Die börsennotierte BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT -Aktiengesellschaft von 1877-, Bremen (BLG AG), ist ausschließlich persönlich haftende Gesellschafterin der BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG, Bremen (BLG KG). In dieser Funktion hat die Gesellschaft die Geschäftsführung der BLG KG übernommen. Die BLG AG unterhält eine Zweigniederlassung in Bremerhaven.
Die BLG AG ist am Gesellschaftskapital der BLG KG nicht beteiligt und ihr steht auch kein Ergebnisbezugsrecht an der Gesellschaft zu. Sämtliche Kommanditanteile der BLG KG werden von der Freien Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) gehalten. Für die übernommene Haftung und für ihre Geschäftsführungstätigkeit erhält die BLG AG jeweils eine Vergütung. Die Geschäfte der BLG KG werden durch den Vorstand der BLG AG als Organ der Komplementärin geführt. Der Vorstand führt die Geschäfte entsprechend § 76 Absatz 1 Aktiengesetz in eigener Verantwortung und ist Weisungen der Gesellschafter nicht unterworfen.
Für die übernommene Haftung erhält die BLG AG von der BLG KG eine Vergütung in Höhe von 5 Prozent ihres im Jahresabschluss des jeweiligen Vorjahres ausgewiesenen Eigenkapitals im Sinne der §§ 266 ff. des Handelsgesetzbuchs. Diese Haftungsvergütung ist unabhängig vom Jahresergebnis der BLG KG zu zahlen. Für ihre Geschäftsführungstätigkeit erhält die BLG AG eine Vergütung in Höhe von 5 Prozent des Jahresüberschusses der BLG KG vor Abzug dieser Vergütung. Die Vergütung beträgt mindestens TEUR 256 und höchstens TEUR 2.500. Zusätzlich werden der BLG AG alle unmittelbar aus der geschäftsführenden Tätigkeit bei der BLG KG entstehenden Aufwendungen von dieser erstattet. Weitere Angaben zu Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen finden sich im Anhang.
Nichtfinanzieller Bericht
Nach den Vorgaben des Gesetzes zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstattung der Unternehmen in ihren Lage- und Konzernberichten (CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz) gibt BLG LOGISTICS seit dem Geschäftsjahr 2017 eine nichtfinanzielle Gruppen-Erklärung im Sinne von § 315b HGB ab. Diese Erklärung ist als gesonderter nichtfinanzieller Bericht im Nachhaltigkeitsbericht integriert, der unter reporting.blg-logistics.com abrufbar ist.
Wirtschaftsbericht
Bericht zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Entsprechend ihrer Funktion hat die BLG AG sämtliche ihr zur Verfügung stehenden Finanzmittel an die BLG KG zur anteiligen Finanzierung des zur Leistungserfüllung notwendigen Working Capital ausgeliehen. Die Abwicklung erfolgt im Wesentlichen über das zentrale Cash Management der BLG KG, in das die BLG AG einbezogen ist. Die Verzinsung der zur Verfügung gestellten Mittel erfolgt zu unveränderten Konditionen.
Im Berichtsjahr hat die BLG AG von der BLG KG eine Haftungsvergütung (TEUR 1.047; Vorjahr: TEUR 1.061) und eine Geschäftsführungsvergütung (TEUR 256; Vorjahr: TEUR 765) erhalten.
Ergebnis je Aktie von EUR 0,29
Das Ergebnis je Aktie wird errechnet durch Division des Jahresüberschusses durch den Durchschnitt der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Aktien. Im Geschäftsjahr 2020 waren unverändert 3.840.000 Namensaktien im Umlauf. Das Ergebnis vor Steuern sank im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich um TEUR 401. Dies war im Wesentlichen bedingt durch das durch die Corona-Krise hervorgerufene niedrigere Ergebnis der BLG KG und die damit unter Vorjahresniveau liegende Geschäftsführungsvergütung auf dem Niveau der Mindestvergütung (2020: TEUR 256; 2019: TEUR 765). Höhere Aufwendungen für Publikation und für die Prüfung der Anforderungen des European Single Electronic Format (ESEF) konnten durch die geringeren Aufwendungen, die die virtuell durchgeführte Hauptversammlung verursacht hat, kompensiert werden. Aus einer Anpassung der Pensionsverpflichtungen entstanden erhöhte Personalaufwendungen, die durch die BLG KG erstattet wurden (sonstige betriebliche Erträge). Daraus resultierende steuerliche Sondereffekte in der Körperschaftsteuer und den aktiven latenten Steuern haben sich im Wesentlichen kompensiert. Entsprechend den Anpassungen der Pensionsverpflichtungen haben sich diese auf der Passivseite der Bilanz deutlich erhöht. Siehe auch die Erläuterungen im Abschnitt Vergütungsbericht .
