Anteil Frauen an der GesamtbelegschaftGesamtenergieverbrauch
Reporting 2022

Klimaschutz

Bis 2030 werden wir klimaneutral. Um dieses Ziel zu erreichen, reduzieren wir unter anderem unsere eigenen CO2e-Emissionen um 30 Prozent sowie die außerhalb des Unternehmens um 15 Prozent.

Auch 2022 hat das Thema Klimaschutz stetig an Bedeutung gewonnen. Zum einen, weil die Auswirkungen des Klimawandels uns weltweit, aber auch in Deutschland immer häufiger und eindrücklicher vor Augen geführt werden. Zum anderen, weil politische und wirtschaftliche Anforderungen sich in diesem Bereich zunehmend verschärfen. Als Logistikdienstleister sind wir uns unserer Verantwortung bewusst, einen deutlichen Beitrag zur Dekarbonisierung unserer Branche und damit der gesamten Wirtschaft zu leisten. So unterstützen wir zugleich auch unsere Kunden bei der Arbeit an ihrer eigenen Emissionsbilanz.

BLG LOGISTICS testet mit Blick auf die angestrebte CO2-Reduktion auch elektrische Antriebe im Schwerlastverkehr. Mit diesem Vorhaben setzen wir unsere konsequente Nachhaltigkeitsstrategie fort.

Zur SDG-Story

Im vorliegenden Bericht informieren wir das dritte Jahr in Folge über den Fortschritt unserer Zielsetzung zur Reduktion unserer Treibhausgasemissionen: Bis 2030 werden wir verglichen mit dem Basisjahr 2018 die absoluten Scope 1- und Scope 2-Emissionen um mindestens 30 Prozent sowie die Scope 3-Emissionen um mindestens 15 Prozent reduzieren. Dieses Ziel hat die unabhängige Science Based Targets initiative (SBTi) 2020 validiert und bescheinigt, dass unsere Ambitionen den Zielsetzungen des Pariser Klimaabkommens entsprechen. Bei unserem Reduktionsziel handelt es sich um ein absolutes Ziel, das wir unabhängig vom Unternehmenswachstum anstreben. Alle Emissionen der Scopes 1 und 2, die wir trotz unserer Anstrengungen nicht vermeiden können, gleichen wir über hochwertige Klimaschutzprojekte aus. So werden wir bis 2030 zum klimaneutralen Unternehmen. Die Gesamtheit dieser Zielsetzungen und Vorhaben nennen wir unsere „Mission Klima“.

Unsere Hebel für mehr Klimaschutz

Die angestrebte Emissionsreduktion erreichen wir vor allem über drei Hebel: die kontinuierliche Steigerung unserer Energieeffizienz, regenerative Eigenstromproduktion und den Zukauf von Ökostrom. Dabei gilt die Grundregel Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren. Darum konzentrieren wir uns besonders auf die Effizienzsteigerung, indem wir Energie so nutzen, dass bei selbem Einsatz mehr Leistung ermöglicht wird. Das Kapitel Energiemanagement enthält hierzu weitere Details. In Sachen regenerative Eigenstromproduktion konnten wir im Berichtsjahr unsere dritte Photovoltaikanlage (PV-Anlage) installieren: Das neu errichtete Parkdeck 3 auf unserem Autoterminal Kelheim ist mit einer Anlage mit einer Generatorleistung von knapp 400 kWp ausgestattet. Über die sich bereits im Betrieb befindlichen Anlagen in Kelheim und Waiblingen konnten wir in 2022 in Summe rund 337 MWh unseres Strombedarfs decken. Damit haben wir im Berichtsjahr 98 t CO2e eingespart. Mit Blick auf unser 2022 gebautes Logistikzentrum C3 Bremen wird noch einmal in sehr viel größeren Dimensionen gearbeitet: hier ist eine Anlage über die gesamte Dachfläche mit einer Leistung von bis zu 10 MWp geplant – die bis dato größte zusammenhängende Aufdachanlage Deutschlands. Der Aufbau der Module startet im ersten Quartal 2023 und wird unser Geschäft am Standort mit Grünstrom versorgen. Wir werden die Nutzung von Solarstrom von unseren Dächern auch künftig konsequent weiterdenken.

