Kapitalstruktur
20. Eigenkapital
Die Aufgliederung und Entwicklung des Eigenkapitals in den Geschäftsjahren 2022 und 2021 ist als eigenständiger Bestandteil des Gruppenabschlusses zum 31. Dezember 2022 in der Gruppeneigenkapitalveränderungsrechnung gesondert dargestellt.
a) Einbezogenes Kapital der BLG AG
Das Grundkapital (gezeichnetes Kapital) beträgt wie im Vorjahr EUR 9.984.000,00 und ist eingeteilt in 3.840.000 genehmigte und stimmberechtigte nennwertlose Stückaktien, die auf den Namen lauten. Die Übertragung der Aktien bedarf gemäß § 5 der Satzung der Zustimmung der Gesellschaft. Das Grundkapital ist wie im Vorjahr zum 31. Dezember 2022 voll eingezahlt.
Die Gewinnrücklagen beinhalten die gesetzliche Rücklage nach § 150 Aktiengesetz in Höhe von TEUR 998 (Vorjahr: TEUR 998), die vollständig dotiert ist, sowie andere Gewinnrücklagen von TEUR 10.086 (Vorjahr: TEUR 10.273). Im Geschäftsjahr 2022 erfolgten Entnahmen aus der Gewinnrücklage in Höhe von TEUR 110 (Vorjahr: Einstellung in Höhe von TEUR 697).
b) Einbezogenes Kapital der BLG KG
Ausgewiesen wird das auf die Kommanditistin der BLG KG entfallende Kapital. Das Kommanditkapital und die Kapitalrücklage wurden fast ausschließlich durch Sacheinlagen erbracht.
Die Kapitalrücklage beinhaltet Verrechnungen aktivischer Unterschiedsbeträge aus der Zeit vor Umstellung des Gruppenabschlusses auf IFRS. Im Vorjahr erfolgte durch die Kommanditistin, die Freie Hansestadt Bremen, eine Einzahlung in die Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 53.000.
Die Gewinnrücklagen umfassen neben thesaurierten Gewinnen der Vorjahre Dividendenzahlungen und andere Entnahmen, frühere erfolgsneutrale Änderungen des Konsolidierungskreises sowie übrige Veränderungen und Anteile am Gruppenjahresüberschuss. Darüber hinaus enthalten die Gewinnrücklagen die zum 1. Januar 2004 (Übergangszeitpunkt) bestehenden Unterschiede zwischen HGB und IFRS. Es erfolgt kein separater Ausweis des Bilanzergebnisses einbezogener Gesellschaften.
In den Sonstigen Rücklagen werden die erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus der Bewertung der Bruttopensionsverpflichtungen nach IAS 19 sowie die Differenz zwischen der erwarteten und der tatsächlichen Rendite des Planvermögens ausgewiesen.
Die Rücklage aus der Zeitbewertung von Finanzinstrumenten beinhaltet erfolgsneutral erfasste Nettogewinne oder -verluste aus der Veränderung des Marktwerts des effek-tiven Teils von Cashflow-Hedges. Die Rücklagen werden in der Regel bei Abwicklung des Grundgeschäfts aufgelöst. Des Weiteren sind die Rücklagen bei Auslauf, Veräußerung, Beendigung oder Ausübung des Sicherungsinstruments, bei Widerruf der Designation der Sicherungsbeziehung oder bei Nichterfüllung der Voraussetzungen für ein Hedging nach IFRS 9 aufzulösen. Darüber hinaus enthält die Rücklage Bewertungsänderungen von Beteiligungen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Weitere Angaben zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen sind in Erläuterung Nummer 32 im Abschnitt „Derivative Finanzinstrumente“ dargestellt.
Stand 1. Januar |
-8.088 |
-12.951 |
Veränderung der Rücklage |
19.266 |
4.863 |
Stand 31. Dezember |
11.178 |
-8.088 |
Zum Bilanzstichtag setzt sich die Rücklage aus den Zeitwerten der als Hedging qualifizierten Zinsswaps von TEUR 10.079 (Vorjahr: TEUR -8.465), den darauf erfolgsneutral abgegrenzten latenten Steuern von TEUR 453 (Vorjahr: TEUR 453) sowie aus den erfolgsneutral erfassten Zeitwerten von Finanzinstrumenten bei assoziierten Unternehmen von TEUR 646 (Vorjahr: TEUR -76) zusammen.
