Reporting 2020

Kapitalstruktur

20. Eigenkapital

Die Aufgliederung und Entwicklung des Eigenkapitals in den Geschäftsjahren 2020 und 2019 ist als eigenständiger Bestandteil des Gruppenabschlusses zum 31. Dezember 2020 in der Gruppeneigenkapitalveränderungsrechnung gesondert dargestellt.

a) Einbezogenes Kapital der BLG AG

Das Grundkapital (gezeichnetes Kapital) beträgt wie im Vorjahr EUR 9.984.000,00 und ist eingeteilt in 3.840.000 genehmigte und stimmberechtigte nennwertlose Stückaktien, die auf den Namen lauten. Die Übertragung der Aktien bedarf gemäß § 5 der Satzung der Zustimmung der Gesellschaft. Das Grundkapital ist zum 31. Dezember 2020 voll eingezahlt.

Die Gewinnrücklagen beinhalten die gesetzliche Rücklage nach § 150 Aktiengesetz in Höhe von TEUR 998 (Vorjahr: TEUR 998), die vollständig dotiert ist, sowie andere Gewinnrücklagen von TEUR 9.541 (Vorjahr: TEUR 9.960). Im Geschäftsjahr 2020 erfolgten keine Einstellungen in oder Entnahmen aus der Gewinnrücklagen (Vorjahr: Entnahme in Höhe von TEUR 82).

b) Einbezogenes Kapital der BLG KG

Ausgewiesen wird das auf die Kommanditistin der BLG KG entfallende Kapital. Das Kommanditkapital und die Kapitalrücklage wurden fast ausschließlich durch Sacheinlagen erbracht.

Die Kapitalrücklage beinhaltet Verrechnungen aktivischer Unterschiedsbeträge aus der Zeit vor Umstellung des Gruppenabschlusses auf IFRS.

Die Gewinnrücklagen umfassen neben thesaurierten Gewinnen der Vorjahre Dividendenzahlungen und andere Entnahmen, frühere erfolgsneutrale Änderungen des Konsolidierungskreises sowie übrige Veränderungen und Anteile am Gruppenjahresüberschuss. Darüber hinaus enthalten die Gewinnrücklagen die zum 1. Januar 2004 (Übergangszeitpunkt) bestehenden Unterschiede zwischen HGB und IFRS. Es erfolgt kein separater Ausweis des Bilanzergebnisses einbezogener Gesellschaften.

In den Sonstigen Rücklagen werden die erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus der Bewertung der Bruttopensionsverpflichtungen nach IAS 19 sowie die Differenz zwischen der erwarteten und der tatsächlichen Rendite des Planvermögens ausgewiesen.

Die Rücklage aus der Zeitbewertung von Finanzinstrumenten beinhaltet erfolgsneutral erfasste Nettogewinne oder -verluste aus der Veränderung des Marktwerts des effektiven Teils von Cashflow-Hedges. Die Rücklagen werden in der Regel bei Abwicklung des Grundgeschäfts aufgelöst. Des Weiteren sind die Rücklagen bei Auslauf, Veräußerung, Beendigung oder Ausübung des Sicherungsinstruments, bei Widerruf der Designation der Sicherungsbeziehung oder bei Nichterfüllung der Voraussetzungen für ein Hedging nach IFRS 9 aufzulösen. Darüber hinaus enthält die Rücklage Bewertungsänderungen von Beteiligungen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Weitere Angaben zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen sind in Erläuterung Nummer 32 im Abschnitt „Derivative Finanzinstrumente“ dargestellt.

TEUR 2020 2019
Stand 1. Januar -8.901 -2.225
Veränderung der Rücklage -4.050 -6.676
Stand 31. Dezember -12.951 -8.901

Zum Bilanzstichtag setzt sich die Rücklage aus den Zeitwerten der als Hedging qualifizierten Zinsswaps von TEUR -13.183 (Vorjahr: TEUR -9.025), den darauf erfolgsneutral abgegrenzten latenten Steuern von TEUR 453 (Vorjahr: TEUR 453) sowie aus den erfolgsneutral erfassten Zeitwerten von Finanzinstrumenten bei assoziierten Unternehmen von TEUR -221 (Vorjahr: TEUR -329) zusammen.

