Reporting 2020

Nachhaltigkeitsmanagement

Nachhaltig zu handeln und zu wirtschaften ist zentral für unser Selbstverständnis und fest in unserer Unternehmensstrategie verankert. Wir betrachten die Qualität unserer Dienstleistungen, die Bereitschaft zur Innovation und die gelebte Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden und Umwelt als wesentliche Faktoren für unseren langfristigen Erfolg.

Davon sind wir unverändert überzeugt. Eine Reihe großer Aufgaben fordert von der Gesellschaft – und von uns als Teil von ihr – nachhaltiges Handeln auf allen Ebenen. Der Klimawandel, die wachsende Konkurrenz in der globalisierten Wirtschaftswelt, der sich verschärfende Wettbewerb um Fachkräfte und der Umgang mit einer Pandemielage sind nur einige davon. Dabei bedeutet Nachhaltigkeit für uns mehr als „grünes” Handeln. Unser Ziel ist es, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, soziales Engagement und Verantwortung für die Umwelt in Einklang zu bringen. Indem wir all diese Perspektiven einbeziehen, schaffen wir ein ganzheitliches Verständnis der Chancen, Zusammenhänge und Herausforderungen, das wir als Unternehmen über alle Bereiche und Ebenen hinweg leben. Dabei orientieren wir uns auch an staatlichen und überstaatlichen Zielsetzungen wie den Klimaneutralitätsplänen der Bundesregierung und der Europäischen Union oder den Pariser Klimaschutzzielen. Auch die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen beziehen wir in unser Nachhaltigkeitsmanagement ein und setzen bei acht ausgewählten Zielen an, die besonders eng mit unserem Geschäft verbunden sind. Näheres im Kapitel Wesentlichkeitsanalyse.

Steuerung und Verantwortlichkeiten

Steuerung, Weiterentwicklung und Umsetzung des Nachhaltigkeitsmanagements liegen bei der Zentralbereichsabteilung Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Die Verknüpfung beider Bereiche zielt auf Synergien und soll vor allem solche Innovationen fördern, die nicht nur unserem Geschäft und den zugrunde liegenden Prozessen nutzen, sondern auch messbare Nachhaltigkeitseffekte haben. Hier bündeln wir unter anderem die nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten aus den Geschäftsbereichen AUTOMOBILE und CONTRACT, außerdem erstellt die Abteilung den jährlichen Nachhaltigkeitsbericht. Zu ihren Aufgaben gehören darüber hinaus die Berechnung unserer Energie- und CO2-Bilanz sowie die Begleitung des bereichsübergreifenden Energiemanagements. Auch trägt das dortige Team wichtige Impulse zur Nachhaltigkeit ins gesamte Unternehmen. Besondere Bedeutung kommt dabei der Formulierung und Implementierung von Nachhaltigkeitszielen sowie der Auswahl entsprechender Standards zu. So wurde im Berichtsjahr etwa die Validierung unseres 2019 entwickelten Klimaschutzziels durch die unabhängige Science Based Targets initiative (SBTi) von hieraus gesteuert. Die Zentralbereichsabteilung berichtet unmittelbar an den Vorstandsvorsitzenden.

Die Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit mit Schwerpunkt auf die Belange unserer Beschäftigten werden durch den Zentralbereich Personal verantwortet, der 2020 im Vorstand bis Februar durch unseren Arbeitsdirektor und mit Wirkung zum 01. Juli durch die ihm nachfolgende neue Arbeitsdirektorin vertreten wurde. Wir sind uns klar darüber, dass wir alle Mitarbeitenden einbeziehen müssen, wenn wir umfassend nachhaltig handeln wollen. Aus diesem Grund führen wir unseren Kulturwandel fort und laden unsere Beschäftigten unter dem Motto #ErfolgBrauchtAlle über Workshops und Fragerunden auch weiterhin ein, das Unternehmen mitzugestalten und unsere Werte mit Leben zu füllen. Wichtiger Bestandteil dessen ist auch unser gemeinsames Führungsverständnis, das wir über die Schulungsreihe TAKE THE LEAD ins Unternehmen tragen. Zur Überprüfung haben wir im Berichtsjahr ein Vorgesetzten-Feedback in Form der freiwilligen Befragung TRUSTED LEADER durchgeführt. Mehr zu allen Themen rund um unsere Mitarbeitenden und die BLG als Arbeitgeber im Abschnitt SOZIAL.

