Reporting 2020

Prognosebericht

Ausrichtung der Gruppe in der Zukunft

Beibehaltung des Geschäftsmodells

Eine grundlegende Änderung unseres Geschäftsmodells ist aktuell nicht geplant. Ein strategischer Schwerpunkt wird auf den weiteren Ausbau der Geschäftsbereiche AUTOMOBILE und CONTRACT gelegt. Unser Ziel ist es, profitabel in allen Geschäftsfeldern zu sein und weiter zu wachsen. Durch die Fortsetzung unserer Akquisitionstätigkeiten, die gezielte Bildung von Kooperationen sowie den Aufbau strategischer Partnerschaften wollen wir bestehende Marktanteile ausbauen, neue Märkte erschließen und weitere Kunden gewinnen. Zusätzlich werden wir unsere Wertschöpfungsketten in den Geschäftsfeldern erweitern. Außerdem gilt es, durch konsequentes Prozess- und Qualitätsmanagement, Nutzung der Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, sowie stringentes Kostenmanagement die Produktivität in allen Bereichen, auch in der Krise, zu verbessern.

Erwartete wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Wirtschaftswachstum in 2021 erwartet

Nach dem historischen Einbruch der Weltwirtschaft in 2020 wird davon ausgegangen, dass diese in 2021 wieder deutlich wächst. Zwischen den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten gibt es aber hohe Abweichungen hinsichtlich der erwarteten Stärke des Wachstums und die Prognosen müssen vor dem Hintergrund des unsicheren, weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie laufend angepasst werden.

Durch die zweite Welle der Pandemie und entsprechende Infektionsschutzmaßnahmen der Regierungen hat sich die Dynamik der weltweiten Konjunkturerholung in den vergangenen Monaten verringert. In Deutschland wurden insbesondere Teile des Dienstleistungssektors (Gastgewerbe, Freizeitsektor) massiv behindert, was die Konjunktur belastet. Das verarbeitende Gewerbe konnte zuletzt eine deutliche Verbesserung der Auftragslage erreichen und die Produktion sukzessive weiter hochfahren. Durch die dieses Mal ausgebliebene Unterbrechung von Lieferketten konnte ein neuer massiver Einbruch im Winter verhindert werden. Verstärkte Grenzkontrollen oder ähnliche Maßnahmen können vereinzelt erneut zu einer Beeinträchtigung der Produktion führen.

Ökonomen gehen nach der Zulassung von Impfstoffen und der zunehmenden Durchimpfung der Bevölkerung sowie einer voranschreitenden Normalisierung der Rahmenbedingungen davon aus, dass die ersehnte Erholung der Wirtschaft insbesondere im zweiten Halbjahr 2021 an Fahrt aufnehmen wird. Durch die weiterhin niedrigen Zinsen und durch einkommensstützende Maßnahmen seitens der Finanzpolitik dürfte auch der private Konsum kräftig anziehen und zurückgestaute Bedürfnisse gedeckt werden.

Durch den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl hat sich des Weiteren das Risiko einer Eskalation des transatlantischen Handelskonflikts deutlich vermindert. Zusätzliche positive Signale kommen aus China, welches die Corona-Pandemie wirtschaftlich besser verkraftet hat als die Europäer. Indizes deuten hier auf ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum hin, wovon insbesondere die exportorientierte deutsche Industrie profitieren könnte. Ihr käme auch die Erholung der Weltwirtschaft deutlich zugute. Aufgeschobene Investitionen der Wirtschaft könnten umgesetzt werden.

Ein für die kommenden Jahre massiver Investitions- und Entwicklungsbedarf besteht aufgrund der ambitionierten Ziele der EU und der Bundesregierung zur Minderung des Ausstoßes von Treibhausgasen. Hier steht auch besonders die Automobilwirtschaft und weitere große Teile der deutschen Industrie vor großen Herausforderungen. Die mittelfristige Abkehr vom Verbrennungsmotor hin zum Elektroantrieb bringt enorme Veränderungen der Produktions- und Arbeitsprozesse mit sich. Eine weitere Unsicherheit auf die Prognose ergibt sich aus den Auswirkungen des Brexits.