Der Fremdwährungsausgleichsposten beinhaltet Umrechnungseffekte aus der Umrechnung von Jahresabschlüssen einbezogener Gesellschaften in anderen Währungen als Euro.
c) Eigenkapital der nicht beherrschenden Gesellschafter
Unter diesem Posten werden mit TEUR 6.290 (Vorjahr: TEUR 6.934) die Fremdanteile am Eigenkapital an den durch Vollkonsolidierung einbezogenen Tochtergesellschaften ausgewiesen.
Zur Entwicklung der einzelnen Eigenkapitalkomponenten wird auf die separate Gruppeneigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen.
21. Ergebnis je Aktie der BLG AG
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 mittels Division des der BLG AG zuzurechnenden Gruppenjahresüberschusses durch die durchschnittliche Anzahl der Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt für das Geschäftsjahr 2022 bei EUR 0,25 (Vorjahr: EUR 0,30). Dieser Berechnung liegen der auf die BLG AG entfallende Teil des Gruppenjahresüberschusses von TEUR 965 (Vorjahr: TEUR 1.154) und die mit 3.840.000 unveränderte Zahl an Stammaktien zugrunde.
Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird die durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien um die Anzahl aller potenziell verwässernden Aktien berichtigt. Im Berichtsjahr ergab sich wie im Vorjahr keine betragsmäßige Abweichung zum unverwässerten Ergebnis.
Das verwässerte Ergebnis je Aktie resultiert wie das unverwässerte Ergebnis je Aktie in voller Höhe aus fortgeführten Aktivitäten.
22. Dividende je Aktie
Die Hauptversammlung der BLG AG hat am 1. Juni 2022 dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zugestimmt, den zum 31. Dezember 2021 ausgewiesenen Bilanzgewinn (nach HGB) in Höhe von TEUR 1.152 wie folgt zu verwenden:
Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 0,30 je Aktie. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von TEUR 1.152 und einer Ausschüttungsquote von 99,8 Prozent. Die Dividende wurde am 7. Juni 2022 an unsere Aktionär:innen ausgezahlt.
Für das Geschäftsjahr 2022 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 7. Juni 2023 vor, den Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 1.075 zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 0,28 zu verwenden. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 111,4 Prozent.
Die Ansprüche der Anteilseigner auf Dividendenausschüttungen werden in der Periode als Verbindlichkeit erfasst, in der die entsprechende Beschlussfassung erfolgt ist.
23. Langfristige Darlehen
Bis 1 Jahr |
20.469 |
21.699 |
1 bis 5 Jahre |
59.620 |
70.022 |
Über 5 Jahre |
79.821 |
66.666 |
Gesamt |
159.910 |
158.387 |
Von den bei Kreditinstituten aufgenommenen Darlehen waren insgesamt TEUR 61.182 (Vorjahr: TEUR 65.328) festverzinslich und TEUR 98.728 (Vorjahr: TEUR 93.059) variabel verzinslich.
Es bestehen Zusicherungen an alle Partnerbanken nach Gleichbehandlung und der Change-of-Control-Klausel.
24. Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten sind zu passivieren, sobald die BLG-Gruppe Vertragspartei geworden ist. Die Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Folgebewertung erfolgt mit Ausnahme der Derivate zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Bewertung der Derivate ist in Erläuterung Nummer 32 beschrieben.
Für die Bewertung der Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen verweisen wir auf Erläuterung Nummer 14.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert und als Nettobetrag in der Bilanz ausgewiesen, wenn es einen Rechtsanspruch darauf gibt und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.
Verbindlichkeiten sind nach Abgeltung, Erlass oder Auslauf auszubuchen.
Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
Leasingverbindlichkeiten |
61.429 |
466.861 |
56.673 |
470.307 |
Darlehen BLG Unterstützungskasse GmbH |
25.600 |
|
25.600 |
|
Kurzfristiger Anteil langfristiger Darlehen |
20.469 |
|
21.699 |
|
Termin- und Tagesgelder |
0 |
|
15.000 |
|
Derivate mit negativem Marktwert |
326 |
|
8.870 |
|
Verpflichtungen aus Erlösschmälerungen |
11.473 |
|
8.623 |
|
Sonstige Finanzkredite |
9.441 |
56.035 |
7.999 |
55.718 |
Kontokorrentkredite gegenüber Kreditinstituten |
21.038 |
|
6.570 |
|
Cash Management gegenüber Beteiligungen |
2.729 |
|
3.949 |
|
Verbindlichkeiten gegenüber Factoring-Gesellschaft |
3.908 |
|
2.559 |
|
Soziales Zukunftskonzept |
1.240 |
3.915 |
1.028 |
3.454 |
Übrige |
3.867 |
63 |
4.005 |
0 |
Gesamt |
161.519 |
526.874 |
162.574 |
529.479 |
Die durchschnittlichen Effektivzinssätze zum Bilanzstichtag der Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betrugen 1,0 Prozent (Vorjahr: 0,8 Prozent).
Die (undiskontierten) künftigen Zahlungsströme aus Leasingverbindlichkeiten und sonstigen Finanzkrediten sind in Erläuterung Nummer 32 im Abschnitt „Liquiditätsrisiko“ dargestellt.
25. Abgegrenzte Zuwendungen der öffentlichen Hand
Geschäftsbereich AUTOMOBILE |
2.792 |
2.734 |
Geschäftsbereich CONTRACT |
150 |
92 |
Gesamt |
2.942 |
2.826 |
Geschäftsbereich AUTOMOBILE |
70 |
70 |
Geschäftsbereich CONTRACT |
11 |
11 |
Gesamt |
81 |
81 |
Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand werden bilanziell berücksichtigt, sofern eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Die Zuschüsse werden nach der Bruttomethode unter den Verbindlichkeiten gesondert ausgewiesen. Die Auflösung erfolgt zeitanteilig nach Maßgabe der Abschreibungen der bezuschussten Vermögenswerte.
Bei den in den obigen Tabellen dargestellten Sachverhalten handelt es sich um Abgrenzungen für vermögenswertbezogene Zuwendungen. In den Zuwendungen des Geschäftsbereichs AUTOMOBILE sind TEUR 1.204 (Vorjahr: TEUR 1.256) für Zuwendungen des Eisenbahn-Bundesamtes für Ersatzerneuerungen in die Schieneninfrastruktur enthalten. Die Abgrenzungsposten werden analog zu den Abschreibungen der bezuschussten Vermögenswerte aufgelöst. Für das Jahr 2022 sind insgesamt Erträge aus der Auflösung der Abgrenzungsposten von TEUR 126 (Vorjahr: TEUR 81) vereinnahmt worden.
Darüber hinaus wurden unterjährig weitere Erträge in Höhe von TEUR 1.017 (Vorjahr: TEUR 2.544) erfasst, die in voller Höhe erfolgswirksame Zuwendungen betreffen. Hiervon entfallen TEUR 389 (Vorjahr: TEUR 1.506) auf die Erstattung von Sozialversicherungsbeiträgen durch die Bundesagentur für Arbeit im Zusammenhang mit dem Einsatz von Kurzarbeit. Der Ausweis erfolgt brutto unter den sonstigen betrieblichen Erträgen.
26. Langfristige Rückstellungen
Pensionsverpflichtungen sind Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses im Sinne von IAS 19. Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem in IAS 19 vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) für leistungsorientierte Altersversorgungspläne. Bei diesem Verfahren werden bei der Bewertung neben den am Bilanzstichtag bestehenden Pensionsverpflichtungen auch die künftige Entgeltentwicklung, zu erwartende Rentenerhöhungen sowie die voraussichtliche Fluktuation berücksichtigt. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden vollständig in der Periode, in der sie entstanden sind, im sonstigen Ergebnis erfasst. Die sogenannte Nettozinskomponente, die den Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Bruttopensionsverpflichtungen abzüglich der erwarteten Erträge aus dem Planvermögen enthält, wird im Finanzergebnis gezeigt. Die Verzinsung des Planvermögens erfolgt mit dem angewandten Diskontierungszinssatz, der der Bewertung der Pensionsverpflichtungen zugrunde liegt. Bei den in der Bilanz dargestellten Verpflichtungen handelt es sich um Nettoverpflichtungen nach Verrechnung mit dem Planvermögen.