Der Fremdwährungsausgleichsposten beinhaltet Umrechnungseffekte aus der Umrechnung von Jahresabschlüssen einbezogener Gesellschaften in anderen Währungen als Euro.

c) Eigenkapital der nicht beherrschenden Gesellschafter

Unter diesem Posten werden mit TEUR 5.532 (Vorjahr: TEUR 8.656) die Fremdanteile am Eigenkapital an den durch Vollkonsolidierung einbezogenen Tochtergesellschaften ausgewiesen.

Zur Entwicklung der einzelnen Eigenkapitalkomponenten wird auf die separate Gruppeneigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen.

21. Ergebnis je Aktie der BLG AG

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 mittels Division des der BLG AG zuzurechnenden Gruppenjahresüberschusses durch die durchschnittliche Anzahl der Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt für das Geschäftsjahr 2020 bei EUR 0,29 (Vorjahr: EUR 0,38). Dieser Berechnung liegen der auf die BLG AG entfallende Teil des Gruppenjahresüberschusses von TEUR 1.117 (Vorjahr: TEUR 1.454) und die mit 3.840.000 unveränderte Zahl an Stammaktien zugrunde.

Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird die durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien um die Anzahl aller potenziell verwässernden Aktien berichtigt. Im Berichtsjahr ergab sich wie im Vorjahr keine betragsmäßige Abweichung zum unverwässerten Ergebnis.

Das verwässerte Ergebnis je Aktie resultiert wie das unverwässerte Ergebnis je Aktie in voller Höhe aus fortgeführten Aktivitäten.

22. Dividende je Aktie

Die Hauptversammlung der BLG AG hat am 10. Juni 2020 dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zugestimmt, den zum 31. Dezember 2019 ausgewiesenen Bilanzgewinn (nach HGB) in Höhe von TEUR 1.536 zur Ausschüttung einer Dividende von EUR 0,40 je Aktie zu verwenden. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 105,6 Prozent. Die Dividende wurde am 15. Juni 2020 an unsere Aktionär:innen ausgezahlt.

Für das Geschäftsjahr 2020 wird, aufgrund der Auswirkungen durch die Corona-Pandemie auf die Ergebnissituation der gesamten BLG-Gruppe, vorgeschlagen, nur die gesetziche Mindestdividende nach § 254 AktG in Höhe von EUR 0,11 je Aktie (Vorjahr: EUR 0,40) auszuschütten. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme in Höhe von TEUR 422. Für den übrigen Teil des Bilanzgewinns der BLG AG in Höhe von TEUR 695 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat vor, diesen in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen.

Die Ansprüche der Anteilseigner auf Dividendenausschüttungen werden in der Periode als Verbindlichkeit erfasst, in der die entsprechende Beschlussfassung erfolgt ist.

23. Langfristige Darlehen

TEUR 2020 2019
Bis 1 Jahr 21.049 18.594
1 bis 5 Jahre 95.387 66.505
Über 5 Jahre 51.000 19.612
Gesamt 167.436 104.711

Von den bei Kreditinstituten aufgenommenen Darlehen waren insgesamt TEUR 63.529 (Vorjahr: TEUR 50.297) festverzinslich und TEUR 103.907 (Vorjahr: TEUR 54.414) variabel verzinslich.

Es bestehen Zusicherungen an alle Partnerbanken nach Gleichbehandlung und der Change-of-Control-Klausel.

24. Sonstige Finanzverbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten sind zu passivieren, sobald die BLG-Gruppe Vertragspartei geworden ist. Die Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Folgebewertung erfolgt mit Ausnahme der Derivate zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Bewertung der Derivate ist in Erläuterung Nummer 32 beschrieben.

Für die Bewertung der Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen verweisen wir auf Erläuterung Nummer 14.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert und als Nettobetrag in der Bilanz ausgewiesen, wenn es einen Rechtsanspruch darauf gibt und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.

Verbindlichkeiten sind nach Abgeltung, Erlass oder Auslauf auszubuchen.

Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR 31.12.2020
kurzfristig
31.12.2020
langfristig
31.12.2019
kurzfristig
31.12.2019
langfristig
Kontokorrentkredite gegenüber Kreditinstituten 77.298   63.155  
Leasingverbindlichkeiten 70.774 465.645 68.084 488.407
Darlehen BLG Unterstützungskasse GmbH 25.600   25.600  
Kurzfristiger Anteil langfristiger Darlehen 21.049   18.594  
Derivate mit negativem Marktwert 13.386   9.550  
Verpflichtungen aus Erlösschmälerungen 5.993 0 5.949 0
Sonstige Finanzkredite 5.816 44.241 3.026 20.373
Cash Management gegenüber Beteiligungen 2.501   4.426  
Soziales Zukunftskonzept 936 3.418 801 2.636
Abgegrenzte Schulden 143 0 140 146
Ausstehende Kaufpreiszahlungen aus Unternehmenserwerb 0 0 12.500 0
Übrige 4.801 0 20.811 0
Gesamt 228.297 513.305 232.634 511.562

Die ausstehenden Kaufpreiszahlungen aus Unternehmenserwerb des Vorjahres betrafen in voller Höhe Verbindlichkeiten aus dem Terminkauf über die verbleibenden 49 Prozent der Geschäftsanteile an der BLG Sports & Fashion Logistics GmbH, Hörsel. Der Terminkauf ist im Januar 2020 erfolgt.

In den übrigen sonstigen Finanzverbindlichkeiten waren im Vorjahr Verpflichtungen aus dem Erwerb von Anteilen an der E.H. Harms Automobile-Logistics in Höhe von TEUR 2.158 enthalten, die in voller Höhe auf den kurzfristigen Bereich entfielen und in 2020 beglichen wurden.

Die durchschnittlichen Effektivzinssätze zum Bilanzstichtag der Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betrugen 0,5 Prozent (Vorjahr: 0,6 Prozent).

Die (undiskontierten) künftigen Zahlungsströme aus Leasingverbindlichkeiten sind in Erläuterung Nummer 32 im Abschnitt „Liquiditätsrisiko“ dargestellt.

25. Abgegrenzte Zuwendungen der öffentlichen Hand

TEUR 31.12.2020­
langfristig
31.12.2019­
langfristig
Geschäftsbereich AUTOMOBILE 2.671 2.487
Geschäftsbereich CONTRACT 78 89
Gesamt 2.749 2.576
TEUR 31.12.2020­
kurzfristig
31.12.2019­
kurzfristig
     
Geschäftsbereich AUTOMOBILE 70 70
Geschäftsbereich CONTRACT 11 16
Gesamt 81 86

Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand werden bilanziell berücksichtigt, sofern eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Die Zuschüsse werden nach der Bruttomethode unter den Verbindlichkeiten gesondert ausgewiesen. Die Auflösung erfolgt zeitanteilig nach Maßgabe der Abschreibungen der bezuschussten Vermögenswerte.

Bei den in den obigen Tabellen dargestellten Sachverhalten handelt es sich um Abgrenzungen für vermögenswertbezogene Zuwendungen. In den Zuwendungen des Geschäftsbereichs AUTOMOBILE sind TEUR 1.308 (Vorjahr: TEUR 1.361) für Zuwendungen des Eisenbahn-Bundesamtes für Ersatzerneuerungen in die Schieneninfrastruktur enthalten. Die Abgrenzungsposten werden analog zu den Abschreibungen der bezuschussten Vermögenswerte aufgelöst. Für das Jahr 2020 sind insgesamt Erträge aus der Auflösung der Abgrenzungsposten von TEUR 98 (Vorjahr: TEUR 98) vereinnahmt worden.

Darüber hinaus wurden unterjährig weitere Erträge in Höhe von TEUR 3.778 (Vorjahr: TEUR 926) erfasst, die in voller Höhe erfolgswirksame Zuwendungen betreffen. Hiervon entfallen TEUR 2.898 auf die Erstattung von Sozialversicherungsbeiträgen durch die Bundesagentur für Arbeit im Zusammenhang mit dem Einsatz von Kurzarbeit. Der Ausweis erfolgt brutto unter den sonstigen betrieblichen Erträgen.