Managementsysteme, Zertifizierungen und Auszeichnungen

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie wird von zertifizierten Managementsystemen unterstützt. An den meisten deutschen und ausländischen Standorten sind wir nach DIN EN ISO 9001 für unser Qualitätsmanagement zertifiziert, an den Automotive-Standorten zusätzlich nach VDA 6.2. Seit 2014 ist außerdem an sämtlichen deutschen Autoterminals und Transportstützpunkten des Geschäftsbereichs AUTOMOBILE sowie an acht weiteren Standorten des Bereichs CONTRACT ein Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001 installiert, das fortlaufend weiterentwickelt wird. An inzwischen insgesamt 26 Standorten des Geschäftsbereichs CONTRACT ist darüber hinaus ein Energiemanagementsystem gemäß DIN EN ISO 50001 implementiert. Im Geschäftsbereich AUTOMOBILE wurden hingegen im Berichtsjahr Energieaudits gemäß DIN EN 16247 durchgeführt. Zukünftig soll das zentral gesteuerte bereichsübergreifende Energiemanagement durch eine flächendeckend eingesetzte Software unterstützt werden. Nach dem Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsystem DIN EN ISO 45001 ist neben der BLG LOGISTICS GROUP mit der Zentralbereichsabteilung Sicherheit und Umweltschutz auch die Gesellschaft BLG Cargo Logistics zertifiziert.

Nachdem unser Bereich Handelslogistik bereits seit 2013 als Beiratsmitglied Teil der Non-for-profit Initiative Lean & Green ist und wir 2015 den Lean & Green Award erhalten haben, zählen wir aufgrund der deutlichen CO2-Reduktion in den vergangenen Jahren inzwischen zu den Lean & Green 1st Star Gewinnern. Auch hat das Magazin Capital uns auf Basis einer gemeinsam mit dem Online-Portal Statista durchgeführten Studie als eines der „Klimabewussten Unternehmen Deutschlands 2021” ausgezeichnet. Unter 2.000 untersuchten Unternehmen erreichten wir dabei den Platz 49 und sind damit der am besten bewertete Logistikdienstleister.

Wir lassen unsere Leistung im Bereich Nachhaltigkeit regelmäßig unabhängig bewerten und haben 2020 wie auch für 2021 wieder das CSR-Rating der Stufe Silber von EcoVadis erhalten. Aufgrund unserer hohen Punktzahl gehören wir zu den besten 25 Prozent der von EcoVadis bewerteten Unternehmen und dürfen uns inzwischen zu den oberen 13 Prozent innerhalb unserer Branche zählen

Werte und Richtlinien

Die Werte engagiert, wertschätzend, leidenschaftlich, verantwortungsbewusst und veränderungsbereit bilden das Fundament unserer Unternehmenskultur. Entsprechend orientiert sich an ihnen auch unser Nachhaltigkeitsmanagement. In verschiedenen Richtlinien haben wir zudem die rechtlichen und ethischen Standards formuliert, nach denen wir unser Handeln ausrichten. Aktuell überprüfen wir diese, um unsere Anforderungen an die eigenen Mitarbeitenden und an externe Partner noch deutlicher zum Ausdruck zu bringen. Besonders wichtig ist es uns dabei, unsere Ansprüche auch auf die Lieferkette zu übertragen. Zugrunde liegt diesen Anpassungen die laufende Überarbeitung unseres Compliance-Systems, das die Einhaltung von gesetzlichen Regeln und ethischen Grundsätzen gewährleisten soll.

Die wesentlichen Elemente unserer Corporate Governance-Strukturen zeigen wir mit unserem Corporate Governance-Bericht auf, der zugleich die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB darstellt. Im Zentrum stehen die entsprechende Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat, wesentliche die gesetzlichen Anforderungen übersteigende Praktiken der Unternehmensführung und eine Erläuterung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie deren Zusammensetzung.