Bei Jubiläumsrückstellungen handelt es sich um andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer im Sinne von IAS 19. Die Bewertung erfolgt ebenfalls nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode). Der in den Jubiläumsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird im Finanzergebnis gezeigt.
Personalbezogene
Rückstellungen
|
|
|
Direktzusagen |
2.609 |
5.718 |
Hafenrente |
11.981 |
18.963 |
Soziales Zukunftskonzept |
8.923 |
35.481 |
Jubiläumsrückstellungen |
7.619 |
10.485 |
|
31.131 |
70.648 |
Sonstige
Rückstellungen
|
|
|
Übrige sonstige
langfristige Rückstellungen |
23 |
42 |
|
23 |
42 |
Gesamt |
31.154 |
70.690 |
Rückstellungen für Pensionen
Bei sämtlichen Plänen von BLG LOGISTICS handelt es sich um leistungsorientierte Pläne im Sinne von IAS 19. Mindestdotierungsverpflichtungen bestehen nicht.
Rechtsgrundlagen für die Gewährung von Versorgungsleistungen sind zum einen Einzelzusagen der Gruppengesellschaften. Zum anderen ergeben sich Verpflichtungen zur Zahlung einer Invaliden- und einer Altersrente aus dem Rahmentarifvertrag für die Hafenmitarbeitenden der deutschen Seehafenbetriebe einschließlich der Sonderbestimmungen für die Häfen im Land Bremen vom 12. Mai 1992. Zum 1. Januar 1998 wurden die bis zu diesem Zeitpunkt bei der BLG AG bestehenden Versorgungsverpflichtungen von der Freien Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) übernommen.
Des Weiteren bestehen Versorgungsverpflichtungen nach Maßgabe der Richtlinien der Siemens-Altersfürsorge für Mitarbeitende, die zum 1. Oktober 2001 von der SRI Radio Systems GmbH sowie zum 1. Mai 2003 von der Siemens AG auf die Gesellschaft BLG Logistics Solutions GmbH & Co. KG übergegangen sind.
Für Mitarbeitende, die zum 1. April 2015 von der Schenker AG sowie zum 1. Januar 2016 von der Kühne+Nagel (AG & Co.) KG auf die Gesellschaft BLG Industrielogistik GmbH & Co. KG übergegangen sind, bestehen Versorgungsverpflichtungen nach Maßgabe der Betriebsvereinbarung der Schenker AG „Vorsorgeplan 2000“ vom 28. Februar 2003 sowie der Gesamtbetriebsvereinbarung „Versorgungsbaustein Mitarbeiterbeteiligung“ der Schenker AG vom 9. Juni 2011.
Durch einen Betriebsübergang wurden zum 1. Oktober 2018 durch die BLG Handelslogistik GmbH & Co. KG Verpflichtungen in Form von gleichlautenden Einzelzusagen von der Puma AG übernommen.
Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen zur Gewährung und Zahlung von Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenbezügen aufgrund einer Konzernbetriebsvereinbarung zur Sozialen Zukunftssicherung vom 15. März 2005 (Soziales Zukunftskonzept). Wesentliche Teile dieses Vorsorgeplans werden durch jährlich neu zu vereinbarende Entgeltverzichte der am Vorsorgeplan teilnehmenden Mitarbeitenden aufgebracht, während sich die Teile aus dem Bonusplan jährlich aus einer nach Ende des Geschäftsjahres festgestellten Mitarbeitendengewinnbeteiligung ergeben.
Für Teile der Einzelzusagen sowie für die Verpflichtungen im Rahmen des Sozialen Zukunftskonzepts besteht Planvermögen in Form von qualifizierten Versicherungsverträgen im Sinne von IAS 19. Das Planvermögen wird extern von Versicherungsunternehmen verwaltet und beinhaltet insbesondere Rückdeckungsversicherungen sowie Depots für ausstehende Beiträge zur Rückdeckungsversicherung, in welchen ausstehende Beiträge zur Rückdeckungsversicherung als Einmalbetrag in einem Depot angelegt werden. Die ratierlich anfallenden Beitragszahlungen an den Rückdeckungsversicherer werden aus einem entsprechenden Verkauf der Fondsanteile finanziert.
