Reporting 2020

Industrie, Innovation und Infrastruktur

SDG-9
Wir unterstützen das Geschäft unserer Kunden, indem wir uns selbst stetig weiterentwickeln. Über Digitalisierungsprojekte und innovative Ansätze gestalten wir eine effizientere und nachhaltigere Logistik mit und stellen uns so zugleich als Unternehmen zukunftsfähig auf.

UN-Ziel:

Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.

#FIXME

Umsetzung bei der BLG

Die nachhaltige Logistik von morgen mitzugestalten, ist eines unserer zentralen Vorhaben für die kommenden Jahre. Dabei gibt es eine Reihe von Ansatzpunkten, an denen eine Veränderung hin zu mehr Effizienz und weniger Umweltbelastung möglich ist. Einer davon ist die Reduktion von Leerfahrten und die damit verbundene optimierte Planung von Auslastung und Kapazitäten. Es geht also um jede Menge Daten und Prognosen – das perfekte Spielfeld für Künstliche Intelligenz. Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe des Fraunhofer Instituts und weiteren Partnern haben wir deshalb das Projekt KITE gestartet, das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wird. KITE steht für Künstliche Intelligenz im Transport zur Emissionsreduktion.

Das Ziel: Bis zu 15 Prozent weniger Leerfahrten. Um das zu erreichen, wird ein Prognoseverfahren entwickelt, um das Transportvolumen auf verschiedenen Ebenen – etwa je Kunde, Niederlassung oder Unternehmen – und über unterschiedliche Zeithorizonte vorherzusagen. Diese Vorhersagen werden dann in der Tourenplanung genutzt, um gezielt Sendungsvolumen zu bündeln. In einem zweiten Schritt wird eine Langfristprognose erstellt, auf deren Basis das Netz etwa durch den Aufbau neuer Schnittstellen optimiert werden kann. KITE läuft noch bis Mitte 2023. Nach Projektende sollen die Ergebnisse in eine Softwarelösung überführt werden, die dann auch von anderen Unternehmen zur Reduzierung ihrer Leerfahrten genutzt werden kann.

Sabrina Schalk
Sabrina Schalk

Operative Teamleitung Disposition

Frau Schalk, das Projekt KITE befasst sich mit der Reduzierung von Leerfahrten. Was sind die Herausforderungen bei der Touren- und Kapazitätenplanung und welchen Benefit erhoffen Sie sich von der KI?

Die Tourenplanung unserer LKW beginnt selten mit einer genauen Paarigkeit zwischen Entladeorten und neuen Ladestellen. Zudem müssen wir unsere LKW zeitnah wieder an den gängigen Verladestellen bereitstellen. Daraus können Leerfahrten resultieren, die es weitgehend zu vermeiden gilt. Schwankende Auftrags-Volumina erschweren das weiter. Auch muss der Disponent den Spagat schaffen, einerseits die Terminvorgaben der Kunden und andererseits die EU-Vorschriften zu Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten. Mit KI können wir alle Parameter zusammenfügen und so die Grundlage für eine automatische Tourenplanung legen. Sie sollte außerdem in der Lage sein, Muster in den Verkehrsströmen zu erkennen. Wir hoffen, unseren Kunden so den besten Tag für die Abholung vorschlagen zu können und darüber das gesamte Netzwerk zu optimieren. Auch sollte dies die Auslastung der LKW und damit die CO2-Bilanz in diesem Bereich spürbar verbessern.