Im Dialog mit unseren Stakeholdern

Wir wollen die Interessen unserer Stakeholder in unseren Zielsetzungen und der Ausrichtung unseres Nachhaltigkeitsmanagements ausgewogen und angemessen berücksichtigen. Dabei beziehen wir alle Personen oder Gruppen ein, die innerhalb und außerhalb des Unternehmens aktuell oder künftig durch unsere Geschäftstätigkeit direkt oder indirekt betroffen sind und in der Folge ein Interesse an der Entwicklung der BLG haben.

Mit vielen von ihnen sind wir regelmäßig oder immer wieder im Austausch. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Kontext die Belange unserer Kunden. Entsprechend kommunizieren wir mit ihnen eng und partnerschaftlich – umso mehr, wenn wir ihnen in unseren Niederlassungen unmittelbar zuarbeiten oder sogar direkt auf ihrem Werksgelände tätig sind. Sehr gebündeltes Feedback bezüglich der Themen, die sie bewegen, bekommen wir außerdem immer dann, wenn wir gemeinsame Großprojekte über einen längeren Zeitraum bearbeiten oder neue Logistikstandorte für sie entwickeln. Zusätzlich haben wir in den letzten Jahren mehrfach Standortbestimmungen durchführen lassen, indem externe Experten mit unseren wichtigsten Kunden in den Dialog getreten sind.

Eine ebenso wichtige Gruppe sind unsere Mitarbeitenden und entsprechend zentral ist für uns der Austausch mit ihnen hinsichtlich ihrer Erwartungen. Im Wechsel mit der oben beschriebenen Befragung TRUSTED LEADER führen wir daher die Umfrage Trusted Employer (Glaubwürdiger Arbeitgeber) durch, mit deren Hilfe wir feststellen, inwieweit unsere Unternehmenswerte im Alltag aller verankert sind.

Wichtige Mitgliedschaften in Verbänden, Vereinigungen und Initiativen

  • Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe, Hamburg
  • Bundesvereinigung Logistik (BVL)
  • Deutsches Verkehrsforum, Berlin
  • Wirtschaftsverband Weser, Bremen
  • Unternehmensverband Bremische Häfen, Bremen
  • Deutscher Speditions- und Logistikverband, Berlin
  • Förderverein Logistics Alliance Germany, Berlin
  • AKJ Arbeitskreis Just-in-Time
  • Charta der Vielfalt
  • Trägergemeinschaft Bremer Diversity Preis
  • berufundfamilie
  • Lean & Green
  • Partnerschaft Umwelt Unternehmen (PUU)

Zielgruppenspezifische Formate dienen uns dazu, weitere wichtige Stakeholdergruppen zu erreichen und mit ihnen in den Dialog zu treten – eine Übersicht bietet die nebenstehende Grafik. Im Aufsichtsrat sind zudem mit Vertretern von Wirtschaft, Banken, Belegschaft, Gewerkschaft und öffentlicher Hand nahezu alle für uns wesentlichen Gruppen vertreten. Der Beirat besteht aus Wissenschaftler:innen mit Schwerpunkt nachhaltige Logistik, Prozessinnovation in der Logistik und Nachwuchsbildung sowie Vertretern von Wirtschaft, Fachverbänden und Medien.

Unser Vorstandsvorsitzender Frank Dreeke ist seit 2016 Vorsitzender des Zentralverbands der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), der rund 180 am Seegüterumschlag in den Häfen beteiligte Betriebe in Norddeutschland vertritt. Damit ist er eine der wichtigsten Schnittstellen der Hafenwirtschaft zur Politik. Darüber hinaus ist Frank Dreeke Mitglied des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums (DVF) und Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Logistik (BVL). In seiner Funktion als Letzterer hat er im Berichtsjahr auf dem digitalen BVL-Kongress unter dem Motto „Nachhaltig gestalten – Winning the Next Decade” gesprochen. Diese und andere Netzwerkveranstaltungen dienen uns unter anderem auch dazu, unser Verständnis von Nachhaltigkeit in die gesamte Branche zu tragen und umgekehrt von anderen Marktteilnehmern zu lernen.

Stakeholder

Umsetzung der Sustainable Development Goals

Hier erfahren Sie mehr über die Handlungsfelder, SDGs und die Nachhaltigkeitstrategie der BLG.


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