Die Fondsanteile werden, wie bereits die Rückdeckungsversicherung, an die Begünstigten verpfändet. Als beizulegende Zeitwerte werden die von den Versicherungen ermittelten Aktivwerte angesetzt. Soweit hinsichtlich der finanzierten Versicherungsleistungen und der erdienten Versorgungsleistungen am Abschlussstichtag Leistungskongruenz besteht, wird der beizulegende Zeitwert des Rückdeckungsversicherungsanspruchs mit dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung angesetzt (Passivprimat).
Rückdeckungsversicherungen |
69.861 |
69.492 |
Depot für ausstehende Beiträge zur Rückdeckungsversicherung |
3.075 |
4.552 |
Beizulegender Zeitwert
des Planvermögens
|
72.936 |
74.044 |
Die Rückstellungen werden unter Berücksichtigung der jeweils zugrunde liegenden vertraglichen Vereinbarung von qualifizierten Versicherungsmathematikern nach der Projected-Unit-Credit-Methode gemäß IAS 19 berechnet.
Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Plänen ist die Gruppe verschiedenen Risiken ausgesetzt. Neben allgemeinen Risiken aus einer Veränderung der demografischen Annahmen handelt es sich hierbei insbesondere um das Zinsänderungsrisiko und das Kapitalmarkt- beziehungsweise Anlagerisiko. Risikokonzentrationen bestehen nicht.
Barwert der leistungs-
orientierten Verpflichtung |
97.314 |
135.218 |
Beizulegender Zeitwert
des Planvermögens |
-72.936 |
-74.044 |
Unterdeckung
(Nettoschuld)
|
24.378 |
61.174 |
Barwert der Pensionsverpflichtungen
Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen hat sich wie folgt entwickelt:
Stand zu Beginn des
Berichtsjahres
|
135.218 |
131.023 |
Laufender
Dienstzeitaufwand |
2.495 |
2.847 |
Aufwand aus Entgelt-
umwandlung |
2.652 |
2.774 |
Zinsaufwand |
1.413 |
1.534 |
Neubewertungen |
|
|
Erfahrungsbedingte
Anpassungen |
1.407 |
-277 |
Versicherungsmathema-
tische Gewinne/Verluste
aus Änderungen der
finanziellen Annahmen |
-40.945 |
645 |
Inanspruchnahmen
(gezahlte Versorgungs-
leistungen) |
-4.072 |
-3.229 |
Auflösungen |
-879 |
-94 |
Übertragungen |
25 |
-5 |
Stand am Ende
des Berichtsjahres
|
97.314 |
135.218 |
Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Duration) der leistungsorientierten Verpflichtungen stellt sich wie folgt dar:
|
Direktzusagen |
14 Jahre |
18 Jahre |
Hafenrente |
12 Jahre |
15 Jahre |
Soziales Zukunftskonzept |
9 Jahre |
11 Jahre |
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens
Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens hat sich wie folgt entwickelt:
Stand zu Beginn
des Berichtsjahres
|
74.044 |
65.113 |
Zinserträge |
797 |
721 |
Aufwendungen/Erträge
aus dem Planvermögen
(ohne Zinserträge) |
762 |
657 |
Zuführungen der in den
Plan einbezogenen
Mitarbeitenden (z. B. Ent-
geltumwandlungen) |
2.505 |
2.486 |
Beiträge des Arbeitgebers |
1.622 |
7.130 |
Inanspruchnahmen
(gezahlte Versorgungs-
leistungen) |
-2.928 |
-2.097 |
Als Vermögenswerte aktivierte Erstattungsansprüche |
-328 |
0 |
Auflösungen |
-74 |
-62 |
Übertragungen |
-68 |
96 |
Neubewertungen |
-3.396 |
0 |
Stand am Ende
des Berichtsjahres
|
72.936 |
74.044 |
Nettopensionsaufwand
Der im Gewinn oder Verlust der Periode erfasste Teil der Nettopensionsaufwendungen setzt sich wie folgt zusammen:
Laufender Dienstzeitaufwand |
2.495 |
2.847 |
Zinsaufwendungen |
616 |
813 |
Gesamt |
3.111 |
3.660 |
Der Dienstzeitaufwand wird in der Gruppengewinn- und -verlustrechnung als Personalaufwand, die Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtungen als Zinsaufwand ausgewiesen. Die erwarteten Erträge aus Planvermögen mindern den Zinsaufwand.