26. Langfristige Rückstellungen

Pensionsverpflichtungen sind Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses im Sinne von IAS 19. Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem in IAS 19 vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) für leistungsorientierte Altersversorgungspläne. Bei diesem Verfahren werden bei der Bewertung neben den am Bilanzstichtag bestehenden Pensionsverpflichtungen auch die künftige Entgeltentwicklung, zu erwartende Rentenerhöhungen sowie die voraussichtliche Fluktuation berücksichtigt. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden vollständig in der Periode, in der sie entstanden sind, im sonstigen Ergebnis erfasst. Die sogenannte Nettozinskomponente, die den Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Bruttopensionsverpflichtungen abzüglich der erwarteten Erträge aus dem Planvermögen enthält, wird im Finanzergebnis gezeigt. Die Verzinsung des Planvermögens erfolgt mit dem angewandten Diskontierungszinssatz, der der Bewertung der Pensionsverpflichtungen zugrunde liegt. Bei den in der Bilanz dargestellten Verpflichtungen handelt es sich um Nettoverpflichtungen nach Verrechnung mit dem Planvermögen.

Bei Jubiläumsrückstellungen handelt es sich um andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer im Sinne von IAS 19. Die Bewertung erfolgt ebenfalls nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode). Der in den Jubiläumsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird im Finanzergebnis gezeigt.

TEUR 31.12.2020 31.12.2019
Personalbezogene Rückstellungen    
Direktzusagen 11.986 8.573
Hafenrente 19.663 20.346
Soziales Zukunftskonzept 33.257 32.966
Jubiläumsrückstellungen 9.997 9.696
  74.903 71.581
Sonstige Rückstellungen    
Übrige sonstigelangfristige Rückstellungen 11 11
  11 11
Gesamt 74.914 71.592

Rückstellungen für Pensionen

Bei sämtlichen Plänen von BLG LOGISTICS handelt es sich um leistungsorientierte Pläne im Sinne von IAS 19. Mindestdotierungsverpflichtungen bestehen nicht.

Rechtsgrundlagen für die Gewährung von Versorgungsleistungen sind zum einen Einzelzusagen der Gruppengesellschaften. Zum anderen ergeben sich Verpflichtungen zur Zahlung einer Invaliden- und einer Altersrente aus dem Rahmentarifvertrag für die Hafenmitarbeitenden der deutschen Seehafenbetriebe einschließlich der Sonderbestimmungen für die Häfen im Land Bremen vom 12. Mai 1992. Zum 1. Januar 1998 wurden die bis zu diesem Zeitpunkt bei der BLG AG bestehenden Versorgungsverpflichtungen von der Freien Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) übernommen.

Des Weiteren bestehen Versorgungsverpflichtungen nach Maßgabe der Richtlinien der Siemens-Altersfürsorge für Mitarbeitende, die zum 1. Oktober 2001 von der SRI Radio Systems GmbH sowie zum 1. Mai 2003 von der Siemens AG auf die Gesellschaft BLG Logistics Solutions GmbH & Co. KG übergegangen sind.

Für Mitarbeitende, die zum 1. April 2015 von der Schenker AG sowie zum 1. Januar 2016 von der Kühne+Nagel (AG & Co.) KG auf die Gesellschaft BLG Industrielogistik GmbH & Co. KG übergegangen sind, bestehen Versorgungsverpflichtungen nach Maßgabe der Betriebsvereinbarung der Schenker AG „Vorsorgeplan 2000“ vom 28. Februar 2003 sowie der Gesamtbetriebsvereinbarung „Versorgungsbaustein Mitarbeiterbeteiligung“ der Schenker AG vom 9. Juni 2011.

Durch einen Betriebsübergang wurden zum 1. Oktober 2018 durch die BLG Handelslogistik GmbH & Co. KG Verpflichtungen in Form von gleichlautenden Einzelzusagen von der Puma AG übernommen.

Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen zur Gewährung und Zahlung von Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenbezügen aufgrund einer Konzernbetriebsvereinbarung zur Sozialen Zukunftssicherung vom 15. März 2005 (Soziales Zukunftskonzept). Wesentliche Teile dieses Vorsorgeplans werden durch jährlich neu zu vereinbarende Entgeltverzichte der am Vorsorgeplan teilnehmenden Mitarbeitenden aufgebracht, während sich die Teile aus dem Bonusplan jährlich aus einer nach Ende des Geschäftsjahres festgestellten Mitarbeitendengewinnbeteiligung ergeben.

Für Teile der Einzelzusagen sowie für die Verpflichtungen im Rahmen des Sozialen Zukunftskonzepts besteht Planvermögen in Form von qualifizierten Versicherungsverträgen im Sinne von IAS 19. Das Planvermögen wird extern von Versicherungsunternehmen verwaltet und beinhaltet insbesondere Rückdeckungsversicherungen. Als beizulegende Zeitwerte werden die von den Versicherungen ermittelten Aktivwerte angesetzt.

TEUR 31.12.2020 31.12.2019
Rückdeckungsversicherungen 65.113 61.197
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 65.113 61.197

Die Rückstellungen werden unter Berücksichtigung der jeweils zugrunde liegenden vertraglichen Vereinbarung von qualifizierten Versicherungsmathematikern nach der Projected-Unit-Credit-Methode gemäß IAS 19 berechnet.

Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Plänen ist die Gruppe verschiedenen Risiken ausgesetzt. Neben allgemeinen Risiken aus einer Veränderung der demografischen Annahmen handelt es sich hierbei insbesondere um das Zinsänderungsrisiko und das Kapitalmarkt- beziehungsweise Anlagerisiko. Risikokonzentrationen bestehen nicht.

TEUR 31.12.2020 31.12.2019
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung 131.023 124.107
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -65.113 -61.197
Unterdeckung (Nettoschuld) 65.910 62.910

Barwert der Pensionsverpflichtungen

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen hat sich wie folgt entwickelt:

TEUR 31.12.2020 31.12.2019
Stand zu Beginn des Berichtsjahres 124.107 105.269
Laufender Dienstzeitaufwand 8.631 3.412
Aufwand aus Entgeltumwandlung 2.579 2.473
Zinsaufwand 1.390 2.198
Neubewertungen    
Erfahrungsbedingte Anpassungen -512 -110
Versicherungsmathematische Gewinne/Verlusteaus Änderungen derfinanziellen Annahmen -684 13.808
Inanspruchnahmen (gezahlte Versorgungsleistungen) -3.777 -2.916
Auflösungen -486 -29
Übertragungen 17 2
Umgliederungen -242 0
Stand am Ende des Berichtsjahres 131.023 124.107

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Duration) der leistungsorientierten Verpflichtungen stellt sich wie folgt dar:

  31.12.2020 31.12.2019
Direktzusagen 19 Jahre 16 Jahre
Hafenrente 16 Jahre 16 Jahre
Soziales Zukunftskonzept 12 Jahre 12 Jahre

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens

Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens hat sich wie folgt entwickelt:

TEUR 31.12.2020 31.12.2019
Stand zu Beginn des Berichtsjahres 61.197 56.470
Zinserträge 1.204 1.126
Aufwendungen/Erträgeaus dem Planvermögen (ohne Zinserträge) 326 169
Zuführungen der in den Plan einbezogenen Mitarbeitenden
(z. B. Entgeltumwandlungen)
2.496 2.337
Beiträge des Arbeitgebers 2.787 2.738
Inanspruchnahmen (gezahlte Versorgungsleistungen) -2.351 -1.609
Auflösungen -472 -17
Übertragungen -74 -17
Stand am Ende des Berichtsjahres 65.113 61.197

Nettopensionsaufwand

Der im Gewinn oder Verlust der Periode erfasste Teil der Nettopensionsaufwendungen setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR 31.12.2020 31.12.2019
Laufender Dienstzeitaufwand 8.631 3.412
Zinsaufwendungen 186 1.072
Gesamt 8.817 4.484

Der Dienstzeitaufwand wird in der Gruppengewinn- und -verlustrechnung als Personalaufwand, die Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtungen als Zinsaufwand ausgewiesen. Die erwarteten Erträge aus Planvermögen mindern den Zinsaufwand.