Quellen dieses Abschnitts:

IMK, IMK Report Nr. 164, Januar 2021

IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Nr. 73 (2020|Q4)

Tagesschau.de vom 31.12.2020, 17:51 Uhr “Hoffnung auf Erholung der Wirtschaft”

Logistikbranche hofft auf positives Jahr

Zum Jahresende 2020 hat sich die Geschäftslage laut SCI Logistikbarometer (Dezember 2020) bei den befragten Transport- und Logistikunternehmen stabilisiert und sich auf dem Wert des Vorjahres eingependelt. Angesichts des schwierigen Corona-Jahres 2020 fallen die Erwartungen an das Geschäftsjahr 2021 überwiegend positiv aus. Dennoch werden kurzfristig mit Blick auf die Lockdown-Maßnahmen zu Jahresbeginn starke Auswirkungen auf das Tagesgeschäft erwarten lassen.

Ein ähnliches Bild zeigt auch der ifo-BVL-Logistik-Indikator zum Jahresende. Der Optimismus aus dem dritten Quartal ging zum Jahresende zurück und per saldo blickten die Firmen mit leichtem Pessimismus auf die Entwicklungen der kommenden sechs Monate. Die aktuelle Konjunktur ist nach wie vor stark von den Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie beeinflusst. So wird das Geschäft der Transport- und Logistikunternehmen im ersten Halbjahr 2021 noch mit vielen Unsicherheiten behaftet sein. Hinzu kommen die strukturellen Probleme wichtiger Wirtschaftszweige, wie dem Automobil- und Maschinenbau sowie dem verarbeitenden Gewerbe. Wachstumsimpulse kommen aus der Konsumgüterindustrie und dem Einzelhandel (insbesondere E-Commerce). Es wird erwartet, dass das Niveau von 2019 erst 2023 wieder erreicht werden kann.

In der Nach-Corona-Zeit werden die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung wieder mehr in den Fokus rücken und es wird zu Investitionen in diesen Bereichen kommen. Auch 2021 werden Personaldefizite insbesondere bei IT-Manager:innen, Lagerarbeitenden, Fahrer:innen und anderen Fach- und Führungskräften bestehen.

Dennoch wird die Logistikbranche auch künftig von einer starken, exportorientierten deutschen Industrie und dem sehr guten Logistikstandort Deutschland profitieren. Bis zur Umsetzung des verabschiedeten Bundesverkehrswegeplans 2030 bleibt die Aufrechterhaltung der Infrastruktur eine weitere große Herausforderung.

GESCHÄFTSKLIMA LOGISTIKDIENSTLEISTER

(Quelle: BVL; 100 = Normalniveau)

Quellen dieses Abschnitts:

BVL Logistik-Indikator, 4. Quartal 2020, 14. Dezember 2020inkl. Kommentierung

BVL-Blog vom 20. Oktober 2020, www.bvl.de „Die Entwicklung der Logistik in 2021 – Prognose der Logistikweisen“

SCI Verkehr, SCI Logistikbarometer, Dezember 2020

Entwicklung der BLG LOGISTICS im folgenden Jahr

Geschäftsbereich AUTOMOBILE

Geschäftsfeld Seehafenterminals

Im Geschäftsbereich AUTOMOBILE wird der Im- und Export bestimmend für das Volumen in den Seehäfen bleiben. Das Geschäftsfeld Seehafenterminals wurde durch die Corona-Pandemie deutlich getroffen. Wir gehen davon aus, dass die 2020 stark zurückgegangenen Umschlagszahlen im Geschäftsjahr 2021 wieder steigen werden (Standort Bremerhaven: deutlich; Cuxhaven: leicht), aber noch nicht das Niveau von 2019 erreichen werden.

Weitere Ergebnisverbesserungen werden durch Produktivitätssteigerungen aus der Umsetzung von IT-Projekten und durch die Erhöhung von Wertschöpfungstiefen erreicht.

Zum Jahresende 2020 wurde das Geschäftsfeld XXL Logistics aufgelöst. Die Bereiche WindEnergy und High&Heavy-Umschlag in Bremerhaven werden nunmehr gebündelt im Geschäftsfeld Seehafenterminals abgebildet.

Da sich die Einflüsse der Corona-Pandemie verspätet durch einen Rückgang der Nachfrage und Produktion von Industriegütern zeigen, gehen wir am Standort Bremerhaven davon aus, dass das High&Heavy-Volumen ca. 10 Prozent geringer als in 2020 ausfallen könnte. Wir wollen durch die Erhöhung der Wertschöpfungstiefe (z. B. Verpackungstätigkeiten) entsprechend gegensteuern.