Der zum 31. Dezember 2022 zu verzeichnende tatsächliche Ertrag aus dem Planvermögen beläuft sich auf TEUR 1.559 (Vorjahr: TEUR 1.378).
Versicherungsmathematische Parameter
Die versicherungsmathematische Bewertung der wesentlichen leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen erfolgte auf Basis der folgenden Parameter (Angabe in Form von gewichteten Durchschnittsfaktoren):
Diskontsatz |
4,3 |
4,4 |
4,3 |
Gehaltssteigerungsrate |
1,9 |
0,0 |
0,0 |
Rentensteigerungsrate |
2,2 |
1,0 |
0,0 |
Diskontsatz |
1,3 |
1,2 |
1,0 |
Gehaltssteigerungsrate |
1,6 |
0,0 |
0,0 |
Rentensteigerungsrate |
1,6 |
1,0 |
0,0 |
Die der Berechnung des Barwerts der wesentlichen leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen zugrunde liegende Sterberate basiert wie im Vorjahr auf den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck.
Sensitivitätsanalysen
Der Barwert der Pensionsverpflichtung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die auf versicherungsmathematischen Annahmen beruhen. Die bei der Ermittlung der Nettoaufwendungen (beziehungsweise -erträge) für Pensionen verwendeten Annahmen schließen den Diskontsatz mit ein. Jede Änderung dieser Annahmen wird Auswirkungen auf den Buchwert der Pensionsverpflichtung haben.
BLG LOGISTICS ermittelt den angemessenen Diskontsatz zum Ende eines jeden Jahres. Dies ist der Zinssatz, der bei der Ermittlung des Barwerts der erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelabflüsse zur Begleichung der Verpflichtung verwendet wird. Bei der Ermittlung des Abzinsungssatzes legt die Gruppe den Zinssatz von Industrieanleihen höchster Bonität zugrunde, die auf die Währung lauten, in der auch die Leistungen bezahlt werden, und deren Laufzeiten denen der Pensionsverpflichtung entsprechen.
Ein Anstieg beziehungsweise Rückgang der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen in Höhe der erwarteten zukünftigen Entwicklung hätte im Vergleich zu den tatsächlich angewendeten Parametern auf den Barwert der Pensionsverpflichtungen folgende Auswirkungen:
Diskontsatz (50 Basispunkte) |
-4.513 |
-8.135 |
Gehaltssteigerungsrate
(50 Basispunkte) |
101 |
186 |
Rentensteigerungsrate
(50 Basispunkte) |
1.148 |
2.132 |
Diskontsatz (50 Basispunkte) |
4.907 |
9.010 |
Gehaltssteigerungsrate
(50 Basispunkte) |
-47 |
-179 |
Rentensteigerungsrate
(50 Basispunkte) |
-1.059 |
-1.947 |
Den Sensitivitätsberechnungen liegt die durchschnittliche Laufzeit der zum 31. Dezember 2022 ermittelten Versorgungsverpflichtungen zugrunde. Die Berechnungen wurden für die als wesentlich eingestuften versicherungsmathematischen Parameter isoliert vorgenommen, um die möglichen Auswirkungen auf den berechneten Barwert der Pensionsverpflichtungen separat aufzuzeigen. Da den Sensitivitätsanalysen die durchschnittliche Duration der erwarteten Versorgungsverpflichtungen zugrunde liegt und folglich die erwarteten Auszahlungszeitpunkte unberücksichtigt bleiben, führen sie nur zu näherungsweisen Informationen beziehungsweise Tendenzaussagen.