Das Klimaziel auf einen Blick

Das Klimaziel innerhalb des Unternehmens


Das Klimaziel innerhalb des Unternehmens
Pfeile
Ziel 2030
Kompensation über hochwertige Klimaschutzprojekte
2030 Klimaneutrale BLG
Absolute CO<sub>2</sub>-Reduktion in der Lieferkette

Absolute CO2-Reduktion in der Lieferkette


Absolute CO<sub>2</sub>-Reduktion in der Lieferkette
Ziel 2030
Beteiligungen / Mitarbeitendenmobilität / Subunternehmen

Unsere absolute Emissionsreduktion beeinflusst zugleich die Klimabilanz unserer Kunden positiv, denn unsere Scope 1- und 2-Emissionen werden bei ihnen als Scope 3-Emissionen verbucht. Sie profitieren also nicht nur gemeinsam mit uns von den erläuterten Reduktionsmaßnahmen, sondern können sich zusätzlich für klimaneutrale Dienstleistungen entscheiden. Seit dem Berichtsjahr weisen wir auf Wunsch eines Kunden die für ihn anfallenden Emissionen aus und kompensieren sie durch ein Klimaschutzprojekt mit Gold Standard.

Erfassung von Treibhausgasemissionen

Um unsere CO2-Emissionen senken zu können, ist es entscheidend zu wissen, wo wir wie viel Energie verbrauchen und entsprechend Treibhausgase erzeugen. Die Verbrauchsdaten erfassen wir dezentral an den Standorten, wo sie auch validiert und ausgewertet werden. Die Zentralbereichsabteilung Nachhaltigkeit berechnet daraus im nächsten Schritt die verursachten Emissionen. Wir berücksichtigen aktuell die Verbräuche der deutschen Standorte unserer vollkonsolidierten Gesellschaften sowie rund 95 Prozent des Energieverbrauchs der zugehörigen Standorte im Ausland. In den Geschäftsbereichen AUTOMOBILE und CONTRACT setzen wir eigene Diesel-Lkw ein, deren Verbrauch in unserer Energie- und Treibhausgasbilanz enthalten ist. Besonders in den Geschäftsfeldern Spedition und Autotransport erbringen außerdem Subunternehmen Leistungen in unserem Auftrag, die wir in unsere erweiterte Berichterstattung (Scope 3) integrieren.

Absolute Treibhausgasemissionen

aufgeschlüsselt in direkte und indirekte Emissionen (tCO2e)

Treibhausgasemissionen

Für unsere Treibhausgasbilanz richten wir uns nach den Vorgaben des Greenhouse-Gas-Protocol (GHG-Protocol), wobei wir die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen getrennt darstellen. Wir unterscheiden zwischen Scope 1 (direkte Emissionen aus der Verbrennung von Erdgas, Heizöl, Diesel und Benzin), Scope 2 (indirekte Emissionen aus der Produktion von Strom und Fernwärme) und Scope 3 (weitere indirekte Emissionen). Schon seit 2011 berechnen wir die CO2-Äquivalente (CO2e), die neben Kohlenstoffdioxid auch andere Gase mit hohem Treibhausgaspotenzial berücksichtigen (Details hierzu im Glossar). Für die CO2e-Berechnung der Benzin- und Dieselfahrzeuge nutzen wir Well-to-Wheel-Emissionsfaktoren (WTW) aus der DIN EN 16258 bzw. dem „Global Logistics Emissions Council“ (GLEC), welche alle entstehenden CO2e-Emissionen von der Bereitstellung der genutzten Energieträger bis zur Betriebsphase beinhalten und jeweils den Anteil an Biodiesel beziehungsweise Ethanol berücksichtigen. Um die weiteren Emissionen der Primärenergieträger inklusive Vorkette zu berechnen, nutzen wir die CO2e-Emissionsfaktoren aus dem „Globalen Emissions-Modell integrierter Systeme“ (GEMIS) des Internationalen Instituts für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS). Eine Anpassung der Emissionsfaktoren nehmen wir analog zu den Anpassungen in GEMIS regelmäßig auch rückwirkend vor. Die verwendeten Emissionsfaktoren für Strom gelten standortbezogen in Abhängigkeit vom Energieversorgungsunternehmen. Die entsprechenden Stromfaktoren für unsere ausländischen Standorte basieren auf dem jeweiligen Ländermix aus dem GEMIS.