Im Neustädter Hafen in Bremen gehen wir von einem insgesamt gleichbleibenden Umschlagsvolumen aus.

Geschäftsfeld Inlandterminals

Aufgrund der nach wie vor schwierigen Marktlage für Neufahrzeuge in Deutschland und Westeuropa wollen wir die Bearbeitung von jungen Gebrauchtfahrzeugen sowie Flottenkunden im Mobilitätssegment in unseren Inlandterminals weiter ausbauen. So kann ein Rückgang an Mengen der Neufahrzeuge durch eine höhere technische Wertschöpfung teilweise kompensiert werden.

2021 werden wir am Standort Kelheim ein neues Autoregal errichten.

Geschäftsfeld AutoTransporte

Auch für das Transportvolumen auf den Straßen gehen wir analog der unterstellten Markterholung 2021 von einer deutlichen Steigerung aus. Gegenläufig führt aber ein verstärkter Verdrängungswettbewerb zu einem anhaltenden, permanenten Preisdruck. Um flexibel auf Schwankungen in der Auslastung reagieren zu können, wollen wir den Einsatz der eigenen Lkw-Flotte leicht reduzieren und durch Subunternehmer substituieren.

Geschäftsfeld AutoRail

Entsprechend der allgemeinen Markterwartung und einer weiteren Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene erwarten wir eine deutliche Steigerung der Volumen gegenüber dem Vorjahr. Das Reparaturgeschäft für Dritte wollen wir, unter anderem, in der mobilen Instandhaltung, weiter ausbauen.

Die ausgereifte Technik der jungen BLG-Waggonflotte ermöglicht den international flexiblen Einsatz zum Transport sämtlicher Pkw- und SUV-Modelle, hersteller- und länderübergreifend. Derzeit befinden sich rund 1.500 Autotransportwaggons im Besitz der BLG. Spotverkehre in Ergänzung zu vereinbarten Regelverkehren zählen wegen der herausragenden Funktionalität unserer Waggons immer wieder zum Portfolio. Abmessungen und Gewichte insbesondere bei den SUV erfordern von der Branche der Schienenlogistik in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen in die Waggonflotte. Die BLG hat sich so mit ihrer Flotte für die Zukunft gut aufgestellt.

Geschäftsfeld Süd-/Osteuropa

Ein starker Fokus liegt auf dem Transport von Neufahrzeugen in ehemalige GUS-Staaten per Lkw.

Generell erwarten wir auch im Osteuropageschäft anziehende Volumen bei unseren Bestands- und mit Neukunden.

Geschäftsbereich CONTRACT

Für den Geschäftsbereich CONTRACT gilt insgesamt, dass der Preisdruck auf die Logistikdienstleister permanent steigt und die Margen entsprechend sinken. Aufgrund des hohen Wettbewerbs und durch Überkapazitäten können die Personalkostensteigerungen aus Tariferhöhungen nicht oder nur in geringem Maße über Preiserhöhungen weitergegeben werden. Zusätzlich ist die Tendenz bei den Kunden weiterhin sehr groß, möglichst alle Kosten zu variabilisieren. Im Gegenzug werden jedoch keine Mengengarantien seitens der Kunden gegeben.

Geschäftsfeld Industrielogistik (Europa)

Neben der allgemeinen Unsicherheit bezüglich einer nachhaltigen konjunkturellen Erholung wird das Geschäftsjahr 2021 auch von Effekten geprägt sein, wie zum Beispiel kalkulierte Anlaufkosten für zahlreiche Neugeschäfte, die wir unter anderem an den Standorten Bremen, Berlin/Brandenburg und Waiblingen (alle Automobilbranche) gewinnen konnten. Darüber hinaus wurden Geschäfte mit Bestandskunden an anderen Standorten ausgebaut.

Der wirtschaftliche Verlauf des Geschäftsfelds Industrielogistik (Europa) wird im Bereich der Logistik für die Automobilindustrie weiter durch die Entwicklung der Corona-Pandemie, die Kaufzurückhaltung in der Krise sowie die Umstellung auf alternative Antriebe geprägt sein. Eine erneute Verschärfung der Maßnahmen hinsichtlich der Corona-Pandemie, zum Beispiel durch Grenzschließungen, kann erneut zu Werksschließungen und damit zu drastischen Auswirkungen auf unsere Volumen führen.