Finanzierung der Pensionsverpflichtungen
Die Finanzierung der für den Vorstand und leitende Mitarbeitende abgeschlossenen Pensionsverträge sowie die Vereinbarungen für das Soziale Zukunftskonzept sind grundsätzlich über Rückdeckungsversicherungen sowie Depots für ausstehende Beiträge zur Rückdeckungsversicherung abgesichert, die zugunsten der Versorgungsberechtigten verpfändet sind. Die Pensionsverträge sind ausschließlich arbeitgeberfinanziert; das Soziale Zukunftskonzept wird durch Eigenbeiträge der Arbeitnehmer und durch erfolgsabhängige Bonuszahlungen des Arbeitgebers finanziert. Eine Verpflichtung zur Teilnahme am Sozialen Zukunftskonzept besteht nicht. Die Hafenrente enthält kein Planvermögen.
Für das folgende Geschäftsjahr erwartet die Gesellschaft Zahlungen an die leistungsorientierten Pläne in Höhe von TEUR 1.274 (Vorjahr: TEUR 2.043).
Jubiläumsrückstellungen
Stand 01.01.2022 |
10.485 |
467 |
Inanspruchnahme |
0 |
-353 |
Auflösung |
-3.825 |
0 |
Zuführung |
959 |
728 |
Übertragung |
0 |
0 |
Stand 31.12.2022 |
7.619 |
842 |
Die Rückstellungen für Jubiläen berücksichtigen die den Mitarbeitenden der Gruppe vertraglich zugesicherten Ansprüche auf den Erhalt von Jubiläumszuwendungen. Der Bilanzierung liegen versicherungsmathematische Gutachten zugrunde, in denen mit einem Diskontsatz von 4,3 Prozent (Vorjahr: 1,0 Prozent) gerechnet wurde. In der Zuführung des Berichtsjahres von TEUR 959 (Vorjahr: TEUR 599) ist die Aufzinsung mit TEUR 109 (Vorjahr: TEUR 117) enthalten.
Sonstige langfristige Rückstellungen
Übrige langfristige Rückstellungen bestehen in Höhe von TEUR 23 (Vorjahr: TEUR 42).
Langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden mit einem fristenadäquaten Kapitalmarktzins abgezinst.
27. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten
gegenüber Dritten |
75.625 |
62.848 |
Verpflichtungen aus
ausstehenden Rechnungen |
21.844 |
21.305 |
Verbindlichkeiten gegenüber
Beteiligungsunternehmen |
3.918 |
3.255 |
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen |
209 |
289 |
Gesamt |
101.596 |
87.697 |
28. Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
Verbindlichkeiten für variable Vergütungen |
7.493 |
2.152 |
7.226 |
1.765 |
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitenden aus Lohn und Gehalt |
7.389 |
0 |
5.794 |
0 |
Sonstige Leistungen an Arbeitnehmer |
1.050 |
0 |
506 |
0 |
|
15.932 |
2.152 |
13.526 |
1.765 |
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
Verpflichtungen aus ausstehendem Urlaub |
15.986 |
0 |
14.743 |
0 |
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer |
14.537 |
0 |
11.412 |
0 |
Kurzfristiger Anteil langfristiger Pensionsverpflichtungen |
1.708 |
0 |
1.478 |
0 |
Vertragsverbindlichkeiten |
1.218 |
630 |
1.227 |
646 |
Vorauszahlungen |
597 |
0 |
661 |
0 |
Altersteilzeitverpflichtungen |
356 |
418 |
598 |
157 |
Verauslagte Zölle |
62 |
0 |
324 |
0 |
Übrige nicht finanzielle Verbindlichkeiten |
897 |
3 |
271 |
0 |
|
35.362 |
1.050 |
30.714 |
803 |
Gesamt |
51.294 |
3.202 |
44.240 |
2.568 |
Verbindlichkeiten aus Altersteilzeitvereinbarungen als Verpflichtungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Termination Benefits) werden nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet.
Die Passivierung erfolgt auf der Grundlage tarif- und einzelvertraglicher Vereinbarungen. Dem Ausweis, der die Leistungsrückstände aus laufenden Altersteilzeitverhältnissen und die Aufstockungsbeträge enthält, liegen versicherungsmathematische Gutachten zugrunde.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Gruppe für Vertragsverbindlichkeiten sind in Erläuterung Nummer 4 dargestellt.