Die BLG-Aktie
Märkte trotzen Corona
Unklarer Verlauf des Brexits, Angst vor einer Rezession und nicht zuletzt der amerikanisch-chinesische Handelskrieg waren schon zum Start des Börsenjahres 2020 keine guten Rahmenbedingungen. Diese rückten durch die im Frühjahr aufkommende Corona-Krise in den Hintergrund. Das Börsenjahr glich einer Achterbahnfahrt. Mitte März erlebte der DAX den schnellsten Crash seiner Geschichte und fiel binnen weniger Wochen um über 5.000 Punkte. Doch genauso schnell erholte sich der deutsche Leitindex auch wieder und legte seit seinem Tiefstand Mitte März um über 60 Prozent zu. Während zum Jahresende 2020 die deutsche Wirtschaft in eine zweite Corona-Rezession zu rutschen drohte, hat der DAX kurz nach Weihnachten ein neues Rekordhoch erreicht.
Die lockere Geldpolitik der Zentralbanken, billionenschwere Konjunkturhilfen zahlreicher Staaten und nicht zuletzt die Zulassung von Corona-Impfstoffen schürten Hoffnung und bescherten den Börsen den besten November seit Langem. Nach den massiven Einbrüchen in 2020 gehen Experten für 2021 davon aus, dass man zunehmend zu einer gewohnten Konsum- und Lebensweise zurückkehren kann und es ein Jahr des Wiederaufschwungs werden könnte. In diesem Umfeld schrumpfte die deutsche Wirtschaft 2020 um rund 5 Prozent. Der DAX legte um 3,7 Prozent zu und schloss das Jahr mit 13.719 Punkten ab.
Relative Entwicklung der BLG-Aktie im Vergleich
BLG-Aktie1 fällt um 5,9 Prozent
Nachdem die BLG-Aktie das Geschäftsjahr 2020 mit einem Kurs von EUR 13,10 eröffnet hatte, bewegte sie sich zunächst analog den großen deutschen Indizes seitwärts. Der höchste Schlusskurs des Jahres ergab sich vor dem massiven Eintreten der Corona-Krise am 5. Februar 2020 mit einem Kurs von EUR 14,47. Im März gab der Kurs deutlich weniger nach als die großen deutschen Indizes. Im weiteren Verlauf des Jahres bewegte sich die Aktie im Wesentlichen seitwärts, wobei das Niveau sich zumeist unter dem Eröffnungskurs befand. Aufgrund des niedrigen Handelsvolumens der Aktie kann sich bereits eine geringe Anzahl von Transaktionen auf den Kurs auswirken. Die BLG-Aktie sank im Berichtsjahr insgesamt um 5,9 Prozent und lag damit unter dem allgemeinen Marktniveau (DAX +3,7 Prozent, MDAX +8,8 Prozent, SDAX +17,7 Prozent). Aufgrund des Jahresschlusskurses am 30. Dezember 2020 von EUR 12,33 lag die Marktkapitalisierung bei EUR 47,3 Mio.
1 Angabe aller Börsenkurse der BLG AG in diesem Lagebericht als Durchschnitt an den notierten Börsen
Stammdaten zurBLG Aktie
ISIN
DE0005261606
WKN
526160
Börsenkürzel
BLH
Grundkapital
EUR 9.984.000
Zugelassenes Kapital
3.840.000 Stück
Gattung
Nennwertlose Namensaktien
Notiert in:
Berlin, Hamburg, Frankfurt
Ausschüttung der Mindestdividende von EUR 0,11
Im Wesentlichen aufgrund der gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Arbeitsvergütung (Mindestvergütung in Höhe von TEUR 256) von der BLG KG weist der Jahresabschluss der BLG AG für das Geschäftsjahr 2020 einen Bilanzgewinn nach HGB von TEUR 1.117 (Vorjahr: TEUR 1.536) aus. Dieser ist nach deutschem Recht die Grundlage für die Dividendenausschüttung.
