen im Berichtsjahr zwei Arbeitsunfälle mit tödlichem Ausgang ereignet haben. Im Geschäftsbereich AUTOMOBILE verunglückte einer unserer Mitarbeitenden in Bremerhaven beim Verladen von Großgeräten. Im Geschäftsbereich CONTRACT war ein Unfall mit einem Flurförderzeug am Standort Krefeld ursächlich. Selbstverständlich haben wir die Angehörigen in dieser für sie unfassbar schweren Situation begleitet und auch finanzielle Unterstützung geleistet. Um künftige Vorfälle soweit irgend möglich auszuschließen, haben wir selbstverständlich nicht nur Unfalluntersuchungen in engster Kooperation mit den zuständigen Behörden durchgeführt, sondern unsere Mitarbeitenden zu den betroffenen Prozessen unter Berücksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse erneut sorgfältig geschult. Um unmittelbar über Risiken zu informieren, wurde in Bremerhaven zudem ein Sicherheitsalarm erstellt, in Krefeld wurden alle eingesetzten Flurförderzeuge überprüft. Hier haben wir außerdem mit Experten der Berufsgenossenschaft einen zusätzlichen Workshop zum sicheren Umgang mit diesen abgehalten.

Meldepflichtige Betriebsunfälle

Anzahl pro 1.000 Mitarbeitende

Meldepflichtige Betriebsunfälle, Anzahl pro 1.000 Mitarbeitende

Nachdem wir im Vorjahr bereits eine neue Software zur Darstellung unseres Gefahrstoffkatasters eingeführt haben, haben wir im Berichtsjahr von der bisher genutzten Software zur Erfassung und Auswertung von Arbeits- und Wegeunfällen auf das neue, speziell auf unsere Anforderungen zugeschnittene Tool Safecon umgestellt, das über eine direkte Schnittstelle zu unserer Personalsoftware noch genauere Auswertungen von Unfallereignissen ermöglicht. All unsere Standorte haben Zugang zu diesem System und können jederzeit Unfallinformationen oder Statistiken abrufen, die auch zur kurzfristigen Unterweisung oder zur Entwicklung von Präventivmaßnahmen genutzt werden können.

Über alle innerdeutschen Gesellschaften hinweg haben wir 2022 353 meldepflichtige Arbeitsunfälle registriert, die in einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen resultierten. Damit verzeichnen wir eine leichte Reduktion zum Vorjahr, entsprechend fiel die 1.000-Mann-Quote – die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle pro tausend Mitarbeitende – von 37 wieder auf 36 und so auf den Stand von 2020. Die Lost Time Injury Frequency Rate (LTIFR), die anzeigt, in welcher Häufigkeit Verletzungen am Arbeitsplatz auftreten, entspricht mit 35 pro 1.000.000 Arbeitsstunden dem Vorjahreswert. Hierbei werden alle Unfallereignisse gezählt, die mindestens einen Tag Ausfall nach sich ziehen. Unsere Unfallstatistik erfasst neben den eigenen Mitarbeitenden auch alle Beschäftigten, die über Personaldienstleister für uns tätig sind. Beide Gruppen erhalten dieselbe Ein- und Unterweisung sowie dieselbe persönliche Schutzausrüstung. Letztere soll nicht nur den Sicherheitsanforderungen entsprechen, sondern auch bestmöglich den persönlichen Bedürfnissen. Ein Beispiel dafür ist ein individuell angefertigter Gehörschutz, den wir aktuell am Standort Bremerhaven testen. Gäste, Lieferanten und andere Personen, die sich an unseren Standorten aufhalten, werden über die Sicherheitsvorschriften informiert. Über umfassende Schulungen zu Themen wie Brandschutz oder Gefahrgut-Handling schaffen wir darüber hinaus die Grundlage dafür, dass unsere Mitarbeitenden jederzeit sicher an ihrem Arbeitsplatz und im zugehörigen Umfeld agieren können. Die Durchführung erfolgt in der Regel durch externe Ausbilderinnen und Ausbilder etwa der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik, inhaltsabhängig unterstützt auch hier der Zentralbereich PSU.

Es ist unsere Aufgabe, einen positiven Beitrag zur Gesundheit unserer Mitarbeitenden zu leisten. Als Teil dieser Bemühungen setzen wir in einem Bereich mit hohen und potenziell gesundheitsschädlichen Lärmeinwirkungen personalisierten Gehörschutz für Beschäftigte ein.

