Reporting 2020

Arbeitssicherheit und
Gesundheits­management

Wir tragen Verantwortung für ein sicheres Arbeitsumfeld, im Fokus steht dabei die Vermeidung von Unfällen. Mit Prävention unterstützen wir unsere Mitarbeitenden zudem dabei, gesund zu bleiben.

Unsere Beschäftigten sind entscheidend für unseren Erfolg – sie machen unsere Expertise aus und füllen unsere Werte mit Leben. Entsprechend sind ihre Sicherheit und Gesundheit für uns von höchster Bedeutung. Diese Verantwortung nehmen wir im Rahmen unseres Gesundheitsmanagements aus allen Perspektiven wahr und setzen zuvorderst auf Prävention – sowohl zur Vermeidung von Unfällen als auch wenn es darum geht, das Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden zu erhalten und zu fördern. Im Berichtsjahr hat die Corona-Pandemie in diesem Kontext gänzlich neue Aufgaben an uns und unsere Fürsorgepflicht gestellt.

Systeme und Verantwortlichkeiten bilden den Rahmen

Auf oberster Unternehmensebene werden Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz durch unsere Arbeitsdirektorin vertreten. Als direkte Anlaufstellen dienen unseren Mitarbeitenden die Personalabteilung, die zentrale betriebliche Gesundheitsförderung, die Sozialberatung, die Schwerbehindertenvertretung sowie unsere Be­triebs­ärzte. Letztere werden an jedem Standort von überbetrieblichen Diensten gestellt, sind gemäß dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) für ihre Aufgaben qualifiziert und werden den Beschäftigten bekannt gemacht. Im wichtigen Bereich Arbeitssicherheit unterstützt die Zentralbereichsabteilung Sicherheit und Umweltschutz (ZBA_SU): Ihre Mitarbeitenden, die ebenfalls über die im ArbSchG definierten Qualifikationen verfügen, führen regelmäßige Begehungen der Arbeitsstätten durch, prüfen Arbeitsplätze und Prozesse aus präventivem Blickwinkel und organisieren Schulungen. Darüber hinaus er­­­mutigen wir unsere Beschäftigten, arbeitsschutzbezogene Bedenken und Anregungen mit uns zu teilen – Risiken können anonym auch einem externen Ombudsmann gemeldet werden. Umgekehrt informieren wir über verschiedene Kanäle, darunter die neue App für Mitarbeitende und regelmäßige Meetings auf operativer Ebene. Auch bei der Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen binden wir unsere Mitarbeitenden ein, denn sie kennen die zu bewertenden Arbeitsabläufe am besten.

Neben der BLG LOGISTICS GROUP mit dem Bereich ZBA_SU ist auch unsere Gesellschaft BLG Cargo Logistics nach dem Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsystem ISO 45001 zertifiziert. So stellen wir sicher, dass Aspekte der Sicherheit und Gesundheit noch besser in unsere Prozesse integriert werden.

UN Ziel: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

Wir tragen die Verantwortung für eine sichere Arbeitsumgebung. Insbesondere die Prävention von Unfällen ist in diesem Kontext ein zentrales Ziel. Sorgfältig geprüfte Arbeitsprozesse, regelmäßige Risikobewertungen und daraus abgeleitete Maßnahmen helfen uns dabei, es zu erreichen.

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Prozesse und Wissen schaffen Sicherheit

In der Logistik fallen körperlich schwere Arbeiten an. Vor allem im Hafen und in den Lagerhallen sind Intensität, Tempo und körperliche Belastung hoch. Spezielle Vorkehrungen sind zudem überall dort zu treffen, wo Mensch und Maschine interagieren. Regelmäßige Ge­fährdungsbeurteilungen sind dabei zentrales Element eines systematischen und wirksamen Arbeitsschutzsystems. Aus ihnen leiten sich konkrete Betriebsanweisungen und Unterweisungsinhalte ab, die unseren Beschäftigten Orientierung und Sicherheit geben. Die Mitarbeitenden der Zentralabteilung ZBA_SU beleuchten in diesem Zuge sämtliche Arbeitsplätze, -bereiche und -abläufe sowie alle Tätigkeiten, Arbeitsmittel und Gefahrstoffe. Die Ar­­­beitssicherheitsausschüsse an unseren Standorten sind dafür zuständig, neu aufgesetzte Maßnahmen in die Umsetzung zu bringen. Jeder Standort hält darüber hinaus einen Alarm- und Gefahrenabwehrplan vor, der unter anderem das Vorgehen im Havarie- oder Brandfall sowie Anleitungen zur Ersten Hilfe abbildet.