Wir verfolgen grundsätzlich das Ziel einer ergebnisorientierten und kontinuierlichen Dividendenpolitik. Für das Geschäftsjahr 2020 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 2. Juni 2021 vor, aufgrund der Auswirkungen durch die Corona-Pandemie auf die Ergebnissituation der gesamten BLG-Gruppe, nur die gesetzliche Mindestdividende nach § 254 AktG in Höhe von EUR 0,11 je Aktie (Vorjahr: EUR 0,40) auf das dividendenberechtigte Grundkapital von EUR 9.984.000,00 entsprechend 3.840.000 Stück (Namensaktien) auszuschütten. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme in Höhe von TEUR 422 und einer Ausschüttungsquote von 37,8 Prozent. Bezogen auf den Jahresschlusskurs von EUR 12,33 ergibt sich für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividendenrendite von 0,9 Prozent. Für den übrigen Teil des Bilanzgewinns in Höhe von TEUR 695 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat vor, diesen in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen.
2020
2019
2018
2017
2016
Ergebnis je Aktie
EUR
0,29
0,38
0,66
0,60
0,45
Dividende je Aktie
EUR
0,11
0,40
0,45
0,40
0,40
Dividende
Prozent
4,2
15,4
17,3
15,4
15,4
Dividendenrendite
Prozent
0,9
3,1
3,8
2,8
2,1
Börsenkurs zum Jahresende
EUR
12,33
12,97
11,87
14,49
19,27
Höchstkurs
EUR
14,47
14,10
15,10
19,27
20,10
Tiefstkurs
EUR
11,70
11,93
11,13
12,87
13,59
Ausschüttungssumme
TEUR
422
1.536
1.728
1.536
1.536
Ausschüttungsquote
Prozent
37,8
105,6
68,0
66,3
89,5
Kurs-Gewinn-Verhältnis
42,4
34,3
17,9
24,0
42,8
Marktkapitalisierung
EUR Mio.
47,3
49,8
45,6
55,6
74,0
Aktionärsstruktur der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT -Aktiengesellschaft von 1877- zum 31. Dezember 2020
Das Grundkapital der BLG AG beträgt EUR 9.984.000,00 und ist in 3.840.000 stimmberechtigte auf den Namen lautende Stückaktien (Namensaktien) eingeteilt. Die Übertragung der Aktien bedarf gemäß § 5 der Satzung der Gesellschaft deren Zustimmung.
Die Freie Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) ist zum 31. Dezember 2020 mit 50,4 Prozent Hauptaktionärin der BLG AG. Weitere große institutionelle Investoren sind die Finanzholding der Sparkasse in Bremen und die Panta Re AG, Bremen, mit einem Anteil von je 12,6 Prozent sowie die Waldemar Koch Stiftung, Bremen, mit einem Anteil von 5,9 Prozent. Der Streubesitz beträgt 18,5 Prozent, was einer Aktienanzahl von rund 710.000 Stück entspricht. Der Anteil institutioneller Anlegender hieran beträgt ca. 1,2 Prozent; die übrigen ca. 17,3 Prozent werden von Privatanlegenden gehalten.
Erklärung zur Unternehmensführung
Im Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften wurde nur das Vorliegen der Angaben zur Corporate Governance im Sinne des § 289 HGB vom Abschlussprüfer geprüft. Zur Vermeidung von Dopplungen werden sie gemeinsam mit der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB an anderer Stelle im Finanzbericht ausgewiesen; siehe hierzu Erklärung zur Unternehmensführung
Übernahmerelevante Angaben nach § 289a Absatz 1 HGB
Unternehmerisches Handeln ist mit Chancen und Risiken verbunden. Der verantwortungsbewusste Umgang mit möglichen Risiken ist für die BLG AG Kernelement solider Unternehmensführung. Zugleich gilt es, Chancen zu identifizieren und zu nutzen. Unsere Chancen- und Risikopolitik folgt dem Bestreben, den Unternehmenswert zu steigern, ohne unangemessen hohe Risiken einzugehen.
Die Verantwortung für die Formulierung risikopolitischer Grundsätze und die ergebnisorientierte Steuerung des Gesamtrisikos trägt der Vorstand der BLG AG. Der Vorstand unterrichtet den Aufsichtsrat regelmäßig über risikorelevante Entscheidungen zu dessen pflichtgemäßer Wahrnehmung gesellschaftsrechtlicher Verantwortung.
