Nachhaltige Lieferkette
Als Logistikdienstleister agieren wir entlang globaler Lieferketten und erbringen für unsere Kunden hochkomplexe Leistungen. Eine detaillierte Darstellung unseres Portfolios findet sich im Kapitel Unternehmensprofil. Wir koordinieren zusätzlich die komplette Supply Chain, setzen integrierte Logistikketten über den gesamten Wertschöpfungsprozess in den Bereichen Projekt- und Prozessmanagement, Technik, IT sowie Qualität auf und steuern diese. Überwiegend arbeiten wir dabei mit von unseren Kunden gestellten Produkten und Komponenten, so dass unser Einfluss auf die vorgelagerten Prozesse deutlich begrenzt ist.
Wo immer wir selbst Einfluss nehmen und die Leitplanken festlegen können, achten wir auf nachhaltige Standards. Das betrifft unter anderem die Auftragsvergabe sowie unsere Einkaufsprozesse, die durch den Zentralbereich Einkauf koordiniert werden und über 100 Materialgebiete einschließen. Dabei betrachten wir auch die Energieeffizienz – sie ist etwa bei der Beschaffung von Beleuchtung und Staplern ein entscheidendes Kriterium neben Qualität, Preis und Lieferzeit. Selbiges galt 2020 für den Wechsel von IT-Hardware. Unsere Hauptbeschaffungsmärkte liegen vorwiegend in Deutschland und angrenzenden EU-Ländern mit entsprechend hohen Standards in Sachen Nachhaltigkeit.
Bedingt durch die Corona-Pandemie sind Lieferengpässe aufgetreten. Betroffen waren davon besonders Produkte aus dem Bereich persönliche Schutzausrüstung – hier haben wir mit hohem Rechercheaufwand und Lieferantenwechseln ein neues Netzwerk aufgebaut, um die Versorgung sichern zu können. Dennoch sind – wie auch für andere Güter – bis heute erhöhte Lieferzeiten zu verzeichnen.
Verbindlichkeit durch klare Vorgaben
Unsere Anforderungen bezüglich Compliance, Umwelt, sozialer Verantwortung und Energieeffizienz sind in Paragraf 17 unserer Allgemeinen Auftrags- und Einkaufsbedingungen formuliert. So fordern wir von unseren Lieferanten etwa, die jeweils gültigen gesetzlichen Vorgaben zum Umgang mit Mitarbeitenden, aber auch hinsichtlich Arbeitssicherheit und Umweltschutz zu befolgen. Wir erwarten darüber hinaus, dass sie geeignete Maßnahmen ergreifen, um nachteilige Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschen und Umwelt wo immer möglich zu verringern. Die Einhaltung der Grundsätze des UN Global Compact setzen wir ebenfalls voraus – dies beinhaltet unter anderem die Beachtung und den Schutz der internationalen Menschenrechte. Werden Subunternehmer eingesetzt, sind unsere Lieferanten dafür verantwortlich, dass alle Anforderungen auch von ihnen eingehalten werden. Um künftig noch deutlicher zu machen, welche rechtlichen und ethischen Standards wir als unverzichtbare Basis unserer Geschäftsbeziehungen betrachten, erarbeiten wir aktuell im Zuge der umfassenden Überprüfung unserer Richtlinien einen eigenen Supplier Code of Conduct.
Unser System zur Lieferantenbewertung
Wir werden unseren eigenen Anforderungen an ein nachhaltiges Wirtschaften gerecht, indem wir die relevanten Lieferketten überprüfen und hier im Rahmen unserer Möglichkeiten Einfluss ausüben. Um die zugehörigen Informationen in einer geordneten Struktur zu dokumentieren und zu bearbeiten, bewerten wir unsere Lieferanten seit 2016 mithilfe eines speziellen Systems. Über einen umfangreichen Fragenkatalog erfassen wir Kriterien wie Preisgestaltung, Qualität, Lieferzeit, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Kommunikation. So identifizieren wir Schwachstellen und Risiken und bestimmen Entwicklungspotenziale. Aus diesen Ergebnissen leiten wir Maßnahmen ab, um Mängeln in Bezug auf Qualität oder Zusammenarbeit entgegenzuwirken.
Welche Lieferanten wir bewerten, entscheiden wir anhand ihrer Relevanz für unsere Leistungen und der Höhe des Beauftragungsvolumens. Im Fokus stehen dabei wesentliche Beschaffungsgebiete aus den Feldern Intralogistik, Großinvestitionen und Verbrauchsgüter, die Bewertung erfolgt in Abstimmung mit den zuständigen Standorten. Die Ergebnisse teilen wir mit den Lieferanten, sie fließen außerdem direkt in unsere Beschaffungsstrategien und in das Lieferantenmanagement der Einkäuferteams ein. Insgesamt werden wir für persönliche Lieferantengespräche auch in der Zeit nach der Pandemie verstärkt auf Online-Formate setzen. Gibt es keine Beanstandungen, ist der Prozess damit abgeschlossen, ohne dass wir Folgemaßnahmen einleiten. Dies war bei allen im Berichtsjahr vorgenommenen Lieferantenbewertungen der Fall. Ergibt sich umgekehrt jedoch Veränderungs- oder Optimierungsbedarf, verabreden wir mit den Lieferanten Schritte zur eigenen oder aktiven Entwicklung. Von Lieferanten, die unsere Anforderungen langfristig nicht erfüllen können, trennen wir uns.