Eigene Emissionen: Auch weiter auf dem richtigen Weg

Unser Klimaziel basiert auf einem klaren Plan: Um es zu erreichen, müssen wir unseren CO2-Ausstoß jährlich um 2,5 Prozent gegenüber 2018 reduzieren. Bei Betrachtung der Entwicklung seit dem Basisjahr ist bereits heute eine deutliche Senkung sichtbar. In Summe ist es uns gelungen, unseren Treibhausgasausstoß 2022 gegenüber 2018 um 18,1 Prozent zu reduzieren. Damit konnten wir unsere Zielmarke von minus 10 Prozent für das Berichtsjahr klar übertreffen und befinden uns in Sachen Mission Klima weiterhin auf dem richtigen Weg. Unsere deutschen Standorte waren mit gut 89 Prozent für den Großteil unserer weltweiten Emissionen verantwortlich, während rund 11 Prozent durch unsere ausländischen Standorte verursacht wurden.

In diese Gesamtbetrachtung sind jedoch auch externe Einflüsse einzubeziehen, die insbesondere in den vergangenen drei Jahren eine Rolle gespielt haben. So ist der außergewöhnlich starke Rückgang an Treibhausgasemissionen von 2019 auf 2020 in Teilen auf Effekte der Corona-Pandemie zurückzuführen. Analog verzeichneten wir nach Normalisierung des Geschäfts im Laufe des Jahres 2021 in vielen Bereichen umgekehrt einen leichten Anstieg. Der erneut deutliche Rückgang für 2022 steht unter anderem mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine in Verbindung – dieser führte dazu, dass wir dort unsere Geschäftstätigkeit nicht planmäßig ausüben konnten.

Absolute Treibhausgasemissionen (Scope 1 + 2)

von 2018 bis 2021 und Zielsetzung bis 2030 (tCO2e)

Absolute Treibhausgasemissionen

Emissionen in der Lieferkette: Auf diversen Ebenen erfolgreich aktiv

Im Zuge der Definition unserer Klimaziele haben wir mit Blick auf den Scope 3 gemäß den Anforderungen der SBTi aus allen 15 zugehörigen Kategorien des GHG-Protocols diejenigen identifiziert, die zusammengenommen mehr als zwei Drittel unserer Emissionen ausmachen. Für sie haben wir eine eigene Teilzielsetzung festgelegt: die Reduktion um 15 Prozent bis 2030 gegenüber dem Basisjahr. Wir betrachten in diesem Zusammenhang die vorgelagerten Transporte durch unsere Subunternehmer, unsere Beteiligungen, die Mitarbeitenden-Mobilität sowie die Vorketten der Primärenergieträger. Unsere Beteiligungen sowie die vorgelagerten Transporte sind die beiden größten Emittenten innerhalb des Scope 3 – zusammengenommen sind sie für mehr als 80 Prozent der in dieser Kategorie anfallenden Emissionen verantwortlich. Bei den vorgelagerten Transporten erfassen wir die Emissionen, die durch zugekaufte Transportdienstleistungen per Lkw und Bahn entstehen. Nach einem erfolgreich durchgeführten 100-Tage-Projekt haben wir seit dem Berichtsjahr eine nach internationalen Standards zur Treibhausgasbilanzierung akkreditierte Software im Einsatz, welche die CO2-Emissionen der Landverkehre unseres Speditionsbereichs automatisiert berechnet. Hierzu werden Transportauftragsdaten, wo immer möglich, mit Telematikdaten der Subdienstleister verknüpft, so dass die Berechnung der Emissionen möglichst auf Primärdaten basiert. Aktuell prüfen wir den Einsatz in weiteren Bereichen.