Die frühzeitige Identifikation von Gefährdungspotenzialen erfolgt im Rahmen eines kontinuierlichen Risikocontrollings und eines auf die gesellschaftsrechtliche Unternehmensstruktur abgestimmten Risikomanagements und -reportings. Dabei unterliegen Risiken aus strategischen Entscheidungen hinsichtlich einer möglichen Bestandsgefährdung unserer besonderen Beachtung. Im Rahmen einer Gesamtbeurteilung lassen sich gegenwärtig keine bestandsgefährdenden Risiken für die künftige Entwicklung unserer Gesellschaft ableiten. Unsere Finanzbasis in Verbindung mit der Erweiterung der Leistungsspektren aller strategischen Geschäftsbereiche der Gruppe bietet nach wie vor gute Chancen einer stabilen Unternehmensentwicklung für die BLG AG.
Beschreibung der wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess nach § 289 Absatz 4 HGB
Begriffsbestimmung und Elemente des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems
Das Risikomanagement der BLG AG ist in einer Richtlinie dokumentiert. Die dort festgelegten Regularien und notwendigen Dokumentationen sowie Berichtszyklen werden mit einer Standardsoftware zur Gewährleistung eines einheitlichen Prozessstandards unterstützt.
Das interne Kontrollsystem der BLG AG umfasst in Bezug auf die Rechnungslegung alle Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherstellung der bilanziell richtigen und gesetzesmäßigen Erfassung, Aufbereitung und Abbildung von unternehmerischen Sachverhalten in der Rechnungslegung. Ziel ist die Vermeidung einer wesentlichen Falschaussage in der Buchführung und in der externen Berichterstattung.
Da das interne Kontrollsystem einen integralen Bestandteil des Risikomanagements darstellt, erfolgt eine zusammengefasste Darstellung.
Elemente des internen Kontrollsystems bilden das interne Steuerungs- und das interne Überwachungssystem. Als Verantwortliche für das interne Steuerungssystem hat der Vorstand der BLG AG insbesondere die Zentralbereiche Controlling, Finanzen und Rechnungswesen beauftragt.
Das interne Überwachungssystem umfasst sowohl in den Rechnungslegungsprozess integrierte als auch prozessunabhängige Kontrollen. Zu den prozessintegrierten Kontrollen zählen insbesondere das Vier-Augen-Prinzip und IT-gestützte Kontrollen, aber auch die Einbeziehung von internen Fachbereichen wie Recht oder Steuern sowie externer Experten.
Prozessunabhängige Kontrollen werden durch die Interne Revision, das Qualitätsmanagement sowie den Aufsichtsrat, und hier vor allem durch den Prüfungsausschuss, durchgeführt. Der Prüfungsausschuss befasst sich insbesondere mit der Rechnungslegung der Gesellschaft und der Gruppe, einschließlich der Berichterstattung. Weitere Tätigkeitsschwerpunkte des Prüfungsausschusses sind die Risikolage, die Überwachung der Weiterentwicklung des Risikomanagements sowie Fragen der Compliance. Dies schließt auch die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems mit ein.
Darüber hinaus werden prozessunabhängige Prüfungstätigkeiten auch von externen Prüfungsorganen wie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder der steuerlichen Betriebsprüfung vorgenommen. Bezogen auf den Prozess der Rechnungslegung bildet die Prüfung des Jahres- und Gruppenabschlusses sowie des Abschlusses nach § 315e HGB durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft den Hauptbestandteil prozessunabhängiger Überprüfung.
Rechnungslegungsbezogene Risiken
Rechnungslegungsbezogene Risiken können sich beispielsweise aus dem Abschluss ungewöhnlicher oder komplexer Geschäfte oder Unternehmenszusammenschlüssen sowie der Verarbeitung von Nicht-Routine-Transaktionen ergeben.
Latente Risiken resultieren auch aus Ermessensspielräumen bei Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden oder aus dem Einfluss von Schätzungen auf den Jahresabschluss, beispielsweise bei Rückstellungen oder Eventualverbindlichkeiten.
Prozess der Rechnungslegung und Maßnahmen zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit
Die buchhalterische Erfassung der Geschäftsvorfälle in den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen der BLG AG erfolgt im Wesentlichen über die Standardsoftware SAP R/3. Zur Aufstellung des Gruppenabschlusses wird das SAP-Konsolidierungsmodul EC-CS eingesetzt. Dabei werden die Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften, gegebenenfalls nach Anpassung an die internationalen Rechnungslegungsvorschriften, zusammengefasst. Die Einbindung ausländischer Tochtergesellschaften erfolgt über standardisierte, Excel-basierte Reporting Packages, die mittels flexiblen Uploads in das Konsolidierungssystem EC-CS überführt werden. Es handelt sich hierbei um eine Standardschnittstelle in SAP.