Der zum 31. Dezember 2020 zu verzeichnende tatsächliche Ertrag aus dem Planvermögen beläuft sich auf TEUR 1.530 (Vorjahr: TEUR 1.295).

Versicherungsmathematische Parameter

Die versicherungsmathematische Bewertung der wesentlichen leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen erfolgte auf Basis der folgenden Parameter (Angabe in Form von gewichteten Durchschnittsfaktoren):

31.12.2020
in %
Direktzusagen Hafenrente Soziales Zukunftskonzept
Diskontsatz 1,2 1,2 1,2
Gehaltssteigerungsrate 1,6 0,0 0,0
Rentensteigerungsrate 1,7 1,0 0,0
31.12.2019
in %
Direktzusagen Hafenrente Soziales Zukunftskonzept
Diskontsatz 1,2 1,1 1,1
Gehaltssteigerungsrate 1,5 0,0 0,0
Rentensteigerungsrate 1,6 1,0 0,0

Die der Berechnung des Barwerts der wesentlichen leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen zugrunde liegende Sterberate basiert wie im Vorjahr auf den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck.

Sensitivitätsanalysen

Der Barwert der Pensionsverpflichtung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die auf versicherungsmathematischen Annahmen beruhen. Die bei der Ermittlung der Nettoaufwendungen (beziehungsweise -erträge) für Pensionen verwendeten Annahmen schließen den Diskontsatz mit ein. Jede Änderung dieser Annahmen wird Auswirkungen auf den Buchwert der Pensionsverpflichtung haben.

BLG LOGISTICS ermittelt den angemessenen Diskontsatz zum Ende eines jeden Jahres. Dies ist der Zinssatz, der bei der Ermittlung des Barwerts der erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelabflüsse zur Begleichung der Verpflichtung verwendet wird. Bei der Ermittlung des Abzinsungssatzes legt die Gruppe den Zinssatz von Industrieanleihen höchster Bonität zugrunde, die auf die Währung lauten, in der auch die Leistungen bezahlt werden und deren Laufzeiten denen der Pensionsverpflichtung entsprechen.

Ein Anstieg beziehungsweise Rückgang der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen in Höhe der erwarteten zukünftigen Entwicklung hätte im Vergleich zu den tatsächlich angewendeten Parametern auf den Barwert der Pensionsverpflichtungen folgende Auswirkungen:

TEUR 31.12.2020
höher
31.12.2019
höher
Diskontsatz (50 Basispunkte) -8.219 -7.550
Gehaltssteigerungsrate (50 Basispunkte) 334 108
Rentensteigerungsrate (50 Basispunkte) 3.032 2.010
TEUR 31.12.2020
niedriger
31.12.2019
niedriger
Diskontsatz (50 Basispunkte) 9.133 8.906
Gehaltssteigerungsrate (50 Basispunkte) -318 -105
Rentensteigerungsrate (50 Basispunkte) -1.437 -1.835

Den Sensitivitätsberechnungen liegt die durchschnittliche Laufzeit der zum 31. Dezember 2020 ermittelten Versorgungsverpflichtungen zugrunde. Die Berechnungen wurden für die als wesentlich eingestuften versicherungsmathematischen Parameter isoliert vorgenommen, um die möglichen Auswirkungen auf den berechneten Barwert der Pensionsverpflichtungen separat aufzuzeigen. Da den Sensitivitätsanalysen die durchschnittliche Duration der erwarteten Versorgungsverpflichtungen zugrunde liegt und folglich die erwarteten Auszahlungszeitpunkte unberücksichtigt bleiben, führen sie nur zu näherungsweisen Informationen beziehungsweise Tendenzaussagen.