Ausbauen wollen wir unsere Aktivitäten in der Erstazteil- und Batterielogistik. Des weiteren planen wie mit dem „C3 Bremen“ einen neuen Standort, mit der wir eine nachhaltige und effiziente Versorgung der Auslandsmontagewerke eines Automobilherstellers erbringen wollen.

Insgesamt rechnen wir an den meisten Standorten mit einer stabilen bis positiven Entwicklung der Geschäfte. Vor dem Hintergrund des unkalkulierbaren Pandemiegeschehens gehen wir aber von einem Übergangsjahr 2021 aus, welches noch mit zahlreichen Risiken behaftet ist.

Geschäftsfeld Industrielogistik (Übersee)

Für 2021 erwarten wir eine Fortsetzung der Erholung, nachdem die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Geschäftsfeld in 2020 deutlich waren. Am Standort USA ist seit der zweiten Jahreshälfte 2020 ein Aufschwung zu spüren. Darüber hinaus konnten wir einen Kunden aus dem Retail-Segment gewinnen und so eine neue Dienstleistung anbieten. Südafrika leidet neben der Corona-Pandemie unter einer schweren Rezession. Das wirkt sich auch auf die Produktionsvolumen für unsere Standorte aus, sodass wir hier von einer langsamen Erholung ausgehen.

In Indien führt ein Kunde infolge der Corona-Pandemie ein Geschäft nun selbst durch. Gegenläufig konnten wir ein neues Logistikzentrum für einen langjährigen Kunden eröffnen. In Malaysia gehen wir von einer stabilen Entwicklung aus.

Geschäftsfeld Handelslogistik

Die Entwicklung des Geschäftsfelds ist geprägt durch stabile Bestandsgeschäfte, die Umsetzung von diversen Großprojekten (Standorte Geiselwind, Schlüchtern, Ochtrup) und die Restrukturierung und Sanierung des Standortes Hörsel (Bereich Sports & Fashion). Durch vertriebliche Maßnahmen ist geplant, dass der Standort Hörsel in 2021 wieder ausgelastet sein wird. Weitere Ergebnisverbesserungen werden durch Restrukturierungsmaßnahmen und Flächenoptimierungen erwartet.

Geschäftsfeld Spedition

BLG LOGISTICS hat entschieden, sich strategisch künftig auf nationales und internationales Geschäft in den Geschäftsbereichen AUTOMOBILE, CONTRACT und CONTAINER zu konzentrieren. Die neun Speditionsstandorte von BLG International Forwarding mit rund 100 Mitarbeitenden (bisher Geschäftsbereich CONTRACT) sollen ab Anfang April 2021 in das bestehende Netz der Rhenus Air & Ocean in Deutschland integriert werden. Von der Übernahme ausgenommen ist der Speditionsstandort in Bremen, der sich auf Landverkehr, Schwerguttransporte, Projektgeschäft und Seefracht konzentriert.

Geschäftsbereich CONTAINER

Für die Containerreedereien besteht trotz des temporär auskömmlichen Niveaus der Seefrachtraten und des niedrigen Bunkerpreises kurz- bis mittelfristig weiterhin hoher Wettbewerbsdruck, um die zunehmende Tonnage der Reeder nachhaltig und angemessen auszulasten. Nicht zuletzt hervorgerufen durch die Anzahl an Neubauten von Großcontainerschiffen ergeben sich für die Containerterminals aufgrund der zuvor dargelegten operativen Risiken Unsicherheiten.

Insbesondere kann sich hier die weitere Kooperation und Konzentration der Containerreedereien auswirken. Ein anhaltender Preisdruck auf die Containerterminals kann dabei nicht ausgeschlossen werden.

Für den EUROGATE Container Terminal Hamburg wird für 2021 bedingt durch die ganzjährige Abfertigung des Flagship-Dienstes FAL-1 der Ocean Alliance, der das Terminal erst seit Frühjahr 2020 anläuft, aus heutiger Sicht ein leichter Mengenanstieg – allerdings mit einem steigenden Transshipment-Anteil – erwartet.

Für den Standort Bremerhaven wird aus derzeitiger Sicht für 2021 eine leicht steigende Umschlagsmenge erwartet.