Die BLG AG hat zur Gewährleistung einer gruppeneinheitlichen Bilanzierung und Bewertung Bilanzierungsrichtlinien zur Rechnungslegung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) herausgegeben, in denen neben allgemeinen Grundlagen insbesondere Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze und -methoden sowie Regelungen zur Gewinn- und Verlustrechnung, Konsolidierungsgrundsätze und Sonderthemen behandelt werden. Zur Umsetzung einer einheitlichen, standardisierten und effizienten Buchhaltung und Bilanzierung wurden zudem Richtlinien zur gruppeneinheitlichen Kontierung aufgestellt. Ergänzend dazu liegt ein Leitfaden Anhang und Lagebericht vor, der eine durchgängige Abstimmbarkeit der Rechenwerke ermöglichen soll.
Die Durchführung von Impairment-Tests für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten der Gruppe erfolgt zentral. Auf diese Weise wird die Anwendung einheitlicher und standardisierter Bewertungskriterien sichergestellt. Gleiches gilt für die Festlegung der für die Bewertung von Pensionsrückstellungen und sonstigen gutachtenbezogenen Rückstellungen anzuwendenden Parameter.
Zur Vorbereitung der Schuldenkonsolidierung werden regelmäßig interne Saldenabstimmungen vorgenommen, um eventuelle Differenzen frühzeitig klären und beheben zu können. Auf Gruppenebene werden neben einer systemseitigen Validierung der Meldedaten aus den Einzelabschlüssen insbesondere die Reporting Packages auf Plausibilität überprüft und in das Konsolidierungssystem EC-CS überführt.
Die Datenbasis für die Anhang wird im Wesentlichen aus dem Konsolidierungssystem EC-CS entwickelt und durch weitere Informationen der Tochtergesellschaften ergänzt.
Für das Tax Accounting wird eine spezielle Software verwendet. Auf Ebene der einzelnen Tochtergesellschaften werden die laufenden und die latenten Steuern berechnet und die Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern geprüft. Unter Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten werden daraus die auf Ebene der Gruppe in der Bilanz sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung anzusetzenden laufenden und latenten Steuern ermittelt.
Die Überführung des geprüften Abschlusses nach § 315e HGB in das ESEF-fähige Format zur Einreichung beim Bundesanzeiger wird mithilfe einer entsprechenden Software vorgenommen und es werden entsprechend einem herausgegebenen ESEF-Fachkonzept notwendige Kontrollen nach dem Vier-Augen-Prinzip durchgeführt und dokumentiert.
Einschränkende Hinweise
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem dient der Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie der Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.
Durch Ermessensentscheidungen, fehlerbehaftete Kontrollen oder dolose Handlungen kann die Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems jedoch eingeschränkt werden, sodass auch die eingerichteten Systeme keine absolute Sicherheit zur Identifikation und Steuerung der Risiken gewährleisten können.
Risiken und Chancen der zukünftigen Entwicklung
Risiken für die Gesellschaft ergeben sich aus der Stellung als persönlich haftende Gesellschafterin der BLG KG. Das Risiko einer Inanspruchnahme ist gegenwärtig nicht erkennbar. Ein Risiko, aber auch eine Chance besteht in der Ergebnisentwicklung der BLG KG einschließlich ihrer Beteiligungen, von der die Höhe der Geschäftsführungsvergütung der Gesellschaft abhängt. Hierbei können sich Markt-, gesamtwirtschaftliche, politische und andere Risiken (z. B. hoher Wettbewerbsdruck, Konjunkturentwicklung, Auswirkungen der Corona-Krise) direkt auswirken. Wir verweisen diesbezüglich auch auf den Gruppenlagebericht, den die BLG AG und BLG KG im Rahmen ihres gemeinsam aufgestellten Gruppenabschlusses für das Geschäftsjahr 2020 erstellt haben. Ein Ausfallrisiko resultiert aus den Forderungen aus Darlehen und Cash Management gegen die BLG KG. Das Risiko eines Ausfalls ist gegenwärtig nicht erkennbar.
