Wie ist die BLG-Belegschaft mit der Situation umgegangen, wie haben Sie persönlich den Zusammenhalt wahrgenommen?
Ich habe mit großer Anerkennung gesehen, wie schnell unsere Mitarbeitenden sich nach dem ersten Schock wieder auf den operativen Betrieb konzentrierten. Denn wenn die gesamte Wirtschaft zum Erliegen kommt, entstehen ja auch ganz persönliche Ängste. Die Menschen fragen sich: Was wird aus unseren Jobs? Die gute Nachricht ist, dass die Anzahl der Arbeitsplätze stabil blieb.
Als es wieder aufwärts ging, konnten wir unsere Prozesse umgehend wieder hochfahren. Der Blick der Belegschaft, ihr Einsatz, alles zahlte auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein. Da war das Zusammenspiel der Kräfte im Unternehmen sehr stark. Für mich ist das ein Beleg dafür, dass der Kulturwandel, den wir vor zweieinhalb Jahren eingeleitet hatten, Früchte trägt. So zählt zu unseren fünf Unternehmenswerten, veränderungsbereit zu sein – und genau diese Eigenschaft ist in Corona-Zeiten gefordert.
Als erster Logistikdienstleister in Deutschland erlangte die BLG 2020 für ihre Klimaschutzziele wissenschaftliche Anerkennung. Trotz der Pandemie haben Sie den Klimaschutz fest im Blick. Warum ist das wichtig?
Klimaschutz ist sowohl unsere eigene Überzeugung als auch eine Anforderung des Marktes. Denn als Logistikdienstleister können wir dazu beitragen, dass unsere Kunden ihre Klimaziele erreichen. Mit unserem Ziel, bereits 2030 klimaneutral zu sein, sehen wir uns als Vorreiter und Vorbild für die Logistik. Unsere absoluten Reduktionsziele sind sogar international wissenschaftlich anerkannt.
Wichtig ist mir bei alledem: Schon vor 2020 hat die Bekämpfung des Klimawandels in unseren Entscheidungen eine große Rolle gespielt. Diese Haltung haben wir ungeachtet der Pandemie weiter in Handlungen umgesetzt.
Frank Dreeke: „Als Logistikdienstleister können wir dazu beitragen, dass unsere Kunden ihre Klimaschutzziele erreichen.“
Was sind Ihre Erwartungen an die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr 2021?
Die ersten drei Monate liefen zufriedenstellend, und zurzeit zeichnet sich ab, dass wir 2021 – auch aus den bereits genannten Gründen – ein wirtschaftlich besseres Jahr erleben werden als 2020. Wir werden aber noch nicht wieder das Niveau des Jahres 2019 erreichen. Insgesamt gibt es weiterhin große Unsicherheitsfaktoren. Deswegen betrachten wir unseren Geschäftsverlauf Monat für Monat und passen unsere Planungen und Prognosen fortlaufend an.
Wenn wir etwas weiter in die Zukunft blicken: Was sind die nächsten Stationen auf dem Innovationsfahrplan der BLG?
Wir werden unsere Digitalisierungsaktivitäten konsequent fortführen und um intelligente Bausteine ergänzen. Schon jetzt ist die BLG an vielen Stellen ein durch und durch digitales Unternehmen. Mit Aktivitäten und Projekten im Bereich der Künstlichen Intelligenz, Data Warehouse, Robotik und der Autonomisierung wollen wir die bestehenden Aktivitäten auf ein nächstes Level heben. Wir werden diese Technologien in enger Zusammenarbeit mit den operativen Bereichen und dem Sozialpartner in die Umsetzung bringen. So können wir beispielsweise in der Teilelogistik Prozesse effizienter, schneller und kostengünstiger planen und gestalten.
Mit welchem Blick gehen Sie in die kommenden Monate?
Unsere Mission hat sich nicht geändert: Wir wollen die Logistik für unsere Kunden einfacher und unsere Kunden damit im Markt erfolgreicher machen. Daran werden wir auch in Zukunft mit viel Leidenschaft und Engagement arbeiten.
Herr Dreeke, vielen Dank für das Gespräch.