Zur SDG-Story

Arbeiten in der Pandemie

Trotz allgemeinen Abflauens der Corona-Pandemie war uns der Schutz unserer Mitarbeitenden vor COVID-19 auch im Berichtsjahr ein wichtiges Anliegen. Der zentrale Krisenstab hat die Lage weiterhin überwacht und bei Bedarf die angezeigten Maßnahmen getroffen. Anfang 2022 haben wir zudem Booster-Impfungen über unsere Betriebsärzte angeboten, die von den Beschäftigten gut angenommen wurden. Insgesamt lässt sich feststellen, dass der Umgang mit Corona mittlerweile für die meisten Menschen zur Normalität geworden ist, entsprechend routiniert und verantwortungsvoll haben sich auch unsere Beschäftigten verhalten.

Gesund durch Bewegung und gezielte Unterstützung

Wir wollen unsere Mitarbeitenden dabei unterstützen, langfristig gesund und in Form zu bleiben. Ein Baustein ist das Präventionsprogramm „Fit & Fun“, das sich bereits seit Jahren großer Beliebtheit erfreut. Gemeinsam mit einem externen Anbieter und über 6.000 Partnerstudios deutschlandweit eröffnen wir den Beschäftigten der BLG so die Möglichkeit, ihren Lieblingssport zu betreiben – von Schwimmen über Bouldern bis hin zu Yoga. Auf Wunsch können auch Online-Kurse über die zugehörige App besucht werden. Eine Preiserhöhung im Berichtsjahr haben wir als Arbeitgeber getragen, so dass der Eigenanteil unserer Mitarbeitenden unverändert bleiben konnte. Im letzten Quartal 2022 waren 1.424 Beschäftigte dabei und haben etwas für die eigene Gesundheit getan.

Zur Prävention trägt selbstverständlich auch eine ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze etwa mit höhenverstellbaren Schreib- und Arbeitstischen bei. Der Einsatz von Trage- und Hebehilfen in Form von Exoskeletten hat sich bei uns operativ noch nicht bewährt. Im Rahmen des Projekts Mexot haben wir zuletzt ein Konzept zur intelligenten Arbeitsergonomie erstellt und sind in die Weiterentwicklung gestartet. Aktuell entwickelt und testet unser wissenschaftlicher Partner Sensoren zur Auswertung von Ergonomiedaten.

Ein großer Teil unserer Mitarbeitenden ist viel auf den Beinen und macht täglich ordentlich Strecke. Auf Initiative des Gesamtbetriebsrats der Handelslogistik haben wir im Berichtsjahr den Angestellten an allen zugehörigen Standorten das Angebot einer individuellen Fußvermessung gemacht, das von nahezu allen angenommen wurde. Bei Bedarf wurden im Anschluss passende Einlagen für die Arbeitsschuhe ausgegeben, die den Tragekomfort erhöhen und Fußproblemen vorbeugen.

Neustart dank Wiedereingliederung

Wir wollen die Arbeitskraft unserer Mitarbeitenden langfristig erhalten. Diejenigen, die innerhalb von zwölf Monaten länger als sechs Wochen ausgefallen sind, unterstützen wir deshalb über unser betriebliches Eingliederungsmanagement. Den Wiedereinstieg, der auch stufenweise oder begleitet durch Programme zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation erfolgen kann, gestalten wir gemeinsam in enger Abstimmung. In Fehlzeitengesprächen ermitteln wir außerdem, ob und wie gegebenenfalls der Arbeitsplatz selbst Auswirkungen auf die Erkrankung hat und was wir tun können, um diese abzuschwächen. So wollen wir die Gesundheit unserer Beschäftigten nachhaltig fördern und krankheitsbedingte Ausfälle senken. Die Arbeitsunfähigkeitsquote ist 2022 gegenüber dem Vorjahr um 1,90 Prozentpunkte auf 10,89 Prozent gestiegen. Die Entgeltfortzahlungsquote stieg von 6,25 auf 7,84 Prozent. Über unsere Sozialberatung bieten wir Mitarbeitenden, darunter auch Führungskräften und Funktionsträger:innen, die Möglichkeit, sich bezüglich ihrer beruflichen Rolle professionell begleiten zu lassen. Dieses Angebot nahmen im Berichtsjahr 2,7 Prozent der Beschäftigten im Zuständigkeitsbereich in Anspruch.

Unser Engagement
für die Sustainable Development Goals

Hier erfahren Sie mehr darüber, wie wir unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.


SDG-Stories