Meldepflichtige Betriebsunfälle

Anzahl pro 1.000 Mitarbeitende


Meldepflichtige Betriebsunfälle, Anzahl pro 1.000 Mitarbeitende

Um Arbeits- und Wegeunfälle zu erfassen und auszuwerten, setzen wir die Software „My Ticket“ ein. Im Berichtsjahr wurden über alle innerdeutschen Gesellschaften 382 meldepflichtige Arbeitsunfälle erfasst – also solche, die eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen nach sich zogen. Im Vorjahr hatte die Zahl noch um 10 Prozent höher gelegen. Entsprechend sank die 1.000-Mann-Quote, welche die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle pro tausend Mitarbeitende bemisst, von 42 auf 36. Besonders positiv entwickelten sich die Unfallzahlen bei der Gesellschaft BLG AutoTransport sowie bei der Industrielogistik – sie lagen jeweils um etwa 50 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dazu haben unter anderem erweiterte Prozessanweisungen sowie Schulungen der Führungskräfte beigetragen, im Geschäftsbereich AUTOMOBILE werden zudem aktuell Managementbausteine zu wesentlichen Arbeitsschutzprozessen eingeführt, um Verantwortlichkeiten noch klarer zuzuweisen. Jedoch kann für sämtliche beschriebenen Entwicklungen auch ein Zusammenhang mit der teilweisen, Corona-bedingten Kurzarbeit nicht ausgeschlossen werden. Für diesen Bericht haben wir erstmals auch die Lost Time Injury Frequency Rate (LTIFR) aufgenommen, die bei 32 pro 1.000.000 Arbeitsstunden liegt. Sie gibt Aufschluss darüber, in welcher Häufigkeit Verletzungen am Arbeitsplatz auftreten und damit über die generelle Sicherheit für die Beschäftigten. Hierbei werden alle Unfallereignisse gezählt, die zu einer Ausfallzeit von mindestens einem Tag führen.

In unserer Unfallstatistik sind neben den eigenen Beschäftigten auch Mitarbeitende von Personaldienstleistern berücksichtigt, die bei uns tätig sind. Fremdpersonal wird gleich unseren eigenen Mitarbeitenden einge- und unterwiesen sowie mit persönlicher Schutzausrüstung ausgestattet. Gäste, Lieferanten und andere Personen, die sich in unseren Betrieben aufhalten, werden über die Sicherheitsvorschriften aufgeklärt.

Zur Verantwortung für die Unversehrtheit von unseren Mitarbeitenden gehört auch, sie zu befähigen, sich jederzeit sicher in ihrem Arbeitsumfeld zu bewegen. Um das zu erreichen, bieten wir umfassende Schulungen zu verschiedenen Themen an – darunter solche zum Brandschutz und zum Handling von Gefahrgut ebenso wie Ersthelferschulungen. Durchgeführt werden diese je nach Inhalt von unserem Zentralbereich ZBA_SU oder externen Ausbildern. Hier nutzen wir beispielsweise das Angebot der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik.

Arbeitssicherheit in der Pandemie

Aufgrund unseres Tätigkeitsfeldes zählen wir nicht zu den Unternehmen, die all ihren Beschäftigten das mobile Arbeiten von zu Hause anbieten können. Wo immer möglich haben wir dafür jedoch die entsprechenden technischen Voraussetzungen geschaffen und zusätzliche Hardware beschafft. Meetings haben wir digital abgehalten und Dienstreisen nur dann angetreten, wenn sie unverzichtbar waren. Die größere Herausforderung be­­stand zweifellos darin, den Mitarbeitenden auf der Fläche in dieser Ausnahmesituation ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen. Wir sind sehr früh aktiv geworden, haben einen Krisenstab mit Vertretern aller Bereiche eingerichtet und an unseren Standorten Sicherheitskonzepte eingeführt, die wir wann immer erforderlich an aktuelle Vorgaben anpassen. Sie umfassen je nach Standort neben Hygienemaßnahmen wie Stationen zur Händedesinfektion, Plexiglasbarrieren und Vorrichtungen zum Messen der Temperatur auch die teilweise Umgestaltung von Arbeitsplätzen sowie Wegekonzepte zur Kontaktminimierung. Auch die Start- und Endzeiten der Schichten haben wir gegeneinander verschoben, um das Aufeinandertreffen der Beschäftigten weitgehend zu vermeiden. Aus demselben Grund setzen wir während der Stoßzeiten beispielsweise auf unserem Gelände in Bremen einen dritten Bus ein, um die Mitarbeitenden an ihren Arbeitsplatz zu bringen. Maskenpflicht gilt auf allen Betriebsflächen.