29. Kurzfristige Rückstellungen
Versicherungsumlagen |
2.934 |
-845 |
-1.997 |
0 |
2.543 |
2.635 |
Belastende Verträge |
1.177 |
-430 |
-42 |
0 |
7.147 |
7.852 |
Gewährleistungsrisiken |
2.737 |
0 |
-1.237 |
0 |
0 |
1.500 |
Übrige sonstige Rückstellungen |
16.337 |
-3.061 |
-4.804 |
-98 |
15.144 |
23.518 |
Gesamt |
23.185 |
-4.336 |
-8.080 |
-98 |
24.834 |
35.505 |
Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Vermögensabflüsse erwarten lässt und zuverlässig ermittelbar ist. Sie stellen ungewisse Verpflichtungen dar, die mit dem nach bestmöglicher Schätzung ermittelten Betrag angesetzt werden. Der Rückstellungsbetrag umfasst dabei auch die erwarteten Kostensteigerungen.
Die Versicherungsumlagen resultieren insbesondere aus Verpflichtungen gegenüber dem Haftpflichtschadenausgleich der Deutschen Großstädte.
Die Rückstellungen für belastende Verträge entfallen mit TEUR 4.352 auf den Geschäftsbereich CONTRACT und mit TEUR 3.500 auf Services. Die Rückstellungen betreffen Kundenverträge, bei denen die geschätzten Kosten durch die vereinbarten Erlöse voraussichtlich nicht gedeckt werden. Die Höhe der Risiken aus belastenden Verträgen kann infolge einer geänderten Sachlage im Zeitverlauf ansteigen. Ein solches Risiko ist nach der derzeitigen Einschätzung als gering anzusehen.
Für Gewährleistungsrisiken aus möglichen Einstandspflichten und Kulanzverpflichtungen wurden Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.500 aus den Vorjahren beibehalten. Bei der Bemessung dieser Rückstellungen sind insgesamt weite Ermessensspielräume vorhanden, da keine vergleichbaren Sachverhalte oder andere Erfahrungswerte vorliegen.
In den übrigen sonstigen Rückstellungen sind sonstige betriebliche Steuern in Höhe von TEUR 254 (Vorjahr: TEUR 410) und Archivierungskosten in Höhe von TEUR 1.465 (Vorjahr: TEUR 1.448) enthalten. Des Weiteren beinhalten die übrigen sonstigen Rückstellungen TEUR 5.019 (Vorjahr: TEUR 0) im Zusammenhang mit anstehenden Zahlungsverpflichtungen aus einem Infrastrukturprojekt.
30. Eventualverbindlichkeiten
Im Folgenden werden die bei BLG LOGISTICS zugunsten von at Equity einbezogenen Unternehmen bestehenden Haftungsverhältnisse dargestellt.
Gesamtanteil an den
Eventualverbindlichkeiten
|
|
|
von Gemeinschaftsunternehmen |
25.354 |
348 |
von assoziierten Unternehmen |
29 |
29 |
Gesamt |
25.383 |
377 |
Die Eventualverbindlichkeiten sind zu Nominalbeträgen bewertet. Höchstbetragsbürgschaften werden mit ihrem Maximalbetrag angesetzt. Nach den Verhältnissen am Bilanzstichtag beläuft sich der tatsächliche Bestand der Eventualverbindlichkeiten auf Basis der zugrunde liegenden Verbindlichkeiten auf insgesamt TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 49). Die Eventualverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die Besicherung von Kreditlinien.
Es bestehen Patronatserklärungen für ein nich tkonsolidiertes verbundenes Unternehmen sowie eine im Berichtsjahr veräußerte Beteiligung.
Unter Berücksichtigung der bis zum Aufstellungszeitpunkt gewonnenen Erkenntnisse kann gegenwärtig davon ausgegangen werden, dass alle den Eventualverbindlichkeiten zugrunde liegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern erfüllt werden können. Das Risiko einer Inanspruchnahme ist als gering anzusehen.
31. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Bestellobligo |
54.999 |
57.521 |
Übrige finanzielle
Verpflichtungen |
1.230 |
1.650 |
Gesamt |
56.229 |
59.171 |
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind zu Nominalwerten bewertet. Das Bestellobligo resultiert aus eingegangenen Verträgen zum Erwerb von Sachanlagevermögen sowie von Vorräten.