Bei unseren Beteiligungen beziehen wir anteilig die Emissionen unseres Joint Ventures EUROGATE ein, die hier den absoluten Großteil ausmachen – sowie diejenigen einzelner weiterer Gesellschaften. In Bezug auf die Vorketten der Primärenergieträger erfassen wir die Emissionen aus Herstellung und Transport unserer genutzten Energie.

Prozentualer Anteil der Scope 3-Emissionen 2021

aufgeschlüsselt nach betrachteten Kategorien

Prozentualer Anteil der Scope 3-Emissionen 2022

Hinsichtlich der Mitarbeitenden-Mobilität erfassen wir die Emissionen aus dem täglichen Pendelverkehr unserer Beschäftigten, aus Dienstfahrten mit dem Privat-Pkw sowie die unserer Dienst- und Mietwagen und von Flugreisen. Um erstere zu bestimmen, haben wir erneut unsere jährliche Umfrage im Unternehmen durchgeführt. Ableiten konnten wir drei Anliegen, die unseren Mitarbeitenden besonders wichtig sind und auf die wir uns in den nächsten Jahren entsprechend fokussieren: Eine gute Ladeinfrastruktur für E- und Hybrid-Fahrzeuge, eine bessere ÖPNV-Anbindung einzelner Standorte sowie Möglichkeiten zum gemeinsamen Pendeln, z.B. in Form von Fahrgemeinschaften. Im Berichtsjahr haben wir unter Berücksichtigung der örtlichen Rahmenbedingungen eine systematische Prüfung zur Errichtung von Ladepunkten an unseren Standorten durchgeführt. Über unsere Dienstwagenrichtlinie fördern wir verstärkt den ökologisch korrekten Einsatz von Elektro- und Hybridfahrzeugen, indem wir die zulässige Pendelstrecke begrenzen und Lademöglichkeiten am Wohnort der Nutzenden schaffen. Um unseren Mitarbeitenden künftig eine Alternative zum Dienstwagen bieten zu können, beschäftigen wir uns aktuell mit Möglichkeiten zur Gestaltung und Umsetzung eines Mobilitätsbudgets. Hierbei handelt es sich um ein zusätzliches Angebot für Dienstwagenberechtigte, die gänzlich auf den Dienstwagen verzichten und dafür ein Budget erhalten, mit dem sie für dienstliche und private Anlässe auf verschiedene Verkehrsmittel zurückgreifen können – etwa ÖPNV, Fernzüge, Sharing-Angebote oder Taxi. Alternativ ist eine Kombination aus Nutzung des Mobilitätsbudgets bei Wahl eines kleineren Dienstwagenmodells möglich.

Bei Betrachtung der Entwicklung der Scope 3-Emissionen ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei den Scopes 1 und 2. Auch hier stieg der Treibhausgasausstoß 2021 nach einem pandemiebedingten, außergewöhnlichen Rückgang zunächst wieder an. Für 2022 verzeichneten wir gegenüber dem Basisjahr erneut eine deutliche Reduktion von 20,7 Prozent.

Absolute Treibhausgasemissionen (Scope 3)

von 2018 bis 2021 und Zielsetzung bis 2030 (tCO2e)

Absolute Treibhausgasemissionen (Scope 3)

Diese liegt besonders in weniger Transportvolumen durch unsere Subdienstleister begründet: Im Zuge einer allgemeinen Verknappung der Transportkapazitäten und damit verbunden der Bereitschaft zu höheren Preisen wurden teilweise Kapazitäten abgezogen.

Damit ist unsere anvisierte Zielmarke für 2030 im Scope 3 bereits erreicht. Unter Berücksichtigung der aktuellen Unsicherheiten und Sondereffekte werden wir die Entwicklung unter den getroffenen Maßnahmen zunächst weiter beobachten, um für eine eventuelle Neuformulierung eine sichere Basis zu haben.

Unser Engagement
für die Sustainable Development Goals

Hier erfahren Sie mehr darüber, wie wir unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.


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