Die Erreichung einer angemessenen Auslastung des EUROGATE Container Terminals in Wilhelmshaven ist für die EUROGATE-Gruppe unverändert von hoher Bedeutung. Wilhelmshaven ist allerdings vor dem Hintergrund der zunehmenden Schiffsgrößenentwicklung und der damit verbundenen nautischen Einschränkungen der Fahrwasser von Außenweser und Elbe - auch nach Vollzug der dortigen Maßnahmen zur Vertiefung und Verbreiterung - mehr und mehr prädestiniert für die Abfertigung von Großcontainerschiffen.

In Anbetracht der Tatsache, dass die führenden Containerreedereien in den nächsten Jahren weitere Schiffe mit einer Kapazität von mittlerweile > 23.000 TEU in Betrieb nehmen werden, hat Wilhelmshaven mittelfristig gute Chancen, weitere Liniendienste akquirieren zu können.

Für den Standort Wilhelmshaven wird für 2021 nicht mit einer Belebung der Umschlagstätigkeit gerechnet. Eine Verbesserung der Auslastungssituation wird aus heutiger Sicht frühestens mittelfristig erfolgen.

Das Geschäftsjahr 2021 steht für die Einzelgesellschaften der EUROGATE-Gruppe im Zeichen der Transformation, die den internen Arbeitstitel „Zukunft EUROGATE“ trägt, und der damit verbundenen Umsetzung von Maßnahmen zu Kosteneinsparungen und Verhandlungen mit den jeweiligen Arbeitnehmervertretern zu organisatorischen Maßnahmen zur Effizienz- und Produktivitätssteigerung.

Die Entwicklung der Umschlagsmengen an den EUROGATE-Standorten kann durch die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie negativ beeinträchtigt werden, die wiederum von der Entwicklung der Massen-Impfungen und der sich möglicherweise verschärfenden Maßnahmen der aktuellen Pandemiebeschränkungen abhängt.

Für 2021 wird für den Geschäftsbereich CONTAINER unter den für die Tochter- und Beteiligungsgesellschaften zu berücksichtigenden, zuvor beschriebenen Rahmenbedingungen sowie der im Vorjahresergebnis enthaltenen Sondereffekte (Abschreibungen auf Finanzanlagen und Rückstellungen für Restrukturierungsaufwendungen) mit einem deutlich verbesserten und wieder ausgeglichenen Jahresergebnis gerechnet.

Das Ergebnis des Geschäftsbereichs wird dabei maßgeblich durch die Containerterminals und hier als wesentliche Einflussgrößen die Umschlagsmengen und -raten sowie die Kostenstrukturen beeinflusst. Insofern ist Voraussetzung, dass die Umsetzung erster Restrukturierungsmaßnahmen bereits im Geschäftsjahr 2021 zu entsprechenden Ergebnisverbesserungen führt.

Zentralbereiche

Die administrativen Kosten in den Zentralbereichen der BLG werden permanent überprüft. Um den Effizienzanforderungen gerecht zu werden und um unsere internen Prozesse und Systeme zukunftsfähig aufzustellen, werden Ziele wie Digitalisierung und Automatisierung intensiv umgesetzt und weiterentwickelt.

Geplante Investitionen

Wir passen unsere Investitionsvorhaben den sich stetig ändernden Marktgegebenheiten unter besonderer Betrachtung unserer Liquiditäts- und Ertragslage an. Wesentliche Erweiterungs-, Prozessoptimierungs- und Ersatzinvestitionen sind im kommenden Jahr im Geschäftsbereich AUTOMOBILE unter anderem für den kontinuierlichen Austausch von älteren Lkw und den Rückkauf von Autowaggons aus dem Leasing im Geschäftsfeld AutoTransporte und AutoRail vorgesehen. In den Geschäftsfeldern Seehafen- und Inlandsterminals liegt der Schwerpunkt der Investitionen in diversen Erweiterungs- und Erneuerungsmaßnahmen von Flächen und Gebäuden sowie der Erneuerung von Umschlagsgeräten. Darüber hinaus werden Investitionen im IT-Bereich zur Optimierung des Netzwerks innerhalb des Geschäftsbereichs vorgenommen. Im Geschäftsbereich CONTRACT betreffen die Investitionen den Auf- und Ausbau neuer Logistikzentren und die Ausweitung von Bestandsgeschäften in den Geschäftsfeldern Industrie- und Handelslogistik. Im Zentralbereich ist unter anderem eine große Investition für die Erneuerung des ERP-Systems im Finanzbereich vorgesehen. Für die notwendigen Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen sowie Investitionen in Prozessoptimierungen ist ein Investitionsvolumen in der Größenordnung von etwa EUR 119 Mio. geplant. Die Investitionen werden überwiegend fremdfinanziert.

Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung der Gruppe

TEUR Ist
2020
Prognose
2021
EBT -116.127 deutliche Verbesserung;
nahezu ausgeglichenes Ergebnis
Umsatz 1.065.235 auf Vorjahresniveau
EBT-Marge
(in Prozent)
-10,9 deutliche Verbesserung; leicht negativ

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts befanden wir uns noch mitten in der Pandemie. Auch das vor uns liegende Jahr wird noch stark von schwierigen Rahmenbedingungen geprägt sein. Der weitere Verlauf der Schutzimpfungen und die Rückkehr zu einem normalen Leben wie vor der Pandemie ist noch nicht absehbar. Auch können durch die Corona-Pandemie ausgelöste Behinderungen in den Lieferketten und Warenströmen (zum Beispiel durch strenge Grenzkontrollen) erneut zu erheblichen Ergebniseinbußen führen. Prognosen sind in diesem Umfeld schwer, zumal auch die Planungen unserer Kunden mit vielen Fragezeichen versehen sind. Daher fahren wir auch bei BLG LOGISTICS „auf Sicht“. Aber wir gehen davon aus, dass 2021 deutlich besser verlaufen wird.

Die weiteren Unwägbarkeiten wie der Handelskonflikt zwischen den USA und China, die noch weiter auszuverhandelnden Bedingungen des Brexits, die ambitionierten Ziele zur CO2-Einsparung und der weitere Verlauf der „Auto-Krise“ können die Lage dabei noch zusätzlich beeinflussen.

Wir erwarten aufgrund der beschriebenen Prognosen für die Geschäftsbereiche AUTOMOBILE und CONTAINER einen leichten Anstieg der Umsatzerlöse. Im Geschäftsbereich CONTRACT werden die wegfallenden Umsätze des Geschäftsfelds Spedition gegenläufig wirken und können zu einem leichten Rückgang führen. Der Gesamtumsatz von BLG LOGISTICS wird damit in etwa auf Niveau des Geschäftsjahres 2020 liegen.

Nach heutigem Stand erwarten wir für BLG LOGISTICS eine deutliche Verbesserung des EBT im Geschäftsjahr 2021. Wir streben ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis an. Entsprechend wird sich die EBT-Marge ebenfalls deutlich verbessern, aber voraussichtlich noch nicht im positiven Bereich liegen. Je länger und stärker die einschränkenden Maßnahmen durch die Corona-Pandemie andauern, desto stärker wird die negative Auswirkung auf das Ergebnis sein.

Erwartete Veränderungen für 2021

Angesichts der unsicheren Rahmenbedingungen geht der Vorstand auf Basis der zurzeit möglichen Abschätzungen für das Geschäftsjahr 2021 davon aus, dass die Liquidität von BLG LOGISTICS trotz der Pandemie-induzierten Belastungen ausreichen wird, um jederzeit den fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Wir verfolgen grundsätzlich das Ziel einer ergebnisorientierten und kontinuierlichen Dividendenpolitik. Entsprechend werden wir unsere Aktionär:innen zukünftig je nach wirtschaftlicher Entwicklung angemessen am Ergebnis beteiligen.

Dieser Jahresbericht wurde auf Basis des Deutschen Rechnungslegungsstandards 20 (DRS 20) in der derzeit gültigen Fassung erstellt. Er enthält, abgesehen von historischen Finanzinformationen, zukunftsgerichtete Aussagen zur Geschäfts- und Ertragsentwicklung der BLG LOGISTICS, die auf Einschätzungen, Prognosen und Erwartungen beruhen und mit Formulierungen wie „annehmen“, „erwarten“ oder ähnlichen Begriffen gekennzeichnet sind. Diese Aussagen können naturgemäß von tatsächlichen zukünftigen Ereignissen oder Entwicklungen abweichen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, die zukunftsgerichteten Aussagen angesichts neuer Informationen zu aktualisieren.