Die Maßnahmen der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sind an allen BLG-Standorten umgesetzt. Über regelmäßige Updates und Schulungen informieren wir alle Beschäftigten und beantworten auch im Intranet und über unsere internen E-Mail-Verteiler häufige Fragen zu Regeln und Maßnahmen. Denn uns ist bewusst, dass beides – obgleich dem Schutz aller dienend – deutliche Beeinträchtigungen und Umstellungen bedeutet.

Im Berichtsjahr haben die zuständigen Gesundheits- bzw. Ordnungsämter an den Standorten Bremen, Bremerhaven, Elsdorf und Hörsel Prüfungen zu unserem Pandemieplan und unseren Hygienevorgaben durchgeführt. Beanstandungen gab es keine, vielmehr wurden unsere Schutzmaßnahmen gelobt. Generelle Quarantäne-Anordnungen gab es für BLG-Standorte nicht. Die zuständigen Behörden ordneten umsichtig eine notwendige Quarantäne für Einzelpersonen dann an, wenn die Kriterien der Kategorie I – gleichbedeutend mit erhöhtem Infektionsrisiko (nach Einteilung des RKI) – vorlagen.

Menschen bewegen, Gesundheit erhalten

Wir wollen unsere Beschäftigten dabei unterstützen, langfristig fit und gesund zu bleiben. Leider sind im Berichtsjahr bedingt durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Beschränkungen zahlreiche Sportveranstaltungen und Gesundheitstage ausgefallen. Für unser beliebtes Präventionsprogramm „Fit & Fun“, das in normalen Zeiten den Besuch von unseren Mitarbeitenden im Fitnessstudio unterstützt, konnten wir über die App qualitrain eine digitale Alternative für das sichere Training zu Hause anbieten. Unsere eigene App für Mitarbeitende hat die Beschäftigten zusätzlich mit Übungen fürs Homeoffice und Rezepten für eine gesunde Ernährung versorgt.

UN Ziel: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern

Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden aktiv dabei, gesund zu bleiben, und legen den Fokus auf Prävention – in den Fällen, in denen dies nicht ausreicht, bieten wir individuelle Möglichkeiten zur Wiedereingliederung.

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Zur gesundheitlichen Prävention trägt darüber hinaus natürlich auch eine ergonomische Gestaltung der Ar­­beitsplätze etwa mit höhenverstellbaren Schreibtischen bei. Auf der Fläche setzen wir im Lagerbereich zum Beispiel Hebe- und Tragehilfen ein und prüfen testweise den Einsatz von Exoskeletten.

Gemeinsam wieder durchstarten

Wir unterstützen unsere Beschäftigten mit einem betrieblichen Eingliederungsmanagement nach längerer Krankheit beim Wiedereinstieg und richten dieses Angebot an alle, die innerhalb von zwölf Monaten mehr als sechs Wochen gefehlt haben. Im engen Austausch mit ihnen gestalten wir individuelle Hilfsangebote wie eine stufenweise Wiedereingliederung oder Programme zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation. Fehlzeitengespräche sollen darüber Aufschluss geben, ob und inwiefern der Arbeitsplatz Auswirkungen auf die Erkrankung hat und was wir tun können, um die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen und zu erhalten. So wollen wir die Gesundheit von unseren Mitarbeitenden nachhaltig fördern und krankheitsbedingte Abwesenheitszeiten reduzieren. Die Arbeitsunfähigkeitsquote ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,4 Prozentpunkte auf 8,75 Prozent gestiegen. Die Entgeltfortzahlungsquote blieb mit 6,3 Prozent auf unverändertem Niveau.

Umsetzung der Sustainable Development Goals

Hier erfahren Sie mehr über die Handlungsfelder, SDGs und die Nachhaltigkeitstrategie der BLG.


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