Finanzierung der Pensionsverpflichtungen

Die Finanzierung der für den Vorstand und leitende Mitarbeitende abgeschlossenen Pensionsverträge sowie die Vereinbarungen für das Soziale Zukunftskonzept sind grundsätzlich über Rückdeckungsversicherungen abgesichert, die zugunsten der Versorgungsberechtigten verpfändet sind. Die Pensionsverträge sind ausschließlich arbeitgeberfinanziert; das Soziale Zukunftskonzept wird durch Eigenbeiträge der Arbeitnehmer und durch erfolgsabhängige Bonuszahlungen des Arbeitgebers finanziert. Eine Verpflichtung zur Teilnahme am Sozialen Zukunftskonzept besteht nicht. Die Hafenrente enthält kein Planvermögen.

Für das folgende Geschäftsjahr erwartet die Gesellschaft Zahlungen an die leistungsorientierten Pläne in Höhe von TEUR 2.249 (Vorjahr: TEUR 2.823).

Jubiläumsrückstellungen

TEUR Langfristig Kurzfristig
Stand 01.01.2020 9.696 597
Inanspruchnahme 0 -450
Auflösung -30 0
Zuführung 332 236
Übertragung -2 0
Stand 31.12.2020 9.996 383

Die Rückstellungen für Jubiläen berücksichtigen die den Mitarbeitenden der Gruppe vertraglich zugesicherten Ansprüche auf den Erhalt von Jubiläumszuwendungen. Der Bilanzierung liegen versicherungsmathematische Gutachten zugrunde, in denen mit einem Diskontsatz von 1,2 Prozent (Vorjahr: 0,8 Prozent) gerechnet wurde. In der Zuführung des Berichtsjahres von TEUR 568 ist die Aufzinsung mit TEUR 84 enthalten.

Sonstige langfristige Rückstellungen

Übrige langfristige Rückstellungen bestehen in Höhe von TEUR 11 (Vorjahr: TEUR 11).

Langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden mit einem fristenadäquaten Kapitalmarktzins abgezinst.

27. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

TEUR 2020 2019
Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 49.813 67.834
Verpflichtungen aus ausstehenden Rechnungen 22.078 22.640
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen 13.024 3.083
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 226 263
Gesamt 85.141 93.820

28. Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten

TEUR 31.12.2020­
kurzfristig
31.12.2020­
langfristig
31.12.2019­
kurzfristig
31.12.2019­
langfristig
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten        
Verbindlichkeiten für variable Vergütungen 3.899 0 6.827 367
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitenden aus Lohn und Gehalt 5.793 0 3.885 0
Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitenden aus Restrukturierung 534 0 4.233 0
Übrige finanzielle Verpflichtungen 0 0 0 2
  10.226 0 14.945 369
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten        
Verpflichtungen aus ausstehendem Urlaub 13.246 0 14.331 0
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer 8.941 0 12.762 0
Verauslagte Zölle 5.162 0 7.899 0
Kurzfristige Leistungen an Arbeitnehmer 1.386 0 1.622 0
Altersteilzeitverpflichtungen 855 242 393 765
Vorauszahlungen 779 0 1.170 0
Vertragsverbindlichkeiten 657 175 1.833 61
Übrige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 1.668 0 1.820 0
  32.694 417 41.830 825
Gesamt 42.920 417 56.775 1.194

Verbindlichkeiten aus Altersteilzeitvereinbarungen als Verpflichtungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Termination Benefits) werden nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet.

Die Passivierung erfolgt auf der Grundlage tarif- und einzelvertraglicher Vereinbarungen. Dem Ausweis, der die Leistungsrückstände aus laufenden Altersteilzeitverhältnissen und die Aufstockungsbeträge enthält, liegen versicherungsmathematische Gutachten zugrunde.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Gruppe für Vertragsverbindlichkeiten sind in Erläuterung Nummer 4 dargestellt.

29. Kurzfristige Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Vermögensabflüsse erwarten lässt und zuverlässig ermittelbar ist. Sie stellen ungewisse Verpflichtungen dar, die mit dem nach bestmöglicher Schätzung ermittelten Betrag angesetzt werden. Der Rückstellungsbetrag umfasst dabei auch die erwarteten Kostensteigerungen.