Durch die Corona-Krise ist die Vergütung für die Geschäftsführung 2020 auf das Mindestniveau von TEUR 256 gefallen, sodass die Erträge der BLG AG entsprechend zurückgingen. Weitere Risiken aus der Corona-Krise isoliert für die BLG AG sind derzeit nicht ersichtlich. Durch den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union sowie durch die anhaltende Niedrigzinsphase ergeben sich nach derzeitigen Erkenntnissen keine Einflüsse auf die Risikoeinschätzung.
Prognosebericht
Bericht zu Prognosen und sonstigen Aussagen zur voraussichtlichen Entwicklung
Im Vorjahr wurde vor dem Hintergrund der im Frühjahr 2020 massiv begonnenen Corona-Pandemie ein deutlich geringeres Jahresergebnis als im Geschäftsjahr 2019 prognostiziert. Die massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie bei BLG LOGISTICS führten letztendlich dazu, dass die ergebnisabhängige Vergütung für die Geschäftsführung (Arbeitsvergütung) der BLG KG auf den Mindestbetrag von TEUR 256 sank. Insbesondere aus diesem Grund ist die im letzten Jahr gestellte Prognose eingetreten und das Ergebnis vor Steuern sank um TEUR 401 auf TEUR 1.349. Der Jahresüberschuss sank letztendlich entsprechend ebenfalls um TEUR 337. Hinsichtlich weiterer Ausführungen verweisen wir auch auf den Wirtschaftsbericht.
Auch zu Beginn des Jahres 2021 können der weitere Verlauf der Corona-Pandemie und damit auch die Auswirkungen auf Weltwirtschaft, globale Handelsströme und Kunden von BLG LOGISTICS nicht verlässlich bestimmt werden. Aufgrund der noch bestehenden, hohen Unsicherheit und des schleppenden Starts der Schutzimpfungen ist eine zuverlässige Prognose für die Geschäftsentwicklung der BLG LOGISTICS im Jahr 2021 schwierig.
Die BLG AG geht für die wirtschaftliche Entwicklung 2021 und damit auch für das Ergebnis der BLG KG nach aktuellem Kenntnisstand davon aus, dass im Geschäftsjahr 2021 eine zunehmende Erholung eintreten kann. Dennoch werden die Auswirkungen der Corona-Pandemie und weiterer globaler Unsicherheiten noch andauern und es wird daher ein schwieriges Jahr.
Vor diesem Hintergrund ist damit zu rechnen, dass sich für die BLG AG keine wesentliche Änderung der Ertragslage ergeben wird, da neben der Haftungsvergütung aller Voraussicht nach die Vergütung für die Geschäftsführung auf ähnlichem Niveau bleiben wird. Zusätzlich werden Sondereffekte, wie die Auflösung nicht benötigter Aufwendungen für eine Präsenz-Hauptversammlung, im Geschäftsjahr 2021 voraussichtlich nicht erneut eintreten. Damit wird das Ergebnis (EBT) der BLG AG für das Jahr 2021 auf einem ähnlichen Niveau wie in 2020 bzw. leicht darunter liegen. Hinsichtlich der Dividende werden wir unsere Aktionär:innen zukünftig je nach wirtschaftlicher Entwicklung entsprechend angemessen am Ergebnis beteiligen.
Unter Berücksichtigung der großen Unsicherheitslage geht der Vorstand auf Basis der zurzeit möglichen Abschätzungen auch für das Geschäftsjahr 2021 davon aus, dass die Liquidität der BLG AG wie auch der Gruppe trotz der pandemie-induzierten Belastungen ausreichen wird, um jederzeit den fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Dieser Jahresbericht enthält, abgesehen von historischen Finanzinformationen, zukunftsgerichtete Aussagen zur Geschäfts- und Ertragsentwicklung der BLG AG, die auf Einschätzungen, Prognosen und Erwartungen beruhen und mit Formulierungen wie „annehmen“ oder „erwarten“ und ähnlichen Begriffen gekennzeichnet sind. Diese Aussagen können naturgemäß von tatsächlichen zukünftigen Ereignissen oder Entwicklungen abweichen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, die zukunftsgerichteten Aussagen angesichts neuer Informationen zu aktualisieren.
Schlusserklärung des Vorstands nach § 312 Absatz 3 AktG
Die BLG AG erhielt bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und wurde durch die im Bericht angegebenen getroffenen Maßnahmen nicht benachteiligt. Unterlassen wurden keine Maßnahmen im Sinne de § 312 AktG. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die uns im Zeitpunkt der berichtspflichtigen Vorgänge bekannt waren.
Bremen, 30. März 2021
BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT -Aktiengesellschaft von 1877-
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