TEUR Stand­
01.01.2020
Inanspruchnahme Auflösung Umgliederung Zuführung Stand­
31.12.2020
Versicherungsumlagen 1.429 -738 -47 -30 1.430 2.044
Belastende Verträge 4.471 -2.228 -906 0 7.491 8.828
Gewährleistungsrisiken 4.023 -150 -1.200 0 474 3.147
Übrige sonstige Rückstellungen 12.472 -2.741 -4.042 0 9.981 15.670
Gesamt 22.395 -5.857 -6.195 -30 19.376 29.689

Die Versicherungsumlagen resultieren insbesondere aus Verpflichtungen gegenüber dem Haftpflichtschadenausgleich der Deutschen Großstädte.

Die Rückstellungen für belastende Verträge entfallen mit TEUR 8.728 auf den Geschäftsbereich CONTRACT und mit TEUR 100 auf den Geschäftsbereich AUTOMOBILE. Die Rückstellungen betreffen Kundenverträge, bei denen die geschätzten Kosten durch die vereinbarten Erlöse voraussichtlich nicht gedeckt werden. Die Höhe der Risiken aus belastenden Verträgen kann infolge einer geänderten Sachlage im Zeitverlauf ansteigen. Ein solches Risiko ist nach der derzeitigen Einschätzung als gering anzusehen.

Für Gewährleistungsrisiken aus möglichen Einstandspflichten und Kulanzverpflichtungen wurden Rückstellungen in Höhe von TEUR 2.673 aus den Vorjahren beibehalten. Bei der Bemessung dieser Rückstellungen sind insgesamt weite Ermessensspielräume vorhanden, da keine vergleichbaren Sachverhalte oder andere Erfahrungswerte vorliegen.

In den übrigen sonstigen Rückstellungen sind sonstige betriebliche Steuern in Höhe von TEUR 753 (Vorjahr: TEUR 470) und Archivierungskosten in Höhe von TEUR 1.348 (Vorjahr: TEUR 1.348) enthalten. Des Weiteren beinhalten die übrigen sonstigen Rückstellungen mögliche Verpflichtungen im Zusammenhang mit Regressforderungen von Geschäftspartnern in Höhe von TEUR 3.000 (Vorjahr: TEUR 0) sowie Drittverpflichtungen an Miethallen/-flächen für Instandhaltungen in Höhe von TEUR 1.246 (Vorjahr: TEUR 1.055).

30. Eventualverbindlichkeiten

Im Folgenden werden die bei BLG LOGISTICS zugunsten von at Equity einbezogenen Unternehmen bestehenden Haftungsverhältnisse dargestellt.

TEUR 2020 2019
Gesamtanteil an den Eventualverbindlichkeiten    
von Gemeinschaftsunternehmen 328 250
von assoziierten Unternehmen 29 29
Gesamt 357 279

Die Eventualverbindlichkeiten sind zu Nominalbeträgen bewertet. Höchstbetragsbürgschaften werden mit ihrem Maximalbetrag angesetzt. Nach den Verhältnissen am Bilanzstichtag beläuft sich der tatsächliche Bestand der Eventualverbindlichkeiten auf Basis der zugrunde liegenden Verbindlichkeiten auf insgesamt TEUR 47 (Vorjahr: TEUR 204). Die Eventualverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die Besicherung von Kreditlinien.

Unter Berücksichtigung der bis zum Aufstellungszeitpunkt gewonnenen Erkenntnisse kann gegenwärtig davon ausgegangen werden, dass alle den Eventualverbindlichkeiten zugrunde liegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern erfüllt werden können. Das Risiko einer Inanspruchnahme ist als gering anzusehen.

31. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

TEUR 31.12.2020 31.12.2019
Bestellobligo 53.120 50.388
Übrige finanzielle Verpflichtungen 1.170 1.596
Gesamt 54.290 51.984

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind zu Nominalwerten bewertet. Das Bestellobligo resultiert aus eingegangenen Verträgen zum Erwerb von Sachanlagevermögen. Die Nettoverpflichtungen aus dem Bestellobligo sind überwiegend innerhalb der nächsten zwei Jahre fällig.